Friedhof beerdigt. Er lag seit 6. September in einem Reseroelazerett in Stuttgart krank an einer Wunde am Fuß, die anfangs unbedeutend schien, aber nach und nach lebensgefährlich wurde und den Tod des 29jährigen, fleißigen und braven Mannes herbeiführte. Rähle hat noch 2 Brüder im Felde. Gleichzeitig mit der Nachricht von dem Tode dieses Kriegers kam die Kunde von dem Heldentod dreier weiterer Nagolder Bürgersöhne hieher, des Bäckers Christian Schweikle, des Arbeiters Gutekunst und des Schreiners Raufer. Mit diesen Toten hat die Zahl der von hier im Felde Gefallenen bis jetzt die Ziffer 22 erreicht. Das macht für die hiesige Stadt einen Prozentsatz von 0,5.
" Neuenbürg. 10. Nov. Der bei einer Schlägerei schwer verletzte Kutscher Friedrich Schmid aus Egenhausen ist seinen Verletzungen erlegen. Oberamtstierarzt Böpple widmet diesem seinem Kutscher in der hiesigen Zeitung einen dankbaren Nachruf.
ss Salzstette«, 11. Nov. (Treue Bruderliebe.) Auf die Nachricht vom Heldentode des Vizefeldwebels Karl Ruf meldete sich sein Bruder Anton Ruf, Gypser, freiwillig ins Feld, trotzdem er 1903 aus Anlaß eines Unfalles für dauernd felv- und garnisondienstunfähig geschrieben wurde. Seine Gesundheit hatte sich soweit gebessert, daß er als felddienstfähig bei der 1. Komp, des Jnf.<Regiments 180 in Tübingen eingestellt wurde. Er will den Tod seines Bruders der vorher noch Grüße und Wünsche für ihn übersandte, rächen und sein Leben für ihn einsetzen.
(-) Stuttgart, 11. Nov. (Der König auf dem Felde.) Seiner Majestät dem König ist es bei seinem ßtägigen Aufenthalt auf dem Kriegsschauplatz gelungen, einen großen Teil der in Frankreich stehenden württem-- belgischen Truppen zu begrüßen. Seine Majestät konnten mehrfach die Stellungen der einzelnen Truppenteile begehen. Nur die vordersten Stnllungen zu erreichen, war bei Tage nicht möglich, da die Franzosen alles, was sichtbar ist, beschießen. Häufig begleitete heftiger Kanonendonner die Worte, die Seine Majestät an die Soldaten auf den Versammlungsplätzen richtete. Es war eine Freude, alle diese prächtigen Leute von der Linie bis zum Landsturm zu sehen. Tie schweren Tage, welche die in der Front stehenden Truppen in der zweiten Hälfte des Oktober durchgcmacht hatten, sind nicht imstande gewesen, die zuversichtliche Stimmung, die alle
beseelt, zu stören, und allen sah man die stolze Freude aus den Augen leuchten, als sie ihren Könrg m ihrer Mitte begrüßen konnten. Aus jedem Munde, vor allem von Seiner Majestät dem Kaiser und den obersten Heerführern, hörte man mit Freude die Worte voller Anerkennung und uneingeschränkten Lobes für die unerschrockene Tapferkeit und Angriffslust der Württemberger. Auch die Manneszucht nud das vortreffliche Verhalten unserer Landsturmtruppen wurde überall anerkannt.
(-) Gmünd, 11. Nov. (Auch ein Wiedersehen.) Ein Offizier des Infanterie-Regiments Nr. 180 erhielt eine Karte ins Feld geschickt, auf der das .hienge Franzosenlager ausgenommen war. Seine Hanswui-.n, bei der er eingvariiert war, entdeckte unter den o-canzosen ihren schon längst tot geglaubten Mann. Darauf war natürlich große Freude in der Familie. >
(-) Tettnang, 11. Nov. (Was unsere aus Frankreich zurückgekehrten Landsleute zu erzählen wissen.) Ein aus Frankreich zurückgekehrtes Dienstmädchen erzählte lt. Amtsblatt über seine Erlebnisse folgendes: Es war bedienstet in einer Villa bei Lyon. Als bei Ausbruch des Krieges französische Zeitungen meldeten, daß m Berlin vor dem Kaiser die „Wacht am Rhein" gesungen wurde, sagte die 'Dienstfrau: „Tie 'Deutschen haben bald aus- gesunqen". Ter Weltkrieg wird in Frankreich vollständig auf die Rechnung „Wilhelms" geschrieben, der immer noch mehr Länder erobern wolle. Tie Bundesbruder unserer Feinde, die Afrikaner, habe,: es hauptsächlich auf deutsche Öhren abgesehen, aus denen sie Ketten macheir. Ter ist bei ihnen der Tapferste, der die längste Kette hat. Gleich bei Beginn dE §Ichhlvs.wurde m Frankreich verbreitet, daß der deutsche Kronpriyz gefallen fei. Tie erste Frage der Heimreisenden auf deutschem Boden sei gewesen: „Lebt der Kronprinz noch?" Welche Freude, als dies bejaht wurde! Als man m den Taschen verwundeter deutscher Soldaten rohe Kartoffeln fand, wurde sofort ausgestrent, in ^Deutschland herrsche eine gräßliche Hungersnot. Tie Deutschen in Lyon, 700 an' der Zahl, wurden in einem ehemaligen Kloster interniert. Tie Verpflegung und Behandlung fei gar nicht übel gewesen; Tagesordnung ganz militärisch, Trompetenschall weckte aus dem Schlafe und rief zu den Mahlzeiten. Tagsüber mußten ^Socken ge
strickt oder Strohsäcke gemacht werden. Welcher Jubel, als die Nachricht eintraf, von den internierten Deutschen werden 200 gegen ebensoviele gefangene Franzosen aus- getauscht! 'Das Dienstmädchen war unter den Glücklichen. Mit Extrazug gings unter starker Bewachung nach Genf. An der Außenseite des Zuges waren starke Drähte gezogen, so daß ein Entrinnen unmöglich war (wäre sicherlich auch nicht probiert worden). In Genf wurden die Ausgelieferten nochmals verlesen und nun gings unter unbeschreiblichem Jubel der Heimat zu. Unsägliches Glück strahlte aus den Augen des Mädchens, als es den geliebten Vater begrüßen konnte und erfuhr^ daß alle feine teuren Angehörigen noch am Leben seien-
Deutsches Reich.
WTB. Derlir 11. Nov. Im Neichsanzeiger erläßt ver Untcrrichtsminister eine Bekanntmachung, in Ser cr öle Ihm« unterstellten höheren Lehranstalten aufsordert, in den eknzeinen Unterrichtsstunden durch stetige Bezugnahme auf die Großtaten unseres Volkes und aupZie gewaltigen Leistungen unserer tapfere« Heere in die Seelen der Jugend den Samen vaterländischer Be» stmterung einzupflanzen.
München, II. Nov. tim Borjayre wurden, wie erinnerlich, in Erfurt 7 Reservisten und Landwehrmänner wegen Widersetz, llchkeit am Tage der Kontrollverfammlung zu schweren Zucht- Haus- und Gefängnisstrafen verurteilt. Die Angelegenheit beschäf. tigte auch den Reichstag und gab Anlaß zur Milderung des h 110 des M.Str.G.B. Infolgedessen wurden die Verurteilten m der Berufungsverhandlung vor dem Oberkriegsgericht mit erheblich niedrigeren Strafen bedacht. Vier von ihnen, die von ihrer Strafe noch 7 Monate zu verbüßen hatten, sind setzt begnadigt worden und haben sich aus dem Spandauer Militärgefängnis nach Sondershausen begeben, um sich beim dortigen Bezirkskom- mando zu melden. .. : r.
Handel und Verkehr,
* Tornstctten, 11. Nov. Der heutige Vieh- und Schweinemarkt war gut befahren. Es waren zugeführt 119 Kühe, 90 Kalbeln, 116 Stiere, 85 Stück Kleinwieh, 20 Läufer und 215 Milchschweine. Der Handel in. Jnngvfth war lebhaft, in Zugvieh dagegen flau, MilchschWine galten 12—22 Mk, Läuferschweine 30—40 Mk. Myer Paar.
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«-rrsar»sck!icher Redakteur: Ludwig
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Pfalzgrafeuweiler.
Dairkfagrrirg.
Für die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hin- scheiden meiner lieben Gattin, unserer lieben Mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante
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geb. KalmLach
'sowie für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte sagt herzlichen Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Gestorbene.
Stuttgart: Thea Louise Schoenleber, geb. Haußmann.
Tübingen: Julie Sauer, geb. Schönig, Professors-Gattin, 40 I.
Im Felde gefallen:- ^ Schönmünzach: Karl C. Tillmann, Unteroffizier im Res.-Regt. Nr. 240. Erzgrube: Grenadier Karl Finkbeiner, im bad. Grenadier-Regt. Nr. 109, 4. Komp. s
Stuttgart: Walter Gero!, Diplom- Ingenieur, Leutnant d. R. im Grenadier-Regt. 119, 26 I.
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