dem Weis sprangen uird in die Schaufenster des Nus- steuergeschäftes von Pfleiderer eindrangen. Tie Schau­fenster und die beiden Wagen wurden vollständig zer­trümmert; Personen kamen jedoch nicht zu Schaden.

(--) Ulm, 10. Mo. (Slaccharinschmuggler.) Tire Po­lizei hat hier zwei Saccharinschnruggler festgenvmmen, die in ihren am Bahnhof hinterstellten Koffern über einen Zentner Saccharin mit sich führten. Einer davon ist Schreiner, der andere Bureauangestellter. Einer ist von Waldshut, der andere aus der Schweiz.

(-) Nlm, 10. MV. (Kriegshilfe.) Mr MMSrver- ein hat aus dem Erträgnis einer außerordentlichen Samm­lung dem Verein zur Linderung der Kriegsübel 200 Mk., dem Roten Kreuz 100 Mk. und dem notleidenden Oftpreü- Hen 50 Mark überwiesen. .

fj Ulm, 10. Nov. (Keine Gansoiertelpartien.) Hier, in Neu-Ulm und auch in anderen Orten ist es Sitte, daß die Wirte während des Winters Gansviertelpartien veranstalten, die hauptsächlich von den Lieferanten der Wirte zu besuchen sind. Zufolge einer Eingabe an das Festungsgouvernement, die dem Magistrat der Stadt Neu-Ulm überwiesen wurde, hat der Stadtmagistrat beschlossen, an die Wirte das Ersuchen zu richten, Heuer von der Veranstaltung der Gansoiertelpartien abzusehen.

Ein Bruch in der Sozialdcr-w eatre.

Der württembergische Landcsvarstand der sozialdemokratischen Partei hatte dem gemäßigten Abgeordneten Wilhelm Keil, der stüher lange Jahre Chefredakteur derSchwäbischen Tagwacht" war, die Leitung dieses Blattes als Organ der wiirttembergi» schen Landespartei aufs »e»e übertragen, worauf die radikalen Redakteure Crispicn. Hörnle und Welcher aus der Redaktion ausschieden und eine Protesterklärung versandten. In der Er­widerung auf einen scharfen Angriff desVorwärts" gegen die neue Tagwachtredaktion antwortet letztere u. a. folgendes:

Längst schon fordern die Parteigenossen des Landes und der große Kreis der Stuttgarter Parteigenossen, denen hier die «evrdnete Mitarbeit unmöglich gemacht ist, daß die Leitung der Landespartei die notwendige Gesundung herbeiführe. War die Schwäbische Tagwacht" bereits feit zwei Jahren in einem Geiste geleitet, der den Anschauungen der Gefamtpartei immer fremder wurde, fo ist in der gegenwärtigen schweren Kriegszeit der Augenblick gekommen, in dem verhütet werden muß, daß alle von den alten berufenen Führern im Namen der Partei ab­gegebenen Erklärungen und die wohlerwogene Stellungnahme der Reichstagsfraktion einfach als nicht maßgebend abgewiesen ,»erden. Mit einer Einmütigkeit, wie sie selten in einer die Partei be­schäftigenden großen Frage geherrscht hat. steht die soziäldsmo- Lratische Arbeiterschaft Deutschlands auf'dem zelbstverstandlichen Standpunkte, daß sie in dem großen Bölkerringen in ihrem ureigenen Interesse den Schrecknissen einer feindlichen Invasion vorzubeugen und den Sieg der deutschen Waffen wünschen und mit dazu beitragen muß, ihn herbeizufllhren. Wer die absonder, llcke Anschauung vertritt, daß diese Politik.falsch, fei, dem. wird

man

eine Meinung lassen, aber nicht gestatten können,

tung kommt, über die cs eine ernste Meinungsverschiedenheit kaum noch geben kann. Das Organ der Partei soll nicht das Werkzeug der Ideen und Absichten einzelner, sondern Werkzeug der Ideen und Absichten der ganzen Partei sein.

Außerdem beschäftigte sich am Montag eine Partewersamm- lang im Geiverkschaftshaus mit dieser Frage. Es war eine der im GeistsWeftmcyers geleiteten Versammlungen, die denn auch, da die (Amossen mit gegenteiliger Ansicht sich der 'Abstimmung enthielten, folgenden Antrag der Bertrauensmünnerversammliuig einstimmig annahm:

dakieure Lrispien, Hörnle und Walchcr in ihre bisherigen Siel- langen mit den alten Rechten. Den Redakteuren kann Keine an­dere Bind' '" -.--r.--- ---- Konferenz

von den O . . ^

anerkannt und befolgt worden sind. Die Versammlung verlangt weiter öffentliche Genugtuung für die Redakteure."

Außerdem wurde gegen eine Minderheit nachstehende Re­solution angenommen:

Die Mitgliederversammlung beschließt dis Gründung eines eigenen Parteiorgans für die Stuttgarter Parteigenossen. Zur Forderung dieses Unternehmens wird eine Proüuktivgenossensthaft gegründet. Die Vorarbeiten werden einer dreigliedrigen Kommis­sion übertragen. Es ist ein Pressefonds zu schaffen, dem vom Sozialdemokratischen Verein Stuttgart tausend Mark als Grund­stock überwiesen werden. Ferner werden Anteilscheine und Presse­fondsmarken ausgegeben."

Die neue Redaktion derSchwäbischen Tagwacht" erklärt

zuwenden' sein, um den der Gefamtpartei treu bleibenden Partci- genvsten tue Erfüllung ihrer Parteipflichten ---. ' hen."

Ausland.

Eine Demonstration gegen das Ehepaar Caillaux.

Ein Berichterstatter desGiornale d'Italia" war vor einigen Tagen in Paris Zeuge eines Zwischenfalles, über den er wie folgt berichtet: Der frühere Minister Caillaux pflegte in letzter Zeit mit seiner Galtin, die augenblicklich im Dienste des Pari­ser Roten Kreuzes steht, fast alle Abende in einem Restaurant in der Nähe der Madelsinekirche zu speisen. Eines Abends nahm ein englischer Oberstleutnant, der in Gesellschaft von vier Kameraden dieses Lokal betrat, neben dem Tische, an Sem Eail- laux gleichfalls in Uniform mit seiner Göttin sag, Platz. Kaum batte der englisch« Oberstleutnant die Eheleute Caillaux er­

kannt, als er sich erhob und zu seinen Begleiter» laut genug, daß es jedermann im ganzen Restaurant vernehmen konnte und in vorzüglichstem Französisch sagte:An diesem Orte dürfen wir nicht bleiben, in einem sülchen Milieu können wir unmöglich speisen ." Die englischen Offiziere erhoben sich und verließen sofort das Lokal. Ihrem Beispiel folgten darauf auch noch viele andere Gäste, sodaß sich Caillaux mit feister Frau schließlich gleichfalls entschloß, vorzeitig das Lokal zu verlassen. Drau­ßen hatten sich unterdessen Hunderte von Leuten angesammelt, die das herauskommende Ehepaar mit Schmährufen empfingen.^

Literatur.

Die Jugendwehr, ihre Notwendigkeit und ihre Ziele.

Ein Weckruf an Deutschlands Volk und Jugend von Be­zirksschulinspektor Halder in Rottenburg. 40 S. 8', hübsch brosch.UZO Pfennig. Zu beziehen durch die W. Rieker'sche Buchhandlung, L. Laut, Altensteig.

Handel und Verkehr.

ss Stuttgart, 10. Nov. (Karioffelgroßmarkr.) Auf dem heutigen Kartoffelgroßmarkt betrug die Zufuhr 350 Zentner. Preis 4,404,50 Mk. per Zentner.

!f Ktsttzs r 10. Nov. (Saüacbtviehmarkt.) Zugenni-r 293 Cr-'ßmed, 310 Kälber, 797 Schweine. Unverkauft: 33 Großvieh, Kälber, 115 Schweine.

Erlös ans '/» Kilo Schlachtgewicht: Ochsen 1. Qual. ») ausgernSstets von 100 bis 104 Pfg., 2. Qual, d) fleischig Und ältere von bis Pfg., Bullen (Farren) 1. Qua; a) vollfleischigr, von 82 bis 94 Pfg., 2. Qualität b) und weniger fleischige von 79 bis 81 Pfg., Stiere und Jungrinder 1. Qual, a) ausgemästete von 93 bis 96 Pfz 2. Qualität d) fleischige von 89 bis 92 Pfg., 3. Qu ,',

o) geringere von 86 bis 88 Pfg.; Kühe 1. Qual. ») jW.--

gemäftete von bis Pfg., 2. Qualität b/ älter? gemästete von bis Pfg., 3. Qualität e) geringe e von dis Pfg., Kälber: 1. Qualität ?.) beste '.-z

kälber von 88 bis A2 Pfg., 3. Qualität st) gute Saup

kälber vsn 86 bis 88 Mg-, 3. Qualität e) geringere Sau - kälber von 75 ins 81 Pfg..-weine 1. Qual, «st sunz, fleischige 73 bis 75 Pfg., 2. Qualität d) jüngere svj von 69 dtk 72 Pfg., 3. Qual, ist geringere von 65 bis 67 M .

L?r«-ü»ortlicher Redakteur: Ludwig Lsuk.

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Crailsheim, Mannheim Cairo, Sindelfisge«, Stuttgart, 10. November 1914.

Unser lieber, guter Vater, Schwiegervater und Großvater

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! Ms" 2 . Zug 'WS

heute Mittwoch ntreuds "st8 Uhr ! Turnhalle.

Julius Hetterich

Eine,! starken

Stadtpfarrer a. D.

Ritter des Friedrichsordens l. Kl (früher in Kohlstetten, Ottenhausen, Altensteig und Sindel- fingen) ist heute, Dienstag früh nach langem, schwerer^ Leiden im Alter von 72 Jahren zur ewigen Heimat emgegangcn.

In tiefer Trauer, namens der Hinterbliebenen:

Die Kinder: Alfred Hetterich, Finanzamtmann, Crails­heim, und Frau Agnes, geb. Grießer Robert Hetterich, kaufmännischer Direktor in Firma Thyßen, Mannheim, derzeit im Felde, und Frau Clara, geb. Meyding, Stuttgart, (Kanzleistraße).

Meta Nllgsier, geb. Hetterich, mit Gatten Georg Ällzaier, Kaufmann in Cairo, Aegypten und 6 Enkelkinder.

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Tübingen: Georg Merckle, Parrer a. D., 61 I.

Gmünd: Anna Erhard, geb. Zindel, 53 I.