- Neuenburg, s'9. Nov. Der hiesige Gesamtkirchen- gemsinderat hat beschlossen, auf Weihnachten sämtlichen Soldaten unseres Kirchspiels, die im Feindesland stehen, einen Gruß aus der Heimatkirche zu übersenden. Die kirchlichen Opfer bei den Kriegsbetstunden sowie das Opfer des Ernte- und Herbstdankfests (15. Nov.) sind für diesen Zweck beschlußgemäß festgelegt. Zur Ausführung des Be­schlusses wurde eine Kommission gewählt. — Gestern nacht kam es in Folge Händeleien in einer Wirtschaft zwischen jungen Leuten auf der Straße bei Schwann zu einer bösen Schlägerei, wobei der Kutscher des Hrn. Oberamtstier­arzt Böpple, ein braver Bursche namens Fritz Schmid von Egenhausen, schwer verletzt wurde. Er wurde in bewußtlosem Zustand noch nachts ins Bezirkskrankenhaus verbracht. Es ist wahrlich ein trauriges Zeichen, wenn in der jetzigen schweren Kriegszeit solch schwere Ausschreitungen Vorkommen.

In Salmbach brannte gestern das Wohn- und Oekonomiegebäude des Friedrich Fischer, Schreiner, bis auf wenige Restmauern vollständig nieder.

ss Oberndorf, 9. Nov. (Soldatentod.) Auf dem unter­gegangenen Panzerkreuzer „Jorck" befand sich auch ein Obern­dorfer, der Reservist der Marineartillerie Mechaniker Hermann Bauer, Sohn des Fabrikbeamten Bauer in der hiesigen Waffenfabrik. Wie telegraphisch gemeldet wurde, wird der junge Mann, dem am Tage der Mobilmachung sein erstes Kind geboren wurde, vermißt; er ist also wohl ertrunken.

js Herrenberg, 9. Nov. (Sturz in die Tiefe.) Der 16 Jahre alte Karl Schneider, Sohn des Bierbrauereibesitzers Schneider, ist in einen ungefähr 8 Meter tiefen Eiskeller ge­stürzt. Er erlitt innere, jedoch keine lebensgefährlichen Ver­letzungen.

ss Stuttgart, 9. Nov. (Tödlicher Unfall.) An der Kreu­zung der Schloß-und Friedrichstraße hat heute vormittag der 33 Jahre alte verheiratete Bauführer Karl Rösch, der mit seinem Motorrad übermäßig schnell fuhr, eine Frau umgeworfen. Er ergriff die Flucht, wurde aber von Pas­santen eingeholt und fuhr dabei auf einen Randstein, wo­durch er sich eine schwere Gehirnerschütterung zuzog. Bewußt­los wurde er mit dem Sanitätswagen ins Katharinenhos­pital verbracht, wo er heute nachmittag seinen Verletzungen erlegen ist.

(-) Stuttgart, 9. Nov. (Die Engländer un-d Russen in Stuttgart.) Wie anzunehmen ivar, kam mir eine kleine Anzahl Engländer in Betracht, die inflflgü der Verfügung hier und in Württemberg festgenommen, und in das Konzentrationslager Ruhleben verbracht wur­den, kaum zwei Dutzend, so berichtet das Neue Tagbk, da verschiedene englische Staatsangehörige noch vor Aus­bruch des Krieges ihre heimatlichen Penaten aussuchten. Auch die früher hier zahlreich lebeirden Russen, meist Mitglieder deutsch-russischer Adelsgeschlcchter, die WM Hofe der Königin Olga in Beziehung standen, russyche Sänger usw. sind seit längerer Zeit — die mersten werden wohl auch üizwischen gestorben sein — hier nicht

mehr zu sehen. ,

(ch Gaildorf, 9. Nov. (Lotterie.) 'Dre Ziehung der Lotterie zugunsten der Erbauung einer evangelischer Kirche in Münster, Gemeinde Unterrot, sindet am 9. Januar 1915 statt.

Mm, 9. Nov. (Tie Engländer.) ^re Verfügung über die Festnahme von Engländern in wehrfähigem Alter traf hier nur eine Person, einen Sprachlehrer. Hier lebende Engländer haben sich zufolge der vom Festungs-

gouverneur erlogenen Bestimmung, daß Ausländer den Festungsbereich zu verlassen haben, schon früher von hier

entfernt. ' ^

(-) Ulm, 9. Nov. (Geistesstörung.) Vor ermgeu Tagen erschoß sich ein im hiesigen Krankenhaus sich aus­haltender 24' Jahre alter Medizinalpraktrkant. Es scheint Geistesstörung vorzuüegen, da die Mutter vor 2 Jahren sich das Leben genommen hat und eine Schwester in Sckmiienried sicb befindet.

Handel und Verkehr.

Nagold, 7. Nov. (Fruchtschranne.) Weizen 15.00, 13,78 14.00, Gerste 12.00. Viktualienpreise: 1 Pfund Butter 95—1 Mk. 1 Ei 10—11 Pfg.

Wildberg, 7. Nov. Dem heutigen Viehmarkt waren zu- gesührt: 31 Stück Kühe, 13 Kalbinnen, 29 Stück Kleinvieh,

8 Paar Stiere, 80 Stück Läufer und 90 Stück Milch­schweine. Verkauft wurden 11 Kühe von 320—408 Mk.,

9 Kalbinnen von 380—595 Mk., 21 Stück Kleinvieh von 102—205 Mk., 4 Paar Stiere von 420—670 Mk. — Bei den Schweinen war lechhafter Handel, wodurch die ganze Zufuhr zum Verkauf kam. Es galten Läufer 62—95 Mk. Milchschweine 18—36 Mk.

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BrranLivortltcher Redakteur: Ludwig Laut.

Druck uud Berbrg der W. Rieker'scheu Buchdruckerei, Altmfie g.

Alteusteig-Stadt.

Auf die am Rathaus ausgehängten Bundesrats-Verordnungen, betr.

1) Höchstpreise,

2) den Verkehr mit Brot,

3) das Verfüttern von Brotgetreide und Mehl

wird hiedurch hingewiesen.

Besonders hervorznheben ist, daß Weizeubrot nur in Verkehr ge­bracht werden darf, wenn zur Bereitung auch Roggenmehl (mindestens 10 Gewichtsteile auf 90 Gewichtsteile Weizenmehl) verwendet ist, ebenso Roggenbrot, wenn zur Bereitung auch Kartoffeln (mindestens 5 Ge- wichtsteile Kartoffelflocken, Kartoffelwalzmehl oder Kartoffelstärkemehl auf 95 Gewichtsteile Roggenmehl) verwendet sind. Roggenbrot, zu dessen Bereitung mehr Gewichtsteile Kartoffeln verwendet sind, muß mit dem Buchstaben K bezeichnet werden. Beträgt der Kartoffelgehalt mehr als 20 Gewichtsteile, so muh dem Buchstaben K die Zahl der Gewichtsteils hinzugefügt werden. Bei Verwendung gequetschter oder geriebener Kar­toffeln entsprechen vier Gervichtsieile einem Gewichtsteil Kartoffelflocken, Kartoffelwalzmehl oder Kartoffelstärkemehl.

Ferner ist hervorznheben, daß das Verfüttern von mahlfähigem Roggen und Weizen, auch geschrotet, sowie von Roggen- und Weizenmehl, das zur Brotbereflung geeignet ist, verboten ist.

Zuwiderhandlungen sind mit empfindlichen Strafen bedroht.

Ein militärfreier, solider, tüchtiger

Säger

findet über die Kriegszeit Arbeit auf der Kohlmühle.

Bewerber wollen sich an Gemeinde­pfleger Kalmbach, Wörnersberg wenden.

Calmbach.

Tüchtiges Mädchen für Küche und Haushaltung, welches das Melken einiger Kühe mit übernehmen könnle, wird gesucht von

G. Nicht z. Sonne.

Starke

Den 9. November 1914.

Stadtschultheißenamt.

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aus ^Veikbleok gefertigt, mit Zckruubenversckluk, cu 0,2 lflr. imltenck, mit kurton versunäkertiA liefert leer ocker mit Lognue, kum, 74ruo, kirsekenZeist, ^vvetseliAen- rvusser, HeickelbeerZeist, lüqueren, Lückrveinen etc. ZeküIII als

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hat fortwährend zu verkaufen.

Bestellungen nimmt für mich ent­gegen Seeger z. Traube, Altensteig.

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find bei uns eingegangen von L. L. Mk. 5.—, F. L. 1.—, Methodisten­gemeinde 5.—, N. N. 3.—, Prof. Zimmer 10.—, Priv. Faist 20.—, Weißgerber Henßler lSchlachthausverwalter Bühler 3.—, Ksm. Krauß 1.—, Geometer Stokinger 2.—, Stadtwundarzt Vogel 10.—, Frau Obers. Pfister 4.—, Friedr. Maier, Holzh. 10.—, Frl. Schaupp 3.—, Karoline Dietsch 2.—, Privatier Riek 2.—, K. L. 1.-—, A. B. 3. Schaupp 2.—, Bon einer Sammlung in Egenhausen 50.—, Herm. Kaltenbach, Fbk. 5.—, Frl. Kalmbach 2.—, Stadtgemeinde Altenst" Mk. 100.—. Zus. Mk. 245.—. ' "

kauft

Kür Elfatz'Lotyrmgett

5.-

sind bei uns eingegangen von der Methodistengemeinde Mk, der Stadtgemeinde Altensteig Mk. 100.—.

Allen Gebern herzlichen Dank!

Weitere Gaben nimmt entgegen

die Exp. ds. Blattes.

von

Gestorbene.

Stuttgart: Gott-lieb Autenrieth,

Privatier, 74 I.

Klosterreichenbach: Auguste Burkhardt Ww.

Im Felde gefallen:

Jakob Stoll, Unteroffizier im Jnf.- Reg. Nr. 121, 14. Komp., Sohn der Röste Stoll, geb. Steeb, 37 I., von Grüntal.

Heinrich Wurster, Hauptlehrer, Unter­offizier d. R. im Regt. 121, Sohn des Ortssteuerbeamten Heinrich Wurster von Unterreichenbach.

Wltensteig.

Vanksagrritg.

Für die vielen wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme, welche wir aus Anlaß unseres, auf dem Felde der Ehre ge­fallenen Gatten, Vaters, Sohnes, Bruders und Schwagers

^ Ludwig Grotzmaun

Gchreinermeister

erfahren durften, sagen wir hiemit herzlichsten Dank, insbesondere auch für die zahlreiche Beteiligung des verehrt. Kriegervereins und Liederkranzes beim Trauergotlesdienst.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: die Gattin:

Marie Großmann, geb. Koch mit ihren 2 Kinder«.

die Eltern:

Chr. Großmann und Fra«, Nagold.

Neckarau-Hochdorf.

Ls-er-Airzeige.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser innigst geliebter Gatte, Sohn und Bruder

Georg Bauer

im Alter von 25 Jahren am 25. September den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist.

Die tieftrauernden Hinterbliebenen:

die Gattin:

Elsa Bauer und Kind Familie Bauer. Postbote.

Pfalzgrafenweiler, 10. Nov. 1914.

».Wurster, LsdeS-Anzeige.

Unsere liebe Gattin, Mutter, Groß­mutter, Schwägerin und Tante

6dmlM6 kkällll

geb. Kalmbach

ist nach kurzer Krankheit im Alter von 56 Jahren gestern mittag um 3 Uhr sanft in dem Herrn entschlafen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

3oh. Georg Brau«, Fuhrmann

Beerdigung Mittwoch mittag 1 Uhr