Früchten und Lebensmitteln der Verweiung und Vernichtung preisgegeben. im Innern des Landes aber, im Kerzen von Frankreich Teuerung, Hungersnot. In der Desorganisation im Eilenbahnbetrieb feiert man wahre Orgien. An Uniformen hat es ja schon zu Beginn des Krieges gefehlt. Hunderttaujende von Reservisten konnten gar nicht oder nicht rechtzeitig „erngekleidct" werben. Und schon machen sich warnende Stimmen wegen des zusehends größer werdenden Mangels an Munition bemerkbar. Selbst Offiziere versichern, die nicht im Verdacht allzu großen Pessimismus stehen, daß Frankreich, nachdem es Belgien und England — namentlich letzterem — mit Kanonen, Gewehren, Kugeln, Gra.ia ea „cusgehol en" in Punkto Mun'tion nicht aber das Unheiljahr 1914 hinaus könne. „Wehe aber, wenn An frühzeitiger Winter Antritt!" klagte mir ein den großen FurageämtesN zugeteilter Oberst, ohne sich in Einzelheiten einzulassen. „Frankreich blieb vom Dreißigjährigen Kriege verschont. Mer in diesen beiden Kriegsmonaten hat es das ganze Elend des Dreißigjährigen Krieges auf einmal zu kosten bekommen. Wie es die nächsten beiden Monate überstchen fall, wenn uns Italien im Stich läßt, ist mir ein unlösbares Rätsel." So der Oberst, ein sehr intelligenter Mann, der seine Ausführungen mit Sen Worten schloß: „Glücklich, wer in der Front steht. Er hat die Aussicht auf Sieg oder Untergang. Wir aber, die hinter der Front stehen, die wir die Verantwortung für die Ernährung, Munitio- nierung der Kämpfenden und — da die Zivilbehörden vollkommen versagen — auch für die Lebenshaltung der Nichtkämpfer, für die Weiterexistenz der ganzen Nation tragen, wir vermögen in dem Gefühl drohenden Unheils seit vielen Tagen kein Auge zu »vir sehe» tos — Leer« tm wahren Sinne des
Das gesunkene Frankreich.
W.T.B. Berlin, 7. Okt. (Nicht amtlich.) Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Die Academie Frau xaise pflegten wir als Sitz französischer Würde zu betrachten. Das ist nun auch vorbei. Im Figaro und anderen Blättern, teils in Bordeaux, teils in Paris, gehen die Akademiker in der Aufhetzung der Bevölkerung voran. Maurice Donnay „de l' Akademie Franxaise" spricht in geradezu irrsinnigen Ausdrücken von unserem Kaiser. Die deutsche Feder sträubt sich, auch nur einen Teil dieser ! gemeinen Beschimpfungen wiederzugeben. Alfred Capus, ebenfalls von der Academie Franxaise, sonst durch Grazie, wenn auch nicht durch Würde ausgezeichnet, steigt tief in den Gossenschlamm und bespritzt unser Volk und Ehr mit Schutz. Und das sind die Leute, die sich dem deutschen Volk kulturell überlegen glauben und uns als Barbaren zu beschimpfen wagen.
Was hören die Franzosen aus Rußland.
EKG. Der „Temps", der an Lügenhaftigkeit die ganze französische Presse übertrifft — und dazu gehört viel — berichtet em 13. September:
„Der russische rechte Flügel steht schon vor Königsberg. Die Preußen lassen große Verstärkungen hcranziehen. Eine große Schlacht ist bei Mlawa geschlagen worden. Zwei deutsche Divisionen sind vernichtet worden (!). Die Russen habe» zahlreiche Maschinengewehre erobert, die sie einfach umgedreht und gegen Len Feind gerichtet haben."
ttebrigens finden wir in der französischen Presse — der Verfasser dieser Zeilen hat in eine große Anzahl Zeitungen Einsicht nehmen können — die Schlacht bei Tannenberg nirgends erwähnt. An einer einzigen Stelle des „Temps" heißt cs, daß einige Truppen der Russen bei den masurischen Seen eine kurze Zeit „immobilisecs" gewesen seien! Ileberhaupt gewinnt man aus der Bcobach'.nng der sran,ös s:h:n Presse den Eindruck, Laß ihre oberste Aufgabe die Verheimlichung der russischen Mißerfolge ist. Diesem Zweck dienen auch die in großen Lettern gedruckten Glückwunschtelegramme zwischen Petersburg und Bordeaux. Ein scherzhaftes Beispiel dafür sind folgende Fanfaren vom 16. September in einem Glückwunschwschsel zwischen dem Zaren und Poincare:
„Die Nachricht von dem glänzenden Siege der französischen Armee erfüllt mich mit Freude. Die erprobte Tapferkeit der Truppen und das Talent ihrer Führer sind würdig der großen Nation, der sie angehörcn, und es gereicht mir zum Vergnügen, der Bewunderung, die sie mir Anstößen, lauten Ausdruck zu leihen. Nikolaus."
Darauf Herr Poincare: '
„Ich danke Ew. Majestät für Ihre Glückwünsche, durch die Frankreich und seine Armeen tief gerührt worden sind. Der große Sieg, den die russischen Truppen in Galizien errungen Koben, bat alle französischen Herzen erfreut, und die Regierung
ortes.'
zweifelt'nicht, daß weitere glänzende Erfolge in D-ntticktand und Oesterreich bald folgen werden. Frankreich, entschlossen den Kamps mit all seiner Tatkraft fortzufetzen, sendet der edlen verbündeten Nation den Ausdruck ihrer hohen Bewunderung und feine vertrauensvollen Wünsche. Raymond Pvinccire."
- - -. („Tägliche Rundschau".)
Die Engländer „spüren" den Krieg.
Berlin, 7. Okt. Aus Rom meldet das „Berliner Tageblatt": Ein Londoner Brief der „Gazette del Popolo" berichtet, daß die Engländer angesichts der riesigen Geldopfer, die der Krieg verlange, stutzig zu werden anfangen. Zu den kolossalen Aufwendungen für die im Felde stehenden Armeen komme die Löhnung für die neu angeworbenen Rekruten, sodann die Pension für die Soldatenfamilien, endlich noch die Ausgaben für die Marine, die jene des Heeres noch übersteigen.
Vom ö stc rr eichr; ch-russische n Kriegsschauplatz.
WTB. Budapest, 7. Okt. (Nicht amtlich.) Wie die Blätter melden, sind die Russen aus den von ihnen besetzten Städten Marmaros und Sziget wieder abgezogen. Tie österreichisch-ungarischen Truppen haben die Städte besetzt.
WTB. Budapest, 7. Okt. Dem amtlichen Bericht zufolge haben unsere Truppen die in Marmaros-Sziget eingebrochcnen russischen Heerestcile geschlagen und bereits bis Nagybecsko verfolgt. Die Verwaltungsbehörden werden im Laufe des heutigen Tages die Amtstätigkeit wieder aufnehmen. Tie Beerdigung der bei dem jüngsten Kampfe bei kkzsok gefallenen Russen dauert fort. Bisher wurden 8000 Russenleichen begraben.
Die deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft.
WTB. Wien, 7. Okt. (Nicht mnllich.) Die Blätter verzeichnen mit großer Genugtuung die Meldung von der heldenmütigen, unter dem Beistand des Kreuzers „Kaiserin Elisabeth" erfolgten Abwehr des Angriffes der vielfach überlegenen Japaner aus Tsingtau und drücken ihre Freude darüber aus, wie auch in Asien die deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft sich mit Erfolg bewährt habe. Die „Reichspost" erinnert an den vor 35 Jahren erfolgten Abschluß der Ordnung Europas, die, verstärkt durch den Beitritt Italiens, jahrzehntelang die Friedensbürgschast der Welt wurde. Das Blatt schließt: Mit Begeisterung und freudiger Dankbarkeit bücken wir auf unser Bündnis. Die Schicksale beider Reiche sind zusammengefügt, komme was wolle. In diesen Tagen können wir unseren Bundesgenossen ein Feiergeschenk bringen: cs ist die Widerlegung der törichten, jahrzehntelang durch die politische Literatur geschleppte Lüge, daß sich die Habsburger Monarchie überlebt habe und daß es ein im ersten Wirbetsturm zerfallendes Reich sei. Jeder unserer Widersacher würde sich heute beglückwünschen, wenn er soviel moralische und physische Kraft sein eigen nennen würde, wie Oesterreich-Ungarn sie in dieser Feuerprobe bewiesen habe. Slaven und Magyaren sangen in diesen Tagen ebenso begeistert die „Wacht am Rhein" wie die Deutschen. ^ ,, ,,
Eine Meuterei in einem serbischen Regiment.
W.T.B. Sofia, 7. Okt. (Nichtamtlich.) Die Zeitung „Urre" meldet: Unter der Mannschaft des 17. serbischen Infanterieregiments ist es zu einer Meuterei gekommen. Die Soldaten erschossen den Brigadekommandanten Budenowicz, der sich gerade bei ihrem Regiment befand. Auch der Oberst des Regiments, Malovicz, und zahlreiche andere Offiziere sind erschossen worden. Die gegen das meuternde Regiment entsandten Mannschaften konnten nichts ausrichten.
Amtliche Mittel zur Hilfe in Ostpreußen.
WTB. Berlin, 7. Okt. (Nicht amtlich.) Die Nordd. Mg. Zeitung schreibt: In der Presse wird von dem Gerücht .Kenntnis genommen, daß von der Slaatsregierung bei der bevorstehenden Landtagstagung 15 Millionen zur Unterstützung Ostpreußens angefordert werden sollen. Tatsächlich sind oon der Siaatsregie- rung alsbald 15 Millionen zur Linderung der ersten Not m Ostpreußen bereit gestellt worden. Die beim Landtage zu beantragenden Mittel ffür Ostpreußen werden sich aber ganz beträchtlich erhöhen, nämlich auf mehrere hundert Millionen, velausen.
M Lererrucdt. M
Der Herr ist unsre Zuversicht, wie schwer der Kampf auch werde; wir streiten ja für Recht und Pflicht und für die heil'ge Erde....
Er führt uns, wär's auch durch den Tod zu seiner Freiheit Morgenrot.
Dem Herrn allein die Ehre!
Theodor Körner.
Ums Vaterland.
Roman E. PH. Oppenheim.
(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
Der Elnwanv war fremch sehr einleuchtend — so nahe- liegend, daß ich schon früher hätte daran denken müssen, wenn ich überhaupt vernünftig hätte überlegen können. Der Tote hatte vielleicht Freunde oder Verwandte in Con- stanta — es konnte ihn auch jemand nach Potesci begleitet haben — was wußte ich? — Aber ich wollte nicht mehr zurück. „Ich kann Ihnen meine Gefühle nicht erklären,* sagte ich. „Ich weiß selbst nicht, was eigentlich in mir vor- geht. Aber Sie müssen doch Ansehen, daß ich in peinliche Untersuchungen und solche Geschichten gezerrt werden würde, wenn man die Wahrheit erfahren würde.*
„Sie meinen* — und jetzt sprach sie so leise, daß ich wirklich Mühe hatte, sie zu verstehen — „daß man den Verdacht gegen Sie haben könnte, den Mann getötet zu haben?«
Da war es heraus, was ihr wohl während der ganzen Zeit die Seele bedrückt hatte. Und in all meiner Verzweiflung wandelte mich die Versuchung an, laut zu lachen.
„Nein!* sagte ich. „Wie sollte man einen so unsinnigen Verdacht hegen? Aber auch ohne das ist es unangenehm genug.* ,
Sie hatte sich dicht an meine Seite gedrängt und fragte in dem gleichen Flüsterton weiter:
„Wissen Sie, wer es ist? — Was er von Ihnen wollte?"
„Ich ahne es nicht. Ich habe ihn nie zuvor in meinem Leben gesehen."
„Auch nicht gestern abend?"
„Wenigstens habe ich ihn nicht gesprochen. Ich sah ihn wohl — in einer sehr ungewöhnlichen Weise und nur für einen Augenblick. Das ist alles."
„Wie meinen Sie das?"
„Er sah durch das Fenster in mein Zimmer. Aber er kam nicht herein — vielleicht, weil ich nicht allein war."
„Sie waren nicht allein? — Wer war denn bei Ihnen?"
„Die Prinzessin und Oberst Sutzko."
„Die Prinzessin? — Und der Oberst? — In Ihrem — Ihrem Zimmer?"
„Ja. Der Oberst war gekommen, weil er mir eine Erklärung wegen des Vortrages zu schulden meinte."
„Und die Prinzessin? Sie ist auch zu Ihnen hineingegangen?"
Sie war jetzt ganz atemlos vor Erstaunen und Ueber- raschung. Was ich ihr sagte, schien ihr offenbar völlig unfaßlich. Wäre ich in anderer Stimmung gewesen, so hätten mich diese Art des Verhörs und ihr Gesichtsausdruck vielleicht belustigt.
„Ja — sie war auch bei mir. — Der Oberst fand mich krank auf dem Boden meines Zimmers liegen, urd er wußte wohl allein nichts Rechtes mit mir anzufangen. Deshalb holte er die Prinzessin."
„Und dann — wie dis beiden bei Ihnen waren — sah der Mann zum Fenster hinein?"
„Ja. — Die anderen bemerkten es nicht — nur ich nahm das Gesicht wahr. Nachher habe ich nichts mehr von ihm gesehen und —"
„Und gehört," hatte ich sagen wollen. Da war es mir, als gellte der furchtbare Todesschrei, den ich im Traum vernommen hatte, in meinen Ohren wider. Und ich verstummte.
Sie atmete tief auf.
„Herr Lazar," ^agte sie, „ich kann es mir nicht er-
Reiche Unterstützung.
WTB. Hamburg, 7. Okt. (Nicht amtlich.) Die Bürgerschaft genehmigte einstimmig den Senatsantrag auf Bewilligung von 160 000 Mark zur Unterstützung der vom Krieg betroffenen elsaß-lothringischen Bevölkerung
Prinz Eitel Friedrich verletzt.
W.T.B. Berlin, 7. Okt. Prinz Eitel Friedrich ist im Gefecht mit dem Pferd gestürzt und hat sich eine Verletzung des Knies zugezogen. Prinz Joachim erwartet die Erlaubnis des Kaisers, sich zur Truppe im Feld zurückbegeben zu dürfen.
General v. Eurrnich.
W.T.B. Hannover, 7. Okt. Der Komm. General der Inst yon Emmich, dem für die Erstürmung von Lüttich der Orden pour le merite verliehen worden war, hat das Eiserne Kreuz 1. Klasse mit einem gnädigen Kais. Handschreiben verliehen erhalten.
Verleihung des Eisernen Kreuzes an den Groß- Herzog von Baden.
WTB. Der Großherzog von Baden hat folgendes Telegramm des Kaisers erhalten: Ich danke Dir herzlich für die Mitteilung, daß Tu das 14. Armeekorps auf französischem Boden begrüßt hast. Meine Badener können stolz darauf sein, ihren Landcsherrn in Feindesland bei sich gesehen zu haben. Es gereicht mir zur besonderen Freude, Dir und den tapferen Söhnen Deines Landes ehrende Anerkennung zuteil werden zu lassen, indem ich Dir das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse verleihe, dessen Insignien ich Dir übersenden lasse. Gott schenke unserer gerechten Sache den endgültigen Sieg. Wilhelm.
Der Wortlaut von Wilsons Antwort ans das Kaisertelegrarmn.
WTB. Berlin, 7. Okt. (Nicht amtlich.) Tie Norddeutsche Allgemeine Zeitung veröffentlicht in deutscher Ueüersetznng die Antwort, die von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika auf das bekannte Telegramm "des Kaisers eingegangen ist:
Em. Kaiserlichen Majestät wichtige Mitteilung vom 7. September ds. Is. habe ich erhalten und von ihr mit größtem Interesse und Anteil Kenntnis genommen. Ich fühle mich geehrt, daß Sic sich wegen eines unparteiischen Urteils an mich als den Vertreter einer an dem gegenwärtigen Kriege wahrhaft unbeteiligten Nation gewandt haben, die den aufrichtigen Wunsch hegt, die Wahrheit kennen zu lernen und zu berücksichtigen.
Sie werden, deffen bin ich sicher, nicht erwarten, daß ich mehr sage. Ich bete zu Gott, daß dieser Krieg recht bald zu Ende sein möge. Der Tag der Abrechnung wird dann kommen, wenn — wie ich sicher bin — die Nationen Europas sich vereinigen werden, um ihre Streitigkeiten zu beendigen. Wo Unrecht begangen worden ist, werden die Folgen nicht ausbielden und die Verantwortlichkeit wird den Schuldigen auseclegt werden. Die Völker der Erde haben sich glücklicherweise auf den Plan geeinigt, daß solch eine Abrechnung und Einigung stattsinden muß. Soweit jedoch ein solcher Plan unzureichend ist, wird die Meinung der Menschheit, die letzte Instanz in allen solchen Angelegenheiten, ergänzend eingreifen. Es wäre unklug, es wäre verfrüht für eine einzelne, selbst dem gegenwärtigen Kampß glücklicherweise fernstehende Regierung, es wäre wgar unvereinbar mil der neutralen Haltung einer Nation, die wie diese, an dem Kamps nicht beteiligt ist, sich ein endgültiges Urteil zu bilden oder es zum Ausdruck zu bringen.
Ich spreche mich so frei aus, weil ich weiß, daß Sie erwarten und wünschen, daß ich wie ein Freund zum Freunde spreche und weil ich sicher bin, daß eine Zurückhaltung des Urteils bis zur Beendigung des Krieges, wo alte Ereignisse und Umstünde in ihrer Gesamtheit und ihrem Zusammenhang übersehen werden können, sich Ihnen als wahrer Ausdruck aufrichtiger Neutralität von selbst empfehlen wird. Tez. Mooürow Wilson.
klären, wie Vtes" Mv.nn gestorben lein soll. So dunkel I war es gewiß nicht, daß er den Klippenrand nicht hätte sehen sollen — und er war ganz nüchtern, als er mit mir sprach, lind die Wunde — die Wunde war gewiß nicht von dem Fall. Es war ja nur weicher Sand und Wasser da, wo er lag."
Also auch das hatte sie gesehen. Ich zuckte die Achseln.
„Wenn ich wüßte, wie das Unglück sich zugetragen hat — mir selbst würde es leichter ums Herz sein," erwiderte ich. „Aber ich kann Ihnen keine Auskunft geben — ich weiß nicht mehr, als Sie jetzt auch wissen."
Ein Diener des Groß-Bojaren kam uns entgegen. Er war erst bei dem Fischer stehengeblieben, wohl um ihn über die traurige Last zu befragen, die er da ins Dorf fuhr. Als er mich erkannte, grüßte er sehr herablassend.
„Herr Lazar — nicht wahr?" fragte er in französischer Sprache. Und als ich bejahte, fuhr er fort:
„Ich habe einen Brief für Sie von Seiner Durchlaucht. Als ich vorhin ins Dorf ging, klopfte ich schon bei Ihnen an. Aber es wurde mir nicht aufgemacht — Sie schliefen wohl noch."
Es mochte wohl sein, daß ich so fest geschlafen hatte, ein Pochen zu überhören. Ich nahm den Brief in Empfang und riß den Umschlag herunter. Es waren nur wenige Zeilen, sicherlich vom der Hand eines Schreibers, in denen ich ersucht wurde, mich heute zwischen drei und vier Uhr ' bei dem Groß-Bojaren einzufinden.
Ich faltete das Billett zusammen.
„Wollen Sie so gut sein. Seiner Durchlaucht mitzuteilen, daß Sie mich auf dem Wege getroffen haben, und daß ich deshalb außerstande war, eine Antwort aufzuschreiben?" sagte ich zu dem Diener. „Jedenfalls werde ich mich pünktlich einstellen."
Der Mann grüßte und entfernte sich. Maria Slanicu, die natürlich aufmerksam zugehört hatte, fragte:
„Hat er Sie zu sich eingeladen?"
„Er hat mich zu sich bestellt — ja. Jedenfalls handelt e« sich um die Vorlesung."
„Dann braucht mein Vater wohl auch nicht mit ihm darüber zu reden ? — Ste haben mir vorhin keine Antwort darauf gegeben.^.