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Telegramm-Mr., csnnenblstt.
Rr. 214
Ausgabe i« Altensteig-Stadt.
Montag» den 14. September.
Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.
1S14.
Der Krieg.
Zeichnet die Kriegsanleihen
Die russische Armee in Ostpreußen nach mehrtägigem Kampfe geschlagen.
Großes Hauptquartier, 13. Sept. (W T. B.) Die Armee des Generalobersten v. Hindenburg schlug die russische Armee in Ostpreußen nach mehrtägigem Kampf. Der Rückzug ist in Flucht ausgeartet. Generaloberst von Hindeyburg überschritt bei der Verfolgung die Grenze. Er meldete bisher über 10 000 ««verwundete Gefangene, etwa 80 Geschütze, außerdem Maschinengewehre, Flugzeuge und Fahrzeuge aller Art erbeutet. Die Kriegsbente steigt fortwährend.
Generalquartiermeister v. Stein.
Die Schlacht bei Lemberg.
Wieu, 13. Sept. (W. T. B.) In der Schlacht von Lemberg gelang es unseren an und südlich der Grodeler Chaussee eingesetzten Streitkräften den Feind nach fünftägigem hartem Ringen zurückjudräugeu, an 10 000 Gefangene z« machen und zahlreiche Geschütze zu erbeuten. Der Erfolg konnte jedoch nicht voll ausgenützt werden, da der Nordflügel bei Rawaruska von großer Uebermacht bedroht wurde und überdies neue russische Kräfte sowohl gegen die Armee Dank! als auch im Raum zwischen dieser Armee und dem Schlachtfeld von Lemberg vordrangen. Angesichts der sehr bedeutenden Ueberlegenheit des Feindes war es geboten, die schon seit drei Wochen säst ununterbrochen heldenmütig kämpfende Armee iy gutem Abschnitt zu versammeln und für weitere Operationen bereitzustellen. Höfer Generalmajor.
Eine neue Schlacht in Frankreich. Ausfall aus Antwerpen.
Fn Ostpreußen steht es gut.
Berlin, 13. Sept. (WTB.) Auf dem w e st st Kriegsschauplatz führten die Operationen, über die Einzelheiten noch nicht veröffentlicht werden können, zu einer neuen Schlacht, die Künftig steht. Die vom Feind mit allen Mitteln verbreiteten, für uns. ungünstigen "Nachrichten sind falsch. — In "Belgien ist heute der Ausfall dreier Divissflonen aus'Antwerpen zu rnckgiew testen worden. — In Ostpreußen, ist die Lage hervorragend gut. Die Russenarmee flieht in voller Auflösung. Bisher verlor sie mindestens 150 Geschütze. 20000 bis 30000 unverwundete Gefangene konnten gemacht werden.
Der Verlust eines Kreuzers.
Berlin, 14. Sept. (W.T.B. Amtlich.) Am 13. Semptember, vormittags) wurde Sr. Majestät kleiner Kreuzer „Hela" durch ein Torpedogeschoß eines feindlichen Unterseebootes zum Sinken gebracht. Fast die gesamte Besatzung wurde gerettet. Der Chef des Admiralstäbes: Bencke.
Zur Kriegsgefangeneuzahl.
Berlin, 12. Sept. (W. T. B.) In der heute mittag veröffentlichten Angabe über die Zahl der in den Gefangenenlagern in Deutschland untergebrachten Kriegsgefangenen sind
die bei Maubenge gefangenen 40 000 Franzose« und ein großer Teil der in Ostpreußen in der Schlacht bei Tannenberg kriegsgefangeneu Russen nicht enthalten.
Prinz Joachim von Preußen in Berlin.
Berlin, 13. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Prinz Joachim von Preußen, der in den lebten Kämpfen verwun-, det worden ist, traf heute morgen, von der Kaiserin begrüßt, auf dem Bahnhof Charlottenburg ein. Der Prinz har sich in das Schloß Bellevue begeben, wo er seine Genesung abwarter.
Die Franzosen und wir.
Berlin, 11. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) Dem Briefe eines deutschen höheren Sanitätsoffiziers, dem zur Zeit ein Lazarett in einer lothringischen Sladt untersteht, die drei Tage lang in den Händen der Franzosen war ist zu entnehmen: Die Franzosen zerstörten in wildester und rasendster Wut alle Wohnungen deutscher Beamten und Offiziere und beschmutzten alles in nicht wiederzugebender Weise. Sie machten selbst aus dem Lazarett einen direkten Schweinestall. Französische Kranke erzählen, daß die französischen Aerzte sich um die eigenen Kranken nicht kümmern, sie hielten Sektgelage, während die Verwundeten Schmerzen litten. Nur ein Stabsarzt machte eine rühmliche Ausnahme. Die Einwohner sagen aus, daß die drei Tage währende Franzosenherrschaft mehr germanisiert habe, als die 43 Jahre deutscher Herrschaft. Fran-ö fische Verwundete sind dankbar, daß üe in deutschen Lazaretten Pflege und Wartung finden. Krankenpfleger und Krankenschwestern haben 1100 neue Belten eingerichtet.
Unsere Minen machen den Engländern zu schaffen.
Berlin, 11. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die öffentliche Meinung Englands immer energischer eine kräftige Aktion der engl. Flotte fordert, um die Minengefahr in der Nordsee zu beseitigen. Dazu mag auch der Umstand beitragen, daß die Ursache des Untergangs der „Oceanic* noch immer nicht bekannt und daß man argwöhnisch geworden ist, da die Admiralität neuerdings versucht, den Verlust des „Path- finder" auf eine andere Ursache als eine Mine zurückzuführen. Die deutschen Minen scheinen also der englischen Admiralität doch ernstlich zu schaffen zu machen, umsomehr, als dir von der englischen Admiralität behauptete Untätigkeit der deutschen Flotte in einem anderen Lichte erscheinen lassen.
Zuchthaus für Zahlungen an Deutsche.
London, 11. Sept. Im englischen Parlament wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, wonach Zahlungen an das feindliche Ausland verboten werden, selbst zur Abwicklung voll Engagements, die vor dem Ausbruch des Krieges eingegangen sind. Die Büchereinsicht soll in Verdachtsfällen erlaubt werden. Der Verkehr mit außereuropäischen Filialen deutscher Geschäfte wird gestartet sein. Verstöße gegen das Gesetz können mit sieben Jahr Zuchthaus bestraft werden.
Englische Wünsche.
London, 13. Sept. (W.T.B.) Lord Curzon sagte in einer Rede in Glasgow, er hoffe es zu erleben, daß die Lanzen englischer Reiter auf den Straßen Berlins funkelten und dunkelhäutige Turkhos es sich in den Potsdamer Parks bequem machen werden.
Ein englischer Kreuzer versenkt.
Frankfurt a. M., 13 Sepü Die „Frankfurter Zeitung* meldet aus Stockholm: Der Kreuzer „Karlsruhe* versenkte bei Barbados den englischen Dampfer „Bowes Castle."
Indische Truppen.
Frankfurt a. M., 13. Sept. (W.T.B.) Die Frankfurter Zeitung meldet aus Mailand: Der italienische Stationär „Consida" hat bei Massaua einen Transport indischer Truppen in der Richtung auf Suez gesehen, der von drei Panzerkeuzern und zahlreichen Torpedobooten geleitet wurde.
Eine weitere englische Verlustliste.
London, 12. Sept. (W. T. B. Nicht amtlich.) Eine weitere Verlustliste der englischen Truppen in Frankreich, die bis zum 10. Sept. reicht, gibt 10 Offiziere und 61 Mann als tot, 63 Offiziere und 510 Mann als verwundet und 61 Offiziere und 3883 Mann als vermißt an.
England als Beschützer der kleineren Staaten.
Kopenhagen!, 13. Sept. (Nicht amtlich.) Ritz aus« Bureau hat vom Reichskanzler von Bethmann-Holl- weg nachstehende Mitteilung empfangen: Der englische Premierminister hat in seiner Guildhall-Rede für England die Beschützerrolle der kleineren und schwächeren Staaten in Anspruch genommen und von der Neutralität Belgiens, Holland und der Schweiz gesprochen, die von Deutschland gefährdet seien. Es ist richtig, wir hatten Belgiens Neutralität verletzt, weil die bittere Not uns dazuzwang. Aber wir hatten Belgien volle Integrität und Schadloshaltung Zugesagt, wenn es mit dieser Notlage rechnen wollte. Belgien wäredsanü ebensowenig etwas geschehen, wie z. B. Luxemburg, Hätte England als Schützer der schwächeren "Staaten Belgien unendliches Leid ersparen wollen, dgnn hätte es ihm den Rat erteilen müssen, unser Anerbieten anzunehmen. Beschützt hat es unseres Wissens Belgien nicht. Ist also England wirklich ein so selbstloser Beschützer? Wir wistz'en genau, daß der französische Kriegsplan einen Durchmarsch durch Belgien für einen Angriff aus die ungeschützten Rheinlande vorsah. Gibt es semand, der Llaubt, England würde dann zum Schutze der belgischen Freiheit gegen Frankreich eingeschritten sein? Die Neutralität Hollands And derj^phweiz haben w.ir streng respektiert und auch die geringste Grenzüberschreitung des niederländischen Limburg peinlichst vermieden. Es ist ausfällig, daß Herr Asquith nur Belgien, Holland und die Schweiz, nicht aber auch die skandinavischen Länder erwähnt. Die Schweiz mag er genannt haben im Hinblick auf Frankreich, Holland und Belgien aber liegen England gegenüber an der anderen Küste des Kanals- Darum ist England um die Neutralität dieser Länder so besorgt. Warum schweigt Asquith von den skandinavischen Neichen? Vielleicht weil er weiß^, daß es uns nicht in den Sinn kommt, die Neutralität dieser Länder anzutasten. Oder sollte Wngland etwa für einen Vorstoß in die Ostsee oder für die Kriegführung Rußlands die dänische Neutralität doch nicht für ein noli me tangere halten? Herr Asquith will glauben machen, oaß Her Kamps Englands gegen uns ein Kampf der Freiheit gegen die Gewalt" sei. An diese Ausdrucksweise ist die Welt gewöhnt. Im Namen der Freiheit hat England mit Gewalt und einer Politik des rücksichtslosesten Egoismus sein gewaltiges Kolonialreich gegründet. Im Namen der Freiheit hat es noch um die Wende dieses Jahrhunderts die Selbständigkeit der Burenrepubliken vernichtet. Im Namen der Freiheit behandelt es heute Aegypten unter Verletzung internationaler Verträge und eines feierlich gegebenen Versprechens als englische Kolonie. Im Namen der Freiheit verliert einer der malayischen Schutzstaalen nach dem' andern feine Selbständigkeit zu Gunsten Englands. Im Namen der Freiheit sucht es durch Zerschneidung des deutschen Kabels zu Verhindern, daß d« Wahrheit in die Welt dringt. Der englische MMsterprMdent irrt. Seit E nglaird sich mit Rußland nnd Japan gegen Deutschland verband, hat es in einer in der Geschichte der IWielt einzig dastehenden Verblendung die Zivili-