zu gründende Kriegsireditkasse nicht nur für die Großstadt Stuttgart errichtet werden, sondern ent­sprechend der weitgehenden Dezentralisation des ge­werblichen "Lebens dem ganzen Land zu gute kommen solle. Zweck der Kreditbank sei die Unter­stützung von Handel, Industrie und Handwerk in der Zeit des Kriegs und während eines (infolge- des!Kriegs fortbestehenden wirtschaftlichen Notstandes. Der Ge­danke habe eine sehr erfreuliche Aufnahme gesunden. Aktien in Höhe von 1,4 Mills Mark seien-Mzeichnet worden. Die Amtskörperschaften des Landes haben Aktien im Gesamtbetrag von 554 000 Mark und eine primäre Haftung in Höhe von 95 000 Mark über­nommen. Das Staatsministerium werde bei S- M. dem König um die Genehmigung nachsuchen, daß der württ. Staat eine Garantie hinter dem Aktienkapital in Höhe von 1 Mill. Mark übernehme, und'weiter könne mitgeteilt werden, daß. die größeren Städte des Landes eine gleiche Garantie von 1 Million Mark leisten werden. Die Reichsbank werde einen Kredit im vierfachen Betrag dieser Summen zur Verfügung stellen. Da jetzt schon 4 MillionenMark sichergestellt seien, habe man also mit 16 Millionen Mark von d er Reichsbank zu rechnen. Man hoffe aber, daß die Zeichnungen sich noch erhöhen. Um die gesetzlichen Formalitäten rascher erfüllen zu kön- können, soll zunächst ein Aktienkapital von ganz ge­ringer Höhe, nämlich 20 Aktien! a 1000 Mark.voll Einbezahlt werden, welche die Stuttgarter größeren Banken übernommen haben. Es' ist aber eine sofor­tige Erhöhung des Aktienkapitals in Aussicht ge­nommen. Um die Sache noch weiter jzu beschleunigen, hat das Kgl. Amtsgericht Stuttgart in entgegenkom­mender Weise den Sitz des Amtsgerichts in diesen Saal verlegt und Amtstzerichtsdirektor Teich mann wir- die Leitung der Gründung übernehmen. Dieser neu bestellte Vorsitzende verbreitete sich dann noch stirz über die zu beachtenden 'Formalitäten, worauf die vorgelegte Satzung genehmigt wurde. Nachdem die Gründung der Bank vollzogen war, wurde der Aufsichtsrat gewählt.

Vermischtes.

Z Unsere Reiter und Flieger. Die Frkf. Ztg. erzähl!: Aus den ersten Patrouillengefechten wird jetü ein echtes deutsches Reiterstück bekannt. Ein Ulanenieutnanr reitet mit einem Gefreiten auf Kundschaft über die Grenze. Sie machen wichtige Feststellungen und geraten in ihrem Tatendrang zu weit ins Feindesland. Da stürmt auf sie eine feindliche Patrouille ein. Dem Leutnant wird das Pferd unter dem Leibe erschossen, er kommt unter das Tier zu liegen und bricht das Schlüsselbein. Der feindliche Offizier geht mit geschwungenem Säbel auf ihn los, ein Pistolenschuß des deutschen Offiziers streckt ihn zu Boden, und uwordcs haut der Gefreite die anderen in die Flucht. Tann setzt oer Brave seinen Leutnant auf den Gaul, daß er Meldung machen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen kann; er selbst schlägt sich seitwärts in die Büscbe. Noch hat der Offizier die Grenze nicht erreicht, da hört er rasenden Galopp, und der Gefreite, den er verloren geglaubt, kommt dahergesprengt. Er ist auf eine zweite Patrouille gestoßen, hat einen Mann erschossen, sich auf den Gaul geschwungen und in Sicherheit gebracht. Von den Taten der Militärflieger erfährt man seltener etwas. Umso mehr wird eine Bravourleistung interessieren, die dieLeipzigerNeuesten* Nachrichten mittteilen. Unter den Fliegern auf dem westlichen Kriegsschauplatz be­findet sich auch der Sohn eines Ingenieurs. Auf einer Feldpostkarte schildert er auch ein hübsches Fliegerstück:Die große Schlacht bei Metz ist glücklich verlaufen, die Massen haben tapfer gekämpft. Leider ist einer unserer besten Flieger­offiziere nicht zurückgekehrt. Er hatte seinen Auftrag glänzend gelöst. Auf dem Rückweg jedoch haben den Leutnant feind­liche Kugeln in 800 Meter Höhe getötet. Sein Begleiter, ein Oberleutnant, übernahm die Steuerung, mußte jedoch auf feindlichem Boden landen, wo feindliche Offizierspatrouillen auf ihn schoßen. Unser Oberleutnant schoß einen feindlichen Offizier vom Pferd, nahm die Mütze des Gefallenen, schwang sich aufs Roß und ist so durch die feindliche Schützenlinie zu uns zurückgekehrt. Unser Oberleutnant hat zwar auch zwei Schüsse erhalten, doch sind die Wunden nicht besonders schwer.*

Z Reiters Kriegstrauung. Bei einer der Kriegstrau­ungen, die in den letzten Tagen statlfanden, überraschte einer der Hochzeitsgäste, Prof. Dr. O. De la Camp, der Direktor

der medizinischen Klinik an der Universität Freiburg i. Br. das Brautpaar mit einem hübschen Reiterlied (der Bräutigam war bei den Dragonern eingetreten.) Wir geben diese Ge- legenheitsverse hier wieder, da sie vielleicht noch mancher jungen Reitersfrau freundlichen Zuspruch bieten werden: Mein Liebchen, eben angetraut,

Nun geht's schon bald ans Scheiden!

Nur stolz und fröhlich dreingeschaut!

Macht's leichter dann uns beiden!

Du hätt'st mich ja doch nicht so lieb,

Ich wär' dir nicht der Rechte,

Wenn ich zu Hause sitzen blieb',

Wo jeder helfen möchte!

Wo jedermann in großer Zeit Der heil'ge Zorn entflammte.

Der Zorn ob Niederträchtigkeit,

Der deutsche, angestammte!

Nun heißt's: vertrau'» auf Reiterglück Im wohlgerechten Kriege,

Und führ' ein gütiges Geschick Gerechtigkeit zum Siege!

Und wenn ich auf dem Pferde sitz',

An mir soll es nicht liegen;

Ich will mit meiner Lanzenspitz'

Der Feinde Troß bekriegen!

Und ist der Krieg mit Ehren aus.

Der Friede erst verkündet,

So steht dann unser deutsches Haus Auf festen Fels gegründet.

Ein junges Deutschland wächst dann auf,

Gesund und kühn und treu,

Wie sind die Kinder stolz daraus:

Der Vater war dabei!*

Voraussichtliches Wetter am Freitag, den 11. Sept.: Meist trüb bis neblig, mäßig kühl, Nachlassen des Niederschlags.

Nr-,-.-.,-wsrtlicher Redakteur: Ludwig Lauk.

Drück und Verlas der W. Rieker'schen Buckdruckerei, Ntenft-i-

Gewerbeschule Altensteig.

Der Wutrricht

beginnt wieder und zwar für den jüngsten Jahrgang am 14. Teptbr., für den zweiten und dritten Jahrgang am 1». Tept. je um Uhr im unteren Schulhaus.

Der Unterricht im Fachzeichnen am 14. Teptbr., der im Freihandzeichnen am 18. Tept., je um 1-5 Uhr im Zeichensaal. Schulpflichtig sind auch die auswärts sich in der Lehre befindlichen Söhne, soweit sie wegen des Krieges hieher zurückgekehrt sind.

Alteusteig, 10. September 1914.

Küchele.

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Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß es dem lieben Gott ge­fallen hat, unsere liebe Mutter, Groß- und Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante

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am Mittwoch abend '--7 Uhr nach längerer Krankheit im Alter von 77 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurusen. Um stille Teilnahme bittet:

im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

der trauernde Sohn:

Andreas Tchnierle.

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