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Gendarmerie stellte vre Krönung wieoer M uno nahm einige Verhaftungen vor. Von Olmütz sind zwei Bataillone nach Mährisch-Ostrau .abgegangen.
Ueberreichung der österreichischen Note an die serbische Regierung.
Wien, 23. Juli. Der österreichisch-ungarisjchMe- sandte in Belgrad überreichte nachmittags 6 Uhr der serbischen Regierung die Note. — Alle Blätter be-, tonen den tiefen Ernst der Lage.
Der Prozeß Caillaux.
Die intime« Briefe.
Die Zeugenvernehmung betr. die Gerüchte über die bevorstehende Veröffentlichung intimer Briefe vor der Ermordung Calmettes nahm den ganzen Mittwoch nachmittag in Anspruch. Ter Deputierte Painlevs erklärte, daß ihm der Bankier Gaston Dreyfus, einer der Hauptaktionäre des Figaro, einige Zeit vor dem Attentat gesagt habe, daß Calmette in seiner Campagne gegen Caillaux aufsehenerregende Dinge veröffentlichen werde, er habe den Eindruck gehabt, daß es sich um die intimen Briefe handle. DerTirektor des Finanzministeriums, De- shanel, wurde nun vernommen, der Zeuge gewesen war, als infolge einer Verständigung zwischen Caillaux und seiner ersten Frau, die vou derselben entwendeten Briefe verbrannt wurden. Frau Gueydan habe damals aus die Frage, ob sic keine Abschriften oder Photographien dieser Briefe zurückbchalten habe, feierlich mit Nein geantwortet. Es habe sich gezeigt, daß sie damals nicht die Wahrheit gesagt habe. Er könne nach seiner eigenen Aufregung über diese Sache sehr gut die unaufhörliche Angst begreifen, in der Frau Caillaux seither gelebt habe. In der Verhandlung am Donnerstag dauerten die bisweilen sich widersprechenden Zeugenaussagen über die Ultimen Briefe an. Der Chefredakteur des Paris Journal, sagte aüs, daß Frau Gueydan zu einer Zeit, die . r nicht genau angeben könne, ihm gegenüber den lebhaften Wunsch geäußert habe, die von Caillaux an Frau Ray- nouard geschriebenen Briefe veröffentlicht zu sehen.
* Paris, 28. Jrilr. Im Prozeß Caillaux versicherte Bervoort, er sei überzeugt, daß Calmette die intimen Briese niemals veröffentlicht haben würde. Er glaube jedoch, daß Frau Caillaux, die den Charakter Calmettes nicht kannte, diese Veröffentlichung habe fürchten können. Frau Gueydan, die erste Frau Caillaux', erklärte, daß ihre erste Ehe mit Caillaux eine sehr harmonische gewesen sei, und daß sie den veröffentlichten Brief 1908 von Caillaux erhalten habe; als sie im Mai 1909 von den Beziehungen ihres Gatten erfahren habe, habe dieser sie um Verzeihung gebeten. Sie habe ihm auch verziehen, doch habe ihr Gatte die Beziehungen
von nenein unsg departement abgereist. Damals habe sie in dem Schreibtisch ihres Gatten zwei Briefe gefunden, die von diesem und Frau Raynouard zu dem Zwecke angefertigt worden seien, um den Glauben zu erwecken, es beständen.keine intimen Beziehungen zwischen ihnen. Caillaux hörte sehr aufmerksam der Aussage von Frau Gueydau zu, die mit sehr leiser Stimme eingestand, die intimen Briefe in Marners aus dem Schreibtisch ihres Gatten genommen zu haben, um bei dem Ehescheidungsverfahren nicht ohne Waffe zu sein. Caillaux habe alle Anstrengungen gemacht, um die Briefe wieder in seinen Besitz zu bringen, die sie ihm zurückzugeben sich standhaft geweigert habe, da in einem dieser Briefe Caillaux anerkannte, daß er ihr nichts vorzuwerfen habe. Frau Gueydan erklärte, sie habe nach dem Ehefcheidungsprozeß kein Uebereinkom- men über die beiderseitigen Korrespondenzen mit Caillaux geschlossen. Sie erhob lebhaften Widerstand gegen die Jntriguen, die im Zusammenhang mit ihrer Ehescheidung angezettelt worden seien.
* Paris ,23. Juli. Ter Caillauxprozeß wurde heute mittag 3 Uhr wieder ausgenommen- Im Saale herrscht großer Ansturm von Beamten und Politikern. Frau Gueydan sagt weiter ans: Man versucht jetzt, mir die Verantwortung an dem Verbrechen zuzuschiebsn; man versucht, mildernde Umstände (Unruhe) herauszuschlagen. Alles was die Angeklagte und Caillaux gesagt haben, ist falsch. Die Zeugin will einen Brief verlesen, den sie dem Präsidenten aushändiat.
Mißerfolg der Hourerrelekonferenz.
Die „Morning Post'" schreibt: „Die Ulster-Konferenz unter dem Vorsitz des Königs hat mit einem völligen Mißerfolg geendet. Die Verhandlungen wurden abgebrochen. Jede der Parteien verharrte auf dem von ihr eingenommenen Standpunkt. Es war daher unmöglich, eine Einigung zu erzielen- Es bleibt nun nichts anderes übrig, als einen Bericht über den Verlauf der bisherigen Sitzungen an den König zu erstatten. Die Lage ist verworrener als je vorher."
-- London. 23. Juli. Wie amtlich bekannt gegeben wird, wird die Homerulckonfercnz morgen vormittaa wieder zu einer neuen Sitzung zusammenlreten.
Entfernung des Fürsten von Albanien.
Tie Aufständischen haben am Mittwoch den Gesandten der Mächte in einem Brief mitgeteilt, daß sie, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, die Entfernung des Fürsten vom'albanischen Thron fordern. Andernfalls drohen sie, Turazzo zu zerstören. Sollten die Schiffe auf sie schießen, würden sie gezwungen sein, keinen Einwohner der Stadt zu schonen. Die Aufständischen fordern Antwort in kürzester Trist. Dieser Brief tränt.
kabeln der Aufständischen. — Eine nene Bekanntmachung ruft die ganze Bevölkerung auf, weiter an den Per. schanznngen zu arbeiten.
Wien, 23. Juli. Nach Nachrichten aus Valona hat der dortige Gouverneur s eine Entlassung eingereicht, weil er mit der Rolle, die Ismail Komal dort zu spielen suchte, nicht einverstanden ist. Die Aufständischen sollen gegenwärtig bei Vojusfa stehen. Großer Kohlenankauf.
London, 23. Juli. Ein ausfallender Kohlenver- käus erregte gestern aus dem Kohlenmarkt von Car-j diss großes Aufsehen. 12 Dampfer sind zur Beförderung von über 50000 Tonnen bester Walliser Admiralitätskohle nach Griechenland innerhalb! der nächsten 14 Aage gemietet worden. Das Geschäft wurde durch eine deutsche Firma vermittelt. Der Preis für die beste Walliser Admiralskohle ist auf zweiundzwanzigeinhalb Schilling gestiegen. Die Dringlichkeit des Auftrages läßt politisch bedeutsame Schlüsse zu. v
Ter Streik in Rußland.
r Petersburg, 23. Juli. Die Streiklage war am Donnerstag unverändert. Es streiken über 100 000 Personen. Vormittags wurde an einigen Stellen versucht, Barrikaden zu errichten. Auf der Petersburger Seite kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Demonstranten und der Polizei. Mehrere Arbeiter wurden verhaftet.! Der Straßenbahnverkehr ist teilweise wieder ausgenommen worden. Die Zahl der verkehrenden Wagen ist unbedeutend. Bei der Vertreibung der Streikenden von dm Barrikaden sind am Mittwoch 17 von ihnen verwundet worden. Bei dem heutigen Zusammenstoß in einen: Petersburger Stadtteil wurde eine Frau getötet und ein Schutzmann verwundet.
Von Nah und Fern.
* Explosion. In der Fabrik für Feuerwerkskörper von Mazus in Görz ereignete sich eine furchtbare Explosion. Nach wenigen Minuten stand das ganze Haus in Flammen. Der Besitzer und seine Frau wurden als verkohlte Leichey ans den Trümmern gezogen. Auch ein Arbeiter ist in den Flammen umaekommen.
Bk-raussichrliches Wetter
am Samstag, den 25. Juli: Meist bewölkt, kühl, einzelne Regensälle.
er-, ^..oirlicher Redakteur: I. V. Wilhelm Schmid. Druct urd irr W. Rieker'scheu BuckdruSerei. SkltevKri»
kksiiiliolü
beginnend am Mittwoch, den 22.3uli
sollen meine werte Kundschaft von meiner stetig wachsenden Leistungsfähigkeit überzeugen, es sollen jedoch nicht wie allgemein üblich die Preise sprechen, sondern die Qualitäten die ich hierfür biete, von den vielen Artikeln seien nur einige Beispiele angeführt:
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