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und Umgebung hielt dieser Tage imWaldhorn" in Nagold eine gut besuchte Ausschußsitzung ab. Es kam dabei hauptsächlich die für Heuer geplante Aus­stellung zur Sprache und findet dieselbe nun NM Sonntag', den 26. Juli 1914 in Alten steig statt; die verehrt. Stadtgemeinde hat in dankens­werter Weise die T nrnhalle zur Verfügung gestellt und wird es sich der Verein sehr angelegen sein lassen, daß auch die Ausstellung in Altensteig, wie die vorjährige in Nagold, gut aelinat Interessen­ten seien hiemit heute schon auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht; alles Nähere wird die Schau­leitung sr. Zt. bekannt geben.

* Baiersbronn, 12. Juni. (Brandfall.) Gestern Nacht brannte das hinter dem alten Schulhaus und der Linde gelegene Doppelwohnhaus des Viehhänd­lers I. G. Rothfuß und der Bäckerswitwe Fink- beiner vollständig nieder. Die Nachbarschaft, insbe­sondere das Gasthaus z. Linde, war in großer Gefahr. Das Feuer griff so rasch um sich, daß nur das Vieh« mit Ausnahme eines Schweines und einiger H ennen, gerettet werden könnte.

* Wrldbab, 12. Juni. Nach schwerem Leiden ist hier im 74. Lebensjahr der Kgl. ,Forstmeister a. D. Bosch gestorben. Bosch war hier an Wild­bad seit dem Jahre 1877 staatl. Oberförster und lebte seit einigen Jahren im Ruhestand. Ar war Ehrenbürger der Stadt.

* Vom Kaltenbronn, 12. Juni. In der Nähe des Wildsees wurde aus bad. Gebiet am Donnerstag von Touristen eine männliche Leiche mit umgehäng­tem Rucksack gefunden, die offenbar schon längere Zeit dort gelegen hat. Einige Mieter von dem Toten entfernt lag ein Revolver, was auf einen Selbst­mord hindeutet.

js Böblingen, 12. Juni. (Der Bahnbau.) Vor Mitte Oktober wird die zur ,Z eit von hier über Sindelfingen nach Renningen gebaute Bahn nicht so weit fertiggestellt sein, daß sie dem Betrieb über­geben werden könnte. EL haben sich zwischen Sindel­fingen und Magstadt Grdschwierigkeiten h erausae» stellt, doch schreiten die Arbeiten rüstig fort.

st Reutlingen. 12. Juni. (Eine Ueberraschung.) Ein Zeppelinluftschiff und Militär-Flugzeug sollen, wie verlautet, zum 22. Württembergischen Krieger­bundesfest am Sonntag ebenfalls über Reutlingen eintreffen. Eine Landung ist zwar nicht vorgesehen, aber das Tübinger Bataillon hat Weisung erhalten, sich zu einer eventuellen Landung des Zeppelinluft­schiffes in Bereitschaft zu halten.

(-) Schramverg, 12. Juni. (Tie alte Geschichte.) Ter 14 Jahre alte Josef Raming hatte sich vom Fron­leichnamsschießen Pulver verschafft und wollte es gestern nachmittag entzünden. Dabei ging ihm die ganze La­dung ins Gesicht, wodurch ein Auge derart beschädigt wurde, daß die Sehkraft verloren ist.

(-) Niederstetten, 12. Juni. (Unwetter.) Ein Ge­witter von elementarer Gewalt, wie es seit Jahren hier nicht erlebt wurde, ging heute über die Oberämter Gera- bronn, Mergentheim und die angrenzenden Bezirke nieder. Infolge des wolkenbruchartigcn Regens ist der Vorbach über seine Ufer getreten. Der Verkehr unterhalb Nieder­stettens ist gehemmt. Tie Fernsprechleitungen find viel­fach unterbrochen. In Roth bei Mergentheim hat der Blitz auf den Feldern 3 Personen getroffen und 1 Mann getötet. Einzelheiten sind wegen der Verkehrs­störungen noch nicht zu erlangen. Äus demselben Grunde ist auch der von dem vielfach niedergeaangenen Hagel Ungerichtete Schaden noch nicht zu ermrtteln.

(-) «tuttgarr, 12 . Juni. (Sozialdemokratische Lan­desversammlung.) Die Landesversammlung der Sozial­demokraten Württembergs wird am 25. und 26. Juli zu Eßlingen in Kugels Saal abgehalten. Auf der Ta­gesordnung steht außer den üblichen Jahresberichten der Kampf um die Jugend, sowie die Neuwahl von Lan­desvorstand und Landesausschuß.

, (--) Cannstatt, 12. Juni. (Tödlich verunglückt.) Der 16jährige Bäckerlehrling, der am Mittwoch mittag in Untertürkheim in der Nähe der Urban- und Cannstat- terstraße auf seinem Zweirad von einem PersonenaMo- mobil überfahren und geschleift wurde, ist seinen schweren Verletzungen im hiesigen Krankenhaus erlegen.

(-) Netthausen a. F., 12. Juni. (Beerdigung des Reichstagsabgeordneten Leser.) Unter sehr starker Be­teiligung fand heute hier die Beerdigung des Vertreters des 17. Reichstagswahlkreises RavensburgSaulgau, Dekan Leser, statt. Im Namen der Zentrumsfraktion legte Reichstagsabgoordncter Gröber einen Kranz nieder und wstdmete dem Verstorbenen einen herzlichen Nachruf. Abg. Schlichte legte dann im Namen des 17. Wahlkreises einen Kranz nieder.

8 Stuttgart, 12. Juni. (Meuterei.) Tie Kellnerin Lina Früh, die Tienstmagd Elisabeth Kübler und die Fabrikarbeiterin Amalie Blenk hatten sich wegen Meu­terer vor der Strafkammer zu verantworten. Tie An­geklagten wurden von der Polizei aufgegriffen und in eine gewisse Abteilung des Katharinenhospitals einge­wiesen. Eines Abends verabredeten sie, miteinander aus­zubrechen. Als sie die Türe nicht aufzubrechen ver­mochten, banden die Früh und die Kübler mehrere Lein­tücher zusaminen, um den Ausbruch durch das Fenster zu wage' Tie Früh stürzte ab, wobei der Ausbruch sein Bewenden hatte. Tie Strafkammer verurteilte die Angeklagten Früh und Kübler wegen Meuterei zu der gesetzlichen Mindcststrafe von je 6 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 6 Wochen bezw. 1 Monat Unter­suchungshaft. Tie Angeklagte Blenk wurde freigesprochen.

Der Besuch in Konopischt. Der deutsche Kaiser ist Freitag früh 9 Uhr auf dem Bahnhof in Beneschnu eingetroffen und vom Erzherzog Thronfolger, seiner Gemahlin und seinen Kindern empfangen worden. Tie Begrüßung war überaus herzlich. Das Publikum bereitete dem Kaiser begeisterte Kundgebungen. Unter 21 Salutschüssen wurde in Automobilen die Fahrt nach Schloß Konopischt angetreten.

* Neue Kriegsschiffe. Der kleine Kreuzer Ersatz Gazelle von 1914 ist bei der Aktiengesellschaft Weser in Bremen in Bau gegeben worden. Ter kleine Kreuzer Ersatz Niobe von 1914 wird von der kaiserlichen Werft in Kiel gebaut.

* Neu-StreliN, 12. Juni. Gr 0 ßherz!og Adolf Friedrich VI. hat eine Proklamation erlas­sen, in der er ankündigt, daß er die Regierung des Mecklenburg-st relitzischen Landes angetre­ten hat. Es wird eine dreimonatige Landestrauer und eine sechsmonatige Hoftrauer ungeordnet. Die Truppen wurden heute vormittag auf den jetzt regierenden Groß­herzog vereidigt. In der Residenzstadt sind die Flaggen auf Halbmast gehißt. Biele Häuser tragen Trauerschmuck.

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mnner-

Ausland.

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Generalstreik in Italien.

Rom wurde am Donnerstag der P-olizei- kommissar von Piombino, Muzzi, auf dem Weg zu seinem Bureau von einem Unbekannten ermordet, der entkommen konnte. Der Täter gab aus nächster Nähe drei Schüsse auf den Beamten ab, von denen der erste den Arm, der zweite die Wirbelsäule traf und der dritte die Lunge durchbohrte. Im übrigen ist, von kleineren Zusammenstößen abgesehen, fast überall die Ruhe wieder hergestellt und die Arbeit ausgenommen worden.

Die Zusammenkunft von Constantza.

Wiener diplomatische Kreise wollen, nach der N. Fr. Presse, in der Zusammenkunft von Constantza nichts anderes erblicken als den Gegenbesuch des Zaren auf den Besuch des rumänischen Kronprinzen in Peters­burg. Daran ändere auch die Tatsache der Teilnahme Ssasonows nichts, die nur einem am russischen Hofe geübten Brauch entspreche. Man habe die Ueberzeugung, daß Rumänien keinen neuen Kurs in der aus­wärtigen Polictiek cinschlagen werde, und daß von Ab­machungen betreffend die Ängliederung Rumäniens an die Tripleentente in Eonstantza keine Rede sein werde. Die bestimmten Versicherungen, die der rumänische Kron­prinz anläßlich seines letzten Besuches in Berlin gegeben habe, ließen an Deutlichkeit und Bestimmtheit nichts zu wünschen übrig. Das Verhältnis Rumäniens zum Drei­bund habe sich nur insofern geändert, als der Weg von Bukarest nicht mehr direkt, vielmehr über Wien nach Berlin führen werde. Demgegenüber wird in anderen Wiener Meldungen gesagt, der Besuch des Zaren in Konstantza (Küstendsche) habe den Zweck, Rumänien zu bestimmen, die 1896 geschlossene Militärkonvention mit Oesterreich nicht mehr zu erneuern.

Kein englisch-russisches Flsttenabkomm

nr.

sitzung begaben sich, wie schon gemeldet, die Mini­ster zu dem Präsidenten Moincare, um ihm ihre De­mission zu unterbreiten. Ribot erklärte, er habe seine Pflicht gegenüber dem Baterlande erfüllt. Tier Präsident ersuchte sie, die Führung' der laufenden Geschäfte weiter zu behalten.

Paris, 12. Juni. Tie große Mehrheit, die sich gegen das Kabinett Ribot aussprach, hat selbst unter den vereinigten Radikalen Ueberraschung hervorge­rufen. In parlamentarischen Kreisen nimmt man es als selbstverständlich an, daß der Präsident der Republik einen der Führer der geeinigten Radikalen mit der Bildung; des neuen Kabinetts betrauen müsse. Tie Mißtrauenstag,esordnung Dalimiers hat folgen­den Wortlaut: Tie Kammer ist, indem sie den Willen der Wählerschaft respektiert, entschlossen, nur einer Regierung ihr Vertrauen zu bewilligen, die fähig ist, die Einigkeit der Kräfte der Linken tzu verwirklichen. Ribot erklärte im Namen des Kabi­netts, daß er die Tagesordnung Dalimiers zurück­weise und nur die von dem Linksrepublihaner Ber­ger u. Gen. beantragte Vertranenstagesordnunq an­nehme. Hierauf wurde über die Priorität der Miß­trauenstagesordnung Dalimiers abgestimmt, die, wie schon gemeldet, mit 306 gegen 262 Stimimen an­genommen wurde.

Paris, 12. Juni. In Maris hat der Sturz des Ministeriums die größte Sensation hervorge- rusen. "Tie Presse gibt einmütig der Ansicht Aus­druck, daß der Sturz des Ministeriums einschneidende politische Folgen habe. Das Ministerium hatte nur 4 Stunden Bestand. Der Triumph in den Reihen der Radikalen ist unbeschreiblich groß.

Berlin, 12. Juni. Die Nachricht von dem Sturz des französischen Ministeriums traf spät abends ein. Man ist hier der Ansicht, daß Präsident PhiNcare .eine schwere Niederlage erlitten hat.

Tie Münch. N. N. erfahren von eingeweihter eng­lischer Seite, daß Rußland tatsächlich den Abschluß einer Marine-Konvention an regte, daß aber die Anregung englisch erseits in rücksichts­vollster Form abgelehnt wurde. Das Auswärtige Amt möchte aus Rücksicht auf die russische Empfindlich­keit, wenn irgend möglich, der Notwendigkeit einer for­mellen Mitteilung darüber entgehen.

Griechenland und die Türkei.

* Athen, 12. JuniK Tie griechische Regierung hat in Konstantinopel eine in s e h r ents ch ieden em T o n e gehaltene Note überreichen lassen, in der sie fordert, daß die Verfolgung des griechischen Elements eingestellt und der verursachte Schaden ersetzt wird. Die öffentliche Meinung ist überaus erregt und verlangt, daß die Regierung unverzüglich und euer-' gisch einschreibe. Tie Nachricht von der Ueberreichung eines Ultimatums scheint sich demnach nicht zu bestätigen.

Ein Ultimatum an die Aufständischen.

Wien. 12. Juni. Die Albanische Korrespondenz rn us " .-mzzo: H^- verlautet, der Minister- oe beschlossen, an"G. Aufständischen ein Ulti­matum zu richten, in dem diese ausgesvrdert werden, sich binnen 24 Stunden bedingungslos zu unter­werfen und die Waffen abzuliesern. Im Falle der Nichterfüllung der Forderung soll am Samstag von allen Seiten ein konzentrischer Angriff auf die'Auf- ständischen erfolgen. Ferner verlautet, daß die für­stentreuen Truppen gestern Jschrr" erobert und die Aufständischen von dort vertrieben hätten.

Ministerium Ribot gestürzt.

Paris. 12. Juni. Nach einer sehr bewegten De­batte wurde die von dem geeinigten Radikalen Da- limier und Genossen eingebrachte Mißbrauenstages- ordnunA mit 306 gegen 262 Stimmen anaenomücen. Das Abstimmungsresultat wurde von der ganzen Linken mit stürmischem Beifall begrüßt. Die Mini­ster verließen sofort den Saal, um dem Präsidenten der Republik ihre Demmission zu überreichen.

Von Nah und Fern.

* Bier Arbeiter tödlich verunglückt. Bei der

Wtragung einer Halde auf der Aplerbeckers Hütte in Dortmund löste sich am Freitag morgen plötzlich ein großer Block und riß mehrere Arbeiter mit in die Tiefe. Bis llsis Ohr vormittags sollen 4 Tote und ein Schwerverletzter geborgen worden sein. Ob sich noch-mehr Arbeiter unter den Schlacken befinden, steht noch nicht fest.

* Jugendliche Kirchenschänder. In einer vro- testantischen BorortSkirche in Metz verübten zwei Kna­ben im Alter von 11 und 12 Jahren greu­liche Verwüstungen, indem sie sämtliche Behälter mit Wertgegenständen zerschlugen und die Kirche besu­delten. Anscheinend wurde nichts gestohlen. Der Poli­zei ist es gelungen, die Täter zu verhaften.

* Folgenschwere Benzinexplosion. Am Freitag gegen 12 Uhr explodierte auf der Graudenzer Flie- gerstaticm beim Äbsüllen in den Benzintanks ei n Ben­zinfaß, wobei Unteroffizier Bertram aus Gerens- leben (Kreis Helmstedt), Sergeant Nahrstedt aus Sandau, Gefreiter-K ö h n l e i n aus Erlangen und Ge­freiter Müller aus Stettin getötet wurden. Die Leichen sind entsetzlich verstümmelt. Der Materialschaden ist erheblich. Weitere Personen sind, nach den bisherigen Mitteilungen, nicht verletzt worden.

Voraussichtliches Wetter

am Sonntag, den 14. Juni: Vorwiegend wolkig, mäßig warm, Gewitter und Gewitterregen.

Bsrentrsortlicher Redakteur: Ludwig Lauk.

Druck und T erlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Mtenstck,

Wie schlaflosen kachle

m der Zahnzeit des Kindes wird die Mutter durchmachen, die ihm wäh­rend dieser Zeit Scotts Emulsion gibt. Tausende von Müttern bestäti­gen, daß Scotts Emulsion ihren Kleinen zu starken, gesunden Zähn- chen verholfen hat. Die Vorliebe der Kinder für Scotts Emulsion ist bekannt, weniger die Tatsache, daß das Präparat im Sommer ebenso bekömmlich ist, wie zu jeder anderen Jahreszeit. Scotts Emulsion ist auch im Sommer das beste Kinder- Kräftigungsmittel.

Gehalt, ca.: Feinster Medizinal-Lebertran 1M,0, prima Glyzerin SO,», nnterphosphorig- faurer Kalk 4,3,unterphosphorigsaures Natron 2,0, pulv. Tragant 3,0, feinster arab. Gummi pulv. 2.0, Wasser 120.0, Alkohol II,ü. Hierzu aromatische Emulsion mit Zimt-, Mandel- und Gaultheriaül je 2 Tropfen.