rirrri «»»»*» 1877.
LWgrprrlr
vierteljährlich durch die Post: im Ortsverkehr und Nachbarorts- verlehr Mk. 1.40, außerhalb M. 1.50 einschließlich der Postgebühren. Die Einzelnummer des Martes kostet 5 Pf. Erscheinungsweise täglich, mit Ausnahme der Sorm- mrd Festtage.
^eäsktlon u.ller- kg in Hitenrteig.
Attenste
MAPblatt für
Unabhängige Tageszeitung für die Oberamtsbezirke Nagold, Freudenstadt und Lalw.
rernrprecder n.
Mfrigenprrirr
Die Ispaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfennig. Die ReklameMe oder deren Raum 20 Pfennig. :: Bei Wiederholungen unveränderter Anzeigen entsprechender Rabatt. Bei gerichtlicher Eintreibung und Konkursen ist der Rabatt hinfÄlig.
Lelegrainm-Mr.»
Tsnileublstt.
M. SS
Ausgabe i« Altensteig - Stadt.
Donnerstag, den 30. April.
Amtsblatt für Pfalzgrafemveiler.
1S14.
ZV' Auch für die 2 Monate "DF
ai unö
kann unsere täglich erscheinende Zeitung
„Mus 8en Kannen"
bei allen Postanstalten und Postboten,
Agenten und Austrägern, sowie bei der Expedition unseresBlattes bestellt werden.
AM" Wer unsere Zeitung noch nicht hält» bestelle diese sofort!
Bezugspreis im Orts- und Nachbarortsverkehr 94 Pfennig außerhalb desselben.1 Mark.
Die Besteuernrigs- und ökonomischen Verhältnisse der größeren Gemeinden Württembergs.
Stuttgart als größte Stadt des Landes steht auch im Steuerertrag an erster Stelle; seine Staatssteuern ergeben die stattliche Summe von 13101688 Mk., während die Summe der direkten und indirekten Gemeindesteuern 13 883 639 Mark ergibt und die Schulden 79570 009 Mk. betragen. An zweiter Stelle im Lande kommt Ulm mit einem Staatssteuerertrag von 1 369 396 Mark und 1517 381 Mk. Gemeindesteuern. (Der Schuldenstand war nicht zu ermitteln.) Knapp hinter Ulm kommt an dritter Stelle Heilbronn mit 1365 508 Mk. Staatssteuererträgnis, während es mit 1783199 Mk. Gemeindesteuern noch vor Ulm rangiert. Tie Schulden von Heilbronn beziffern sich auf 10 087 093 Mts Eßlingen folgt an vierter Stelle mit einem Staatssteuerertrag von 831 987 Mk. und 1373 327 Mk. Gemeindesteuern, bei 8 322 627 Mk. Schulden. Tie fünfte Stelle nimmt Reutlingen ein mit 780 637 Mk. Staatssteuer- crtrag und 1126 519 Mk. Gemeindesteuern bei 6142 800 Mark Schulden. An sechster Stelle rangiert Ludwigsbnrg mit 664063 Mk. Staatssteuern und 643 960 Mk. Gemeindesteuern bei nur 2 360 328 Mk. Schulden. Es folgt dann (7.) Göppingen mit 561962 Mk. Staatssteuern und 965 046 Mk. Gemeindesteuern bei 5 683 070 Mark Schulden. Nach der Höhe des Staatssteuerertrags kommen dann Tüubingen (388 780 Mk.), Heidenheim (373 099 Mk.), Gmünd (338 867 Mk.), Geislingen (322 087 Mk.), Feuerbach 300575 Mk.), Ravensburg (289 689 Mk.), Ebingen (241935 Mk.), Schwenningen (227 262 Mk.), Rottweil (225165 Mk.), Tuttlingen (220 297 Mk.), Schramberg (215 990 Mk.), Biberach (208 035 Mk.), Kirchheim u. T. (194 279 Mk.), Freudenstadt (177 417 Mk.), Hall (159 4M Mk.), Aalen (156 981 Mark), Backnang (141 882 Mk.), Zuffenhausen (120 637 Mark), Weingarten (89 600 Mk.) und Bückingen (55 344 Mark). Etwas anders gestaltet sich die Reihenfolge, wenn man den Gesamtertrag der Gemeindesteuern ins Auge fast, dann kommt nach dem oben an 7. Stelle genannten Göppingen Feuerbach mit 728809 Mk., Gmünd mit 613057 Mk. bei 4816 919 Mk. Schulden, Heidenheim mit 513 644 Mk. Gemeindesteuern und 3076104 Mk. Schulden, Geislingen mit 475 833 Mk. und 1496121 Mark Schulden, Tübingen mit 472566 Mark und 5 814 620 Mk. Schulden, Schwenningen mit 469 056 Mk. und 2 415 584 Mk. Schulden. Ravensburg mit 446 408 Mark und 2109 600 Mk. Schulden, Tuttlingen mit 425 248 Mk. und 2 448 242 Mk. Schulden, Ebingen mit 397 880 Mk. und 1807 400 Mk. Schulden, Aalen mit 381 375 Mk. und 2143 000 Mk. Schulden, Schramberg mit 370063 Mk. und 2 208120 Mk. Schulden, Zuffenhausen mit 324 765 Mk. und 2 729 240 Mk. Schulden, Backnang mit 277 339 Mk. und 1049 292 Mark Schulden, Rottweil mit 255 835 Mk. und 1 485 500 Märt Schulden, Kirchheim u. T. mit 248822 Mark, Biberach mit 245 504 Mk. und 456 800 Mk. Schulden, Hall mit 195 588 Mk. und 755 057 Mk. Schulden, Weingarten mit 169 600 Mk. und 929 947 Mk. Schulden, Bückingen mit 151017 Mk. und 672 546 Mk. Schulden, als letztes rangiert Freudenstadt mit 129 361 Mark Gemeindesteuern und 1516 500 Mk. Sckmlden.
! Den höchsten Prozentsatz der Kataster erreicht die Ge- meindeumlage in Bückingen mit 17 o/a, den niedersten hat Freudenstadt mit 5,07. Es folgen nach oben Ulm 6,6, Stuttgart und Ludwigsburg je 7, Heidenheim 7,75, Rottweil 8, Kirchheim u. T. und Biberach je 8,5, Heilbronn und Hall je 9, Reutlingen 9,5, Tübingen, Geislingen und Weingarten je 10, Göppingen 10,9, Eßlingen 11, Gmünd, Tuttlingen, Ravensburg je 11,5, Feuerbach 12, Ebingen 12,5, Zuffenhausen 13, Schwenningen und Backnang je 14, Schrambcrg 15,5, Aalen 46, dem sich als höchstes Bückingen mit 17 °/g anschließt. Sämtliche in Betracht gezogene 27 Genreinden erheben als Gemeinde-Einkommensteuer 50 o/o der Einheitssätze der staatlichen Einkommensteuer, mit Ausnahme von Freudenstadt, das sich mit 31 o/o begnügt, und mit Ulm, das noch mit 46 o/g anskommt. Warenhaussteuer erheben die Städte Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Ludwigsburg, Gmünd, Ravensburg und Geislingen; die Steuer ergibt aber nirgends einen nennenswerten Betrag. Biersteuer wixd nicht erhoben in Heidenheim, Geislingen, Ebingen, Bückingen, Kirchheim u. T-, Rottweil, Biberach und Freudenstadt.
Landesnachrichten.
Mtenrteig. 30. April 1814
Sitzung des Gemeinderats am 28. April 1914. — Der vom ftädt. Oberförster ausgestellte uns oorgetragene Kultur- und Nutzungsplan pro 1914 wird anerkannt. — In einem Sprechsaal-Artikel zum Krankenhaus-Bauplatz sind die vom Stadtsch.-Amt bekanntgegebenen' NerAnstzen der Kosten für Zufahrt, Wasserleitung und Gebäudesockel als nicht einwandfrei bezeichnet. Hiegegen verwahrt sich der Ortsvorsteher. Die von ihm veröffentlichten Zahlen gründen sich durchweg auf Berechnungen des städt. Technikers, während die Behauptungen der Gegenseite eben Behauptungen feien. In der Bausache selbst sei der Geometer beauftragt, Lageplan anzufertigen und der Stadtbaumeister, Probegrabungen zur Untersuchung des Baugrunds vornehmen zu lassen, woraus seitens des H. Dollinger die Eingabepläne sowie der spezifizierte Kostenvoranschlag ausgestellt werden. — Der Kirchengemeinde wird der größere Teil des Gemüsegartens beim Kleinkinderschulgebäude zur Benützung durch die Mieter des Gemeindehauses überlassen gegen Zuweisung eines Kellerteils im Gemeindehaus an die Kranken- und Kleinkinderschwestern. Diese Vereinbarung ist stets widerruflich. — In gleicher Weise wird dem Eo. Jünglingsverein gestattet, aus dem Spielplatz der Kleinkinderschule nach den Angaben des Stadtbaumeisters ein Reck und einen Barren aufzustellen. Der Lohboden wäre vom Jünglingsverein selbst herzustellen und zu unterhalten. — Der Neuanstrich der Brücken beim Sternen, Schwanen und Waldhorn sowie einiger Brunnen wird vom G.-R. genehmigt. Tie Arbeiten sollen im Akkord vergeben werden. — Für das Kächel'sche Schullokal wird die Anschaffung neuer Subsellien beschlossen. — Zur Abhaltung einer Hundeschau wird die Turnhalle zur Verfügung gestellt. Für ausreichende Streu und nachherige gründliche Reinigung hat der Veranstalter zu sorgen. — Die Anschaffung eines Lspännigen Straßensprengwagens wird genehmigt, da der vorhandene Handsprengwagen nicht genügt. — Die Ausbesserung der Ufermauer am Oberkanal der Kunstmühle und die Herstellung der Straßendohlen beim Anwesen des G. Schneider an der oberen Talstraße sollen im Akkord vergeben werden.
* Ei» Flugzeug überflog heute vormittag unsere Stadt und konnte von vielen beobachtet werden.
* Pfalzgrafenweiler, 30. April. (Fernsprechverbefferung.) Vom 1. Mai an beginnt der Fernsprechdienst hier um 7 Uhr (Winters um 8 Uhr). In den Schalterdienststunden von 8—12 Uhr vorm, und 2—7 Uhr nachm, tritt keine Aenderung ein. — Weiter wurde in den letzten Tagen eine direkte Fernleitung Stuttgart-Pfalzgrafenweiler-Dornstetten in Betrieb genommen.
- Schöumünzach, 28. April. Die Arbeiten amMurg- werk zwischen hier und Forbach, Bohrungen, Sprengungen, Abholzungen, Straßenverlegungen usw. nehmen ihren ununterbrochenen Fortgang, ebenso gehen die Arbeiten am Murgbahnbau zwischen Raumünzach und Forbach ihrer Vollendung entgegen. Die wildromantische Strecke des Murgtales zwischen hier und Forbach bildet gegenwärtig für viele Ausflügler einen Anziehungspunkt.
js Winzeln, OA. Oberndorf, 29. April. (Erschlagenes Kind.) Der 8 jährige Knabe des Gipsers Xaver Schmied ist von einer Telegraphenstange erschlagen worden. Das Unglück geschah dadurch, daß der Vater des Kindes einen Baum fällte, der die morsche Telegraphenstange umstürzte, die dann wiederum auf das Kind fiel. Es war sofort tot.
ss Stuttgart, 29. April. (Das erste Opfer des Badens.) Gestern nachmittag badeten 4 durchreisende Handwerker in dem offenen Neckar, wobei einer derselben, 18 Jahre alt aus München, in den Fluten versank und ertrank.
js Stuttgart, 29. April. (Auf der Straße verblutet.) Gestern abend 914 Uhr sprang in der Bismarkstraße einer hier auf Besuch weilenden 47 Jahre alten Witwe am linken Bein eine Ader. Die Frau schleppte sich noch eine kurze Strecke weit und brach ohnmächtig zusammen, bald darauf lrat der Tod infolge Blutverluste und Herzschwäche ein.
js Ludwigsburg, 29. April. (Der verschwundene Einjährige.) Zwei bayrische Infanteristen haben den über die Ostertage vom hiesigen Infanterie-Regiment verschwundenen Einjährig-Freiwilligen Hermann Vötsch bei seinem Truppenteil wieder eingeliefert. Wie es heißt, ist er an der Grenze verhaftet worden, als er im Begriff war, sich für die Fremdenlegion anwerben zu lassen. Er machte dann einen Selbstmordversuch durch vergiften, der jedoch mißlang.
js Lauffeu a. N., 29. April. sDer Fall Hölzle.) Der Gemeinderat und Stadtpsteger Hölzle, der sich in seinem Amte schwere Verfehlungen zuschulden kommen ließ, ist gestern gestorben. Bei der Kaffenübernahme kam man auf die Unregelmäßigkeiten. Die Untersuchung ist noch im Gange.
(-) Tübingen, 29. April. Der erste Bienenschwarm.) Ernst Faßnacht in Oberjesingen hat schon am .Montag den ersten Bienenschwarm erhalten. Wenn es sonst heißt, ein Bienenschwarm im Mai, sei so viel wert wie ein Fuder Heu, was mag dann erst ein Schwarm im April für einen Wert haben?
(-) Rotttveil, 29. April. (Vom Manöver.) Gestern besichtigte per Auto der kommandierende General v. Fabek das für den Herbst bestimmte Manövergelände zwischen Rottweil und Balingen, wo das württembergische und badische Armeekorps, welch letzteres auf dein Uebungsplatz „Heubcrg" größtenteils untergcbracht sein wird, gegeneinander operieren werden. Bei dieser Gelegenhstt besuchte er auch das hiesige Bezirkskommando.
(-) Stuttgart, 29 .April. (Königsparade.) Beim schönsten Wetter nahm heute vormittag die Königsparade über die Truppen der Standorte Stuttgart, Cannstatt und Ludwigsburg unter dem Kommando des Herzogs Wilhelm von Urach ihren programmäßigen Verlauf Um 10 Uhr stieg der König zu Pferd. Tie^Königin wohnte der Parade im Wagen bei. Die Truppen waren in zwei Treffen aufgestellt, nach deren Abreiten durch den König die Regimenter sich zu zweimaligem Vorbeimarsch formierten. Nach der Kritik nahm der König zahlreiche Meldungen entgegen. Mittags fand im Weißen Saal des Residenzschlosses die übliche Paradetafel statt.
(-) Cannstatt, 29. April. (Flieger auf der Königsparade.) Heute vormittag kamen im Verlaufe der Königsparade nacheinander zwei Flugzeuge mit Münchner Offizierfliegern auf den Wasen, die heute früh in Schleißheim aufgestiegen waren. Jedem der Flugzeuge entstiegen zwei Offiziere, die sich beim König meldeten.
(-) Stuttgart, 29. April. (Evangelischer Psarr-- verein.) Auf der heutigen 23. Hauptversammlung des Württembergschen evangelischen Pfarrvercins erstattete der Vorsitzende, Stadtpfarrer Schnaufer-Eßlingen den Jahresbericht. Dem zurückgetretencn Vorstand, Stadtdekan Traub in Stuttgart, wurde lebhafter Tank ausgesprochen. Dekan Herzog-Reutlingen sprach über die Frage der Hausbibel. Im Anschluß an seinen Vortrag wurde eine gründliche Revision des Textes der Bibel in einer Erklärung gefordert. In einer weiteren Erklärung verlangte die Versammlung die grundsätzliche Anerkennung der vollen Sonntagsruhe und forderte zum Eintreten für eine möglichst weitgehende Befreiung der Sonntag- von werktätiger Arbeit auf.
(-) Neresheim, 29. April. (Großfeuer.) In Tischingen ist die Gastwirtschaft zum Ochsen infolge eines Kaminschadens niedergebrannt. Das Feuer sprang auch auf die Oekouomiegebäude und auf andere Nachbarhäuser über und vernichtete insgesamt 5 stattliche Gebäude. Der Schaden ist groß, aber durch Versicherung gedeckt. Mit Mühe gelang es, die Pfarrkirche zu retten.