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zwischen nach London zurückgetehrt ist,hatten wir zienltich viel reflektiertes Licht. Wir arbeiteten so schnell, als wir konnten. Tie glühende Lave dort unten strahlte eine gewaltige Glut aus, daß ich in wenigen Sekunden von einer BronckMs, an der ich seit einigen Tagen litt, wie durch Zauber geheilt wurde. Tie chemischen Ausstrahlungen der Gase schwärzten das Metall unserer Apparate und hin­derten die Atmung, bisweilen glaubten wir zu er­sticken. Jeden Augenblick mußten wir den Ausbruch einer Explosion befürchten. Einer der Führer, Al- fonso Sannino, wagte es, bis zum Räude der Kra­terhöhlung vorzukriechen. Nach einer angestrengten Arbeit von 20 Minuten traten wir wieder den Auf­stieg an. Tie größte Gefahr war die lockere Be­schaffenheit des vulkanischen Gesteins; die kleinste Erschütterung konnte hier Tausende von Tonnen Gestein zum Absturz bringen. Tie ganze Zeit hin­durch erschütterte ein ewiger, dumpfer, rollender Donner die Luft. Es klang wie ein mächtiger Hochofen. Ich habe alle Gefühle uns Sensationen, die das Hochgebirge dem Bergsteiger gewährt, ken­nen gelernt, aber dies war etwas- nie Erlebtes. Auf die glühende Lava hinabzublicken und das don­nernde Zischen zu hören, das war etwas Eigen­artiges und Neues, und ich wundere mich, daß abenteuerlustige Alpinisten noch nicht auf den Ein­fall gekommen sind, diesen Kraterabstieg schon früher zu wagen." Die Expedition währte im Ganzen vier Stunden. Der Film wird im Laufe des Februar zur Vorführung kommen.

Z Die Jagdeinladung mit Zubehör. Jeder junge Mann in England, der mit einer Büchse umzu­gehen weiß, findet jetzt, wenn er morgens zum Frühstück herunterkömmt, neben seinem Teller ein Laar Einladungen zur Jagd Jeder junge Mann natürlich, der gesellschaftliche Verbindungen hat. Meistens ist er der jüngere Sohn eines gro­ßen Hauses, dessen Chef große Jagden unterhält, oder er ist der Freund eines solchen jüngeren Soh­nes von Eton oder von Oxford her. Eigentlich kann einem jungen Mann nichts Netteres passieren, als eine solche Einladung zu erhalten. Er steht eines Morgens in seinen Harristweeds mit Ge­wehrkasten und einem Dutzend anderer Harapher- ualien auf dem Bahnsteig und freut sich auf die acht Tage, die vor ihm liegen. Schottische Hoch-

w Sport, alte Freunde, und, was auf keiner house Party fehlen darf: reizende Schwe­stern anderer fellows, sportmäßig ausgerüstet für den Tag mit kurzen lederbesäumten tweeds-Kostü- men und für den Abend mit Koffern voll crea- tions von Pariser und Londoner Firmen. Wenn er Glück hat, braucht er noch nicht einmal auf dem Bahnsteig zu stehen, sondern man nimmt ihm samt seinen Siebensachen in einem geräumigen 40 HP. mit.

Dennoch findet der junge Mann, wie man hier­zulande sagt: eine Fliege in der Salbe, oder zu deutsch:ein Haar in der Suppe. Und dieses Haar hat mit der Zeit solche Proportionen angenom­men, daß es den großen Häusern nachgerade schwer wird, eine genügende Anzahl jüngererFlinten" zusammenzubekommen. Die alten natürlich kom­men Jahr für Jahr, aber sie werden auch Jahr für Jahr zittriger, und wenn sie nicht einem Trei­ber eins aufschießen, so lassen sie doch oft das sicherste Wild durch die Lappen gehen. So daß mau sich ordentlich schämen muß über die Strecke, die sie zuwege bringen.

Tie jungen Leute kämen nur zu gern. .Sie haben ja ihren Sport, ihre Kost und Wohnung und sonstiges Vergnügen, alles umsonst. Und wo­möglich die Chance, eine Erbin zu erwischen. Aber das Haar in der Suppe sind die Trin kg ei­st e r. Obgleich nun die Trinkgeldfrage überall eine peinliche ist, so fragt man doch vielleicht: Kom­men denn bei solchen im Schoß des Reichstums auferzogenen jungen Leuten die paar Mark in Be­tracht? Aber erstens einmal haben gerade ün den alten, grundbegüterten Familien die jüngeren Söhne meistens sehr zu rechnen, da das Haupt­vermögen immer an den Chef des Hauses ver­erbt wird, und zweitens sind es nicht nurein paar Mark". Die keepers (Jagdaufseher) der gro­ßen, schottischen deerparks und grouse moors wür­den sich sehr wundern, wenn man ihnen ein paar Mark in die Hand drückte. Selbst ein Zwanzig- markstück finden sie äußerst schofel. Sie erwar­ten Papiergeld und da die niedrigste Bank­note eine 5 Pfund-Note ist, so erwarten sie eben 100 Mk. Mit den keepers fängt man an und gehr so nach und nach durch eine lange Reihe: gillies, butler, Hausmädchen, Chauffeur usw. Nur ein ge­sundes Bankkonto hält das auf die Dauer aus.

Allerdings bleibt da noch, nach allen Auslagen, die man hatte, die Chance der Erbin. Aber leider findet man, daß die reizenden Schwestern anderer fellows oft alles andere als Erbinnen sind. Auch sie hatten bedeutende Auslagen in Sport- und Batl- kostümen, die sie auszugleichen suchen auf der Jagd nach dem Millionär.

So kommt es, daß selbst der wegen seiner Gastfreundschaft bekannte Earl U. es täglich schwe­rer findet, genügend junge Leute für seine Jag­den zu bekommen. Vor kurzem ist er nun auf einen brillanten Ausweg verfallen: Er läßt seine jun­gen Gäste am Morgen ihrer Abreise -einzeln in -seine Bibliothek kommen und drückt jedem ein Zehnmarkstück in die Hand.Für den keeper" und brummelnd setzt er hinzu:Noch viel -gu viel!" Auf diese Art hofft er jedenfalls eine Art tradeunion unter seinen Gästen herzustellen, wo einer soviel gibt wie der andere. Aber leider hat er - eine stattliche Unzahl anderer Gäste, die nicht schießen können, aber ein dickes Scheckbuch haben. Die werden immer, wieder zuStreikbrechern."

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk.

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