!für zugesicherte Eigenschaften nach 6 Wochen abge­laufen. Es Hilst nichts, daß der gesunde Men­schenverstand von der Ansicht ausgeht, man könne einen Anspruch doch nicht früher erheben, ehe ein Mangel erkannt oder festgestellt werden kann. Der Buchstabe siegt! Es ist deshalb unbedingt not­wendig, daß ein in solchen Fällen abzuschließender Vertrag den Satz enthält:Wird die Trächtigkeit zugesichert, so beginnt die in Z 490 B. G. B. be­stimmte Verjährungsfrist, abweichend von Z 492 B. G.B. mit dem Tage des Ablaufs der mittleren Trächtigkeitszeit (bei Kühen 41 Wochen)". Nur durch diesen Beisatz kann sich der Käufer vor Ueber- vorteilung und Schaden sichern.

!s Handwerkererho tung shei me. Der Verband württ. Gewerbeveveine und Handwerkervereinigun­gen beabsichtigt, für das Jahr 1916 zum 25. Regierungsjubiläum des Königs eine Stiftung zu sammeln, die dazu bestimmt ist, den minderbemit­telten Handwerkern ein Erholungsheim zu bauen. An die Handwerkskammern und an die Gewerbe­vereine, sowie an alle sonstige Handwerkerorga­nisationen des Landes ist die Bitte um Gewähr­ung fortlaufender Beiträge ergangen. An die wei­teren Kreise der Bevölkerung ergeht ein Aufruf mit der Bitte um einmalige Beiträge.

* Gröni-ach. 1- März. An die hiesige Fern- fprechanstalt wurde Hirsch Wirt Ehr. Theurer unter Nr. 2 angeschlossen.

* Gültlingen, OA. Nagold, 3. März. Hier wur­den bei Feldbereinigungsarbeiten im Gewand Braite" Reste der Grundmauern einer römischen Villa gesunden. Professor Dr. Gößler stellte un­zweifelhaft folgende Stücke fest: Reste einer Am­phora, Stücke von Terra sigilata und Reste einer Feuerungsstelle. Die Altertümer sollen aus dem 2. Jahrhundert stammen.

p. Freudenstadt, 3. März. Max Lauser, Hotel­besitzer zum Rappen hier kaufte das Frau Frie­derike Wurster Wwe. von hier gehörende Wohnhaus an der Alfredstraße nebst Gärten um den Preis von Mk. 18 000.

ss Herrenberg. 3. März. Bauunternehmer Sayer beabsichtigt, auf dem Schloßberg eine Wirt­schaft zu erbauen. In Touristenkreisen wird man diese Nachricht mit Freuden vernehmen. Seiner herrlichen Lage nach wäre der Schloßberg auch dazu geeignet, die Wirtschaft in ähnlicher Weise, wie die Waldburg über Böblingen, auch zur Auf­nahme von Kurgästen einzurichten.

st Stuttgart, 3. März. Zu der gestrigen Feier des Jungdeutschlandbundes hatten sich, Blätter­meldungen zufolge, rund 5000 Jungmannschasten eingesunden, davon mehr als 2000'aus Stutt­gart, ferner 39 Ortsgruppen mit 142 Führern und 2822 Männern aus dem Lande. Die Verpflegung zu Mittag hatte teilweise der Hotelbesitzerverein übernommen, der über 700 Jungmannschasteü speiste. Zirka 300 wurden in den Stuttgarter Ju­gendvereinshäusern mit dem Mittagessen versorgt. Viele Hunderte genossen die Gastfreundschaft von bürgerlichen Familien, die auch einer bedeutenden Anzahl von Jungmannschaften vom Samstag zum Sonntag schon ein Nachtquartier gewährt hatten.

st Wangens-Stuttgart. 3. März. Der von Schnaith gebürtige 48 Jahre alte ledige Wein­gärtner Gottlieb Vetter hat sich aus seinem im Gasthaus zum Lamm hier gelegenen Zimmer vom

Vwl Geld erwerben ist eine Tapferkeit, Geld bewahren erfordert eine gewisse Weisheit, und Geld schön ausgeben ist eine Kunst. Auerbach.

Der tote Vampyr.

Roman von H. Hill.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Aber der Doktor schüttelte den Kopf.Das ist keiner von meinen alten Kameraden: es ist ja auch kaum möglich nach so vielen Jahren. Es gibt jetzt Obersten, die noch nicht geboren waren, als ich unserm guten alten Kaiser diente. Ich werde aber nach Tisch in der Armee-Rangliste Nachsehen."

Als sie ihr einfaches, aber gut zubereitetes Mahl be­endigt hatten und das nette Zimmermädchen den Tisch ab­geräumt hatte, ging Dr. Schetzler an den eichenen Bücher- m-rank und holte einen Band der Rangliste aus einer Reihe gleicher Bücher heraus.

Wir wollen zunächst einmal in der vorjährigen Aus­gabe nachschlagen, da werden wir jedenfalls finden, in welchem Verhältnis er zur Schutztruppe und wo er zuletzt in Afrika gestanden hat," meinte der alte Doktor, während er im Inhaltsverzeichnis blätterte.Aha, da haben wir ihn ja schon. Oberst Krenzlin, Julius, Seite 973. Also sehen wir da einmal nach. Krenzlin, früher Oberleutnant bei den 11. Dragonern, Oberst im Stab des General­kommandos von Südwest-Afrika, zurzeit beauftragt mit dem Kommando der Expedition nach Goab. Na ja, damals war er also noch im Dienst. Neins kennen kann ich ihn nicht, denn nach den Daten seiner Patente ist er doch lange nach meiner Zeit. Aber schauen wir doch einmal ln der neuesten Ausgabe! Aha! richtig-Krenz­lin, Oberst, Kolonialabteilung Berlin.-Ja, siebst du.

obersten Stock auf die Straße gestürzt und sofort den Tod gefunden. Er litt schon seit einiger Zert an Verfolgungswahn. Seine in Schnaith wohnende Schwester wollte ihn mit nach Hause nehmen,> was er aber ausschlug. Der Unglückliche war hrer allgemein beliebt. Nach seiner Militärzeit hatte er sich viele Jahre in Palästina und Amerika

ausgehalten. . ^

s s Marbach, 3. März. In Oberstenfeld rst heute nacht das Gasthaus zur Krone nebst an,gebau­ter Scheuer niedergebrannt.

s s Geislingen a. Stt. 3. März. (Theatersub-- vention.) Zum erstenmal hat die Stadtverwal­tung an eine Theatergesellschaft eine Subvention verwilligt zur Darstellung guter dramatischer Vor­stellungen moderner Literatur. Die Gesellschaft hat die Verpflichtung, jede Woche eine Volksvorstell­ung zum billigen Einheitspreis zu geben.

st Jfny, 3. März. (Ein seltsamer Un­terschlumpf.) In Bolsternang hat, wie die Münchner Augsburger Abendzeitung berichtet, ein Reh einen gar seltenen Unterschlumpf gefunden und seitdem beibehalten im Schulgarten. Dieser ist rings von einem Eisengitter umgeben, nur an der Rückseite des Schulhauses zeigt sich eine kleine Lücke, und hier schlüpft allabendlich zur Dämmer­stunde das zutrauliche Tier ein, worauf es fried­lich zwischen den Johannisbeerstauden äst. Als ganz besonderer Feinschmecker hat es dieses arg­lose Tier jedoch nur auf die zahlreich dort liegen gebliebenen Holzäpfel abgesehen. Nach vollendeter Sättigung kommt es an das schneefreie Plätzchen vor dsm Hause und lagert dort friedlich wie ein Haushund. Es achtet nicht auf das Gekläff des Nachbarhundes, noch auf die zusehenden Menschen. Hinter dem Gitter fühlte es sich sicher geborgen. Als jedoch geschäftige Bubenhände in plumper Hilfsbereitschaft anfingen ihm Heubüschel nachzu­tragen, floh es erschreckt ins freie Feld; diese des öfters wiederholten Aufmerksamkeiten wußte es nicht genügend zu würdigen. Schon fürchtete man, es ließe sich für immer vertreiben, am an­deren Abend war es jedoch pünktlich wieder zur Stelle. Die Holzäpfel haben es ihm eben ange­tan. ^

st Friedrichshafen, 3. März. Generalfeldmar- schall Frhr. von der Goltz hat heute einer Ein­ladung des Grafen Zeppelin zur Besichtigung der hiesigen Luftschisstverft Folge geleistet. Frei­herr von der Goltz ist mit dem Grasen um 8.53 Uhr hier eingetrosfen. In seiner Begleitung be­findet sich der, Generalmajor Jung und Major von Hoff. Nach der Besichtigung der Stadt stattete Freiherr von der Goltz unter Führung des Grasen Zeppelin der Lustschiffwerft, wo zur Zeit das Luft­schiff L. Z. 16 flugbereit in der Halle liegt, einen Besuch ab. Hierauf nahmen die Gäste im Knr- gartenhotel auf Einladung des Grasen eine Mahl­zeit ein. Um 1.40 Uhr erfolgte die Rückfahrt nach Stuttgart. Am Bahnhof hatten sich zur Verab-

Unsere Zeitung

«Aus den Tannen"

kann für den Monat März bei allen Postanstalten u. Postboten bestellt werden.

Sie Sache wird sich wohl so verhalten. Seine Gesundheit hat da draußen gelitten, er hat Heimatsurlaud ge­nommen zur Erholung ist aber nicht wieder afrikadiensttauglich geworden und hat sich zur Kolonial­abteilung in Berlin versetzen und schließlich wohl zur Disposition stellen lassen. Vielleicht hat er auch seinen

Abschied mit Pension genommen.-Er kann übrigens

noch gar nicht alt sein, so vielleicht Mitte der Vierziger.

Harald fühlte sich durch diese Aufklärungen sehr beruhigt. Denn wenn es auch im Bereich der Möglichkeit lag, daß der so plötzlich aufgetauchte Mieter für dasGraue Haus" sich unter falschem Namen und dem Titel eines Obersten a. D. hier eingeführt hätte, so war es doch sehr unwahrscheinlich, daß er sich gerade den Namen eines wirklich existierenden früheren afrikanischen Offiziers zugelegt hätte. Der junge Mann fühlte seine Befürchtungen immer mehr schwinden, da sich auch gar kein Grund herausstellte, der sie zu unterstützen schien.

Aber ehe der Abend zu Ende gegangen war, wurde sein Argwohn nach einer anderen Seite hin wachgerufen. Er hatte gerade seine erste Pfeife nach dem Essen aus­geklopft, als die Klingel ertönte, und gleich darauf er­schien das Mädchen und meldete, Frau Bläser, die Wirtin vomBlauen Hecht", fühle sich nicht wohl und lasse den Herrn Doktor bitten, sobald wie möglich zu ihr zu kommen.

Harald stand sofort auf und erklärte seinem Vater, daß er gehen werde, denn der alte Herr hatte halb im Scherz, halb im Ernst gestöhnt, als das Mädchen die Botschaft ausrichtete.

Wir wissen ja alle, wie schwer Frau Bläsers Krank­heiten zu sein pflegen," fuhr Harald fort.Sie wird mich natürlich einen unwissenden Jungen nennen, wenn ich anstatt deiner erscheine; aber sie werden sich jetzt alle an meine jugendliche Unwissenheit gewöhnen müssen, wenn sie abends oder nachts besucht sein wollen; denn da ich jetzt hier bin, sollst du dich nicht mehr bemühen."

Doktor Schetzler nickte.Namentlich wenn es sich nur um einen verdorbenen Magen infolge zu reichlichen Ge­

schiedung die hiesige Ortsgruppe des Jnngdeutsch- laudbunHes eingesunden. Freiherr von der Goltz schritt die Front der jungen Mannschaft ab und verabschiedete sich herzlich von ihnen.

st Friedrichshafen, 3. März. (Großfeuer.) In lieber längen brannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag das gegenüber der qlten Kornhalle gelegene altbekannte Restaurant zum Schiff" vollständig nieder. Der Brand ist gegen 2 Uhr ausgebrochen und dauerte den ganzen Sonn­tag über bis tief in die Nacht hinein an. Die Entstehungsursache des Feuers ist noch unbekannt, aber wahrscheinlich auf Kurzschluß zurückzuführen. Die Feuerwehr mußte sich bei ihren Rettungss- arbeiten darauf beschränken, das Ueberspringen von Funken auf die anliegenden Häuser abzuwehren, die schwer gefährdet waren. Der Schaden wird aus ca. 90000 Mk. geschätzt, ist aber durch Versicher­ung gedeckt. Bei den Löfcharbeiten sind verschie­dene Feuerwehrleute verunglückt.

Mang. Landessynode.

* Stuttgart, 3. März. Bei vollbesetzter Tribüne setzte heute die Evang. Landessynode in ihrer 10. Sitzung die Verhandlungen fort. Der Antrag betr. eine neue Ausgabe des Spruch- u!nd Lie­derbuches wurde mit 50 gegen 3 Stimmen an­genommen. Ferner wurde der Antrag Traub und Genossen einstimmig angenommen. Demgemäß sol­len für neue Pastorationseinrichtungen im Hauptfinanzetat 1913/14 soviel Mittel aufgewandt werden, als sich aus dem Bedürfnis ergibt. Der Antrag Traub und Gen. betr. die Titelbilder des neuen Gesangbuches wurde zurückgezogen. Dann schritt man zur Fortsetzung der Verhandlungen über verschiedene Anträge zur Konfirmationsfrage. Bon den 6 Hauptanträgen wurde der Antrag Plank-Häring mit 36 gegen 18 Stimmen an­genommen. Derselbe lautet:Die Synode wolle beschließen: In derErwägung, 1. daß seit der Er­neuerung des Konfirmandenbüchleins und der Neu­fassung der 3 allgemeinen, sogen. Bekenntnis- und Berpslichtungssragen erst 4 Jahre vergangen sind, 2. daß ein Parallelformular für die Kon­firmation, wobei an Stelle von Bekenntnis und Versprechen ein Gebet des Geistlichen und ein Gebetsvers der Kinder zu treten hätte, kein gang­barer Weg zur Lösung vorhandener Schwierigkeiten wäre, sieht sich die Synode außerstande, die Ein­gabe Meyer und Gen. der Oberkirchenbehörde zur Berücksichtigung zu überweisen. Indem sie dieselbe der Behörde zur Kenntnisnah m e überweist, gibt sie folgende Erklärung ab: Die Synode ist der Ueberzeugung, daß unter normalen Verhältnissen die seit 1908 bezw. 1909 im Gebrauch stehende Fassung der 3 gemeinsamen Fragen nicht als Ge­wissensbelastung empfunden wird. Andererseits ver­kennt die Synode keineswegs die steigenden Schwie­rigkeiten, welche in der Gegenwart mit der bestehen­den Konsirmationsordnung verbunden sind, und erachtet es als wichtige Aufgabe der Gemeinde wie aller berufenen Organe unserer Landeskirche, i den angeregten Fragen sorgsame Aufmerksamkeit zuzuwenden, sieht aber die jetzigen Verhältnisse als noch nicht so geklärt an, daß sie sich für bestimmte Vorschläge auszusprechen imstande wäre". Damit schloß um 8 Uhr die Mündige Sitzung. Die Fortsetzung der Verhandlungen wurde auf Diens­tag vormittag vertagt.

nusses von dänischer Grütze mit Schlagsahne handelt," lachte er.Ja, ich kenne die Schwächen meiner lieben Frau Bläser. Seit ungefähr fünfundzwanzig Jahren stehen ihre Sünden in meinem Tagebuch verzeichnet, ebenso wie die ihres Gatten, die aber mehr geistiger Natur sind. Es ist schön von dir, mein Sohn, daß du es einem alten Mann ersparen willst, den Hügel heute zum fünften Male zu erklettern."

Gleich darauf stieg Harald die steile Dorfsträße zur See hinunter, wo eine Anzahl Fischerhütten im Halbkreis standen, derBlaue Hecht" in der Mitte. Es war nur ein einfaches Wirtshaus, aber es nahm auch Logiergäste auf und hatte ein hübsches Speisezimmer für die besseren Gäste, während für die einfacheren, aber bei weitem zahlreicheren, die nur ihren Durst löschen wollten, ein besonderer Nebeneingang vorhanden war. Der Haupt­eingang vorn war mit einer kleinen Säulenhalle ge­schmückt, aus der man in eine Art Vorzimmer gelangte, das rechts und links je eine Tür hatte und dem Eingang gegenüber ein Büfett, wo die besseren Gäste bedient wurden. Hinter dem Büfett führte eine Tür in da, Privatzimmer, wo Wirt und Wirtin ihre Mahlzeiten ein- nahmen und sich in der stillen Zeit aufhielten.

Als Harald die Tür aufstieß, erblickte er zuerst das blasse Vollmondgesicht Herrn Bläsers hinter dem Büfett. Vor demselben stand ein Gast in einem gutsitzenden Anzug aus englischem Stoff mit dem Rücken nach dem Eintreten­den und unterhielt sich mit dem Wirt. In Wilhelm Bläsers Gesicht trat sofort ein freudiger Ausdruck, als er den jungen Arzt erblickte, aber ebenso schnell verwandelte er sich wieder in einen gemacht traurigen.

Freut mich sehr. Sie zu sehen, Herr Harald ver­zeihen Sie, Herr Doktor, aber" und er deutete mit dem Daumen nach der Tür in seinem Rücken und dämpfte seine Stimme zu einem Flüsternaber sie wird's sehr übel nehmen, daß es nicht der alte Herr ist."

Ach, meine alte Freundin wird sich schon beruhigen." lachte Harald.Ich bin nämlich wirklich gar nicht so dumm, wie ich ausfehe und werde sie schon kurieren. Und