jl Pforzheim, 7. Febr. Die Angelegenheit des in Eutingen verschwundenen Forstwarts Keller ist noch so dunkel, wie zuvor. Die zwei Verdächtigen sitzen noch in Hast und leugnen nach wie vor, sich an Keller vergangen zu haben.
Der Balkankrieg.
js Sofia, 7. Febr. An dem gemeldeten Kampfe südlich des Kawakslusses nahm auch die türkische Flotte teil. Ihr Feuer sügte aber den bulgarischen Truppen keine Verluste zu. Bei Tschataldscha drangen mehrere türkische Jnfanteriebataillone, von der Artillerie der Forts unterstützt, in das Dorf Ezetin vor und versuchten auf das rechte Ufer des Karasu zu gelangen, aber sie wurden von den bulgarischen Vorposten zurückgeworsen und kehrten mit empfindlichen Verlusten in ihre StellunMN zurück- Die Beschießung Adrianopels dauert fort.
Der Kampf um Adrianopel.
st Konstantinopel. 7. Febr. Nach einer Mitteilung des Kriegsministeriums haben die Bulgaren Dienstag mittag die Beschießung Adrianopels ausgenommen, die seitdem mit kurzen Unterbrechungen angehalten hat. Da die Bulgaren große Verstärkungen erhalten haben, wird der Kampf auf beiden Seiten mit großer Erbitterung geführt.
Amtlichen Nachrichten zufolge ist die fortdauernde Beschießung Adrianopels erfolgreich. Vor Tschataldscha sind bisher nur unbedeutende Vorpostengefechte vorgekommen, welche resultatlos verlaufen sind.
st Köln, 7. Febr. Die „Köln. Ztg." erhielt ein längeres Telegramm aus Dedeagatsch, das besagt, daß nach Briefen, aus Adrianopel, die durch Ueberläufer angekommen sind, dort alle Reichsdeutsche wohlauf sind.
Militärflieger in Tätigkeit.
st Konstantinopel, 7. Febr. Durch Rekognoszierung türkischer und deutscher Fliegeroffiziere wurde sestgestellt, daß die Bulgaren ihre gesamten Kriegsvorräte und Munition über Tscherkesköi nach Lille Burgas transportieren. Die bulgarischen Geschütze vor Adrianopel beschossen rücksichtslos die Se- lim Moschee und andere altehrwürdige Gebäude der Stadt. An diesen Stellen brachen Brände aus, 80 Personen wurden getötet oder verwundet.
Ein Flug über die Dardanellen, st Paris. 7. Febr. Dem „Temps" wird aus Mudros (Insel Lemnos) telegraphiert: Der griechische Militärflieger Leutnant Mutusis unternahm in Begleitung eines Fähnrichs mit einem Wasserflugzeug von Lemnos aus einen Flug über die! Dardanellen und kreuzte trotz der gegen ihn ab- geseuerten zahlreichen Schüsse wiederholt oberhalb des vor Nagara liegenden türkischen Geschwaders. Er schleuderte 4 Bomben auf die türkischen Truppen und landete dann bei Jmbros.
Tie Türken setzen den Krieg svrt.
st Konstantinopel. 7. Febr. Die Regierung scheint entschlossen zu sein, den Krieg mit aller Gewalt weiter zu führen. Ein Jrade ordnet eine Anleihe von 5 Millionen Pfund in Form einer Kriegssteuer an, ferner beschloß der Ministerrat, alle in Konstantinopel befindlichen Vorräte für die Heeresverwaltung mit Beschlag zu belegen und die Bezahlung im Zwangsverfahren durch Schatzscheine zu vollziehen. Dem Finanzministerium stellte das Sanitätsamt 600000 Pfund zur Verfügung.
Vermischtes.
Z Ein echter Straßburger Kaiseralarm. Im Anschlüsse an den falschen Kaiseralarm erinnert die „Berliner Morgenpost" daran, daß der Kaiser einmal, allerdings schon vor etwa 20 Jahren, die Garnison in Straßburg wirklich selbst alarmiert hat. Es war an einem bitterkalten Wintertage, im Januar 1893. Der Kaiser, der in Donausschin- gen geweilt hatte, sollte, wie -sämtlich bekanntgegeben worden war, von dort nach Karlsruhe Weiterreisen. Unterwegs, auf der Kreuzungsstation Appenweier, gab der Kaiser jedoch plötzlich Order zur Fahrt nach Straßburg, schärfte aber dem Stationsvorsteher dieses belebten Eisenbahnknotenpunktes persönlich ein. von seinen veränderten Reisedispositionen nichts nach Straßburg zu melden. So langte der Hofzug auf dem Straßburger Gütsr- bahnhof an, wo der Kaiser und sein Gefolge ihre in einem besonderen Wagen mitgeführten Werde bestiegen und in die Stadt ritten. Am Bahnhofplatz rief der Kaiser den ersten Soldaten, dessen er ansichtig wurde, einen Infanterie-Einjährigen, heran:
„Kennen Sie nn^., .
„Zu Befehl, Majestät!" erwiderte der Front machende Einjährige.
„Dann zeigen Sie mir den Weg zur Hauptwache!" _
Der Kaiser und die in seinem Gefolge befindlichen hohen Offiziere folgten dem Einjährigen durch die winkligen Straßen der alten Stadt zur Hauptwache am Kleberplatz, wo der Kaiser die gesamte Garnison alarmieren ließ. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Trommler und Hornisten durch die Straßen eilten, in denen sich die Nachricht von der Ankunft des Kaisers wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. . Bald darauf rückten auch bereits die ersten Regimenter mit klingendem Spiel zu dem im Süden von Straßburg, drei Viertelstunden von der Stadt entfernten Polygon, dem Exerzierplatz der Garnison, hinaus, wo der Kaiser die Front der Truppen abritt und einen Vorbeimarsch abnahm. Dann kehrte er mit seinem Gefolge zum Bahnhof zurück und setzte die unterbrochene Reise nach Karlsruhe fort. '
Für den Einjährigen, der dem Kaiser den Weg zur Hauptwache gezeigt hatte, sollte der ehrenvolle Befehl traurige Folgen haben. Der Mann mußte sich, bereits erhitzt, nachher selbst im Laufschritt zu seiner Kaserne begeben, um rechtzeitig mit ausrücken zu können, und unter der Einwirkung der Kälte zog er sich eine Lungenentzündung zu, der er bald darauf erlag. Der Kaiser, dem von dem Todesfall Kenntnis gegeben worden war, ließ am Grabe des Soldaten einen prachtvollen Kranz niederlegen. '
Vom lustigen Onkel Sam.
Wert der Bildung. ,.Es gab eine Zen, da sagtest Du mir, ich wäre die ganze Welt für Dich. — „Ja, Henry, aber seitdem habe ich Geographie studiert.
Handel und Verkehr.
' Ebhause«, 5. Febr. Bei dem gestern stattgefundenen Langholzverkauf wurden als höchster Preis 126,7"» als niederster 123,7 Prozent erlöst.
Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lank.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdrücken! Altensteis.
Altenfteig-Ttadt. j
Verkauf von aufbereitetem Nadelstammholz
im Wege des schriftlichen Aufstreichs (Submiffion)
aus Stadtwald Markhalde Abr. 2 Neumühlberg, und Priemen Abt. 16 Langergruud, Abt. 17 Kugelmissle:
LtO St. Achten u. Tannen sowie 5 Forchen u. zwar:
Langholz: Kl. I 371, 11260, III 167, IV 47, V 21, VI 3 Fm. Sägholz: Kl. l 26, II 11, III 3 Fm.
Angebote auf die einzelnen Lose in Prozenten der Taxpreise sind schriftlich und verschlossen mit der Aufschrift .Gebot auf Stammholz" bis spätestens
S«Mg. den iS. Jebrmr M MmitlW io llhr
beim Stadtschultheißenamt hier einzureichen, woselbst vormittags II Uhr die Eröffnung stattfindet, welcher die Submittenten anwohnen können.
Verkaufsbedingungen, Auszüge und Losverzeichnisse können von der städt. Forstverwaltung bezogen werden.
Dm 5. Februar 1913.
Stadtschultheitzenamt.
Oberamtsstadt Nagold.
Pekslchnii»g einer WrWfh
Das Gasthaus zum §
„Ochse«" !
in der Haiterbacherstraße nebst Feldgrundstücken wird am !
Montag, den 10. Februar 1913 >
vormittags 11 Uhr !
aus dem Rathaus zum zweiten und letztenmal versteigert. z Liebhaber sind mit dem Bemerken eingeladen, daß bei! annehmbarem Gebot der Zuschlag erteilt wird. j
K. Forftamt Altensteig.
Holz-Verkauf.
Spielberg.
Am Mittwoch, den IS Aedr.
vormittags 10 Uhr in Altensteig im§
.Anker" aus Staarswald Hafner- Am Donnerstag, den 13. Febr. d. I. nachm. 2 Uhr
wald Abt. 1 Ror und 7 Löwirts- ^ ^ ^
verkauft die Gemeinde auf dem Rathaus 130 ^estm. 1.—6 Kl. in verschiedenen Losen; wozu Liebhaber einladet
wald Nadelholzstangen: Baustangen: 28 St. 1. u. 11. Kl., 8 Hagstangen I. und 20 Hopfenstangen U. Kl., sowie 6 birkene Stangen; Rm,: 1 eichen- und 28 Nadelholz-Anbruch; 322 Rm. Reis auf Haufen, 7 Flächenlofe und 1 Los Schlagranm.
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