der Witwe Mein, vom Landjäger verhört, wobei der Kleine unter dem Einfluß der ihn bedrückenden Verhältnisse ein Geständnis ablegte. Kürzlich wurde der von Löchgau gebürtige Taglöhner Karl Trink ner verhaftet und einem Verhör unterzogen, er legte ein umfassendes Geständnis ab. Trinkner wurde zu der fraglichen Zeit vom Nachbar ge- sehen. Er hat wegen einer Lohndifferenz non 1.20 Mar! der Witwe Mein zum Possen den Brand ge legt, die eine Gegenrechnung für Wäsche und Nä Heu an ihn hatte. Hatte der Fall nicht diese Wen düng genommen, dann wäre der. Knabe jedenfalls in eine Anstalt verbracht und Zeit feines Lebens für einen Brandstifter angesehen worden.

js Giengen a. B., 31. Mai., Der Ltvrch und der Maurer. Als an einem Hause die Maure'- eine Ausbesserung des Daches vorgenom men hatten, ging es gerade denk Feierabend und dem Zahltag zu' Wer' da weist, wie ein Maurer beim Glockenichlag alles fallen, liegen und stehen läßt, bis ans die Tabakspfeife, die er im Munde führt, der wird begreifen, daß die Maurer schon einen Speißkübel ans dein Dache vergessen tonn ten Am andern Tage aber entdeckte ein Storch Len Kübel, flog aus das Dach und besichtigte die Gelegenheit zu einem Nestbau. Der Hausbesitzer war' damit leider nicht einverstanden und ließ den Kübel unter dein Gaudium der Zuschauer heran terholen,

1s Göppingen, 31, Mai, (Ein geldgesüll ter Nochtstuhl.! Bei der Aufnahme des Nach lasses der am 27. Januar ds. Js. mit durchschnit­tenem Halse in ihrem Hause cmfgesundeueu 77 Jahre alter, Lehrerswitwe Eibecle in Rechberghcm sen fanden die Jnventnrbeamten 6400 Mk. Bar geld im Nachtstuhl vor. Bekanntlich wurden beim Antressen der Toten im Bett schon Wertpapiere im Betrag von etwa <5 000 Mk, gefunden. Die Staatsanwaltschaft ist sich über Len Fall immer noch in. Unklaren, da die Untersuchung bis jetzt- keinerlei Ergebnis zeitigte und auch das Aus- schreiben einer Belohnung für denjenigen, der An Haltspunkte für einen Mord oder Selbstmord zu geben vermag, die im Falle eines Mords zur Er grcrsinig des Täters führen können, ohne Erfolg blieben Der Fall war besonders dadurch rätsei Haft, als kein Mordwerkzeug bei der Toten ge fanden wurde, was gegen die Annahme eines Selbstmords spricht,

6 Blanbcuren, 3>. Mai. In Temmenhausen fiel ein 7 Jahre alter Knabe in den inmitten des Orts befindlichen Weiher. Das Kind ertrank, be­vor Hilfe zur Stelle war,

ü Mergentheim, 51. Mai, .Vorsicht mit Carbid- Ein bemerkenswerter Unglückssall stieß gestern dem im Kurhaus angesteltten Hausdiener Joses Rüdenauer zu. Er warf durch einen Schacht- Lecke, Carbid in die Kanalisation, Natürlich eut- w eiten sich sofort Gase, die durch ein von den, -jungen Mann nnbegreislicherweise ungebranntes Zündholz zur Explosion kamen. Er erlitt ganz erhebliche Brandwunden im Gesicht und must:? i„- das Krankenhaus verbracht werden. Lebensgefahr besteht nicht, auch scheint das Augenlicht keine Einbuße erfahren zu haben, 1 Württcmbergischer Landcs-Bcrein für Bienenzucht.

Am Pfingstmontag fand in Stuttgart im Ho­tel „Textor" eine außerordentliche Vollversamm lung statt, die von Delegierten aus allen Be- zrrksvereinen Württembergs zahlreich besucht war, Ddn Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die

Errichtung einer H o n i g Ve r m i t t l u n g s

stelle. Mit dem Württembergischen Obstbautter ern soll ein Vertrag abgeschlossen werden, der be stemmt, daß der Württembcrgische Obstdaune rein die Hom'gvermitttuugisstelle an feine bestehende Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung, an-- gliedert und gleichfalls wie die Obstberichte an ca. 140 Zeitungen des Deutschen Reichs allwöchent­lich hinausgibt. Der Honig muß selbstverständlich naturrein sein. Der Lcrndesverein für Bienenzucht bezahlt für die Vermittlung jährlich ! 000 Mk. Vor­sitzender Rektor Wandet erösfnete mit einer kur­

zen Begrüßung um l-> llhr die Verhandlungen:. Das Referat über den in Aussicht genommene!! Vertrag sowohl wie über die Bestimmungen hiezu üvernahm Architekt Scheusler-Stuttgart. Er be leuchtete die Gründe, die den Ausschuß bewogen haben, über den Vertrag in Verhandlungen ein Znlreten. Der Württembergische .Obstbauverein oe>- pflrchtet sich, folgende Arbeiten zu übernehmen: Führung eines Anmelde und 'Nachfrageregisters, desgl. eines Kasfenkontos, Ausgabe der Nachfrage- listen, überhaupt alle notwendigen Korrespondenzen und Anstunfterteilungen, sowie Vorzeigung von Mustern usw., ebenso die Vermittlung von Auge bot und Nachfrage, nicht aber die Festsetzungen der Preise und Lieferungsbedingungen. Der Vertrag soll vorläufig auf 3 Jahre abgeschlossen werden. Die Vermittlungsstelle kann nur vvn Mitgliedern des Landesvereins für Bienenzucht benützt werden. Bei der Anmeldung ist Quantum, Preis, Qualität und Farbe anzugeben. Geringstes Quantum <0 Kilogramm. Die Gebühren für Vermittlung be­tragen von l l,0 Völker > Mk., für je weitere 10 Böller l Mk, und sind mit der Anmeldung einzufenden, lieber diesen Passus entspann sich eine sehr zahlreiche Aussprache, gelangte aber mangels einer besseren Zahsimgsweisc doch zur Annahme, Sämtliche Gefäsfe müssen mit Etiketten und einem schwarzroten Band durch den Deckel geschlossen sein: diese find durch die Bezirksvorstände zu beziehen. Jedes so geschlossene Gesäß muß garantiert rei neu Honig enthalten, Znckerhonig gilt als ge­fälscht. Damit soll dem Honigschwindel vorgebeugt werden: an Händler dürfen leine Etiketten abge­geben werden: desgl. wurde eine Kontrolle der Honigtändler in Aussicht genommen. Nach reif sicher Durchberatung dieser Bestimmungen wurden sie gutgeh eisten und genehmigt. Um den Zut ker steuerfrei als Bienensutter zur Einwinterung beziehen zu können, wurde der Ausschuß beans tragt, eine Eingabe an die Regierung zu richten, Gläser und Blechgefäße sollen gemeinsam be zogen werden und leitet der -Ausschuß hierüber die weiteren Verhandlungen. lieber den Preis des Honigs wird jeweils ein Beschluß gefaßt und au die Bezirksvorstände hinausgegeben werden, um ^ einen einheitlichen Preis dnrchznführen, der dann aber auch vvn den Mitgliedern gehalten werden soll. Wegen der schon ziemlich vorgeschrittenen Zeck mußte der weitere Punkt der Tagesordnung ^Haftpflichtversicherung" ans die nächste Versamm lung in Ravensburg, die vom 24. 26. August

staitsindet, verschoben werden. Da bei dieser Tag una zugleich die Neuwahlen staitfiuden, kündigt Rektor Wandel seinen Rücktritt als Vorsitzender- we­gen vorgerückten Alters an.

Verbandstag der Wirte.

Schorndorf, 3>. Mai. Unter zahlreicher Be­teiligung fand gestern als Einleitung des heule hier statlgesimdenen 27. Verbandstag der Wirte Württembergs eine Delegiertenversammlung statt. Bei der heutigen Hauptversanmcknng erstattete der Verbandsselretär Kromer den Jahresbericht. Das nögciansene Jahr war in erster Linie einer rüh­rigen Werbetätigkeit gewidmet. Der Erfolg war ein Zuwachs von 1000 Mitgliedern. Eine beson dere Behandlung war dem neuen Sporteltarif gx widmet, dessen Tarifnunrmer 94 (Wirtschaftsspor­teln: einer Acnderung unterzogen wird, die den Wünschen der Wirte Rechnung trägt. Bezüglich der Aeud-.ru üg des Umgeldgesetzes wird gefordert, daß das Umgeld in Form eurer Weinsteuer erhoben wird, dst von den Weintons „ menten getragen wer­den soll, nach badischem Vorbild. Bei einem ! Steuersatz von 4 Psg. pro Liter, würde auch dem - Staat noch ein finanzieller Nutzen aus dieser Steuer entstehen. Weiter berichtet Sekretär Kro­mer über die Schädigung des Wirtegewerbes durch Regiebetriebe. Knödler Göppingen bemerkte in sest nem Bericht über die Genossenschaftsbrauerei, daß der Genossenschaft 500 Mitglieder bereits angehören. Direktor Schneider-Stuttgart teilte mit, daß der Naturweinzentrale mehr als 500 Mitglieder ange hören.

Die Fernfahrt des Militärluftschiffes „Z. g:." nach Hamburg

!f Friedrichsh-asen, 5 <, Mai. Das Militärtuft- schrss „Z. 3" ist um 3 Uhr abends zu seiner letzten Probefahrt ansgessiegen, die sich über die Stadt und deren näheren Umgebung erstreckte. Die Fahrt wurde als Höhenfahrt ansgeführt und diente da zu, das schlechte Gas abzulassen. Kurz nach eiu- halb 9 Uhr landete es wieder vor der Halle. An dem Ausstieg hatten Gras Zeppelin, Oberingemeur Dürr, Kapitän Glnud und Gras Zeppelin jr, teil- genommen. Nachdem Gas wieder nachgefüllt sein wird, wozu ca. einhalb Stunde nötig ist, wird das Luftschiff um 10 Uhr seine Fernfahrt nach Ham- orna antreten, an der die obengenannten Herren teilnehnren werden.

Friedrichshäfen, 34. Mai. Das MMärlüft- schift „Z. 3." ist kurz vor 11 Uhr zu seiner Fern fahrt anfgeftiegen. Außer den bereits genannten Herren befinden sich noch in der Gondel Steuer­mann Lau, ein Fayriiigenieur und verschiedene Monteure. Bei der Abfahrt wurde die Absicht ge­äußert, den Weg über Basel Frankfurt Göttsin- aen zu wählen. 1

'! Haurbnrg, 1. Juni. (Tel.) Das Luftschiff „Z. 3'" traf 9 Uhr 25 Minuten hier ein.

Nus dem Reiche.

js Potsdamm, 34. Mai. Prinz Max von. Ba­den und Prinz Ernst August von Cumberlgnd wurden um 6 Uhr vom Kaiser empfangen und nahmen fväter den Tee Sei der Kaiserin ein.

!! Mainz, 31. Mai, Bei einem Hunte nach­mittag in dem Vororte Hechtsheun im Anwesen­des Landwirts Math. Enders ansgebrochenen Feuer sind 2 Kinder im Alter von 4 und 6 Jahren ber- b r ann t.

Ausländisches.

!s Newport, 3l. Mai. Der Aus stand der Kell­ner, der in der vergangenen Woche begann, stimmt einen ernster, Charakter an. Gestern abend- haben etwa 4000 Kellner der 8 größten Hotels und Re­staurants während der Essensstunden die Arbeits­stellen verlassen. Die Zahl der Streikenden be- tr,<ft setzt 4500:

Voraussichtliches Wetter

am Sonntag, 2. Juni: Etwas wolkig, gerockter drohend,, sommerlich warm bis schwül.

Verantwortlicher Redakteur: L. Lauk, Mrnsteig.

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Die Meinung eines asthnrakrankeu Arztes

über Apotheker Neuweiers Asthma-Pulver und Asthma- Cigarillos. Derselbe schreibt wörtlich:

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