borlagen und um die Annahme ws Militärecats nach des Beschlüssen der Kommission,

Abg, Dr, Gradnaner - S oz,-: Die groß? Mehrheit dieses Hauses ist bereit, die neuen La sten zu bewilligen, obwohl gar kein Grund sür eine genügende sinanzielle Fundamenti-rung, vorhanden ist. Die Parteien gehen daran, aus Grund der Mrlch Mädchenrechnung des Reichsschatzset', ?tärs unter Ber- leugnung der früheren prinzipiellen Grundsätze, Es hat sich setzt herausgestellL, detz wir uns im Ernstfälle auf unsere Dreibundsgenossen nicht ver­lassen tönnen. Deshalb sollten wir unbedingt un' ser Verhältnis zu anderen Völkern,' die nur- nütz licher 'ein können, bessern. Notwendig ist -vr ui tem, mit England in bessere Beziehung n pi tre­ten. Das ist entscheidend für die ganze En.wick lung in Europa, Angesichts der großen Lasten sür die Steuerzahler beantragen wir, für die Manu schau der Kavallerie und der reitenden Artillerie die zweijährige, für die übrige Mannschaft, d'" 'ein­jährige Dienstzeit einznsühren. Im Falle oer Ab­lehnung nuferer Resolution werden wir für di" freisinnige Resolution auf VeUürzung de' Dienstzeit entsprechend der besseren körperlichen, und geistigen Ausbildung der Jugend stimmen,

E r z b e r gs e r '.Ztr.i: Die sozialdeinotralische Re solütivu lehnen wir ab, der sreisinuigM stirnnlcn wir zu. Wir stimmen auch der Vorlage zu, dis un­seren- Vol> und unserem Val erstände die Stellung als Großmacht sichern soll,

Gans Ed l er Herr zu Pntl: tz (tons,,': Die Annahme der sozialdemokratischen Resolution-nuirde unstr ganzes H-eresbuü'gst auf den Kopf stellen. Deshalb lehnen wir sie ab. Auch für die freisin­nige Resolution können wir nicht stimmen. ,

Passermann ftra-tl.): Äuch nach Durchfüh­rung dieser Vorlage sind wir nicht in der Lagx, alle waffenfähigen jungen Männer mit der Waffe auchzubilden, 7ÖOOO Mann bleiben noch übrig. Die Ersatzrewrv? sollte durch kürzere Hebungen aus- gebildet werden. Die soz. Resolution ist noch nicht -durchführbar. Zu begrüßen ist die energische För- ,-derung des Militärslugwssens, Wir stünmen der Stärkung unserer Wehrmacht zu. Wir wollen in unsere'- Armee ein gewaltiges Machtmittel für die Aufrechterhaltung des Friedens und im Ernstfall auch sür den .Krieg haben,

Liesch'inig i.F. V, Das Spielen mit dem Kriegsgedankcn in Frankreich ist nicht Mnz unbe­denklich gewesen. Wir stimmen deshalb der Vor­lage zu. Wir begrüßen die technischen 'Fortschritte un.d die Förderung des Flugwesens, erwarten aber, daß wir jetzt längere Zeit Ruhe vor Wshrvorlagen haben. Nicht nur eine starke Wehrmacht, sondern auch gute s Beziehungen zu anderen Groß­mächten sind notwendig für uns. Deshalb hof­fen wir auf einen guten Fortschritt und Abschluß der Verhandlungen mit England, Es wäre eine Wohltat für beide Länder.

Hegenschei dt (Rpt, : Wir stimmen den Vor­lagen zu und lehnen jede Verkürzung d^r Dienst­zeit ab.

Seyda (Pole): Wir lehnen die Vorlage ab,, denn wir sind stark genug, einen Angriff von S Sei­ten abzuwehren, Sache der Diplomatie ist es, Ko­llisionen gegen uns zu verhindern. Einer Regie­rung, die Hunderte von Millionen unter Bruch der Vernässung zu unserer Bekämpfung verlangt Prä­sident Kämpf: Sie dürfen der Regierung nicht Bruch der Verfassung vorwerfen, Zuruf bei den So;.: ist cs aber doch! würden wir, wenn es notwenidg wäre, rrotzoem die Soldaten bewilligen. Diese Not­wendigkeit erkennen wir aver nichr an.

He rzog (W. Vi r Der Auffassung, daß wir stark genug sind, um gegen 2 Fronten kämpfen zu kön­nen, rönnen wir nicht beipslichten. Bewilligen wir möglichst schnell diese Vorlagen, Das wirb vor dem Ausland nicht ohne Eindruck blertt

Kriegsminister v, Heeringen: Die-ver­schiedenen Resolutionen ans Vsrtürzung der Dienst­zeit bitte ich abzulehnsn. Eine Herabsetzung der Frn wnsstärte können wir, solange die jetzigen po­litischen Verhältnisse bestehen, nicht vornehmen. Wir bedürfen jeden Tag eines schlagfertigen Heeres, Dies wäre nicht möglich, wenn wir mit den Rekru teneinstellnngen unter einjähriger Dienstzeit zu rech­nen hätten. Für die Heranbildung der Jugend tritt auch die Armee jederzeit ein, aber nur insoweit, als eine Erleichterung der Ausb'ldung, nicht aber eine Verringerung der Dienstzeit dadurch angestrebt wird An einem gewissen Grade der Paeadeausbil- d:n:g müssen wir festhaltcn, auch ist eine stramme Ausbildung im Exerzieren nicht ganz zu entbeh­ren, Ein Minimum, wie wir es.heute haben, muß bestehen bleiben. Die überwiegende Mehrheit die­ses Hauses ist mit uns der Ueberzengnng,, daß eine Verstärkung des Heeres unbedingt notwendig! ist Wir glauben uns auf dem richtigen Wege zu befinden. Die Einigkeit zwischen Regierung und Reichstag hat eine besondere nationale Bedeutung sür das Wohl des Vaterlandes, welche ich sür mei­nen Teil hier feststell?, Lebh, Bravo, Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Polen und eines Mitglieds des Zentrums wird hierauf ein An­trag auf Schluß der Debatte angenommen.

Abg, Ledeboui.r Soz.- protestiert gegen die­ses Verfahren, nach den Worten des Kriegsminifters zu schließen, ohne daß die Möglichkeit bestehe, .Kri­tik an den Worten des Kriegsministers zu übe ns Abg, Häusler (Z.) bedauert, daß ihm auf diese Weise das Wort abgeschnitten wurde, (Hört, hörst) Die Vorlagen werden hierauf in gesonderter Abstimmung (Abg. Haase -Soztt hat gegen Sie en bloc-Annahme protestiert- gegen dm Stimmen der Sozialdemokraten und Polen angenomme.n. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Nächste Sit­zung: heute nachmittag 4 Uhr, Tagesordnung: Hee- ersetal mit Anschluß der Dnelsfrage, Schluß 3- einhatb Uhv.

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11. Mai.

'-'.--'tdw. Das .gestern abend medergeMn- gene, ,st mtttt schmore Gewilt- r brachte weiteren ansastbimn R-pwtt so daß die Eroe nun wieder mit genügend Fenüwftmi: Vers ha- lein dürste. Bei dem gestrigen Gewitter 'chiuH der -Kitz in Gm Baum hinter dem Gasthaus ,, L-nde. Einige Sc-s iüo davon entfernt befand sich zu gleicher Zeic ein junger Mann, der mit dem Schrecken oaoonb >n>.

Die Maul- und KlanenssrrHe. ist ausgebro- chen in Martinsjmoos.

- Beuren, ll, Mai, Den ersten starken B i e ­nenschwarm hatte Michael Kalmbach hier. In­folge der reichen Blüte finden die Bienen viel Nahrung, '

Grömbach, ll, Mai. (Korr.l Der in .weiten Kreisen durch sein freundliches, , aufrichtiges We­sen wohlbekannte Privatier Karl Roh, früherer Lö­wenwirt hier, wurde letzten Donnerstag vormittag- um halb ll Uhr vom Schlage gerührt und völlig gelähmt. Ohne nochmals zum Bewußtsein zu, kom­men, starb 'er heute Samstag in der Früh? um halb 5 Uhr,

st Herrenberg, lo, Mai. In Unterjesingen brach bei Kilian Theurer in der sogenannten Sprt- telgassc aus unbekannten Gründer' Feuer ans. Das Haus ist vollständig niedergebrannt. Die. Bewoh­ner konnten sich nur mit knapper Not retten. Ein alleinstehendes 'Nebengebäude wurde schwer be­schädigt. s

s Stuttgart, -l l. Mai, Im Jahre 1914 soll hier eine Ausstellung sür Gesundheitspflege ver­anstaltet werden, . Die i bürgerlichen Kollegien ha­ben beschlossen, mit ihre'- Zeitung den Dr. med, Jn- gelfinger in Dresden, einen geborenen Stutt­garter, zu betrauen,

/st Hohenheim, ,10. Mai, Die Instrumente der hiesigen Erdbebenwarte haben in der vergangenen Nacht abermals einen mittelstarken Erdstoß ver­zeichnet, der anscheinend in der Ebinger Gegend seinen Ausgangspunkt genommen hat. Die erste Auszeichnung der Instrumente erfolgte um 1 2 Uhr 4 Min, 47 -Sekunden. Das Maximum der Erdbe­wegung trat sechs Sekunden später ein. Aus Ebin­gen wird dazu gemeldet, daß, soweit bis jetzt be­kannt ist, von niemand eine Erdbewegung um dies? Zeit wahrgenommen worden ist.

st Zuffenhausen, IE. Mai, Die gestern durch Großseuer zerstörte Burck'sche Teerfabrik ist im Jahre 1893 schon einmal einem Brande znm Opfer ge­fallen, der damals aber noch größer war, wie der gestrige. Das brennende Teer lief in den Fener- bach und brannte dort auf der Oberfläche des Was­sers aus ein? weite Strecke h'n fort. Durch den Umstand, daß die Fabrik, wie bereits gemeldet, ans Markung Weilimdorf verlegt wird, war das Lager ziemlich stark geräumt und einige Lagerschuppen waren schon in die neue Fabrik versetzt worden; Dadurch wurde dein Feuer Einhalt getan und auch der durch die Flammen ungerichtet? Schaden ist so nichr'so bedeutend geworden. > ' ,

st Heilbromr, 10. Mai, Das K. Medizinalkolte- gimn hatte ans Anlaß des Verkaufs der Engel­apotheke hier um eine runde halbe Million un­gefragt, ob nicht die Errichtung! einer weiteren Apo­theke hier ins Auge zu fassen sei. Oberamtsarzt, Polizeiausschuß und Gemeindsrat verneinten aber diese Frage einstimmig.

st Oehringcn, 10, Mai. In Mainhardtsall kam aeüern bei der Arbeit der Gipser Pfeffer von Pse- delbach den Drahten der elektrischen Leitung zu nahe, wodurch er von der Leiter abstürzte und einige Zeit lang bewußtlos war. Er befindet sich aber wieder auf dem Wege der Besserung, - Der ans der Station Bretzfeld vom Zug überfahren? Bremser Barts, der beide Füße und einen Arm verlor, ist heute früh seinen Verletzungen erlegen,

st Aalen, 10. Mai. Gestern atzend brach im Hintergebäude der Schieber'schen Schlosserei beim Bahnhof Feuer aus, das in kurzer Zeit das Ge­bäude in Asche legte,

st Marstrtten, -OA, Leutkirch, 10. Mai, In einer hiesigen Fabrik wurde ein Arbeiter beim Auflegen eines Riemens von der Transmission erfaßt und chm die rechte Hand abgerissen. Da er auch sonst schwere Verletzungen davöntrng. war er bald dar- aut Lot,

st Friedrichshofen, 10. Mai. Wie nicht anvers zu erwarten war, zeigte der Pegel heute morgen Wiederum ein bedeutendes, ungewöhnlich rasches Steigen um 15 Zentimeter, Eine Hochwassergefahr besteht vorläufig noch nicht. Im vorigen Jahre zeigte der Pegel am 10, Mai leinhalb Meter we­niger,

st Bon der bayerischen Grenze, l o. Mai, Ein schwerer Schicksnlsschlag hat das. Haus des Berlags-- bnchhändlers Hermann Huber, Inhaber der Kösels- schen Buchhandlung ,'<n Kempten betroffen. Noch ist kein Jahr verflossen, daß der Bruder des jet­zigen Geschäftsinhabers, Dr. Paul Huber, an Herz­lähmung jäh ans dem Leben geschieden ist. Gestern sollte die Taufe eines jüngst geborenen Knaben statifinden. Kurz vor. der Ankunft des Bischofs von Augsburg, der sich zur Taufe angeboten hatte, ver­mißte man plötzlich das älteste Töchterchen, die vier­jährige Trandl Huber, die im Park gespielt hatte, 'Nach längerem Suchen fand man -di? Klein? als Leiche. SO war in den Weiher gefallen und er­trunken.

Klm dem Reiche.

st.Leipzig, lo, Mai. Bei Ausschachtungsarbei- tk,n an -der Bölierschlachtsallee wurde ?-in> Masseln grab gesunden, das Gebeine' von vie­len Kriegern enthielt. Besonders gut erhalten - ist ein Stiefel, eine Medaille in einem Etui und meh­rere Knöpfe, die d ie Nummer 14 tragen, wahr­scheinlich sine Regimentsnummer. Die Ueberreste werden eingesargt und auf dem Leipziger Südfried- hos beigesetzt werden,

st Berlin, 10, Mai, Reichskanzler von Beth- mann Hollweg, Staatssekretär von K i d er l e n- l Wächter und der Botschafter Frhr. Marschalk v, Bieberstein sind- heute abend nach Karls­ruhe abgeresst.

Der Kaiser ans t.r .HÄmrelsek

* Genua, 40, Mai, Die ,,Hohenzollern" ist um > Uhr 36 in Begleitung des KreuzersKolberg" angekömmen. DieKolberg" wechselte Salutschüsse mit der Stadt, DieKolberg" ankerte im Vorha- s fen, dieHohenzollern" tief langsam in den In- nenhasen ein, uni am Friedrich Wilhelm-Kai sestzn- machen. Alle Schisse haben geflaggt. Das Wetter ist hxrrlich,

!> Genua, 10, Mai. Nachdem 2.45 Uhr die iHttbenzollern am Friedrich Wilhelm-Quai sestgemacht hatr?, begaben sich der deutsche Botschafter von Jago, der deutsch? Generalkonsul in Genna, dh-v Präfekt, der Bürgermeister und der Hasenkapitän von Genna sowie die deutsche Kolonie, die das Ein­treffen der Hohenzollern erwartet hatten, an Bord, um den Kaiser und die Fürsttzichteiten zu begrü­ßen. Den Prinzessinnen wurden prächtige Blumen­körbe überreicht. Der Kaiser empfing die Bertre- der der Behörden auf dem Promenadendeck, wäh­rend die Prinzessinnen mit den Damen sich in oen Salon begaben,. Die italienischen Herren verließen kurz nach drei Ühr die Hohenzollern, während der deutsche Botschafter, der Generalkonsul und einige Mitglieder der deutschen Kolonie noch an Bord blieben. - '

st Genua, >0, Mai, Der Kaiser hat heute -nach­mittag 5,25 Uhr die Reise nach- Karlsruhe arrge- treten. Die deutsche Kolonie und das Publikum bereiteten dem Kaiser bei der Abfahrt herzliche .Kundgebungen. '

Der Botschasterwechlftl.

! Berlin, 10. Mai. Wie dieNordd. Allg, Ztg," s hört., hat der deutsche Botschafter in England, Graf j W o lt-M6tternich, seinen Absch ied einge­reicht und dieser ist beiwilligt worden,' z Die Londoner Blätter widmen dem scheidenden ! Botschafter sympathische Abschiedsworte)

st Innsbruck, 10. Mai. Im unteren Jnnlal i ist das Wasser noch immer im Steigen begriffen! Nach 12stündiger Unterbrechung hat der Regen wieder eingesetzt. In der Gegend Pon Kitzebühel sind die freien Felder mit Geröll bedeckt und die Wege zerstreut. In Fieberbrunn drohen Häuser ein- znstürzen. Die Straße ist kilometerweit sortgeris- sen. Heute früh ist Militär nach Fieberbrunn ab­gegangen, Auch Brixental hat heute militärische HÜse erhalten-,

st .Kopenhagen, U), Mai, Auf dem Dampfer Snorre" von Odde bei Hardanger mit Dünge­mitteln nach Stettin unterwegs, ist heute nachmit­tag 2 Uhr vor Kulte eine EixploMon erfolgt, 6 Mann, darunter der Kapitän, ertranken, 5 wurden gerettet und nach Kopenhagen gebracht.

Voraussichtliches Wetter

am Sonntag. 12. Mai: Gewitcerwolken, vereinzelte Gewitter, anfangs warm, später kühler.

VttantEckcher Redakteur: L. Lauk, WenkriZ.

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