des BordereiliniM mW Gruvpeiisctsießeiis nach dem Truppeu-Uebuuqsplatz M ü n s i n ree " verlege Die Rekrnten des I. Bataillons Jift.-Regts. Br. 4-R, '(Tübingen mW 6 KomvaLinen Ins. Regts. Br. I 20 '(Ulm werden vom 2,R Februar bis 2. März ds. Js. zur Abhaltiuig des Vorbereitung mW Gniv venschiesteu-s ans den Trupvcnübuiigspbitz Münstirr qen verlebt
d Snittgnrt. 27. Febr. Zn einem Restaurant in Frnntsnrt a. M. bat am Samstag abend der 44 Jahre alte Opernsänger Gustav Dnponl von hier seinen Revolver ans Ach gesenert. Er ist in einem Hospital gestorben. Dnpont l-atte ieit mehreren Jahren lein festes Engagiement mehr mW trat in Gastrollen aus. Ans dem Tisch des Restaurants, in dem er die Tat verübte, wurde ein Zettel vorge- snuden, auf dein er mitteilte, daß er da, wo er so vergnügte Stunden verlebt habe, auch fein Leben beenden wolle.
?! Feuerbnch, 27. Febr. Der verheiratete Bau sichrer Map Brandt ist beim Ansrüsten des Tunnels aus der Feuerbacher Seite mit Gerüstbvgen dadurch verunglückt, daß einer der Bogpu Heruntersiel und ihn am Kops mW Brust schwer verletzte. Die Ursache des Unfalles ist noch nicht aufgeklärt. Brandt mußte im Sanitätswagen ins Katharinenhosprtal narb Stuttgart geführt werden. Sein Befinden gibt zu Besorgni'sen keinen Anlaß.
st Kteinaspach, OA. Marbach, 27. Febr. Vorige Woche hat wieder der hierher bestimmte Post wagen abends in Backnang vor der Wirtschaft zum „Sternen" um geworfen. Drei Frauen, die dar innen saßen, wurden verletzt, sind aber bereits wieder hergestellt. Auch den Postillon warf es vom Bock, da er aber keinen Schaden nahm, gelang es ihm mit Hilfe einiger handfester Bürger, seine gelbe Staatskutsche wieder auf die Räder zu sie! len mW stolz weiter zu sichren.
' Heilbronn, 27. Febr. In dem Nachspiel der Schluchter'schen Mordasfäre, das gestern den Un terhänüler Georg Michael Bauer vor die hiesige Strastammer brachte, ist ein freisprechendes Nr icil erfolgt.
Heithromi, 27. Febr. Der am letzten Don einer Leiter der Elettrizitätsarbeiter
Beschädigten sind Bäcker Digest Goldarbeirer Chri stian Schickte mW Witwe Sofie Bauer. Ein eich tiges M i l ch sä ts ch e r n est ist Dürre . bei Pforzheim. Kürzlich hatte das Schöffengericht eine Fäl scherin verurteilt. Das hielt jedoch 6 andere nicht ab, in unverschämter Weise zu wässern und zwar bis zu 2l Proz! Sie brauchten vor Gericht die. lächerliche Ausrede, es habe so stark in ihre Kannen geregnet mW beim Ausschwenken der Milchkübel sei so viel Wasser zurückgeblieben. Die ersindungA-- reichen Weiber erhielten je 50 Mk. Geldstrafe oder 4.0 Tage Gefängnis. Es ist schon wieder ein neuer Fall anhängig. i '
Vom Ätnanzinisfchiiß.
st Stuttgart, 27. Febr. Im Finanzausschuß der Zweiten Kammer kam heute bei der Frage der künftigen Gestaltung) der Domänendirektion die Bor frage einer Bereinigung des gesamten staatl. Hoch bauwesens bei einem einzigen Departement zur Be sprechnng. Bom Referenten von Balz wurde eine Resolution dahin beantragt, die Regierung zu ersuchen l die Frage einer eingehenden Prüfung zu unterziehen: ob Vereinfachungen und Ersvarnsise sich durch die. Vereinigung des gesamten staat sichen Hochbauwesens in einem Departement erzielen lassen, 2t die Aushebung der Domänendirek Uon als Kollegium im Auge zu behalten, insolange aber, als die gegenwärtige Organisation noch besteht, eine Einschränkung des Beamkeupersouals der Domänendirektion und die möglichste Erweiterung der Zuständigkeit der Kameralamter und Bezirks bauämter du rchzn sichren. In der Debatte wurde die Möglichkeit, Art und Bedeutung einer solchen Zusammenlegung, des ganzen staatlichen Hochbau technischen Dienstes einschließlich derjenigen bei der Eisenbahnverwaltung, die stärkere Heranziehung der Privatarchitektenkonkurrenz, die dabei ermöglichte einheitlichere. Behandlung und bessere Verteilung und Verwertung der technischen Arbeitskräfte, näher erörtert und die Entscheidung jener Vorfrage für die spätere-Gestattung der Domänemdireklion als maßgebend erklärt. Der Antrag v. Balz scuw einstimmige Annahme. Bei der F v r st v erm a l tnng wurde die weitere Einschränknngi der Zahl der Forftinsvektoren lv-enigstens um eine Steile vom Referenten v. Balz angeregt und diese Frage der Regieruna durch eininütigerl Beschluß zur Erwä gung übergeben. Ein weiteres Herab gehen in der Zahl unter lO »vnrde von Präsident von Grauer als unmöglich erklärt, die Zahl von zehn Jnspek toren sei die äußerst zulässige Grenze. Der weitere Antrag v. Balz bezchzl. des äußeren Dienstes dahingehend, zu erwägen, ob nicht eine Anzahl von lO bis ! 2 minder bedeutender Forstämter durch Beamte in der Dienststellung von Forstamtmänuern verwaltet werden kann, wurde mit 12 Stimmen gegen eine Enthaltung angenommen.
Lus dem Reiche.
Frankfurt a. D., 27. Febr. Bei der heurigen Landtagsersatzwahl im Wahlkreis Frankfurt a. O. 1 wurde einstimmig Gouverneur a. D. v. Schuckmann (deutsch-kons.) gewählt.
Ausländisches.
* Petrigau, 27. Febr. Heute vormittag begann hier der Mordprozeß gegen den Klosterbruder Damaskus Maezoch und Genossen, Paulanermönche in Czenstochan.
Zur Bergarbeiterbewegung in England.
* London, 27. Febr. Wie die Zeitungen melden, haben die Bergarbeiter und die Bergwerksbesiher einer gemeinsamen Zusammenkunft mit den Ministern -für heute zugestimmt. Dies ivird die erste Konferenz zwischen den beiden Parteien in Gegenwart der Vermittler sein.
* Londork, 27. Februar. Wie Reuter meidet, wird in amtlichen Kreisen erklärt, daß wahrscheinlich heuie aus der Basis gegenseitiger Zugeständnisse in der Kohlensireiksrage eine Verständigung zustande kommen wird.
t London, 27. Febr. Weitere 32000 Bergleute
von Mittelengland haben heute die Arbeit niedergelegt, enrgegen der Aufforderung ihrer Führer, die Arbeit bis Ende des Monates sortzusetzen. Nachmittags versammelten sich die Vertreter der Bergwerkbesitzer im Auswärtigen Amt. Die gemeinsame Versammlung der Vertreter der Arbeitgeber, der Arbeiter und der Regierung ist aus sechs Uhr abends angesetzt. Eine große Volksmenge beobachtet in Downing- street die Ankunft und Abfahrt der Teilnehmer an der Konferenz.
Is London, 27. Febr. Uni 7 Uhr fand eine Besprechung zwischen den Mitgliedern des beratenden Ausschusses der Bergwerksbesitzer und den Ministern statt. Die Besprechung wird morgen fortgesetzt werden.
Tie Revolution in China.
is Peking, 27. Febr. Die Delegierter! zur Beratung der künftigM Verfassung sind heute hier eiugetrosfen und werden movgen ihre Beratungen beginnen, die sich mit der Verfassung!, der Zusammensetzung der ReAenmg und der Bestimmung der Hauptstadt beschäftigen werden. Es wird angenommen, daß die Delegierten Peking äks Hauptstadt belassen werden. Nach einer Korisulardepesche aus Banking hat Juanschikai Sunjatsen die Mitteilung gemacht, daß eine internationale Baulgrüppe die Gewährung einer Anleihe in Höhe von ?>0 Millionen Taels angeboten habe. Er werde daher demnächst vier Millionen Taels nach Nanking schiften, um die republikanischen Soldaten bezahlen zu lassen, die insgesamt tzOO 000 Mann zählten und eine nationale Gefahr darstellten, wenn sic nicht bezahlt und vorsichtig behandelt würden.
Tie Unruhen in Mexiko.
st Newport, 27. Febr. Nach einen! Telegramm aus Et Paso begannen die Ans ständischen heute vormittag k 0 Nhr die B e s ch i e ß u n g von I n a - rez: Der mexikanische Konsul von El Paso erklärt!.', um einer Verletzung der amerikanischen Rechte vorzu beugen, habe die Besatzung Juarez den Befehl erhallen, keinen. Widerstand zu leisten und die Stadt den Aufständischen zu übergeben. Die Verteidiger der Stadt stellte» das Feuer nach wenigen Gewehrsalven ein.
!s Newport, 27. Febr. Nach einem weiteren Telegramm ans El Paso haben die Aufständischen Juarez nach wenigen Gewehrsalven in Besitz genommen und ohne, abgesehen von vereinzelten SchÄsieu, daß ihnen Widerstand geleistet wurdet Die Insurgenten nahmen das städtische Berivalt- nngKä'bäude, das Zollhaus, die Baracke» und das Gefängnis' sowie andere öffentliche Gebäude in Besitz. Die amerikanischen Truppen schickten während des Kampfes Patrouillen an die Grenze, die sich dort bereit hielten, in Juarez einzugreisen, wenn El Paso bedroht- würde. Es ist jedoch kein Geschoß ans amerikanisches Gebiet gefallen. Nur ein Amerikaner wurde verletzt. Die Insurgenten haben sich verpflichtet, die Ordnung aufrecht zu erhalten und keine Plünderungen zu begehen.
Kreta.
* London, 27. Febr. Das Reutechche Bureau meldet aus Kanea: Die Konsuln überreichten der Regierung von Kreta gestern eine Note, in der mitgeteilt ivird, daß die Mächte entschlossen seien, den Status quo und die Kapitulationen aufrecht zu erhalten. Wenn die Regierung dabei beharre, Deputierte zur griechischen Kammer nach Athen zu entsenden oder wenn auch weiterhin muselmanische Ange-
«M LesefvucHt. M-
Und ivo die Ruhestatt sich wähle im serneiOLand ein
deutscher Schritt,
Er trage treu wie seine Seele der Heimat edle Sprache mit: Sie geht mit uns im Zug der Heere, sie geht mit uns
im Wanderzeli,
Und bauet jenseits blauer Meere uns eine neue deuische Welt.
Felix Dahn v.
Angelas Heirat.
Roman von L. G. Mo de rin.
(Fortsetzung ) Nachdruck verboten.
Und als seine Gedanken bei ihr angekommen waren, da hatte er wieder das Gefühl, als ober sich vor sich selbst verantworten müsse.
„Es wäre entschieden unrecht gegen sie, wenn ich ihn in seiner jetzigen Verfassung nach Schloß Hammersteiu gehen ließe, oder wenn ich sie veranlagte, herzukommen. Es würde ihre Lage nur verschlimmern. Wenn es nicht bald besser mit ihm wird, muß ich natürlich einen Arzt zu Rat ziehen, wahrscheinlich einen Nervenarzt, denn mir scheint, seine Gehirnnerven haben gelitten."
Ein letztes Aufflackern seines besseren Selbst ließ ihn diesen letzten Entschluß fassen, den er nur zu bald wieder verwarf. Und schließlich spann sich Rolf so sehr in seine Sophismen ein, daß er gut nicht mehr von böse, schwarz nicht mehr von weiß zu unterscheiden vermochte. Er glaubte zuletzt selbst das, was er sich vorredete, seine Gedanken kreisten so unausgesetzt um dasselbe Thema, daß er mb
endlich ganz fest elnbUdete, er handle im Interesse nicht nur Erichs, sondern auch von dessen Frau, wenn er alles tat, was in seinen Kräften stand, um die beiden vorläufig aus- eiiicmderzuhalten.
Aber wie? aber wie? Den ganzen Tag, wohin er auch ging, welcher Beschäftigung er sich auch widmete, verfolgte ihn diese Frage, ohne daß er eine Antwort daraus fand. Erst am Abend, als er die Stufen der Hochbahn am Bahnhof Bülowstraße hinaufschritt, um sich nach Hanse zu begeben, stand des Rätsels Lösung plötzlich greifbar amtlich vor ihm, so deutlich, daß er laut auflachte, daß er diese einfache Lösung nicht längst gefunden. Die Sache war ja so leicht auszusühren, so lange Erich in dem Zustand war, in dem er sich vollständig von dem Freund leiten ließ. Man brauchte ihm nur vorzuschlagen, ein Aufenthalt aus dem Lande werde ihm gut tun, dann würde er sich sofort fügen. Was lag dann näher, als daß man ihm erklärte, das einfachste sei, sich bei einem Arzt in gesunder Gegend einzuquartieren, bis er seine Gesundheit und sein Gedächtnis wiedergefunden habe. Und hatte man Martens erst einmal bei einem Arzt auf dem Lande, danr mar alles weitere Kinderspiel.
Rolfs Gehirn arbeitete nun mit blitzartiger Geschwindig keck; der Gedanke, seinen Freund zu verraten, den er vorher kaum zu denken gewagt, sollte jetzt in die Tat umgesetz« werden, und nachdem er einmal so weit gekommen, war es ihm gleich, wohin der einnial eingeschlagene Pfad führte. Er dachte nicht mehr darüber nach, welche Folgen dieser erste Schritt haben könnte, wenn vielleicht eine Zeit kam wo Martens nicht mehr so blindlings den Weg gehen würde, den er sür ihn auswählte.
So tief war Stern schon gesunken, daß er es beim Nachhausekommen über sich gewann, Erich mit einem liebenswürdigen, gütigen Lächeln zu begrüßen und ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter zu legen, während er finstere Pläne schmiedete, die den Zweck hatten, seinen alten Freund mitleidslos ans dem Weg zu räumen. Ein
mal nur durchzuckte es ihn wie ein Gefühl der Reue, als Erich mit einem dankbaren Lächeln zu ihm ausblickte und die ehrlichen Augen voll zu ihm aufschlug, aber es ging schnell vorüber, und seine Gedanken flogen dahin, wo sie am wenigsten hätten weilen sollen, zu Angela. Er dachte an ihre Schönheit, ihre Liebenswürdigkeit, er fand sie begehrenswerter als je und träumte von seiner Aussicht, sie zu gewinnen. Dabei verhärtete sich sein Gemüt immer
mehr gegen den alten Freund, und sein Entschluß, ihn zu beseitigen, stand felsenfest.
„Ich bin entschieden ihrer würdiger," sagte er sich in ständiger Anmaßung, „als diese elende Ruine von einem Menschen. Zudem hat er sie vollständig vergessen, und geliebt hat er sie überhaupt nie. Es ist nicht zu begreifen, daß sie ihn wirklich lieven sollte. Wenn es mir gelingt, ihn ein Jahr lang verborgen zu halten, dann wird sie mich sicher erhören. Und schließlich, wenn er sich dann erinnern sollte, kann ich ihn ja noch weiter fortschicken oder — kann ihn —"
Wieder wagte er es nicht, diesen Gedanke» zu Ende zu denken, wenn er sich auch sehr klar darüber war, welcher Schluß nach den unerbittlichen Gesetzen der Logik folgen mußte. Ein Schauder überlief ihn, und er zwang sich, an anderes zu denken. Doch die Idee, die ihn einmal gepackt hatte, ließ ihn nicht mehr los, und mit aller Macht drängte es ihn, zur Ausführung seines teuflischen Planes zu schreiten.
Während der paar Tage, die Erich noch bei Stern blieb, kam ihm nicht die geringste Erleuchtung betreffs der Ereignisse, die vor dem Tage lagen, an dem er das Schiff betreten hatte. Alles, was vorhergegangen war, schien für ihn in undurchdringliches Dunkel gehüllt. Rolf setzte sich mit dem Kapitän des Dampfers in Verbindung, aber das nutzte nicht viel, denn Kapitän Holm konnte ihm nichts Wesentliches Mitteilen. Er konnte ihm nur sagen, daß Marlens in Tanger an Bord gekommen, daß er ganz ellein gewesen und nichts bei sich gehalst als etwas Wäsche