Beweis dafür, wie fest und unzerreißbar das Band ist, das ini Schwabenlande Volk und Fürstenhaus verbindet. Noch unter dem überwältigenden Ein­druck dieser Feier stehend, durften wir heute das alle unsere Erwartungen übersteigende reiche Er­trägnis der im ganzen Lande veranstalteten Blu­mentage aus den Händen des hiefür gebildeten Hauptausschusses entgegennehmen. Mit tiefer und aufrichtiger Rührung haben wir aus mündlichen und schriftlichen Berichten entnommen, wie beinahe alle Kreise der Bevölkerung, Stadt und Land, Reich und Arm, Einheimische ustd auswärts lebende Würt- temberger in edlem Wetteifer zur allgemeinen Spende beigesteuert und auf die so schöne, unseren Herzen so wohltuende Weise ihre Anhänglichkeit an uns und die alte Heimat bekundet haben. Eine grö­ßere Freude hätte uns an diesem Tage nicht wohl bereitet werden können, und da wir jedem Ein­zelnen nicht zu danken vermögen, so sei auch hie­für allen freundlichen Gebern und Helfern auf die­sem Wege unser innigster und herzlichster Dank kund getan. Ncber die Verwendung der Spende selbst, welche nach Abzug aller Unkosten den Betrag von rund einer halben Million Mk. erreicht hat und von uns selbst noch auf 530 000 Mark erhöht werden wird, behalten wir uns weitere demnächst zu ver­öffentlichende Bestimmungen vor. Stuttgart, Wil­helmspalast, den 12. Apwl 1911. Wilhelm. Char­lotte."

Aus dem Reiche.

* M.-Glabbach, 11. April. Am 16. März, ist der Matrosenartillerist Wilhelm Höninger von hier in Tsingtau bei der Explosion eines Geschosses so schwer verletzt worden, daß er kurz darauf starb. Der Vater des Verunglückten, der Friseur Theodor Höninger, erhielt heute ein vorn 1 3. März datiertes Beileidsschreiben des Kommandos der Matrosenar­tillerie-Abteilung Kiautschou, worin es heißt:Durch einen unglücklichen Zufall befand sich Ihr Sohn in der Nähe, als ein Unteroffizier an einem'blind­gegangenen Geschosse, das er gesunken hätte, unvor­sichtig herumhantierte, wobei eine Explosion er­folgte. Ein langes Schmerzenslager hat Ihr Sohn nicht gehabt, da ihm die Aerzte Linderungsmittel gaben. Auch der Unteroffizier verschied am gleichen Tage." .

>> Berlin, 12. April. Auf bisher unaufgeklärte Weise, aber aller Wahrscheinlichkeit nach auf Grund eines gefälschten Briefes, ist es einem jüngeren Be­

amten der Dresdener Bank, Emil Knenbühter, ge­lungen, bei den Credit Lyonnais in Gens 56 000 Frs. abzuheben und über Lausanne weiterzureisen. Es sind die nötigen Schritte zur Festnahme Kneu- bühlers eingeleitet worden.

ss Paris, 12. April. Auf Ersuchen des Mi­nisters des Aeußern, Cruppi, hat Präsident Fal- lieres genehmigt, daß der Direktor der Kassenab­teilung im Ministerium des Aeußern, Hamon, sei­nes Amtes entsetzt wird. Hamon ist verhaftet worden. Gegen Hamon wird unter anderem die Beschuldigung erhoben, daß er Bezahlungen ohne entsprechende Belege geleistet und bei dem Bau von Botschaftspalais im Auslände Unregelmäßig­keiten zu Gunsten der Lieferanten begangen habe.

fl Paris, 12. April. Der Sozialist Jaures hat einen Antrag aus Umwandlung der Armee in ein Volks he er eingebracht. Die Begründung zu die­sem Antrag, welche heute im Druck erschienen ist, stellt einen Band von mehreren hundert Seiten dar.

!j Paris, 12. April. Nachrichten aus Fez vom 4. April besagen, daß die Garnison durch eine Ab­teilung Haymas und Bern Uarin verstärkt worden ist. Die Beraber fielen plündernd in das Gebiet der Udaia ein, die dem Maghzen treu geblieben sind!.

Die Winzerbewegung in Nordfrgnkreich.

* Reims, 12. April. Alle Punkte des Wein­bezirks wurden heute morgen militärisch besetzt. An­sammlungen wurden verboten. Gendarmerieabtei­lungen bewachen die Häuser von Damery, die heule Nacht geplündert worden sind.

* Epernay, 12. April. Die Gemeindebehörden von Damery und Umgebung legten ihre Aemter nie­der. Vom Rathaus in Damery weht eine rote Fahne. In vergangenre Nacht wurde in Benteuil das Kel­terhaus zerstört. Heute morgen wurden Raketen im ganzen Weinbaugebiet abgeschossen, um die Winzer zusammenzurufen, die zu mehreren Tausenden auf Epernay marschieren.

* Reims, 12. April. Der Zug der Winzer hatte sich gegen Dizy, Lenteuil und Hautvillers zu gebil­det. Die Leute führen Rebstangen mit sich und singen revolutionäre Lieder. Der Zug gelangte bis in die Nähe von Ay, wo jetz zwei Schwadronen Dra­goner liegen; obgleich die Straßen gesperrt iva- ren, gelangten doch viele Winzer durch die Weinberge

in die Stadt; andere wurden außerhalb von Ay von den Truppen zurückgehälten. Gegen 12 Uhr mit­tags versuchten die Dragoner die Menschen zu zer­streuen; viele weigerten sich aber, zu weichen und warfen sich vor die Pferde. Die Winzer beabsich­tigen jetzt, nach Epernay zu ziehen.

sj Reims, 12. April. Mehrere tausend Win­zer, denen es gelungen war, die Truppenkette zu sprengen, plünderten heute nachmittag zu Ay die Kellereien zweier Häuser und steckten diese in Brand. In Epernay plünderten Winzer ebenfalls mehrere Häuser. Die Dragoner gingen mit blan­ker Waffe vor. Mehrere Personen sollen verletzt sein.

Allerlei.

* Das Kronprinzenpaar ist nac^ fünfmo­natiger Abwesenheit wieder in Berlin eingetrofsen.

8 Liebe Jugend! Eine Fußwanderung verschlägt mich in einen entlegenen pommerschen Ort, in dessen bäuerlichen Gasthaus ich wohl oder übel übernachten muß. Die freund­liche Wirtin führt mich in das einzige Fremdenzimmer und stellt mir die drei Betten vor:Dies kostet fünfzig Pfennig und dies eine Mark und das da zwei Mark für eine Nacht". Ich erklärte das zwei Mark-Bett mieten zu wollen und er­kundigte mich beiläufig nach dem Grunde des auffälligen Preisunterschieds.Nu, in dem einen hat meine Nichte und ihr Mann mal acht Tage drin geschlafen, darum laß ich's billiger. Das zu eine Mark ist ganz frisch überzogen. Und in Ihrem da" sie lüftete vorsichtig die Wolldecke, die den Federberg luftdicht überspannte, und lächelte verzückt, da hat vorige Woche een Fräulein drin jelegen, een ganz een feines, det wie een Blumenjarten roch. Riechen Se bloß mal, es ist alles noch drin in de Kissen!"

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Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, L. Lauk, Altensteig.

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Sohn des Martin Großmann, Hafners in Pfalzgrafenweiler.

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Kirchgang um 11 Uhr in Pfalzgrafenweiler. Nachhochzeit findet keine statt.

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Zur Feier unserer ehelichen Verbindung beehren wir Verwandte, Freunde uuo Bekannte auf

Ostermontag, den 17. April ds. Js. in das Gasthaus zumOchsen" in Zwerenberg

freundlichst einzuladen.

uns,

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Sohn^es

Adam Kirn, Bauers in Grömbach.

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Tochter des Friedrich Blaich, Straßenwarts ^ in Zwerenberg. ^

Kirchgang um 11 Uhr.

Wir bitten, dies statt jeder besonderen Einladung entgegennehmen zu wollen.