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ganzen
Markung fielen, wollen
Stunden auf haben.
ff Cannstatt, -.9. Jan. Der Neckar ist stark angeschwollen und an niederen Stellen über die Ufer getreten.
ff Cannstatt, 19. Jan. Die Insel ist zum Teil vollständig überschwemmt. In der Münsterstraße ist der Neckar ausgetreten und hat die Straßenbahngleise überschwemmt, so daß die Straßenbahn nachmittags den Betrieb einstellen mußte.
ff Plieningen, OA. Stuttgart, 19. Jan. Ramschbach und Kersch sind infolge der starken Regenfälle über die Ufer getreten und haben das ganze Talbett in einer Weise überschwemmt, daß die Verbindung zwischen Kemnath und den Bahnhöfen in Hohenheim und Plieningen abgeschnitten wurde. Die Arbeiter, die mit den Frühzügen nach Stuttgart fahren wollten, mußten wieder umkehren.
!f Eßlingen, 19. Jan. Der Neckar ist den ganzen Nachmittag über gestiegen und steigt noch rapid. Zwischen Deizisau und Altbach ist jeder Verkehr unterbrochen, sodaß die Arbeiter von Deizisafu, die in Eßlingen beschäftigt sind, heute abend „nicht nach Hause zurückkehren konnten. Weitere Strecken stehen unter Wasser,- die Schutzwälls sind überall ufervoll. In vielen Kellern ist Wasser eingedrungen. Zwischen Zell und Obereßlingen ist eine Baggermaschine gesunken. Weiteres Steigen des Wassers wird befürchtet; der Schaden hat teilweise großen Umfang angenommen.
ff Eßlingen, 19. Jan. Aus den ganzen Bezirken wird Hochwasser gemeldet. Der Neckar ist an zahlreichen Stellen über die Ufer getreten, ebenso die Körsch. Bei Pfauhausen, Deizisau, Zell, Unterboihingen sind größere Strecken überschwemmt. In Scharnhausen geht die Körsch so hoch, daß die Mühle geräumt und der Betrieb eingestellt werden mußte.
ff Plochingen, 19. Jan. Der Neckar ist in vergangener Nacht so rapid gestiegen, daß er an verschiedenen Stellen schon über seine Ufer getreten ist. Ein weiteres Steigen und ein allgemeiner Uebertritt über seine Ufer steht zu erwarten.
ff Plochingen, 19. Jan. Das Steigen des Neckars hielt in den Vormittagsstunden so rapid an, daß bei Deizisau der Austritt erfolgte und die Straße von hier nach Pfaubausen unter Wasser gesetzt wurde. Bei Altbach steht das ganze Tal unter Wasser, sodaß dortselbst über die alte Neckarbrücke jeder Verkehr abgeschnitten ist.
ff Göppingen, 19. Jan. Die Fils führt infolge der starken Regengüsse, die in der letzten Nacht niedergingen, Hochwasser. Während des Vormittags hielt das Steigen an; das Wasser hat einen Stand erreicht, wie er seit mehreren Jahren nicht zu verzeichnen war. Mehrfach ist die Fils bereits über die Ufer getreten. Das Wasser führte heute vormittag bereits große Aeste, Baumstämme usw. mit sich. Wie uns aus der Gegend des oberen Fils- lauss mitgeteilt wird, ist jedoch, nachdem der Regen nachgelassen hat, ein weiteres starkes Anwachsen nicht mehr zu befürchten.
ff Baihmgen a. E., 19. Jan. Auch hier ist Hochwasser eingetreten, das während der Nacht so überraschend gekommen ist, daß Schweine aus den Ställen von den Fluten fortgerissen wurden.
Busche zum Vorschein kam. „Eine solche grenzenlose Hoch-- achtung wäre mir uichr einmal angenehm, viel lieber sehe ich es, wenn Sie sich zuweilen herablassen wölben, meine achtungsvollen Worte etwas wohlwollender und nicht mit der unnahbar eisigen Miene, die Sie mir gegenüber stets anzunehmen belieben, anzuhören."
„Ob die scherzhafte Wendung, weiche Du der Sache zu geben suchst, so ganz am Plage ist, will ich dahingestellt sein lassen," fiel die Baronin ziemlich schroff ein. „Das Fräulein schein! nicht einzusehcn, oder nickt sinsehen zu wollen, daß das Dienstpersonal seiner Herrschaft Hochachtung schuldig ist, und gegen solche Ansichten muß man energisch und mit allein Ernste auftreten."
„Ich habe allerdings nur den letzten Teil Eurer Unterredung mit angehört", bemerkte Graf Robert, aber ich glaube doch genug gehört zu haben um die Ansicht aussprechen zu dürfen, daß Du Las Fräulein mißverstanden hast. Nach meiner Auffassung war bei Fräulein Winter von einer Auflehnung gegen den Dlr schuldigen Respekt absolut keine Rede, vielmehr wollte dieselbe Dir gegenüber nur dem Gedanken Ausdruck verleihen, daß es für jede Achtung oder Hochachtung, zu der ein Mensch unter Umständen verpflichtet sein könnte, eine gewisse Grenze gäbe. Daß diese Auffassung aber eine durchaus zutreffende ist, wird auch meine reizende Kousine schwerlich bestreiten können, und dieselbe wird daher auch zugeben müssen, daß sie dem Fräulein ein ganz klein wenig Unrecht getan hat. Habe ich Ihre Gedanken nicht richtig interpretiert, Fräulein Winter?"
Da er Irma nicht mehr neben sich sah, so drehte er sich um, über da bemerkten er und seine Kousine mit Erstaunen, daß das junge Mädchen verschwunden war.
»Nun, was sagst Du jetzt zu dem Benehmen der jungen Dame?" rief die Baronin entrüstet aus. „Findest Du es nicht mehr als respektlos, ja geradezu impertinent, daß
ff Bon der Zaber, 19. Jan. Nachdem schon einige Tage regnerische Witterung mit bedeutenden Niederschlägen geherrscht hatte, trat in verflossener Nacht ein so starker Regen ein, daß -er beinahe einem Wolkenbruch gleichkam. Die Zaber ist über die User getreten, in niedergelegenen Stallungen kies das Wasser, einzelne Wegstrecken sind überschwemmt und unpassierbar. In den Wiesen und Gärten im Tal steht das Wasser schuhhoch.
ff Vom Ammertal, 19. Jan. Infolge des gestrigen reichen Schneesalls und des darauffolgenden anhaltenden Regens ist die Ammer über ihre Ufer getreten und hat das Gelände bei den oberen Mühlen, bei Altingen, Poltringen und Pfäffingen überschwemmt, so daß die Postbestellgänge teilweise nicht ausgeführt werden können, so namentlich von Pfäffingen über Poltringen nach Oberndorf.
ff Hall, 19. Jan. Die starken Regengüsse der letzten Tage haben auch dem Kocher s o starke Zuflüsse gebracht, daß er an verschiedenen Stellen über die Ufer getreten ist, ohne zunächst nennenswerten Schaden anzurichten.
Sturm- und Wetterschäden.
' München, IS. Jan. Infolge heftiger Stürme und Niederschläge sind im Telephonverkehr Bayerns umfangreiche Störungen eingetreten. Viele Verbindungen konnten erst nach einigen Stunden erledigt werden.
Seit 48 Stunden regnet .es in der Gegend von Belfort. Zahlreiche Ortschaften sind überschwemmt, desgleichen in den Vogesen, wo die Mosel über ihre Ufer getreten und der Bahnverkehr zwischen Bussang und St. Moritz unterbrochen ist.
Infolge der Regengüsse in den letzten Tagen sind an verschiedenen Orten der Kantone Wallis, Waadt, Neuenburg und im Berner Jura Flüsse und Bäche über ihre User getreten und haben erheblichen Schaden angerichtet. Durch Erdrutschungen wurden vielfach Verkehrsstörungen hervorge- rusen.
Ein Schachteinfturz.
* Gelsenkirchen, 19. Jan. Auf der Zeche Holland hat sich ein Unglück ereignet. Die Zechenverwaltung gibt folgende Darstellung: Beim Abteusen des Schachtes 5 wurden heute Nacht gegen II Uhr sechs Bergleute verschüttet. Die Verunglückten waren mit Mauerarbeiten beschäftigt und hatten am Schachttiefsten 40 Meter unterhalb der 5. Tiefbausohle bereits 8 Meter gemauert, sodaß bis zumAnschluß an die vorhandene Schachtmcn er noch 10 Meter auszubauen blieben, als vom nördlichen S-?-achtstoß eine Gestemswand hereinbrach. Die Bergleute b unten sich hierbei anscheinend in eine Mauernische flüchten. Die sofort energisch aufgenommenen Rettungsarbüten lassen hoffen, die Verunglückten lebend herausznbringen.
' Gelsenkirchen, 19. Jan., 5.45 N. Es ist gelungen, eine Verständigung mit den auf Schacht 5. der Zeche „Holland" eingeschloffeuen Arbeitern herzustellen. Die Eingeschloffenen sind sämtlich gesund und befinden sich vorläufig außer Lebensgefahr. Die Rettungsarbeiten schreiten rüstig fort. Man ist jetzt beschäftigt, den Stoß abzusichern, sodaß keine Gesteinsmassen mehr nachstürzen können. Sobald diese Arbeit getan ist, werdet: die eigentlichen Aufräumungsarbeiten vorgenommen. > - . — .
Ausländisches.
* London, 19. Jan. Die Wahlresultate ergeben jetzt folgendes Bild des neuen Parlaments: Die Unionisten haben 119 Sitze, die Liberalen und die Arbeiterpartei 119, die Nationalisten 28. Die Regierung hat also vorläufig nur
dieselbe sich, ohne vorher bei mir anzufragen, heimlich entfernt hat?"
„Eigentlich war es das Vernünftigste, was sie tun konnte." versetzte der Graf, „denn auf diese Weise entging sie weiteren Zurechtweisungen, dis für ein Mädchen von ihrer Bildung um so weniger angenehm sein konnten, als sich ein Dritter in der Nähe befand."
„Daß Du die Partei der Gouvernante ergreifen würdest, konnte ich mir denken," spottete die Baronin, „die Liebe macht ja bekanntlich blind, und deshalb ist es dir auch unmöglich, an der geliebten Person die Fehler zu sehen, die für jeden Anderen offen zu Tage liegen."
Der Graf errötete zwar ziemlich lebhaft, erwiderte aber in ruhigem Tone: „Du irrst Dich, teuerste Kousine, wenn Du glaubst, daß ich in Deine Gouvernante verliebt sei, das bischen Interesse aber, welches ich für dieselbe hege, würde mich niemals veranlassen können, gegen meine positive Ueber- zeugung zu sprechen."
„Also nur ein bischen Interesse hat der Herr Vetter für die schöne Gouvernante!" lachte Frau von Tiefenbach spöttisch. „Nun, so ganz gering muß dieses Interesse wohl doch nicht sein, denn sonst würde der Herr Graf der armen Gouvernante nicht auf Schritt und Tritt folgen, und deshalb tut es mir leid, Dir hiermit sagen zu müssen, daß ich das interessante Geschöpf, sobald ich einen Ersatz für dasselbe gefunden, sofort entlassen werde. Hiezu fühle ich mich schon mit Rücksicht auf das heutige Benehmen des Mädchens verpflichtet."
„Es ist gar nicht nötig, daß Du das Fräulein fortschickst," entgegnete Robert ernst, beinahe finster. „Ich werde meinen Besuch bei Euch einfach abkürzen, und nach meiner Entfernung bist Du ja all Deiner Sorgen ebenso gut enthoben, als wenn das Fräulein sich nicht mehr hier befände."
„Aber Robert, das wird von Dir doch nicht ernst gemeint sein?"
eine Majorität von 28 für sich. Insgesamt sind bisher 1217 315 unionistische Stimmen (226 000 mehr als 1906) und 1 292 127 liberale und radikale Stimmen (96 000 mehr) abgegeben worden.
Großfeuer im türkischen Parlamentspalast.
' Konstantinopel, 19. Januar. Während der Parlamentssitzung brach ini Parlamentspalast ein mächtiges Feuer ans. Das ganze Palais war in ein Flammenmeer gehüllt und bot bei dem herrlichen Wetter einen überwältigenden Anblick. In den benachbarten Dörfern am Bosporus füllten Zehntausende von Menschen in ungeheurer Aufregung die Zugangsstraßen zu dem Gebäude. Die Garnison rückte zur Aufrechterhaltung der Ordnung aus. Der aus Holz und Marmor bestehende Palast dürste zum großen Teil der Vernichtung anheimfallen. Die Abgeordneten kehrten in einem langen Zug zur Stadt zurück. Der Präsident ist vollständig verzweifelt und war keines Wortes mehr mächtig. Alle Behörden und Adjutanten des Sultans weilen an der Brandstätte. — Ein späteres Telegramm besagt: Das Feuer geht zurück. Indes ist das Innere des Palastes bereits vollständig ausgebrannt. Das Feuer brach in den Senatsräumen im zweiten Stockwerk angeblich infolge Defekts der neuen Heizungsanlage aus. Die Bevölkerung glaubt an Brandstiftung. Der hohe Seegang erschwert die Rettung von der Wafferseite aus. Mehrfach kamen Zusammenstöße zwischen der Polizei und Armeniern vor, da heute der höchste armenische Feiertag ist und die Banken geschloffen sind, so daß ganz Konstantinopel unterwegs ist, um das grandiose Schauspiel zu genießen. Mehrere Angestellte des Palastes konnten sich nur mit Lebensgefahr retten. Ein Arbeiter stürzte sich vom dritten Stockwerk herab und wurde mit zerschmetterten Gebeinen weggetragen. Mahmud Scheffket Pascha und der Großwesir weilen an der Brandstätte. Die Schiffe der Bosporus-Gesellschaft wurden mit Pumpen und Löschmannschaften besetzt, und versuchten, vor dem Palais Anker zu werfen. Ein starker Südwind vermehrte die Gefahr und der Brand drohte auch den anstoßenden Palastgarten des Sultans zu ergreifen. Tie Organisation der Löschmaßregeln ist bewundernswert. Polizei und Truppen haben die größte Mühe, Unberufene von der Brandstätte fernzuhalten. Immer hartnäckiger verbreitet sich das Gerücht, daß Brandstiftung vorliegt. Es heißt, daß mehrere Verdächtige verhaftet sind.
* Konstantinopel, 19. Jan. Das Feuer im Tschiragan- palaste ist lokalisiert. Die gesamte Einrichtung des Palastes ist zerstört. Nur die Umfassungsmauern sind teilweise erhalten. Auch die Parlamentsakten sind größtenteils verbrannt. Wegen des heutigen griechischen Feiertages hatte keine Sitzung stattgefunden. Das Gebäude ist nicht versichert. Der Schaden beziffert sich auf 10 Millionen Pfund.
Handel und Verkehr.
* Altensteig, 20. Jan. Der gestrige Viehmarkt hat unter der vorausgegangenen ungünstigen Witterung etwas gelitten. Zugeführt waren 95 Paar Ochsen und Stiere, 25 Kühe, 19 St. Jung- oder Schmalvieh, 105 Läuferschweine, 92 Milchschweine. Es galten: Ochsen und Stiere 731 bis 1180 Mk. pro Paar, Kühe 215—480 Mk., Jung- oder Schmalvieh 101—380 Mk., Läuferschweine 54—98 Mk. pro Paar, Milchschweine 30—48 Mk.
-r. Berneck, 19. Jan. Bei dem heute vom Freiherr!, von Gültlingen'schen Rentamts hier abgehaltenen Brennholz- u. Reisverkauf wurden folgende Durchschnittserlöse erzielt: für 1 Rm. Nadelholzanbruch 7 Mk. 70 Pfg. (Ausbot 5 Mk. 90 Pfg.) u. für ein Los unausbereiteles Nadelholzreis (geschätzt zu 100 Wellen) 9 Mk. 60 Pfg., während das Ausbot 5 Mk. betrug.
Verantwortlicher Redakteur: 8. Lauk, Altensteig.
„Es ist mir sogar bitterer Ernst. Ich will nicht bei Euch in dem Verdachte stehen, als ob ich mit Eurer Gouvernante ein Liebesverhältnis anzuknüpfen suchte; wenn Ihr die Letztere aber aus Eurem Hause entfernt, so kann ich hierin nur dis aus einem für mich kränkenden Verdachte hervorgegangene Absicht erblicken, der Anknüpfung eines solchen Verhältnisses zuvorzukommen.
„So mag sie denn meinetwegen bleiben, und hoffentlich ist der Herr Vetter jetzt mit mir zufrieden und bleibt auch."
Statt aller Antwort küßte der Graf seiner Kousine galant die Hand, und so war der Friede auf Villa Drachenfels vorläufig wieder hergestellt.
(Fortsetzung folgt).
Nordpol-Epilog.
Daß nun der Nordpol nicht entdeckt Von Cook, von dem Verlogenen,
Das ist das größte Unglück nicht Zum Trost für die Betrogenen.
Doch daß „sie" bös dabei blamiert.
Düpiert von dem Geriebenen,
Das ist der allergrößte Schmerz Der trauernd Hinterbliebenen.
Hinz Heinz.
Zeitgemäßes. — „Nun, wie gefällt es ihnen denn in Ihrer neuen Wohnung ?" — „Gut! Nur wissen wir nicht, wo wir mit dem Luftschiff hin sollen."
Ausweg. Mutter: „Seitdem Sie in der Schule nicht mehr prügeln, Herr Lehrer, ist mit dem Jungen gar nichts mehr anzufangen!" — Lehrer: „Ja daran ist nichts zu ändern . . . strenges Verbot . . . aber ich könnte ihm ja Privatunterricht geben."