gesetzlich F e st g e l e g t e n u n d desNotwendi - gen hin aus gehen. Die Angriffe gegen das Aus­wärtige Amt weise ich zurück. Das Auswärtige Amt ist ein mir unterstelltes Ressort, in dem ich keine Unter- st mung en du l de.

Württembergischrr Landtag.

! Stuttgart, 10. Dezember.

Die Wiederaufnahme der landstänoischen Arbeiten hat heute die Mitglieder der Abgeordneten-Kammer beinahe voll­zählig im Halbmondsaal wieder zusammengeführt. In ihrem neuen Anstrich nimmt sich die »Redehalle" der württ. Volks­vertreter recht schmuck und freundlich aus und die ver­schiedenen zweckdienlichen Neuerungen, die in der Einrichtung der Sitzreihen, den Zugängen rc. getroffen wurden, haben den ungeteilten Beifall des Hauses gesunden. Ein freund­licher Willkomm des Präsidenten v. Payer leitete die Sitz­ung ein, worauf die Verlesung des Einlaufs folgte. Hierunter befand sich eine Interpellation des Zentrums, worin von der Regierung Auskunft über ihre Stellungnahme zur Wein-, sowie zur Gas- und Elektrizitätsstener gewünscht wird. Nachdem sodann die Einführung und Vereidigung des Abg. Andre vollzogen war, wurde in die Tagesorgnung einge­treten, deren ersten Gegenstand die Eingabe des Veteranen­bundes Württemberg betr. Gewährung einer Bei­hilfe an unterstützungsbedürftige Kriegs­teilnehmer bildete. Die Finanzkommission unterbreitete dem Hause zu dieser Eingabe einen Antrag, wonach die Eingabe der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen wer­den soll, in dem Sinne, daß im Bundesrat dahin gewirkt werde, daß die Gewährung der Beihilfe nicht mehr von der Erwerbsunfähigkeit des Bedürftigen abhängig gemacht werde. Weiterhin wird in diesem Antrag die Regierung ersucht, im Bundesrat dafür zu wirken, daß gesetzlich festgelegt werde, daß als hilfsbedürftig diejenigen Kriegsteilnehmer zu gelten haben, deren steuerbares Einkommen nicht mehr als 900 Mark beträgt' ferner soll angestrebt werden, daß die Witwen die Beihilfe nach dem Tode ihres Ehemanns I Monate weiterbeziehen. Begründet wurde dieser Antrag von dem Abg. Keil, dessen ausführlichen Darlegungen eine rege Erörterung sich anschloß.

Kriegsminister v. M archtaler erhob gegen den Komm.- Antrag verschiedene Einwände. Es sei zweifelhaft ob eine 'Unterstützung in dem angestrebten Umfange finanziell möglich sei. Von den Abgg. Liesching, Kraut und Hieber wurde sodann ein Antrag eingebracht, wonach die Regierung dafür eintreten soll, daß die Härten und Ungleichheiten in den gesetzlichen Bestimmungen über die Gewährung der Veteranen- beihilse beseitigt oder wesentlich erleichtert werden. Der Abg. Dambacher (Zentr.) gab der Hoffnung aus einmütige Annahme des Komm.-Antrags Ausdruck, während der Abg. Liesching (Vp.) den von ihm mitunterzeichneten Antrag zur Annahme empfahl; dieser Antrag sei materiell und for­mell richtiger. Nembol d-Aalen (Zentr.) meinte, es wäre der Sache besser gedient, wenn inan einmütig den Komm.- Antrag annehme. Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Maier-Blaubeuren und Graf-Heidenheim beantragten die Zentrumsabgg. Rembold-Aalen, v. Kiene und Rembold- Gmünd dem Antrag Liesching Folgendes beizufügen: . . und hierbei besonders auch dafür einzutreten, daß in der Vorlage sestgelegt iverde: als hilfsbedürftig gelten Kriegsteilnehmer, deren Einkommen nicht mehr als 900 Mark beträgt, in Bundesstaaten, die keine allg. Einkommensteuer haben, setze -die Landesregierung den entsprechenden Betrag des steuer­baren Einkommens fest. An der weiteren Beratung' betei­ligten sich die Abgg. Schaible (B.K.), Schick (Z.), Liesching (Vp.), Rembold-Aalen (Z.), Graf-Heidenheiin (B.K.j und der Kriegs­minister. Es folgte sodann die Abstimmung, wobei der Zusatzanlrag des Zentrums in namentlicher Abstimmung mit 4l gegen 38 Stimmen angenommen wurde. Hierauf wurde abgebrochen. Freitag vorm, beginnt die Beratung der Volks- schulnovelle.

Landesnachrichten.

Aktsnsteig, 11. Dez.

* Die Flößerei nimmt auf der Nagold jedes Jahr mehr ab. In diesem Jahr gingen nur stark 2 Dutzend Flöße die Nagold herab. Gegenüber den früheren Jahren ist der Rückgang ganz bedeutend. In der Hauptsache ist es nur noch die Firma Gebr. Theurer hier, die die Flößerei auf der Nagold betreibt.

-r. Berneck, 10. Dez. Vorgestern fand in Anwesenheit der Herren Oberbaurat von Leibbrand, Straßenbau­inspektor Kurz von Calw, den Vertretern der Oberämter Nagold und Calw und der beteiligten Gemeinden die Ueber- nahme der unter der Leitung von Obeiamtsbaumeister Schleicher und seines Bauführers Mauz erbauten Köll- bachtalstraße von hier nach Hornberg statt. Wie wir hören, hat sich der Herr Oberbaurat sehr befriedigt über die Anlage und Ausführung der Straße ausgesprochen und namentlich betont, daß es gut war, daß mit der Dampfwalze gewalzt wurde. Zuerst wurde die Straße geprüft, dann wurde im Hirsch in Hornberg ein Vesper eingenommen, wobei in mehreren Reden der Freude und dem Dank für die Aus­führung der Straße Ausdruck gegeben wurde. Oberbaurat von Leibbrand brachte den Königstoast aus, Stadtschulthciß Weil von hier dankle dem Herrn Oberbaurat und Schul­lehrer Krasft in Hornberg brachte der Bauleitung und allen, die das Werk gefördert halten, den Dank der Ge­meinde dar. Die Gäste wurden nun im Wagen nach Ber­neck geführt, wo im Waldhorn eine kleine Nachfeier mit verschiedenen Reden und Toasten gehalten wurde, lieber die Straße mögen noch folgende Notizen von allgemeinen! Interesse sein: Tie Länge beträgt von der hiesigen Bahn­hofstraße bis Horuberg 1,7 Klm.; auch die Etrersstraße durch Berneck wurde erbreitert und verbessert. Sie führt von hier­durch das liebliche Köllbachtal zur Baiermühle mit 1,4 Prozent, von da zur Wendeplalte mit 4,5 Prozent und dann bis Hornberg mit 0 Prozent Steigung und mündet beim Schnlhaus. Es waren im ganzen 4 Brücken nötig, die in Eisenbeton erstellt wurden. Ter Gesamtbauanfwand für die Straße beträgt 210 000 Mk., woran der Staat ^ bezahlt und die Amtskorporalionen Nagold und Calw nam­hafte Beiträge leisten; die größte Quote trifft natürlich die Gemeinde Hornberg, welcher nun ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Begonnen wurde mit dem Straßenbau Ende Juli vorigen Jahres. Die Strecke auf Bernecker Markung wurde von dem Unternehmer Mar C a r r etta ans Bietigheim, die aus Hornberger und Zivereu- berger Markung von den Unternehmern Morlok u. Fa ißt aus Büiersbronn ausgesührt. Sehr zu wünschen ist, daß die Straße bald weitergeführt wird nach Aichhalden zum Enztal und Wildbad.

Wörnersberg, 8. Dez. (Korr.) Bei der heute hier stattge­fundenen Bürgeransschußwahl wurden mit Stimmenmehrheit gewählt: Schmiedmeister Theurer, Schullehrer Morlok und die beiden Gutsbesitzer Kalmbach,und Bürkle.

ff Calw, 10. Dez. Der Verkauf von Christbäumen hat in diesen! Jahr seit einigen Wochen begonnen. In Privat- und Staatswaldungen wurden tausende von Bäumen gehauen, die zum Versandt nach Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe kommen. Täglich sieht inan Wagenladungen mit der Eisen­bahn und mit Fuhrwerk abgehcn.

ff Stuttgart, 10. Dez. Der Zweiten Kammer sind heute zwei Anfragen der Volkspartei zugegangen : Ist die K. Staats­regierung bereit, Auskunft darüber zu erteilen, ob, beziv. aus welchen Gründen sie der Erhebung eine Gas- und E l e ktr iz i t ä t s st e u zr durch das Reich im Bundesrat zugestimmt hat? Ist die 51. Staatsregierung bereit, Aus­kunft darüber zu erteilen, welches die Gründe sind, die sie veranlaßt haben, einer teilweisen Besteuerung des Weins durch das Reich im Bundesrat ihre Zustimmung zu geben?

ff Stuttgart, !0. Dez. Der S en i o r e n k o nv e n t der Zweiten Kammer hielt heule mittag unter dem Vorsitz von Präsident v. Payer eine Sitzung ab. Es wurde be­schlossen, in der morgigen (Freitags-) Sitzung sofort mit der Berarnng der V o l ks s chu l n o v e lle zu beginnen. Am Montag 21. Dezember (Thomastag) soll eine Nachmittags­

sitzung stattfinden. Am 22. Dezember werden die Weihnachts­ferien beginnen; die Vertagung dauert bis 7. oder 8 Januar. Nur der Nach tra gs etat betr. Erbauung des Lehrer­seminars in Backnang soll noch vor Weihnachten in die Be­ratungen eingeschaltet werden.

* Stuttgart, 10. Dez. Infolge der starken Benutzung des hiesigen Krematoriums hat der Gemeinderat beschlossen, einen zweiten Verbrennungsofen aufzustellen.

jj Cannstatt, 10. Dez. Ein schweres Unglück ereignete sich gestern nachmittag in der Maschinenfabrik von Terrot. Ter verheiratete Schlosser Heiler wurde von der Transmission erfaßt und mehrmals herumgeschleudert, er er­litt so schwere Verletzungen, daß der Tod sofort eintrat. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau mit drei Kindern.

* Gmünd, 10. Dez. Die königliche Münze in Stuttgart soll von der Beute der in letzter Zeit in hiesigen Gold- warenfabriken begangenen Diebstähle und Unterschlagungen Ankäufe gemacht haben.

ss Brenz, 10. Dez. Infolge Verbrühung mit heißem Wasser starb nach langen Qualen ein 4jähriges Mädchen.

* Friedrichshafen, 10. Dez. Dem Grafen Zeppelin wurde durch eine Abordnung des Vereins Deutscher Ingenieure die ihm von der letzten Hauptversammlung in Dresden verliehene Grashof-Meoaille nebst einer künstlerisch ausgeführten Urkunde überreicht.

* Berlin, 10. Dez. Der Gesetzentwurf über die Neu­ordnung der Fernsprechgebühren ist, wie ver­lautet, vor einiger Zeit dem Bundesrat zugegangen, der ihn dem zuständigen Ausschuß überwiesen ha!.

js Berlin, 10. Dez. Die Geschäftsordnungskümmission des Abgeordnetenhauses beriet heute über den Antrag des Abg. Borgmann u. Gen., die Staatsregiernng zu ersuchen, die Strafhaft des Abg. Dr. Liebknecht während der Sitz­ungsperiode aufziiheben. Nach eingehender Beratung, ins­besondere nach Erörterung der Bedeutung und der Ent­stehungsgeschichte des Artikels 84 der preußischen Verfassungs- Urkunde, gelangte die Kommission zu einem ablehnenden Beschluß.

Ausländisches.

!s Bordeaux, 10. Dezember. Präsident Castro ist hier eingetroffen.

* London, 10. Dez. Unter dem Vorsitze des früheren Marineministers Cawdor fand gestern eine Konferenz statt, in der mehrere Admirale aiarmistische Reden hielten. Einer erhob gegen die Schwächung der Befestigungen der Ostküfte Einspruch, da die Nordsee der Paradeplatz des größten wirtschaftlichen Nebenbuhlers Englands sei. Ein anderer verlangte die Znsammenziehung der britischen Flotte in der Heimat wegen der Schwäche der Küstenbefestigungen.

* London, 10. Dez. Wie dasRentersche Bureau" erfährt, hat die englische Regierung dem Ansuchen der Türkei tun Entsendung eines englischen Admirals zur Reorganisation der türkischen Flotte entsprachen.

* London, 10. Dez. Nach demStandard" beschloß die deutsche Admiralität, in Cardiff ^ > Millionen Tons der besten wnllisischen Dampfkohle anzukaufen.

" Nem-Uork, 10. Dez. Die schwarze Hand verübte ein ungewöhnlich schweres Attentat. Sie machte bei einem Kaufmann Erpressungsoersuche, die jedoch von keinem Erfolg begleitet waren. Aus Rache brachte die Bande in einer Mietskaserne eine Bombe zur Erplosion. Die Wirkung war eine schwere. 20 Personen erlitten Verletzungen. Der Zu­stand von 5 Personen ist ein besorgniserregender.

Vermischtes.

8 E II d l! ch hat man in London ein Mittel gesunden, den fanatischen Wahl-Agitatorinnen, die in den Versamm­lungen mit Reitpeitschen ihren Gegnern zu Leibe gingen, Respekt bciznbringcn: man läßt gefangene Mäuse ans ibren Fallen heraus: die Damen konnten nicht schlecht springen.

Ver-nn^rtlicher Redakteur: Ludwig Lau!, Altensteig.

Altenfteig.

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16 und bitte ich meine werte« Kunde», davon ansgiebigen

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