werden. Faißt befindet sich den Umständen entsprechend wohl. Gestern abend befand sich die ganze Gegend von Wolfach in Aufregung, da das Gerücht ging, daß der Mör­der im Walde am Spitzfelsen gesehen worden sei. Von der Gendarmerie des Bezirkes, den Feuerwehren von Wolfach und Hausach und den Gemeindeeinwohnern von Einbach wurde eine Streife veranstaltet. Die ganze Bergkuppe wurde eingekreist und abgesucht, aber ohne Erfolg. Erinnert sei hierbei daran, daß am 17. August 1869, also fast genau vor 39 Jahren, ein gleicher Mord in Antogast verübt wurde. Auf einem kleinen Seitenwege im sogenannten finstern Grunde wurde damals der Fabrikant Emil Mathis aus Freiburg, verheiratet und 32 Jahre alt ebenfalls durch einen Revolverschuß meuchlings ermordet. Die beiden Räuber waren der ledige Schuhmachergeselle Karl Döbig von Unter­jettingen in Württemberg und der verheiratete Schuhmacher Johann Steidel von Erlenbach im Rheintale. Beide wurden damals zum Tode verurteilt, die Strafe wurde aber vom Großherzog in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. Hoffentlich gelingt es den Behörden, die Ruhe und Sicher­heit im badischen Schwarzwald wiederherzusiellen, damit die Inhaber von Sommerfrischen des Kurorts sowie die Ge­schäftswelt auf beiden Seiten der Grenze vor weiterem Schaden bewahrt werden.

X Birkenfeld OA. Neuenbürg, 18. August. Der Gold­arbeiter W. Schnaufer hier trieb die Antipathie gegen die Schwiegermutter so weit, daß er bei einem Streit auf dem Feld ihr die Sense entriß und sie so auf den Kopf schlug, daß sie besinnungslos, wie tot liegen blieb. Die Frau, Witwe Schwemmte, schwebt in Lebensgefahr. Der Täter ist im Gefängnis.

X Tübingen, 18. August. Der 28. ordentliche Parteitag der Deutschen Volkspartei findet am 3. und 4. Oktober hier statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: Parteibericht (Ref. Landtagsabg. Dr. Heimburger), Reichs­politik und Reichsfinanzreform (Ref. Reichs- und Landtags­abg. Payer, Corref. Landtagsabg. Muser), Wahlen, Die Lage der Privatbeamten in Deutschland (Ref. Pros. Hummel- Karlsruhe). Der ersten öffentlichen Versammlung, die Sams­tag Nachmittag stattfindet, geht eine Sitzung des Weiteren Ausschusses voraus. Im Namen der Partei wird Sonntag morgen am Denkmal Ludwig Uhlands ein Kranz niedergelegt werden. Die Versammlungen-finden imMuseum" statt.

ff Schramberg, 18. Aug. Gestern sind hier zwei Häu­ser in der Marktstraße einer Feuersbrunst zum Opfer ge­fallen. Die Fahrnis der Mieter (vier Parteien) konnte nicht gerettet werden. Der Feuerwehr gelang es nach harter Ar­beit eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhindern. Die Abgebrannten sind dem Vernehmen nach versichert.

X Stuttgart, 18. August. Der Polizeibericht schreibt: Der Mann, der gestern in einem Gasthaus der Friedrichs­straße seiner Geliebten zwei Schüsse beibrachte und sich dann selbst in den Kopf geschossen hat, ist ein 31 Jahre alter Glaser. Er ist gestern im Krankenhaus gestorben.

X Stuttgart, 18. Aug. (Kohlenfunde in Württemberg.) Die Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel erfährt, daß gegenwärtig der Versuch gemacht wird, Kapitalisten zur Her­gabe von Geld für die Anlegung von Kohlenbergwerken in Württemberg zu veranlassen. Tatsache ist, daß Kohle, zum Teil ganz gut brennende, in der Keuperformation nesterweise vorkommt. Bisher hat sich wegen der Geringfügigkeit des Vorkommens und der Schwierigkeit der Gewinnung die Aus­beutung solcher Kohlenfunde noch nie gelohnt und die Zentral­stelle kann wie immer auch jetzt nur dringend vor der Auf. Wendung von Geld für vermeintliche Kohlenbergwerke in Württemberg warnen.

X Brackenheim, 18. Aug. In das hiesige Krankenhaus wurde der verheiratete Weingärtner Jakob Rickert aus Bönnig- heim eingeliefert, der beim Dängeln seiner Sense ausgeglitten

und in diese gefallen war, so daß er schwere Verletzungen erlitten hat.

X Von der Münstnger Alb, 18. Aug. Gestern ist das Thermometer bei reichlichem Reis fast auf den Gefrierpunkt gesunken. Eine ungewohnte Erscheinung im August, die aber sich den vielfachen Wetterstürzen dieses Jahres würdig anschließt.

X Ulm, 18. August. Die Fundierungsarbeiten an der neuen evangelischen Garnisonskirche sind soweit gefördet worden, daß am nächsten Donnerstag den 20. ds. Mts. vormittags 11 Uhr die feierliche Grundsteinlegung in Anwesenheit des Königs stattfinden kann. .

Zeppelin.

* Friedrichshafen, 18. August. Wie man derFrkf. Ztg." berichtet, steht die Umwandlung des Zeppelin'schen Unternehmens in eine Gesellschaft m. b. H. bevor, die alle Spender zu stillen Teilhabern an dem Unternehmen machen werde.

ff Friedrichshafen, 18. Aug. Allem Anschein nach wird, wie auch in Berliner Blättern bestätigt, unsere Stadt ständige Luftschiffbahnhöfe erhalten. Rheinische Großindustrielle, die dem Grafen Zeppelin nahe stehen, beabsichtigen, ein Grund­stück von 430 a nächst der Stadt aufzukaufen und durch ein Eisenbahngleis mit der Bahn zu verbinden. Dort sollen drei Ballonwerkstätten nebst Arbeiterhäusern errichtet werden. Vor­aussichtlich kommen dazu Gas- und Aluminiumwerke. Ein an Ort und Stelle befindlicher Weiher würde die Landung der Luftschiffe erleichtern. Die Verhandlungen mit den bis­herigen Grundeigentümern sind bereits im Gange und haben mit der Domäne und mit der Stadt keinerlei Schwierigkeiten ergeben, desgleichen mit den meisten Privateigentümern, bis auf einen, der übertriebene Preise gefordert haben soll. Daran ist der Kauf zunächst auch noch gescheitert. Die Gebote des Konsortiums sollen aber bis zum 1. Sebtember aufrechter­halten bleiben. Es handelt sich um 140 000 Mark für den Kauf.

* Berlin, 18. Aug. Wie die Tägl. Rundschau meldet, hat Graf Zeppelin den Vorschlag des Wiener Holzfabrikanten Löuire angenommen, die Gondel seines neuen Luftschiffs nicht aus gewöhnlichem Holze, sondern aus dreifach ge­kreuztem und übereinandergepreßtem Holze anzufertigen. Hierdurch wird die Widerstandskraft der Gondel auf das Dreifache erhöht, das Gewicht des Holzes aber auf ein Drittel reduziert.

X Pforzheim, 18. August. Gestern nachmittag hat sich hier eine 66jährige Frau, die sich infolge schwermütiger An­wandlungen einbildete in Nahrungssorgeu zu kommen durch einen Stich ins Herz getötet, nachdem sie sich zuvor die Pulsader durchschnitten hatte.

X Aus Baden, 18. Aug. Die Nachricht von dem An­kauf des Truppenübungsplatzes bei Ebingen für das XI V. Armeekorps um 2 000 000 Mark, ist, wie nochmalige Er­kundigungen an zuständiger Stelle ergeben haben, verfrüht.

' München, 18. August. DerBayr. Kurier" meldet, daß eine etwaige Kandidatur des Grafen Posadowsky im Speyer-Ludwigshasener Wahlkreise unter keinen Um­ständen vom Zentrum unterstützt werden könne. Er würde als Reichstagsabgeordneter ein stiller Mann sein und eine Verstärkung der Blockpolitik bedeuten. Das ist auch die Ansicht des maßgebenden Zentrumsorgans der Rheinpfalz. Die Zentrumspartei wird sich der Abstimmung enthalten.

X Berlin, 18. Aug. Das neue lenkbare Militärluftschiff stieg, wie die Morgenblätter melden, nachdem es eine zwei­stündige Probefahrt nachmittags zur Zufriedenheit vorgenom­men hatte, gegen 10 Uhr abends unter der Führung des Majors Sperling zu einer Nachtfahrt auf. An dem Aufstieg nahmen auch Major Groß, ein Ingenieur und ein Werk­

meister teil. Den ganzen Tegeler Schießplatz entlang waren alle hundert Meter Posten mit Blitzfeuer ausgestellt, die die Rückkehr des Luftschiffes sofort zu melden hatten.

X Berlin, 18. Aug. Der Schuhmacher Wilhelm Voigt (Hauptmann von Köpenick) sollte gestern in der Wohnung seiner Schwester in der Kopfstraße in Rixdorf der Gegenstand zahlreicher Ovationen werden, denen er aber dadurch vor­beugte, daß er den ganzen Tag über der Wohnung fernblieb. Die Kopfstraße war dauernd von so großen Menschenmengen besucht, daß sie zeitweise polizeilich gesperrt werden mußte. Bei der Schwester des Voigt wurden Stärkungsmittel aller Art und Blumengewinde mit poetischen Widmungen abge­geben.

X Berlin, 18. Aug. Der Reichsanz. schreibt: Infolge Ausbruchs der Pest auf her Azoreninsel Fayal sind die von dort nach einem deutschen Hafen kommenden Schiffe und ihre Insassen bis auf weiteres vor ihrer Zulassung zum freien Verkehr ärztlich zu untersuchen.

X Wilhelmshöhe, 18. Aug. Bei der heutigen Mittags­tafel brachte der Kaiser folgenden Toast aus: Ew. Exzellenz! Der heutige Tag vollzieht sich unter den Auspizien des 60- jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Joseph. Zu den heißen Geboten und Segenswünschen, die aus so vielen Seelen seiner Untertanen emporsteigen gesellen sich diejenigen meines Volkes und meines Hauses. Ich wünsche von ganzem Herzen, daß es seiner Majestät beschieden sein möge, einen langen, friedlichen und ruhigen Lebensabend im beglückenden Bewußtsein der Liebe seines Volkes und seines Heeres zu genießen. Die Liebe und Dankbarkeit, die sowohl ich wie meine Frau und meine Kinder Sr. Majestät bezeugen und immer bezeugen werden, solange wir leben, ihnen gebe ich Ausdruck, indem ich rufe: Gott segne und schütze Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph, meinen erlauchten und treuen Verbündeten. Seine Majestät Hurra! Die Musik spielte die österreichische Hymne.

X Dresden, 17. August. Heute Vormittag wurde hier der internationale Esperantokongreß feierlich eröffnet. Im Aufträge des Kultusministeriums begrüßte Geh. Rat Lange den Kongreß und feierte das Esperanto als Hilfssprache, die bestimmt sei, die Völker der Erde zu verbinden.

ff Straßburg i. Elf., 17. Aug. Die Instrumente der hiesigen Erdbebenstation registrierten heute mittag ein starkes Fernbeben, dessen Herd etwa 7000 Kilometer entfernt sein dürfte.

Ausländisches.

X Wien, 18. Aug. Unter den ungemein zahlreichen Glückwunschtelegrammen, die Kaiser Franz Joseph im Laufe des Tages erhielt, befinden sich auch solche von sämtlichen Souveränen, sowie von Roosevelt. Aus allen europäischen Hauptstädten treffen Meldungen über die festliche Begehung des kaiserlichen Geburtstages ein. In Zarskoje-Sselo und Bukarest fanden Galadiners statt, wobei Trinksprüche auf den Kaiser ausgebracht wurden. In Marienbad gab König Eduard ein Diner und brachte einen Toast auf den Kaiser aus.

X London, 18. Aug. Wie der Standard aus Hongkong meldet, steht Marquis Jto im Begriff nach China zu gehen zum Zweck der Förderung eines guten Einvernehmens zwi­schen China und Japan.

X Astrachan, 18. Aug. In der Kirgisensteppe wurden am 16. August neue Pestfälle, in einem Teil der Steppe allein 3, festgestellt. Von 6. bis zuni 15. August starke 6 Per­sonen an Pest.

. Konstantinopel, 18. August. Die gerichtsärztliche Untersuchung der Leiche des türkischen Kriegs­ministers Reschid Pascha ergab, daß derselbe durch Zerreißen der Schlagader gestorben ist. Bei der gestern erfolgten Besetzung mußte der beabsichtigte Transport auf

Ueber allen anderen Tugenden steht eins: das beständige Streben nach oben, das Ringen mit sich selbst, das uner­sättliche Verlangen nach größerer Reinheit, Weisheit, Güre und Liebe.Goethe.

Der Befreier.

Erzählung von Reinhold Ortmann.

Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

In auftichtigtr Ergriffenheit zog Frau von Kainach die Zitternd« «M ihre Brust. ^

Beruhigen Sie sich, liebste Astrid ich habe Sie im stillen oiellricht der Unüberlegtheit, doch nie eines Schlimmeren geziehen. Wenn hier von einem Verschulden überhaupt die Rede sein könnte, so fiele dir Verantwortung dafür allein auf meinen Sohn, und nie wird er Ihnen zum Vorwurf machen dürfen, was seine Werbung für ihn im Gefolge haben mag. Aber er bat diese Folgen, wie ich ihn kenne, gewiß ernst und reiflich erwogen, ehe » das entscheidende Wort zu Ihnen sprach. Als er sich ent­schloß, um seiner Liebe willen mit der Vergangenheit und mit allen bisherigen Plänen für die Zukunft zu brechen, da hatte er ohne Zweifel die volle Zuversicht, daß er in dieser Liebe Ersatz finden würde für alles, was er aufgab. und Kraft für den Kampf, vrn es jetzt zu beginnen gilt. Das Gluck, das er an Ihrer Seite zu finden hofft, erscheint ihm wohl köstlicher und begehrens­werter. als die Ziele, denen er bisher nachstrebte, und seine feste, treue Natur sichert Sie davor, daß er es jemals bereuen könnte. Daß es mir vielleicht schwerer fällt als ihm selbst, mich mit dem Gedanken an diese grobe Wandlung auszusöhnen, dürfen Sie mir nicht verargen, mein liebes Kind! In meinem Alter und bei meiner Lebenserfahrung kann man solche Tinge naturgemäß nicht mehr so leicht nehmen, wie die glückliche Jugend, die im Vertrauen auf die eigene frische Mast vor keinem Hindernis

erschrickt. Jetzt, da wir uns offen und rückhaltlos ausgesprocher haben, brauche ich Ihnen nicht mehr zu verhehlen, daß ich sev dem Tode meines Gotten keine traurigere Nacht durchlebt habe als diese letzte. Nicht um der Opfer und Entsagungen willen die ich mir viele Jahre hindurch auferlegt habe, damit Horst di, schmierigen Anfänge seiner militärischen Laufbahn mit Ehr« überwinden könne auch nicht, wie Sie vielleicht glauben werden ans törichter, mütterlicher Eitelkeit, sondern weil ich bis zr dieser Stunde in der Gewißheit gelebt batte, daß er selber mit Leib und Seele seinem schönen, ehrenvollen Berufe ergeben sei, daß alle seine Anlagen und Fähigkeiten ihn gerade auf diesen Beruf verweisen! Es war ein harter Kampf aber er ist vorüber. Was mein Sohn für das Rechte erkannt hat, das wird sicher auch das Beste für ihn sein. Wir alle werden ein wenig Geduld miteinander haben müssen, denn es ist wohl eine ernst« und sorgenvolle Zeit, der wir entgegcngehen; aber wir wollen uns den Mut nicht nehmen lassen und wollen an die Wahrheit des tröstlichen Wortes glauben, daß die Liebe alles überwinde."

Leise weinend hatte Astrid das Köpfchen an der Schulter oer Matrone ruhen lassen. Nu« richtete sie sich auf und trocknete hastig ihre Augen.

Mein Vater!" sagte sie, als ob der Gedanke an Reimai Lindholm plötzlich alles andere für sie in den Hintergrund treten ließe,Sie batten recht er wird in schwerer Sorge um mich sein: denn als ich gestern fortging, ließ ich ihm nicht einmal einen Brief oder einen Zettel zurück. Gewiß wäre es am Vesten, wenn ich sogleich selber ginge, ihn aus seiner Unruhe zu befreien."

Die Präsidentin würde diesen unerwarteten Entschluß um vieles befremdlicher gefunden haben, wenn sie gewußt hätte, mit welcher Bestimmtheit Astrid noch wenig« Stunden zuvor den Gedanken an eine Rückkehr zu ihrem Vater abgewiesen. Jetzt aber sab sie in ihrer Absicht nur den Ausdruck einer kindlichen Liebe, deren Rrgunge» ihr nach dem eben geführten Gespräch durchaus natürlich und begreiflich schienen. Sie billigte darum ibr Vorhaben, und machte mich keinen ernstlichen Versuch, ste

zurückzuhalten. als Astrid sich sogar weigerte, vorher etwas von dem im Wohnzimmer aufgetragenen Frühstück zu sich zu nehmen.

Vorst wird freudig überrascht sein. Sie wieder mit Ihrem Vater ausgesöhnt zu finden", sagte sie.Ihm selber wird sein« Aufgabe dadurch ja in sehr glücklicher Weise erleichtert. Geben Sie darum mit Gott, mein Kind und tragen Sie es mir nicht nach, daß ich Ihnen kein Hehl aus den Empfindungen meines Mutterherzens gemacht!"

Sie küßte Astrid noch einmal auf den Mund und bealritett Ne hinaus, um sich mit einem herzlich klingendenAuf Wieder­sehen" von ihr zu verabschieden.

Erst als sich die Tür hinter der Fortgehenden geschlossen batte, kamen ibr die bedeutsamen Worte wieder in den Sinn, mit denen das junge Mädchen vorhin die erste niederschmetternde Mitteilung von den unausbleiblichen Folgen ihres Verlöbnisses ausgenommen batte. Für einen Augenblick war sie in Versuchung. Astrid wieder zurüchurufen: aber eine Regung selbstsüchtig» Mutterliebe binderte sie. diesem Antrieb zu folgen.

Wenn es noch eine Möglichkeit gäbe, dies Aeußerste von ihm abzuwenden", flüsterte es in ihr,wenn sie wirklich die Kraft bätte, ihm freiwillig »u entsagen dürste ich dann wohl irgend etwas tun. ihr den hochherzigen Entschluß zu er­schweren?"

Sie setzte sich an das Fenster ihres Wodnstübchens und wartete zwischen Hoffen und Bangen, das nicht frei von leisen Selbstvorwürfen war, auf die Heimkehr ihres Sohnes.

Zehntes Kapitel.

In breiten Streifen fiel schon seit geraumer Zeit der Sonnen­schein in sein Schlafzimmer, als Reimar Lindholm erwachte. Vollständig angekleidet hatte er sich nack jener stürmischen Szene , im Atelier auf sein Bett geworfen, und es war mehr eine Ohn- ! macht, als ei» Schlummer gewesen, in welchem er da gelegen.

Mit schwerem, wüstem Kopf und pochenden Schläfen richtet« er i sich auf. Es war ihm, als ob die Glieder nur widerwillig ihren