Betrieb der Württ. Itaatseisenbahneu k 1 Uuterbea m t e getötet und 3 schwer verletzt.

jj Heilbronn, 13. Dezbr. Neckarschiffahrt. Die einzelnen Wasserwerke am unteren Neckar sind nach einer unfreiwilligen sechsmonatlichen Untätigkeit wieder in Gang gesetzt. Der Schaden der Schiffsleute der Schleppschiffahrts­gesellschaft und verschiedene Wasserwerksbesitzer ist beträchtlich. Der Dezember brachte bis jetzt an 6 Regentagen 34 mw Niederschlag, nachdem etz der ganze November an 9 Tagen nur auf 59 und der Oktober nur auf 140 mu> gebracht hatte.

! Heilbron», 13. Dez. Wie dieSchwäb. Tagwacht" meldet, wurde sämtlichen Arbeitern der Schuhfabrik Roth und Schoch letzten Samstag gekündigt, da die Firma in Zahlungsschwierigkeiten sich befindet. Sie hat mit ihren Gläubigern einen außergerichtlichen Vergleich angebahnt. DaS große Loos der Mannheimer Lotterie ist hierher gekommen. Eine Braut, die in einigen Wochen sich ver­heiraten wird, ist die glückliche Gewinnerin.

! Laugenburg, II. Dez. Ein hiesiger Erfinder namens Friedrich Gall hat einen neuen Taucherapparat für große Tiefen konstruiert. Mit diesem neuen Apparat soll es mög­lich sein, daß der Taucher mehrere tausend Meter tief ohne Verbindung mit der Oberfläche und ohne Gefahr für seine Atmungsorgane tauchen und auf dem Meeresboden sich ebenso leicht als aus der Erde bewegen kann. Wenn diese Ankündigungen zutreffend sind, so wird diese Erfindung für das gesamte Gebiet des Unterseewesens und hauptsächlich der Unterseeforschung von großer Bedeutung sein. Dem Er­finder wurde bereits eine finanzielle Unterstützung zugesichert. Auch ein Unterseeboot hat er konstruiert, welches zum Ab­suchen des Seebodens trefflich zu verwenden sein soll.

jj Von der oberen Donau, 12. Dez. Seit dein 9. De­zember vereinigt sich dieSchwarzwalddonau" wieder mit derAlbdonau" infolge des Regens und der dadurch be­wirkten Schneeschmelze im Schwarzwald. Der Zufluß war infolge der bekannten Versickerung am Brühl bei Jmmen- dingen seit 19. Juli also 143 Tage lang unterbrochen. Es ist dies bis jetzt die längste Zeit der Trockenlegung des Douaubettes. _

" Aus der Pfalz, I I. Dezbr. Ein Opfer der so häufig anzutreffenden Feindschaft unter benachbarten Dörfern wurde der 23 Jahre alte Buchhalter Eduard Hatzenbühler aus Ottersheim. Als er am 15. September d. I. mit andern Ottersheimern zu Wagen den Ort Knittels­heim passierte, wurde nach ihnen mit Steinen geworfen und schließlich sogar geschossen. Eine Kugel durchbohrte dem Buchhalter die Brust und er sank tot zu Boden. Als die Schützen wurde der Landwirt Johannes Häußel und der Bäcker Ludwig Traut ermittelt. Das Schwurgericht der Pfalz verurteilte nun gestern den erster«: zu 4 Jahren 6 Monaten, diesen zu 2 Jahren 0 Monaten Gefängnis.

js Heinrichswalde, 12. Dez. Heute Vormittag 10'gUhr entgleiste, denKreisnachrichten" zufolge, ein Zug der Niederunger Kleinbahn, als er die Brücke bei Wolssberg passierte. Die Lokomotive sprang aus dem Geleise und stürzte in den Wolfsberger Kanal. Den: Lokomotivführer gelang eS, rechtzeitig abzuspringen. Der Heizer stürzte mit der Lokomotive in den Kanal, lebt aber noch. Die anderen Wagen stehen aus dem Geleise, ein Hilfszug ist bereits nach Neukirchen abgegangen. Passagiere sind nicht verletzt. Die Ursache ist unbekannt.

Ausländisches.

jj Wien, 12. Dez. Die Postbediensteten haben in einer Versammlung beschlossen, heute mit der passiven Resi­stenz einzusetzen.

* Amsterdam, >2. Dez. Aus -Anlaß des bevorstehenden Besuches des Kaisers veröffentlichen die Blätter Begrüß­

ungsartikel, in denen sie dem Kaiser besonders als Friedensfür st e n huldigen und die zwischen Deutschland und den Niederlanden bestehende gute Nachbarschaft betonen.

' Mnuiden, 12. Dezbr. Die JachtHohenzollern" mit dem Kaiser an Bord ist heute nachmittag 4ch> Uhr hier eingetroffen.

* Sofia, 12. Dez. Boris Sarafow, der bekannte bulgarische Bandenfü hrer, sowie ein Gymnasial- lehr er Garwanow, beide offizielle Vertreter der make­donischen Revolutionsorganisation, wurden heute nacht im Hause Sarafow von dem Bandenführer Panitza erschossen. Die Bluttat ist offenbar ein Akt des revolutionären Straf­gerichtes. Sarafow und sein Anhang arbeiteten beim Aus­bruch der neuen revolutionären Bewegung in Makedonien gegen den Willen einer anderen mächtigen Fraktion, an deren Spitze der berüchtigte Bandenches Sandanski, der Entführer der Miß Stone, steht. Diesem Kreise entstammt auch der Mörder Panitza. Er war bis vor kurzem ein Anhänger San- danskis. Zuletzt hatte er sich mit diesem entzweit und Sarafow seine Unterstützung angeboten. Letzterer brachte gestern 3000 Franken zusammen, um für Panitza eine Bande auszurüsten und ihn mit dieser nach Makedonien zu schicken. Gestern lud er ihn und Garwanow zum Abendessen ein. Als sich Sarafow um Mitternacht von seinen Gästen v e r a b s ch i ed et e, zog Panitza einen Browning- revolvcr hervor und streckte Sarafow und Garwanow durch zwei blitzschnell hintereinander abgegebene Schüsse nieder. Der Mörder, ein 27 jähriger, in Tirnowo gebürtiger Bursche, ist geflohen. Unzweifelhaft wird der Tod Sarafow s große Genugtuung bei der Pforte Hervorrufen, welche auf seinen Kopf 5000 türkische Pfund gesetzt hatte. Die Nachricht von der Ermordung des populären Sarafows rief in der Bevölkerung Bestürzung und offenkundigen Schmerz hervor.

ss Athen, 12. Dez. Unter allgemeiner Teilnahme der Bevölkerung fand heute die kirchliche Trauung des Prinzen Georg von Griechenland mit der Prinzessin Maria Boue- parte statt.

Allerlei. Ein sechsfacher Mord wurde im Torfe Landskrone an der schlesisch-österreichischen Grenze verübt. Der Gastwirt Huppert, seine Frau und vier Kinder wurden ermordet und beraubt aufgefunden. Ferner wurden in dem benachbarten Konty in derselben Nacht ein Gastwirt und seine Frau ermordet. Ueberschwemmungeu suchtet: Pennst)lvanien heim, wobei 11 Personen ertranken. Bei Helgoland scheiterte der deutsche SchonerIndustrie." 4 Matrosen büßten daS Leben ein. Bei der Flucht des entmündigtcu Erbgrafen Erasmus zu Erbach soll die Wäscherstvchter Dora Fischer, deren Ehe mit dem Grasen für nichtig erklärt wurde, den Wärter bestochen haben. Man glaubt, daß sich beide nach Bayern gewandt haben, ivo der Gras nach der Entscheidung des Gerichts vor einer Fest­nahme und abermaligen Verbringung ins Irrenhaus sicher ist. Die Fischer hatte, nachdem die Nichtigkeitserklärung ihrer Ehe Rechtskraft erlangt hatte, vom Vater des Grasen 40 000 Mk. (früher schon 20 000) ausgezahlt erhalten. Die Königin-Mutter Emma von Holland ist nach der Meldung eines Pariser Blattes mit knapper Not dem Er- sticküngstode entgangen. Als die Königin ihr Mittags­schläfchen hielt, wurde sie durch ausströmende Osengase be­täubt. Dank den: rechtzeitigen Eintreffen eines Dieners konnte die Gefahr beseitigt werden. Eine halbe Stunde später wäre die Königin vielleicht verloren gewesen.

Vermischtes.

8 Die XVI Deutsche Geweihausstellung findet von: 27. Jan. bis Mitte Febr. in der Ausstellungshalle am Berliner Zoologischen Garten statt. Zur Ausstellung ge­

langen Hirschgeweihe, Elch- und Damschaufeln, Rehkronen, Gemskrickel u. a., die im Laufe des Jahres 1907 von deutschen Jägern im In- und Auslande oder von Aus­ländern auf deutschen Jagdrevieren erbeutet sind. Sie müssen schädelecht und ungefärbt sein. Im Bast geschossene Ge­weihe, Gehörne werden nicht prämiert, ebensowenig solche, an denen abgeworfene oder abgebrochene Stangen künstlich wieder befestigt sind. Nur der betreffende Erleger des Wildes oder der Jagdbesitzer selbst ist berechtigt, solche Trophäen auszustellen. Der Aussteller hat die einzusendenden Aus­stellungsgegenstände bis spätestens zum 5. Jan. beim königl. Hos-Jagdamt, Berlin VV, 9, Schellingstraße 6, anzumelden. Bis zum 10. Jan. müssen die Ausstellungsgegenstände unter der Adresse: Spediteur der Deutschen Geweihausstellung Walter Taeschner, Berlin IV 15, Kurfürstendamm 61, ein- gesandt sein. Die Kosten des Hin- und Hertransportes trägt der Aussteller; Platzmiete wird nicht erhoben.

js In einer Hirtenschule, so wird einer außerivürttem- bergischen Zeitung berichtet, kommt der gestrenge Herr Schulrat zur Prüfung. Der Verlauf derselben ist gar nicht befriedigend und namentlich mangelt es im Rechnen. Nicht die einfachsten Additionen im ersten Zehner können die Hirtenbuben. Der Lehrer soll Rechenschaft ablegen. Er­bittert erklärt er, der schlechte Schulbefund rühre von der Interesselosigkeit der Hirtenschüler für die Schule her. Dumme Streiche undSechsundsechzig"-Spielen seien ihre Hauptbeschäftigung. Der Herr Schulrat läßt eine Sechs­undsechzig-Karte holen, hält einzelne Karten vor und fragt den Sepple:Was ist das?"Eck Neuner!"Und das?" Kriz!"Und daS?"Schufte Dam!"Und das!" Schufte Kinig!" Entrüstet über diese Kenntnisse des Kartenspiels gegenüber denen im Rechnen gibt er dem Sepple eine Ohrfeige und fragt ihn:Weißt Tu auch, warum Du jetzt eins kriegt hast?" Sepple:Wik i vergesse Hab', zwanzig z'melde!" Auch in unserer Gegend soll es Eltern geben, die sich das ganze Jahr nicht um die geistige Entwicklung ihrer .Kinder kümmern.

Ungerechte Welt.Was ist denn los, Peperl? Warum heulst Du so?"Gestern hat mich der Vater durchgehaut, daß mir die Hose geplatzt ist und heute haut mich die Mutter wegen der zerrissenen Hose!"

Handel und Verkehr.

2. Ltagcitd, 12. Dez Der heutige Weibnachtsmarkt, zugleich Viehmarkt, war sehr staik besucht und mit Vieh in allen Gattungen gut be'ahren. Der Handel war ein lebhafter bei seitherigen Preisen für Milchkühe, trächtige Kübeln und Fettvieh, während die Preise für Jungvieh gedrückte blieb n bei wenig Nachfrage. Auf dem stark be­fahrenen Schweinemarkt galten Läufer 3580 Mk., Milchschweine 12 - 25 Mk. pio Paar. Die beigeführten Tiere wurden nicht alle abgesetzt

* Schrcrrnberg. II.Tez Dem vorgestrigen N ik laus markt waren zuesü!,rt 39 Stück Milchscknveine und 8 Läufer zum Preise von 28 Mk. bis 36 Mk. bezw. 44 Mk. !is 70 Ml ; ferner 31 Stück Kleinvieh, 13 Kalbeln, 110 Kühe und 38 Ochsen. Es wurde bezahlt für Kleinvieh 80 Mk. bis ISO Mk., für Kalbeln 280 Mk. bis 350 Mk., für Kühe 300 Mk. bis 400 Mk, sür Oasen 800 Mk. bis 900 Mk. Mit der Bahn wurden 43 Stück Vieh vcr andt.

js Worr der Aid, 12. Dezember. Ein Tübinger HopsenhauS kaufte in Aidlingen, Deufringen und <s,chingen mehrere Partien Hopfen zum Preis von 4050 M. per SO Kilo.

* K-irre Ai»korrtc>errrräßsgrrr»g in England zu er­warten. Eine Ermäßigung des Banksatzes gilt für aus­geschlossen, da rer amer kanische Geldbegehr sortdauert, wie es scheint, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem andauernden Geld­begehr der Banken im Innern Aber auch die Lage der Banken in New-Poik ist noch schlecht. Die New-Iorker Banken allein haben für 80 Millionen Dollars Schuldscheine ausgegeben.

Bnransfichtliches Wetter

am Samstag, 14. Dezember:

Bei ziemlich milder Temperatur längere Aufheiterung.

Gegen Abend und Nacht leichtere Niederschläge.

rantwortlicher Redakteur: Ludwig Laut, Altensteig.

Ä»i>>». Bezirks«»«» Na-O.

Bekanntmachung

bctr. Bkklmstaltllug eines 3täg. Kurses über ldw.Banv>eseninEbhausenvMl7-19d.M.

Mit Bezugnahme auf das an die HH. Ortsvorsteher unterm 21. v. Alts, gerichtete Ausschreiben wird hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß der 3tSg. Kurs des Herrn L'destechmkers Inspektor Friz von der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft über landwirtsch. Bau­wesen vom 17.19. ds. Mts. je vorm. 912 Uhr und nachm. 25 Uhr im Schulhaussaal in Ebhausen stattfindet.

Diejenigen Landwirte und Bauhandwerker des Bezirks, welche sich zu dem Kurs angemeldet haben oder diejenigen Personen, welche sich an demselben noch beteiligen wollen, werden gebeten, sich rechtzeitig zu oben- zeichnetem Termin in Ebhausen einzufinden. Angezeigt wird es sein, daß die Besucher des Kurses ein Schreibheft und ein Bleistift für Notizen mitnehmen.

Tie Zeit des Kurses ist derart gewählt, daß die Besucher auch von den entfernt gelegenen Gemeinden jeden Abend nach Haus gehen und andern Tags wieder rechtzeitig in Ebhausen eintreffen können.

Tie HH. Ortsvorsteher werden ersucht, diejenigen Personen ihrer Gemeinden, welche sich zur Teilnahme au dem Lehrkurs bereit erklärt haben, auf Vorstehendes noch besonders aufmerksam zu machen und event. weitere in Betracht kommende Landwirte und Bauhandwerker zum Be­such des Kurses über dessen Wichtigkeit weitere Ausführungen nicht ge­boten sind, auszufordern. Bis jetzt haben sich 80 Personen angemeldet.

Nagold, den 10. Dezember 1907.

Der 'Pereinsvorkand:

Reg.-Rat Ritter.

Altensteig.

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Am Sonntaa nachmittag, den 15. Dez.

findet im Sternfaal hier eine allgemeine

Arbeiter Vers urnrlurrg

statt, in welcher der Ardeitersekretär Fischer von Reutlingen über: Zwecke und Ziele der evangel. Arbeiter-Vereine"

sprechen wird.

Wir laden hierzu sämtliche Arbeiter von hier und der Umgebung höflichst ein. *

Dies sei auch den Herren Holzhauern hiermit zur Kenntnis gegeben.

Der provisorische Ausschuß des evang. Arbeitervereins.

G Grömbach. G

Grömbach.

unserer ehelichen Verbindung laden wir Verwandte, Freunde und Bekannte aus nächsten

Sonntag, den IS. ds. Mts. in das Gasthaus z. Anker in Wörnersberg

zu einem Glas Wein höflichst ein.

Christian Kappler

mit Frau.