angehört. Gleichzeitig tonnte er nach gewissenhaftem Mitwirken im katholischen Kirchenchor sein 60jähriges Sänger- Jubiläum feiern. Ein großes Konzert des Liederkranzes, bei dein das gesamte Streichorchester der Tübinger Militärkapelle mitwirkte, stellte den Höhepunkt der Festlichkeit dar. Die Festrede hielt Stadtpfarrer Brinzinger. Bischof Keppler sandte ein herzlich gehaltenes Dankschreiben und stiftete dem Jubilar eines seiner Werke. Domkapitular Eisenbarth gratulierte namens des Domkapitels und der Kongregation der barmherzigen Schwestern. Der Schwarzwaldgausänger- bund, dessen Präsident Mauser seit 14 Jahren ist, ließ einen wertvollen Sängerpokal überreichen, der Liederkranz einen Sängerring rc. In gewählten Worten war besonders das Gratulationsschreiben des Schwäbischen Sängerbundes gehalten, das Rektor Schmidt-Rottweil zur Verlesung brachte. Auch der Stadtvorstand sprach Glückwünsche aus.
ss Seedorf O.-A. Oberndorf, 18. Nov. Letzten Freitag wurde in unserem Pfarrdorse, das annähernd 900 Einwohner besitzt, die Schultheißenwahl vorgenommen. Von 222 Wahlberechtigten stimmten 176 ab. Gewählt ist Gemeindepsleger L. Haag mit 146 Stimmen. Die übrigen 30 Stimmen verteilten sich ans sechs andere Bewerber.
! Tuttlingen, l8. Nov. Gestern wurde auch der andere Teilhaber der Firma Storz u. Manz hier — Gustav Manz — unter dem Verdacht des betrügerischen Bankerotts in Untersuchungshaft genommen.
Stuttgart, 18. Nov. Der Landesausschnß der evangel. Arbeitervereine Württembergs trat gestern in Stuttgart zu einer Herbstausschußsitzung zusammen. Der Vorsitzende Stadtpfarrer Mayer—Stuttgart konnte zunächst feststellen, daß in den letzten Monaten wieder verschiedene neue Vereine im Land mit zusammen 400 Mitgliedern sich gebildet haben. Der im Herbst mit Unterstützung des ev.-sozialen Kongresses und des Instituts für Gemeinwohl in Frankfurt veranstaltete Kurs hat insofern schon gute Früchte getragen, als verschiedene der ausgebildeten Teilnehmer in Brndervereinen mit Erfolg Referate erstattet haben. Es besteht die Absicht, einige Angehörige des Arbeiterstandes zu dem im nächsten Jahr vom Nationalverein in Frankfurt geplanten Kurs zu weiterer Ausbildung zu entsenden. Sodann wurde dem Ausschuß ein neues, von der Kreisregierung genehmigtes Statut der Verbandssterbekasse vorgelegt, das infolge Aufsammlung größerer Reserven den Kassenmitgliedern weitgehendste Sicherheit bietet. Eine besonders eingehende Besprechung veranlaßte die Stellungnahme des Landesverbands zu der G ew er k sch ast s fra g e. Es ist in letzter Zeit, besonders seit der Tagung des 2. deutschen Arbeiterkongresses an den Landesverband das Ansinnen gestellt worden, seinen Mitgliedern den Anschluß an die christlichen Gewerkschaften zu empfehlen. Da jedoch die christlichen Gewerkschaften in ihrer gegenwärtigen Tendenz und bei ihrem vorwiegend katholischen Charakter dein gewerkschaftlichen Ideal der evangel. Arbeitervereine nicht entsprechen, kam der Ausschuß zu dem einmütigen Beschluß, bei der im Jahre 1006 gefaßten Resolution zunächst weiter zu beharren, wonach.den Mitgliedern d ie Pflicht der gewerk- s cha f t l i ch e n Organisation ans H e r z g e l e g t, die Wahl der Organisationen dagegen jedem einzelnen je nach seinen örtlichen undpersön- lichen Verhältnissen freigegeben wird. Dem Verbandssekretär Fischer wurde das volle Vertrauen des Landesausschusses ausgesprochen. '
! Stuttgart, 18. Nov. (Vom Landtag.) Die Kommission für innere Verwaltung ist auf den 27. November, die Kommission für die Bauordnung ans den 6. Dezember einberufen worden.
' Stuttgart, 18. Nov. In Dinkelackers Saalbau fand eine von 5—600 Personen besuchte, von den vereinigten Gewerkschaften und dem sozialdemokratischen Verein Stuttgart einberufene Versammlung statt, in welcher der Abg. Hilden
Treue um Treue.
Ein Roman aus Transvaal von Ferdinand Runkel.
(Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Aha! Also nicht der Vetter der Damen."
„Nein, mein Herr, eine kleine Nothlüge."
- „Dann wissen Sie vielleicht auch, wo sich einer Ihrer deutschen Kameraden befindet, der mit Eronjes Armee gefangen sein soll und um dessen Freilassung von seiner jheimathlichen Regierung gebeten wurde."
„Wenn Sie mir den 'Namen nennen."
Der Leutnant zog sein Notizbuch heraus, blätterte eine kurze Weile und las dann laut:
„Graf Rieneck-Rothenfels."
Waldemar horchte erstaunt auf und antwortete dann kurz: „Der bin ich selbst, mein Herr."
„So? Nun, da kann ich Ihnen die Mittheilung machen, daß Ihr Souverain durch Vermittelung des Kabinets unserer Königin um Ihre Auslieferung gebeten hat, falls Sie an der Coodoosranddrift mit gefangen sein sollten. Sie müssen freilich Ihr Ehrenwort geben, in diesem Kriege nicht mehr gegen England zu dienen. Wollen Sie das thun und es nur in meinem Taschenbuche schriftlich bestätigen, so sind Sie frei und können meinetwegen über Pretoria nach Ihrer Heimath zurückkehren, falls Sie es nicht vorziehen, nachdem Sie Ihre traurige Pflicht gegen die Tarnen erfüllt haben, in das Hauptquartier des Feldmarschalls zurückzukehren, um das Telegramm Ihres Souverains persönlich in Empfang zu nehmen."
„Ich ziehe das Letztere vor."
„Gut. So habe ich nur noch eins! Können Sie mir den Beweis erbringen, daß Sie Graf Rieneck-Rothenfels sind?"
„Ohne weiteres, mein Herr. Nehmen Sie meine Brieftasche und untersuchen Sie meine Papiere, Sie sehen, ich übergebe Sie Ihnen ohne jedes Zögern und ohne irgend welche Schriftstücke daraus zu entfernen."
„Ich danke Ihnen, ich werde mich mit aller Diskretion meiner Pflicht erledigen."
brand über die „Herrschende Brotteuernng und ihre ll r s a ch e n" sprach. Es kam eine Protest - Resolution zur Annahme.
* Stuttgart, 18. Nov. Der Neubau der Nikolauspflege für b lind e Kind er, der im Laufe des Sommers auf der Höhe gegen Bothnang zu errichtet wurde, ist jetzt unter Dach. Das stattliche Hauptgebäude umfaßt Schul-, Wohn-, und Arbeitsräume für etwa 70 Zöglinge, außerdem die erforderlichen Verwaltungsräume und Lehrerwohnungen. Für die Ausbildung der Zöglinge ist nebenan ein Werkstättengebäude errichtet, das die Korbmacherei, Bürstenmacherei Sesselflechterei usw., sowie die Wohnungen für Meister und Vorarbeiter umfaßt. Später soll auch noch eine Vorschule für die ganz jungen Zöglinge eingerichtet werden.
jf Leonberg, 18. Nov. In Münklingen wurde am Sanistag zum drittenmal die Ortsvorsteherwahl vorgenommen, nachdem die beiden erstenmale der Gewählte von der Kreisregierung nicht bestätigt worden ist. Gewählt wurde der Gemeindepfleger Rebhuhn mit 70 Stimmen gegen den Amtsvorsteher Läppte, dem 16 Stimmen zufielen.
! Ludwigsburg, 18. Nov. Seit 14 Tagen wird ein hiesiger Bauer, der 39 Jahre alte verwitwete Gustav Wünsch, vermißt. An seine betagte Mutter und an sein Kind hat er noch einen Gruß bestellen und ihnen sagen lassen, daß er nicht mehr komme. Es konnte noch nicht festgestellt werden, ob dem Mann ein Unglück zustieß oder ob er blos „verreiste".
ss Deufringen O.-A. Böblingen, 18. November. Die hiesige Gemeinde hat in den letzten Jahren durch den Bau von neuen Straßen nach Gechingen und Gärtringen große Opfer gebracht. Nun wird auf einem Teil der Markung die Feldbereinigung durchgeführt und immer dringender ist auch das Verlangen nach einer Wasserleitung, die in absehbarer auch zur Ausführung kommt.
! Gmünd, 18. Nov. Heute früh ereignete sich hier ein Unglückssall, der seine Ursache in einem sonderbaren Spaß hatte, welcher morgens zwischen 3 und 4 Uhr in einer Wirtschaft verübt wurde. Ein junger Mann sprang im Ueber- mut einem Wirt zwischen den Beinen hindurch, wobei er mit dem Wirt zu Fall kam und der junge Mann eine schwere Gehirnerschütterung erlitt.
" Aalen, 17. Nov. Der ledige Schlosser Eugen Rieger, welcher sich am Freitag am Grabe seiner 'Mutter in die Brust schoß, ist am Sonntag seinen Verletzungen erlegen.
jj Kirchheim ». T-, 18. Nov. Gestern früh gegen ' 4 Uhr war im Untergeschoß der Bender'schen 'Metallfabrik ein Brand a u s g eb r o ch e n, der an Ven Holzabfällen und Vorräten reichliche Nahrung fand und sich schließlich auch dem Obergeschoß mitteilte. Beim Eintreffen der Feuerwehr war das Gebäude so mit Rauch angefüllt, daß an ein Eindringen in das Haus nicht zu denken war. Es gelang zwar, Vas Feuer zu dämpfen, doch dürfte der durch das Wasser entstandene Schaden nicht unbedeutend sein. Ein bei der Fenerstelle lagerndes, halbvolles Bezinfaß konnte noch rechtzeitig entfernt werden, lieber die Entstehungs- nrsachc ist nichts bekannt.
js Mehrstetten, O.-A. Münsingen, 18. Nov. In vergangener Nacht halb 2 Uhr ertönte Feuerlärm. Es brannten 2 Wohnhäuser mit den dazu gehörigen Scheunen nieder. Eigentümmer der zerstörten Gebäude waren Jakob Eberhardt, Kasperbauer (früher Gottl. Schrades Hans) und I. Haible Siebmacher.
! Ulm, 18. Nov. Unter dem Vorsitz von O.-Reg.-Rat Mayer fand am letzten Samstag hier die Amtsversammlung statt, die sich u. a. mit der Frage der Errichtung einer Automobilverbindung zwischen verschiedenen Gemeinden der Alb beschäftigte. Eine solche Verbindung ist zunächst vom Bahnhof Westerstetten mit den nach Osten zu liegenden Gemeinden bis Altheim in Aussicht genommen. Tie Amtsversammlung erklärte sich grundsätzlich bereit zur Beteiligung an der zu errichtenden Automobilvcrbindung. Die einleitenden Schritte
Das war in kurzer Zeit geschehen, und indem der Offizier die gefangenen Buren in die Mitte nahm, grüßte er höflich Mevronw van t'Hoff, und mit einem „Ans Wiedersehen in Bloemfontein" wandte er sich an Rieneck und ritt dann in der entgegengesetzten Richtung von dannen.
Schwer und hart hatte der Krieg das Haus Pieter van t'Hoffs betroffen. Tie herrlichsten Blütchen der Familie hatte er dahingerafft. Aber der Schurke, dem die arme Marij den Verlust ihres Lebens verdankte, war seinem Verhängniß nicht entgangen.
Pieter van t'Hoff erhielt von seiner Regierung die Er- laubniß, sich ans seine Farm zurückzuziehen und sich der Traner um seine beiden Kinder und dem Zuspruch an seine tiefgebeugte Gattin ganz zu überlassen.
Oben ans dem Pavillon, wo Marij so gern geweilt hatte, gruben ihr die Zulus ein tiefes Grab, an dem niemand als die drei von dem Verlust so schmerzlich Betroffenen standen.
Als der Hügel sich über dem lieben Mädchen gewölbt hatte und man in das einsame Haus zurückgekehrt war, bat Pieter van t'Hoff seinen Gast:
„Mijnheer von Rieneck, bleiben Sie bei uns, Sie wissen, wir haben Sie lieb, und wenn sich auch unsere Hoffnungen, die wir an Sie knüpften, durch den Tod unserer unvergeßlichen Kinder nicht erfüllen konnten, so wissen Sie doch, daß es uns ein Trost ist, einen Mann um uns zu haben, mit dem wir von der theuren Vollendeten, von unserm geliebten, hoffnungsvollen Joris sprechen können. Es ist viel, was wir von Ihnen fordern, aber wir können auch viel bieten. Unser Besitz reicht für zwei vollständig aus. Sie sollen sich mit Reinert, wenn ich die Augen schließe, wie ein Sohn in unser Vermögen theilen."
Es trat eine ziemlich lange Pause ein. Endlich richtete' sich Rieneck auf und sah den Mann, der ihm noch nie so alt vorgekommen war wie jetzt, ruhig und fest in die Augen.
„Seien Sie mir nicht böse, Mijnheer van t'Hoff, es kann nicht sein. Wenn mich auch mein Herz hier herzieht, meine Pflicht ruft mich nach Deutschland. Mein Fürst fordert mich zurück und ihm muß ich folgen. Sie wissen, was ich für ihn gethan habe."
zur Verwirklichung des Planes sind bereits unternommen worden.
* Berlin, 18. Nov. Einein hiesigen Blatte drahtet man aus New-Iork: In Cumberland im Staate Maryland findet gegenwärtig einer der denkwürdigsten Kongresse für Armenpflege statt, den die Vereinigten Staaten gesehen haben. In den Außenbezirken der Stadt versammelten sich Abgesandte der über das ganze Land verzweigten, ohne Statuten und offizielle Anerkennung in festem Zusammenhang stehenden „Brüderschaft derTramps". Die Beratungen gelten vor allem der Vereinbarung eines neuen Systems, die Häuser zu zinken (mit Geheimzeichen zu versehen), deren Bewohner sich als mildtätigen Sinnes bewährt haben. Die sonderbaren Kongreßteilnehmer sind mit Geld reichlich versehen. Die Bewohnerschaft ist von dem Znsammenströmen so vieler zweifelhafter Elemente wenig erfreut. Doch ist bis jetzt die Ruhe nicht gestört worden.
* Berlin, 18. Nov. Aus Leipzig wird gemeldet: Der Verein für das höhere Müd che nschu lw esen in Sachsen sprach sich gegen die gemeinsame Erziehung von Knaben und Mädchen und gegen die Vorbereitung der Mädchen für das Universitätsstudium aus.
L Essen a. Ruhr, 18. Nov. Auf der Zeche „Helene und Amalie" stürzte heute Nachmittag das Dach von dem neuen Maschinenhans ein. 5 Leute wurden in die Tiefe gerissen: 1 Mann war sofort tot, 4 andere sind tötlich verletzt.
Ausländisches.
js Reggio di Calabria, 18. Nov. Heute Nachmittag um 2.20 Uhr erschütterte ein starker Erdstoß Braucaleoue, Bianco, Ferruzzano und andere Dörfer in dieser Gegend. Der Bewohner hat sich eine Panik bemächtigt. Sie lagern trotz des schlechten Wetters unter freien: Himmel. Um 3 Uhr wurde hier ein zweiter, weniger heftiger Erdstoß verspürt.
* Paris, 18. Nov. Ter ,,'Matin" will wissen, daß Präsident Fallwres im nächsten Jahre dem russischen Kaiserpaare einen Besuch abstatten werde.
js Amsterdam, 18. November. Das „Handelsblatt" veröffentlicht anläßlich des Besuchs der deutschen Kaiserin einen Begrüßungsartikel, in welchem die Kaiserin als edle Gemahlin des deutschen Kaisers uird Friedensfürsten gefeiert wird, dessen ganzes Leben der Wohlfahrt seines Volkes gewidmet sei.
js London, 18. Nov. Ter Polarfahrer Admiral Me Clinton ist gestorben.
Ij Petersburg, 18. Nov. Zum Sekretär der Duma wurde der Professor an der Universität Warschau Sosanomitsch (Monarchist) gewählt.
js Konstantinopel, 18. Nov. Türkische Blätter melden, daß eine Kommission nach Medina entsandt werden soll, nur die heilige Stätte mit elektrischer Beleuchtung zu versehen.
jf New-Uork, 18. Nov. In der Harwarduniversität in Cambridge (Massach.) brach gestern in: großen Festraum die Rednerbühne und die anstoßende Plattform zusammen, kurz bevor Präsident Roosevelt eintraf, um die Amtseinführung des neuen Präsidenten der Universität vorzunehmen. 50 Personen stürzten etwa 15 Fuß tief herab; die meisten erlitten Verletzungen.
js Washington, 18. Nov. Trr Schatzsekretär kündigt die Ausgabe von 50 Mill. Doll. Panamakanalbonds an. Das Schatzamt wird, wenn es nötig sein sollte, auf ein Jahr laufende, zinstragende Geldpertifikate von 100 Mill. ausgeben.
Da- Kaistrpaar in England.
'' Windsor, 18. Nov. Der König, die Königin, der Prinz und die Prinzessin von Wales, Prinz Arthur und
„Ja, ich weiß es, Mijnheer, und es ist auch ganz in der Ordnung, daß Sie sich nun Ihren Lohn holen. Ich sehe es mit Schmerzen ein, daß die drüben ältere Rechte an Sie haben, aber wenn Ihnen einmal trübe Stunden den Aufenthalt in der Heimath verbittern, so wissen Sie, daß an Marijs Grab immer eine Heimath für Sie ist."
„Wenn ich gehe, Mijnheer van t'Hoff, braucht damit doch noch nicht für alle Zeiten gebrochen zu sein. Transvaal ist nicht so aus der Welt."
„Ach, mein Freund, Sie kommen nicht wieder."
„Ich komme doch wieder, daß verspreche ich Ihnen, denn glauben Sie mir, in meiner Heimath kann ich doch nicht leben, denn ich finde dort nur Enttäuschungen und betrogene Hoffnungen. Ich komme wieder, sobald ich meiner Pflicht gegen meinen Fürsten genügt habe. Nun aber muß ich fürs Erste nach Bloemfontein in das feindliche Hauptquartier."
Die Abreise erfolgte an einem der nächsten Tage. Rieneck reiste mit seinem Wagen, seinen beiden Kaffern und Jaretzki, den er nach Deutschland mitzunehmen beschloß, den Hartsfluß abwärts bis zur Straße nach Mamusa und legte von dort ganz gemächlich die vierhundert Kilometer nach Boshof zurück. Von dort fuhr er die ihm schon bekannte Straße nach Bloemfontein. Er erreichte ungehindert die Hauptstadt des Oranje-Freistaates und meldete sich im Hauptquartier des Feldmarschalls.
Was er dort erfuhr, war allerdings für ihn überraschend. Graf Echter von Mespelbrunn telegraphirte im Aufträge des Fürsten Ermfried, daß der Falschspieler Fuchs sich freiwillig dem Gericht gestellt und ein Geständniß abgelegt habe. Da aber nicht er, sondern Selbold das eigentliche Verbrechen begangen hatte, so mußte auf Freispruch erkannt werden. Rieneck war durch diese Aussage vollkommen rehabilitirt. Das Telegramm schloß etwa mit folgenden Worten:
(Schluß folgt.)