rückgebracht werden können. Ter Ministerrat beschloß, grund­sätzlich den Schutz der Küste mit Ausnahme einiger beson­deren Plätze kleineren Kreuzern zu übertragen.

Der persische Botschafter, der sich um die Beilegung des türkisch-persischen Konflikts bemüht hat, befürch­tet eine drohende Verwicklung der Situation. In der türkischen Bevölkerung wird die Möglichkeit krieger­ischer Verwicklungen mit Persien besprochen und darauf hin­gewiesen, daß angesichts der zerfahrenen inneren Verhältnisse Persiens die semitische Kurdenbevölkerung des Grenzgebietes Persiens vor der Anarchie und einer ungewissen Zukunft ge­schützt werden müsse.

Landesnachrichten.

Aktsnsteig, 1l. Oktober.

! Gemeinderatswahlen. Das Ministerium des Junern macht die Oberämter und Gemeindebehörden in einem Erlaß darauf aufmerksam, daß es angezeigt erscheine, die im Dez. ds. Js. vorzuuehmenden Gemeinderatswahlen nicht schon im Anfang, sondern erst gegen Ende des Monats Dezember stattfinden zu lassen, damit denjenigen, welche zu der er­mäßigten Gebühr von 2 Mk. das Bürgerrecht erwerben wollen, Gelegenheit gegeben ist, an den genannten Wahlen sich zu beteiligen. Auch könne es sich empfehlen, die schon vor dem 1. Dezember einlausenden Aufnahmegesuche in das Bürgerrecht beim Vorhandensein der sonstigen Voraussetz­ungen unter Ansatz der ermäßigten Gebühr in der Weise sofort zu erledigen, daß die Ausnahme erst am 1. Dezember 1907 in Kraft tritt.

! Uebersüüung im württ. Kirchendienst. Nachdem kürzlich aus Baden über einen chronischen Ueberfluß an Predigtamtskaudidaten Mitteilungen an die Presse gelangt sind, ist es vielleicht von Interesse, zu hören, daß von den 20 jungen Theologen, die anfangs August ihr erstes evangelisch-theologisches Dienstexamen bestanden haben, bis jetzt fast noch keiner eine staatliche Anstellung gefunden hat. Auch in Württemberg scheint demnach eine Ueberfüllung im evangelischen Kirchendienst in Aussicht zu stehen. Vielleicht hängt die anscheinende Ueberfüllung auch damit zusammen, daß sich im allgemeinen erst im Winter ein Bedarf für Vikare einstellt.

js Dornstetten, 10. Oktober. Die Kartoffelernte ist be­endet; sie ist nach Menge und Güte befriedigend ausgefallen. Ter Zentner gilt 2.50 bis 3. Mk. Dank dem ausgiebigen Regen der letzten Tage ist es nun auch möglich, mit der so lange verzögerten Bestellung der Wintersaat zu beginnen.

js Calw, 10. Oktober. In Unterreichenbach wurde gestern abend der Wirt Schiefer zumDeutschen Kaiser" verhaftet, unter dem dringenden Verdacht, durch Mißhandlungen den Tod seiner etwa 26 Jahre alten Frau, die ihm ein großes Vermögen beigebracht hatte, verschuldet zu haben.

* Tübingen, 10. Okt. (Strafkammer.) Bauer und Fuhr­mann Karl Schuon in Haiterbach wurde von der An­klage der fahrlässigen Tötung seines 5-jährigen Sohnes frei­gesprochen. Am Abend des 20. August führte der Ange­klagte in Begleitung seiner Frau und des Sohnes Karl auf zwei aneinandergehängten Erntewagen, deren vorderer mit 2 Pferden bespannt war, Frucht vom Felde nach Hause. Da der Knabe vom Arbeiten müde war, setzte der Ange­klagte ihn aus den vorderen Teil des Hinteren Wagen und zwar auf den linksseitigen Hohlarm der hinter der Deichsel be­findlichen Gabel und hieß' ihn, sich an dem Deichselnagel zu halten. Während er vvrnen beim Gespann blieb, wies er seine Ehefrau an, beim Knaben zu bleiben und auf ihn acht zu geben. Da der Weg einiges Gesäll hat, mußte die Frau die Sperre neben dem Sitz des Knaben bedienen. Alls un­bekanntem Grunde fiel der Knabe plötzlich zu Boden und ehe

Alles wiederholt sich nur im Leben,

Ewig jung ist nur die Phantasie.

Was sich nie und nirgends hak begeben,

Das allein veraltet nie.

Schiller.

Treue um Treue.

Ein Roman aus Transvaal von Ferdinand Runkel.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Wie so?"

Nun, mit seiner fixen Idee."

Aber ich glaube, Mijnheer Woldemar, Sie fanden die fixe Idee doch sehr charaktervoll."

Gewiß, Mejufser Marij, das thue ich auch jetzt noch, aber ich für meinen Theil glaube kaum, daß ich mir das Glück würde entgehen lassen, ein so schönes Mädchen zu gewinnen."

Sie wissen ja gar nicht, mein Freund, ob der jetzige Zustand der selbstgewollten Entsagung Krolikowsky nicht glücklicher macht als eine Erklärung."

Ah, Sie wollen damit sagen, daß eine Erklärung ihm eine Enttäuschung bereiten würde?"

Ich fürchte ja, es würde eine Enttäuschung für ihn sein. Krolikowsky wäre nicht der Mann, der meinen Idealen entspräche."

Es wurde Woldemar mit einem Male so warm ums Herz, und eine gewisse Erleichterung ließ ihn leise aufseufzen. Aber auch jetzt noch nicht sagte sich der deutsche Offizier, daß Marijs ganze Persönlichkeit einen tieferen Eindruck auf ihn gemacht habe, als er sich gestehen wollte, sondern seine Sorge für das Glück und die Ruhe der Tochter seines GastfreundeZ, glaubte er, wäre der Grund zu diesem warmen, fast be­glückenden Gefühl gewesen, und ganz ahnungslos stellte er nun an das junge Mädchen eine Frage, die richtig beant­wortet nur auf eine Weise zu deuten wäre.

gehalten werden konnte, ging ein Rad über ihn weg, wo­durch er solche Verletzungen erlitt, daß er nach einigen Tagen starb. Der Angeklagte war beschuldigt, diesen Tod durch Fahrlässigkeit verursacht zu haben. In Anbetracht, daß dem Angeklagten die nötige Intelligenz fehlte, um eine Gefahr für das Leben seines Kindes vorauszusehen, konnte gegen ihn fahrlässiges Handeln nicht festgestellt werden.

js Reutlingen, 10. Oktober. Die bürgerlichen Kollegien haben in ihrer gestrigen Sitzung für Darmsheim 250 Mk. bewilligt. Der Bau der neuen Mädchen Mittel­schule, veranschlagt zu 2 5 0 000 Mk., fand gesternseine entgültige Genehmigung seitens der bürgerlichen Kollegien.

js Balingen, 10. Ökt. In Engstlatt gerieten beim Feueranmachen die Kleider der Ehefrau des früheren Toten­gräbers Käufer in Brand. Durch Luftzug wurden die Kleider der Unglücklichen rasch verkohlt, und die Frau er­lag nach wenigen Stunden ihren schweren Brand - iv unde n.

* Stuttgart, 10. Okt. Bei der gestern vorgenommenen

Ziehung der 3. Württ. Roten Kr e u z l o tt e r i e fiel der Hauptgewinn von 15 000 Mk. auf Nr. 93 374, 5000 Mk. auf Nr. 34 523, 2000 Mk. auf Nr. 43 500, je 1000 Mk. auf die Nr. 14 340 u. 56 960, je 500 Mk. auf die Nr. 93 479, 28 912, 28 997 und 8643, je 200 Mk. auf die Nr. 83 657, 102 495, 52 857, 57 255, 54 802, 114 806, 70 521,

48 862, l43, 20 103 (ohne Gewähr).

! Stuttgart, 10. Oktober. (Lotterien.) Dem bayrischen Landeshilssverein und den: bayrischen Frauenverein vom roten Kreuz in München, welche gemeinsam eine 6. Geld­lotterie unter Ausgabe von 250 000 Losen a 1 Mk. veran­stalten, ist die Erlaubnis zum Vertrieb von lO OOO Losen dieser Lotterie im Königreich Württemberg erteilt worden. Ziehung 20. November ds. Js. Ebenso ist dem Verein Herzog-Ernst-Wald in Alteuburg die Erlaubnis zum Ver­trieb von je 5 000 Losen jeder Serie seiner Geldlotterie im Königreich erteilt worden. In den 3 Serien dieser Lotterie, die zum Besten des Herzog Ernst-Waldes in Altenburg veranstaltet wird, gelangen l 20 000 Lose 4 1 Mk. zur Aus­gabe. Ziehung der 1. Serie dieser Lotterie: l6.19. Nov. ds. Js. Der VereinDeutsches Schriftstellerheim in Jena" veranstaltet zum Besten einer Feierabendstätte für verdiente deutsche Schriftsteller eine Lotterie unter Ausgabe von 120 000 Losen ü 1 Mk.; 8000 Lose dürfen in Württem­berg vertrieben werden. Ziehung vom 3. bis 5. Dezember ds.'Js.

* Stuttgart, 10. Oktober. Eine Kgl. Verordnung er­mächtigt die S t a at s eis e u b a h uv erw al tun g zur Erwerbung des sür den 11 mbau und die Er­weiterung des H a up t b a h n h o f s Stuttgart und für die Erweiterung des Nordbahnhofs Stuttgart erforderlichen Grundeigentums im Wege der Z w an g s ent ei gn uu g. Nach dem genehmigten allgemeinen Plan kommt das Empfangsgebäude des neuen Personenbahnhofs an die Schillerstraße zu stehen. In seiner Umgebung werden die erforderlichen Vorplätze angelegt. Der Personenbahnhof erstreckt sich von der Schil- lerstraße bis zur W o lf r a m straf; e mit einer Länge von rund 800 Meter und einer Breite von rund 170 Mtr. Die Linien Richtung Cannstatt-Feuerbach und Stuttgart- Westbahnhos (Gäubahn) werden verlegt. Die Linie Richt­ung Cannstatt wird viergleisig hergestellt und um 3,5 Mtr. gehoben. Die Linie Richtung Feuerbach, die ebenfalls vier Gleise erhält, wird vom Personenbahnhof im Bogen um die untere Prag und dem Rosensteinpark entlang geführt. Sie überfährt die Ludwigsburgerstraße und nimmt dann die Rich­tung aus den Pragtunnel. Der bestehende Tunnel wird aus die Länge von 150 Meter durch einen Einschnitt ersetzt, da­neben wird ein neuer zweigleisiger Tunnel gebaut. Die Gäu­bahn verläßt den Bahnhof in Anlehnung an die Linie Rich­tung Feuerbach, zweigt vor der Ludwigsburger Straße im

Sagen Sie mir, Mejufser Marij, wie muß denn der Mann sein, der Ihren Idealen gleichkommt?"

Sie wandte ihm das vom Reiten etwas erhitzte Gesicht zu, ihre blauen Augen schienen jetzt einen Schatten dunkler und ein seltsames Flackern sprühte daraus hervor.

Kein weicher Entsager, Mijnheer Woldemar, dürfte er sein, kein Mann, der sich mit seiner Liebe in die schweigenden, träumenden Wälder zurückzieht, kein Schmachtjüngliug, der seine Leidenschaft in Versen und Noten ausdrückt, sondern ein gesetzter fester Mann, dessen energische Hand nur Schmerz bereitete, wenn er die meine drückte, nicht ein Mann wie Krolikowsky, der wie ein Hottentott Ochsen reitet, sondern ein Mann, dem das wilde Zebra der Wüste nicht ungebändigt genug ist für seinen Muth", und damit gab sie dem Thiere leicht den Sporn und trabte kurzem, den eigenthümlich ver­wirrten Woldemar einige Meter hinter sich lassend.

Jetzt erst bemerkte er, was das bedeuten sollte. Marijs Ideal Paßte wie eine Schablone auf sein Bild, und trotz Beatrix und dem Gefühl ewigen Gebuudenseins erleuchtete ein starkes Glücksgefühl seine Seele, wie die Mittagssonne Südafrikas das weite herrliche Land um ihn her.

Aber warum bleiben Sie denn zurück, Mijnheer Wolde­mar? Lassen Sie uns ein halbes Stündchen traben, dann kommen wir in Krolikowskys Revier. Wir durchreiten noch ein wunderbare Waldung, deren Schatten uns abkühlen wird, und dann betreten wir das weite Land, daß so groß ist wie eine preußische Provinz, wo Krolikowsky Oberpräsident ist. Seine Ilnterthanen allerdings bestehen nur aus wenigen Hottentotten und Zulus, desto mehr Ochsen aber zählt er in seinem Reiche.

Der Wald vor den beiden Reitern zeichnete sich immer deutlicher, immer kräftiger vom Horizont ab, und Marij hatte die Entfernung richtig bemessen, denn nach einer kleinen halben Stunde trat man in seinen wunderbar kühlen Schatten ein. Hier mußte eine unterirdische Wasserader oder ein kleiner Fluß den Boden derartig bewässert haben, daß die viele Kilometer lange Waldparzclle denkbar war.

Marii klärte auch sehr bald Woldemar darüber auf.

Bogen davon ab, überfährt diese Straße und den Nordbahn­hof, unterfährt die Straße zum Weißenhof und mündet hier­in die seitherige Linie ein.

js Stuttgart, 10. Okt. Ein Erlaß des König!. Mini­steriums des Innern gestattet unter gewissen Bedingungen die Beförderung von an Scharlach oder Diphtherie Ver­storbenen in einem einfachen Holzsarg, anstatt des bisher vorgeschriebenen Metall- bezw. Doppelsarges.

! Zuffenhausen, 10. Okt. Einen guten Fang machte unsere Polizei, indem es ihr gelang, heilte früh einen ganz gefährlichen alten Einbrecher namens Johann Lepple von Linsenhofen O.-A. Nürtingen, welcher aus einen falschen Namen m eurer hiesigen Wirtschaft logierte, zu ergreifen. Lepple war im Besitz eines Geldbetrags von 200 Mk., so­wie einer größeren Partie neuer Damenstiefel und Schuhe, und deren Erwerb er sich rächt glaubhaft auszuweisen ver­mochte. Der Festgenommene war ferner im Besitz von Brech­werkzeugen aller Art, welche er, wie sein Geld, auf dem Leibe versteckt hatte. Er wurde an das Kgl. Amtsgericht Ludwigsburg eingeliefert.

js Ludwigsburg, 10. Okt. Hier sind Heuer 82 Ein­jährig-Freiwillige eingetreten, die sich folgender­maßen auf die Truppengattungen verteilen: Infanterie 28, Dragoner- 7, Ulanen 7, Feldartillerie 29 22, Feldartillerie 65 14, Train 4.

! Eßlingen, 10. Oktober. Im hiesigen Lehrerseminar begann gestern der Pädagogisch-schultechuische Lehrerkürsus für Predigtamtskandidaten. Dieser wegen der Zwölfzahl der Teil­nehmer sog. Apostelkurs dauert bis 18. November.

js Gmünd, 10. Oktober. Gestern wurde ein am Bahn­bau Gmünd-Göppingeu beschäftigter italienischer Erdarbeiter wegen schändlicher- Vergehungen an kleinen Mädchen verhaftet und dem Amtsgericht übergeben. Er war schon im Begriff zu fliehen.

* Welzheim, 10. Okt. Der Eisenbahnbau Schorn­dorfWelzheim schreitet rasch voran. Man hofft, daß die ganze Strecke bis 1909 fertig sein wird.

js Biüerach, 10. Oktober. Zu dem Großseuer, das gestern das Zentralsäge w e rk G. m. b. H. vernichtete, wird uns noch geschrieben: Nachmittags fünf Uhr lag das erst vor ca. zehn Jahren erbaute, mit allen fachtechnischen Errungenschaften der Neuzeit ausgestattete Werk in Trümmern. Das Feuer fand in den aufgehäuften Holzvorräten reichliche Nahrung. Die Rauchentwickelung war eine ganz bedeutende und weithin durch das Rißtal sichtbar. Die Feuerwehr mußte bei der Aussichtslosigkeit für das Hauptbrandobjekt ihre Tätigkeit daraus beschränken, die bis gegen das städtische Gaswerk lagernden Schnittwaren (Bretter und Balken) zu räumen, um das Heber-greisen des Feuers auf das Gaswerk zu verhindern. Der Einwohnerschaft hatte sich bereits die Furcht bemächtigt, das Gaswerk werde in Brand geraten und so großes Unheil entstehen. Der Schaden dürfte mehrere hunderttausend Mark be­tragen und ist durch Versicherung gedeckt. Das Gebäude war nur von dein technischen Leiter bewohnt, dem alle Fahrnis verbrannte. Entstehungsursache ist noch unbekannt.

* Friedrichshafen, 9. Oktober. Durch einstimmigen Be­schluß der Gemeiudekollegien von gestern wurde den: Grafen Zeppelin das Ehrenbürger-recht der Stadt Friedrichshafen erteilt.

Graf Zeppelin veröffentlicht eine Erklärung, in der sich die ganze Persönlichkeit dieses unermüdlichen, von der Last der Jahre ungebeugten Erfinders spiegelt. Graf Zeppelin will sich nur noch seinem Lebenswerke widmen und allem anderen entsagen. Hier der Wortlaut der charakteri­stischen Erklärung:Friedrichshafen, den 9. Oktober 1907. Den Ausgaben, welche die Entwicklung der Motorluftschiffahrt au mich stellt, würde ich noch weniger gewachsen sein, wenn ich Zeit und Kraft auch anderen Dingen zuwendete. Zu meinem großen Bedauern bin ich deshalb fernerhin nicht

Sie zeigte ihm einen kleinen Hügel in der Ferne, der wie ein Maulwursshaufen aus der Steppe ausstieg, als den Quell- Punkt eines kleinen Flüßchens, das die Urwaldvegctation hier erzeugt hatte. Im Wald selbst überdachte die Reiter ein Meer von Grün. Die kolossalen Stämme von Gelbholz- bäumen erhoben sich weit über die Mimosen und Girasfen- akazien. Lianen und Reben kletterten an den niedrigeren Stämmen empor und über gestürzte und faulende Waldriesen wucherten mächtige Farrenkräuter in dichtem Gewirr. Das Grün zeigte überall einen eigenartig dunklen, nahezu bläu­lichen Ton.

Wir wollen langsam und vorsichtig reiten, Mijnheer Woldemar. Diese wunderbaren Wälder wimmeln von Schlangen und noch gefährlicherem Ungeziefer, daß unver- muthet aufgeschreckt den Menschen ohne weiteres angreist."

Mit aller Ruhe nahm Waldemar daher seine Büchse von der Schulter und legte sie quer vor sich auf den Sattel, um einer unerwarteten Begegnung mit irgend einer Bestie gegen­über gewappnet zu sein. Es ereignete sich jedoch nichts.

Man durchquerte aus einem bequemen, gut gebahnten Wege den Wald, und überschritt auf einer breiten, für Ochsen­fuhrwerke hergerichteten Brücke das Flüßchen, und ganz all­mählich lichtete sich die Natur des Waldes. Hie und da fielen schon Sonnenstrahlen herein, die riesigen Gelbholz­bäume verschwanden ganz und die Vegetation dachte sich, je weiter man vom Fluß abritt, bis auf die niederen Gesträuche und Tornstücke ab, um endlich wieder in die Weiche Gras­steppe zu münden.

Eine kurze Weile war man im Schritt wortlos neben­einander her geritten, als Marij mit der Reitpeitsche auf die weite grüne Ebene deutete, an deren Ende sich kleine schwarze bewegliche Punkte zeigten.

Sehen Sie, Mijnheer Woldemar, das sind die Rinder- heerden meines Vaters."

Ganz in der Ferne zeigte sich ein kleiner Hügel, an dessen Abhang einige Palmen wuchsen, die letzten Reste aus dem tropischen Südafrika.

Die Palmen dort", erklärte jetzt Marij,beschatten das Wohnhaus des Herrn von Krolikowsky, dort lebt er einsam