)s Stuttgart. 21. Juni. (Strafkammer.) Der schon mit 12 Zähren Zuchthaus vorbestrafte ledige 43 Jahre alte Schreiner Albert Kaufmann von Aalen beging bald nach seiner Entlassung au- der Strafanstalt in Cannstatt, Fell- nach und Zuffenhausen wieder eine Reihe von Dar- leheus-undKreditbetrügereien. In Weilder- stadt erschwindelte er von einer ledige» Person unter de« unwahren Vorbringen, er stamme au- einer guten Familie, sein Schwager sei RrichstagSsekretär, er selbst sei Witwer und wolle sie heiraten, Geldbeträge von 1050 Mk. ins­gesamt 250 Mk. Unter Einrechnnug einer gegen ihn wegen versuchten Betrugs erkannten, aber bereits verbüßten drei­monatigen Gefängnisstrafe, wurde Kaufmann zu der Ge­samtstrafe von 2 Jahren Gefängnis verurteilt.

ff Stnttgart, 21. Juni. Wegen schweren und einfachen Diebstahl-, Anstiftung zum Dieb­stahl, sowie wegen Sachbeschädigung hatte sich der ledige Schreinermeister Karl Geiger von Lrutrnbach OA. Waiblingen zu verantworten. Der Angeklagte, der Hau-brfitzrr ist, verübte im Laufe des v. I. in Leuteubach und Winnenden eine Reihe von Diebstählen, insbesondere wurden von ihm seine Mieter und Nachbarn bestohlen. In einer Wirtschaft entwendete er eine Geldtasche mit 10 bis 15 Mk. Inhalt, in einem Metzgerladen auS der Laden- kaffe 4 Mk. Außerdem veraulaßte er seine beiden Lehr­linge durch Drohungen einem Hausbewohner Holz zu stehlen. Au» Rachsucht fügte er einem Karusselbefitzer großen Schaden zu, indem er ein diesem gehöriges Zelt- tuch zerschnitt, und mit seinen Lehrlingen dir Radspeichen eines Packwagens durchsägte. Weil ihn einer der Be­stohlenen deS Diebstahl- bezichtigte, versuchte er Lessen Haus avzvzüsden. Er wurde deshalb vom hies. Schwur­gericht zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Unter Ein- rechnung dieser Strafe erkannte die Strafkammer gegen ihn auf eine Gesamtstrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Die Leiden Lehrlinge wurden wegen Sachbeschädigung zur Strafe deS Verweises verurteilt.

ff Stnttgart, 21. Juni. Auf der Gän 8 heidestraße gingen gestern vormittag eine« Fuhrmann seine beiden Pferde durch und rannten mit dem Wagen derart au eine Mauer, daß der Wagen zertrümmert und der Fuhrmann herabgeschleudert wurde. Fuhrmann und Pferde trugen nicht unbedeutende Verletzungen davon, sodaß erster» inS Karl-OlgakraukeuhauS und die beiden Tiere in die tierärztliche Hochschule gebracht werdeumußtev.

* Httachtnge«, 21. Juni. Die Freien Bereinig­ungen Württembergs für PeufiouSverficherung der Privat« »gestellten haben sich in riuer kürzlich hier gehaltenen Bertretrrfitzuug für eine Angltrderaug der Privatangrstellteuverficheruug an die Arbeitrrverficherung unter entsprechendem Ausbau der letzteren ausgesprochen.

fs Kudersvach, 21. Juni. Nachdem vor Kurzem die hiesigen Schuhmachermeister einen PreiSauf- schlag eiutreteu ließen, find nunmehr auch die Bäcker­meister mit einem Brotaufschlag uachgefolgt und zwar bei Weiß- wie Schwarzbrot um zwei Pfennig Pro Kilo. Seit einigen Tagen verkehrt von hier auS täglich ein Extrazug zur Beförderung der aus der Nachbarschaft eingrliefertru Kirschen. Der Ertrag fällt besser auS alS mau vermutete. Auch werden zur Zeit noch schöne Preise erzielt.

Am 16. und 17. Juni cr. tagte in Hotha die Haupt­versammlung deS Deutschen Privatbeamten- Vereins, der seinen Sitz in Magdeburg hat. Die Ver­sammlung war zahlreich von Vertretern aus allen Gauen de- Deutschen Reiches beschickt. Direktor Schmelz hielt einen Bortrag zu Punkt 1 der Tagesordnung: Stellung­nahme deS Vereins zur staatlichen Regelung der PeufionS- uud Hintrrblirbeneu-Verfichrrung für Privatbeawte. Am

Schluffe seiner mit großem Beifall aufgenommeuen Rede brachte der Referent die 'nachstehende Resolution in Vor­schlag, die nach kurzer Debatte einstimmig Annahme fand:

Die in Gotha tagende, auS allen Gaurn Deutsch­lands von Vertretern aller BerufSartrn und BrrufSstellungen de- privstwirtschoftlichen Erwerbslebens zahlreich beschickte Hauptversammlung deS Deutschen Privatkeamtev-BereinS erklärt sich für baldige Einführung einer staatlichen Pen- fionS- und H'ntrrbliebenru-Versorgnug für Privatbeamte. Die Hauptversammlung setzt in dankbarer Anerkennung deS durch die staatliche Denkschrift gebotenen Materials in die StaatSregirruvg daS vertrauensvolle Erwarten, daß sich auch für die Privatbeamteu eine Sicherung der Zukunft in den gebotenen Grenzen durch staatliche Maßnahmen er­möglichen läßt. Sie erblickt auch in einer staatlichen Rege­lung der Peufions- und Hiuterbliebeueu-Äersorquug skr Privatbramte eine bedeutsame Förderung de- Hanptpro- grammS deS Deutschen-Privatbeamten-Berein-, sowie einen Ansporn für die Privvtdeamtrv zu einer kräftigen weiteren Betätigung der zur Erlangung einer angemessenen und ausreichenden Sicherstellung nach wie vor unbedingt not- wendigen Selbsthilfe und beauftragt dir Hauptverwaltung, mitzuarbriteu au einer baldigen w d klaren Lösung deS Problem-'.

Die eigentlichen Verhandlungen, die in der Haupt­sache geschäftliche Gegenstände betrafen, verliefen äußerst anregend und in gleicher Weise auch die anläßlich der Hauptversammlung getroffeueu geselligen Beraustaltuugeu.

Orientierend sei noch bemerkt, Laß der Deutsche Pri- vatbeamtru-Vereiu, der, wie schon erwähnt, seinen Sitz in Magdeburg hat, zurzeit über 22 000 Mitglieder zählt und über ein Gesamtverwögrn von zirka 12 Millionen Mark verfügt. Der Verein besitzt umfangreiche Wohlfahrtseiu- richtuugen, Nuterstützuugsfonds rc. und Vrrfichrroug-ivstt- tute (Pension-kaffe, Witwenküffr, BrgräbMkaffe und Kran­kenkasse), dir sich der Hochschätzaug weitest» Kreise erfreuen.

* Kök«, 21. Juni. In zwei Vorträgen, die kürzlich Graf Zeppelin tu der hies. Bereinigung für staats- und rechtSwiffenschaftliche Fortbildung gehalten har, be­sprach er die bisher leistungsfähigsten Luft­schiff-Systeme (drS deS Majors v. Parseval und das Zeppeliu'sche in Deutschland, das der Gebr. Lebaudy in Frankreich) und sagte daun über seine letzte Versuchsfahrt im vorigen Oktober, bei der er so glänzend de» Bodevfee überflog: 11 Personen waren iu dem Luftschiff, 7 in der vorderen und 4 in der Hinteren Gondel. Die Fahrt fand in stürmisch bewegter Luft statt, sodaß der Bodens» weiße Schaumkronen zeigte, und dauerte 2 Stunde« 17 Minuten, in welcher Zeit ungefähr 110 Kilometer znrückgrlegt wur­den. Dir Lage des Fahrzeuges blieb ruhig und die Steuer- fähigkrit war so vollkommen, daß Zeppelin au zwei be­stimmten Häusern Feusterparade fahren konnte. Mit den zwei Motoren zusammen wird eine Geschwindigkeit von 60 Kilometer iu einer Stunde bet 60 Kilo Benzinverbrauch erreicht. Mit einem Motor wurden 40 Kilometer bet 25 Kilo Benzinverbrauch zurückgelegt. Die Herstellung de- Fahrzeugs, daS 11,6 Meter im Querdurchmrsser and 128 Meter in der Länge mißt, stellt sich auf etwa 300 000 Mk. Allein das Alumiuiumgrrippe kostet 40000 Mark. Die starren Luftschiffe (System Zeppelin) werden für den Sport meist zu teuer sein; aber im Besitz des Staates, von Ge­sellschaften und Unternehmungen können sie bedeutenden Aufgaben dienen. Sie werden wissenschaftlichen Expeditionen und Postverbiudnngrn zwischen solchen gute Dienste leiste». So könnten sie z. B. auch unsere ost- und westafrikavischen Kolonien miteinander verbinden. Als ZakanftSbildcheu zeichnet Graf Zeppelin eine Luftschiffoerbindung zwischen Berlin und London. ES müßte sich dafür eine Gesellschaft mit 4 Millionen Mark finden. Die Ausgaben würden be­tragen : für ZinS usw. 240 000 Mark, für Gehälter und

Lohn 120000 Mk., 24 Gasfüllnugen 70000 Mark, Benzin 50000 Mark, für Instandhaltung usw. 100000 Mark 580000 Mark. Demgegenüber ständen alS Einnahmen: Fahrten an 300 Tagen in beiden Richtungen, je 20 Rei­sende zu 90 Mark 1080000 Mk., bleibt Neberschuß 500000 Mark. Allerdings fehlen bis jetzt noch die Ein­richtungen für solche Personenbeförderungen. Küvftigm Herbst wird Graf Zeppelin iu seinem Luftschiff die draht- lose Telegraphie mit der Station Nauen der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie riurichteu. Auch für Kriegszwecke, und zwar sowohl für den Land- wie für deu Seekrieg, ge­denkt Graf Zeppelin sein Luftschiff verwendbar zu machen Zwar hat die Haager Friedenskonferenz daS Herabwerfeu von Sprengstoffen auS Luftschiffen auf 5 Jahre verboten, aber da zwei Mächte Luftschiffe besitzen, auS denen sich dies ermöglichen läßt, glaubt Graf Zeppelin nicht, daß die jetzige Konferenz dieses Verbot »neuem könne. Seiner Ansicht nach kann der Gebrauch solcher Geschosse nicht alS unvereinbar mit dem menschlichen Gefühl betrachtet werden, insofern jedes Mittel, daS geeignet sei, den Krieg abzu- kürzrn, alS im Sinne der Menschlichkeit liegend angesehen werden müsse. Allerdings w'll auch er ein Beschießen von Wohnplätzeu vermieden wisse», such wenn sich iu ihnen Truppen festgesetzt haben. Im Seekrieg wäre die Möglich­keit gegeben, Torpedos ans Kriegsschiffe zu werfen. Um diese Zukunftsbilder vollständig za machen, sieht Graf Zepprlm schon die Notwendigkeit der Festsetzung eineS Luft- rechres voraus. Doch wirs dessen Festsetzung wohl noch etwas Zeit habe», bis sich wirklich einmal die Anfänge des Laftverkchrs bemerkbar mache».

* Klrk, 22. Jam. Der VerbaudLtag deutscher Juwe­liere, Gold- und Silberschmiede, der vom 3. bis 5. August hierselbst stattfinLeo sollte, ist auf den 10. bis 12. August verschoben worden, weil vom Chef deS Admiralstabs die Mitteilung eiugivg, daß die deutsche Hochseeflotte vom 9. bis 24. August iu Kiel liegen werde. Den Teilnehmern am BerbandStsge soll Gelegenheit zu einer Besichtigung gegeben werden.

Hs Kiek, 21. Juni. Heute vorm. 10 Uhr begann an­läßlich der Kieler Woche die erste große Regatta deS kais. Jachtklubs. Am Start erschienen etwa 30 große und mittlere Jachten. Um 10 Uhr starteten alS ersteMeteor* und »Hamburg". Der Kaiser hatte sich um 9 Uhr au Bord des .Meteor" begeben. AlS Gäste waren geladen: Fürst Bülow, Adjutant v. Pleffeu, der Fürst voa Monaco u. a.

* Luaremönrg, 21. Juni. Die Kammer trat heute in die Beratung des Entwurfs deS Gesetze- ein, durch ba­de« Familienstatut des Großherzogs betreffend die weibliche Erbfolge Kraft verliehen wird. Der StaatSminister Eyfcheu wandte sich in seinen Ausführungen gegen ein heute eiugrbrachteS Protesttelegramm des Grafen von Merenberg. Die Beratung wurde nicht zu Ende ge­führt und auf morgen vertagt.

* Zfaris, 21. Juni. Im Senat legte gestern der Minister deS Auswärtigen, Pichoo, einen Gesetzentwurf vor, wodurch das deutsch-französische llebereinkommrn üb» das literarische, künstlerische und industrielle Eigentum genehmigt wird.

* Ka«g, 21. Juni. Ja einer Besprechnag der Bor- fitzendes der vier Kommissionen und des Generalsekretärs der Konferenz wurde beschlossen, daß die erste und die zweite Komnüsfion sich am 22., die dritte und vierte am 24. dS. Mts. konstituieren sollen. Wie das»Niederläud. Korrsp.-Bur." erfährt, wird der deutsche Vorschlag brtr. Einrichtung eines internationalen ApPrllgerichtShofeS für Priseugerichte voy der norwegischen Vertretung energisch unterstützt werden, weil die norwegische Regierung schon zu Beginn d. I. eine Note an die russische Regierung

M LefefrrrcHt.

Der Historiker liest im Buch der Geschichte die Zeilen,

Zwischen den Zeilen den Sinn liest und erklärt der Poet.

Roman von HanS Wald.

(Fortsetzung.)

Einige Minuten schritten Baron Rotteutal und Agnes Birkhausen schweigend neben einander her, als ob sie den Weichen Klängen der Konzert-Mufik lauschten, die von drüben herübrrschallte. Daun sagte Rotteutal in feinem liebevollen, fast zärtlichen Ton, mit dem er sie angesprochen: .Da würdest gut tun, meine» Arm zu nehmen, Agnes!"

Entsetzt wich sie von seiner Seite zurück, aber er tat, alS bemerkte er nicht-,Bitte, ich sagte eS nur um Deinet­willen,' antwortete er unverändert herzlich; »hinter dem Schleier erkennt Dich ja Niemand, aber wenn Du mir Deinen Arm gewähren wolltest, fielen wir weniger etwa auS begegnenden Leuten auf. Ich meine," fügte er iu leichtem Scherz hinzu,dir Schwester brauchte sich ihrrS BrnderS nicht za schämen.'

Sie sah ein, daß er recht hatte, und ließ ihm ihren linken Arm. Auf seine letzte Bemerkung ging sie nicht weit» ei».Also, bitte, Stephan, sprich. Du kannst Dir denken, daß meine Zeit gemessen ist. Oder gestatte, daß ich von vornherein daS Möglichste tue, unser Zwiegespräch zu be- schleunigen. Nicht wahr, eS handelt sich um Miß Ellen BaruS?'

,3a. Also da Du, wir ich anuehme, von meinen Absichten und Wünschen unterrichtet bist, kann ich sofort fragen, ob Du gewillt bist, sie zu fördern?' Er heftete seine scharfen Augen durchbohrend auf Agnek Schleier, als wolle er ihr die Antwort von deu Lippe» lesen. Drüben klang gerade der einschmeichelnde Magali-Walzrr, von der Musikkapelle meisterhaft vorgttrageo, herüber.

Das will ich,' war AgneS klanglose Erwiderung. »Nicht um de- Baron Rotteutal wegen, sondern weil ich nicht vergesse, welchen Namen Du einst trugst. Und weil eine jede neue arge Nachricht über Dich daS Schlimmste für unserer beider Mutter bedeuten würde. Deshalb will ich tun, was Du wünschst I"

Tausend Dank, Beste,' sagte er und versuchte ihre Haud an seine Lippen zu ziehen. Sir en riß sie ihm eilig.

.Bitte, laß das,' fuhr sie abweisend fort, .und laß «ich zu Ende rede». Ich will Dir helfen, vorausgesetzt, daß Du es mir nicht unmöglich machst!'

.Ah, Da stellst Bedingungen, verklausulierst Deine Unterstützung,' versetzte er, die hohe Stirn iu Falten ziehend.

Ich stelle keine Bedingungen, sondern erwähne nur Selbstverständlichkeiten,' lautete Ihre feste Antwort;also bitte, höre. Miß Ellen Büros, der Du gesagt hast, ich kennte Dich al- Landsmann und Jngrudfrrnnd, hat, wie Du ja wohl schon vorausgesetzt hast, mit mir gesprochen. Ich soll ihr raten. Wenn ich Deine Partei ergreife, wenn sie auf mein Wort hin Dir ihre Hand gibt, daun über­nehme ich eine gewisse Verantwortlichkeit für die Zukunft.'

Glaubst D« etwa nicht, AgneS, daß ich Miß Ellen Bnrns aufrichtig verehre?'

DaS kann ich nicht entscheide»,' erwiderte sie herb; aber freue» sollte eS mich, wen» Du eS heute ernster mit solchen Beteuerungen nimmst, wie in Deiner Jugend. Ich habe jene Briefe nach Heidelberg gelesen, Stephan."

Einen Augenblick verhinderte ihn der Aerger am Sprechen; und auch die Scham. Denn au alle Erlebnisse feines bewegten Lebens dachte er liehe», wie an dies dunkle Kapitel, daS einem vertrauenden jungen Menschenkind« iu der sonnigen Nrckarstadt daS blühende Leben gekostet hatte.

Aber daun sagte ihm seine Klugheit, daß er jeden unnützen Streit mit AgneS vermeiden müsse, wenn er auf

seine Ziele nicht gänzlich verzichten wolle, und so begnügte ' er sich zu antworte«:Sei Überzeugt, daß ich jenes trau­rige Ereignis, daS aber doch ein vou mir nicht gewollter Zufall war, nicht vergessen habe, daß ich darum ernster denke. Dn kannst meinen Worten Vertrauen schenken.' ?

»Nehmen wir also an, Du meinst eS so, wie Dn i sprichst. Jedenfalls wirst Da aber nicht zn leugnen wagen, , daß Miß Ellens Millionen deu Reiz ihrer Persönlichkeit für Dich erhöhen. .Und weil Dir um so sehr viel mehr z gegeben wird, als Du gibst, bitte, der augemäßte BarouS- i Titel, um dessen Ursprung man sich ja in Amerika nicht viel bekümmern wird, imponiert doch nicht mir, mußt Du mit Deiner Vergangenheit vorher vollständig brechen. So, nun weißt D», waS ich für selbstverständlich halte.'

»Und was verstehst Du darunter, mit der Vergangen­heit z« brechen?'

»Also Da verstehst mich doch noch nicht ganz?' gab sie bitter zurück. .So will ich denn deutlicher werden. Also, daß Du dem Spiel entsagst, die reichen Mittel, die Dir als Gatte vou Ellen zur Verfügung stehen werden, nicht auch diesem Moloch hier,' sie wieS verächtlich aas die Spielbank,opfern wirst, scheint mir zum mindesten eia Gebot der Selbstachtung.'

Da sprichst sehr scharf," versetzte er, .aber ich . schweige, weil Da recht hast."

»Nicht minder natürlich will mir der Abbruch aller . j Beziehungen nicht ganz zweifelsfreier Natur, die Du bisher unterhalte» hast und ine für Deine Frau mit Recht peinlich j sein würden, erscheinen. Dn wirst selbst sagen, daß eine Dame, wie Ellen BuruS eS ist, r icht iu das MÜieu hinein- paßt, iu dem Du Dich bisher bewegtest."

Rottental brauste auf. »Spießbürgerliche Hamburger Patrizier möge« sich darin allerdings nicht Wohlbefinden,' höhnte er, aber . . .'

Agnes unterbrach ihn kalt. .Bitte, werde nicht laut.