Skandal gab es in der belgischen Abge­ordnetenkammer. Der neue Arbritsminister Hubert behauptete in Beantwortung einer Auftage wegen einer Bergarbeiterstreiks, die Streikleitrr führten den Auistaud gegen den Willen der Arbeiter fort, weil sie hierfür täglich 5,50 Fr. bezögen. Die Sozialdemokraten erhoben furcht- baren Lärm. Schimpfworte wie Lamp uud Lügner regneten auf den Minister nieder. Abg. Delporte nannte den Minister einen infamen Verleumder, wofür er zur Ordnung gerufen wurde. Unter allgemeiner Erregung wurde die Sitzung geschlossen.

In der russischen ReichSduma Pfeift ein scharfer Wind. Die Parteien bekämpfen sich unter einander, und die Linke liegt in fortdauernder Fehde mit der Re­gierung. Haussuchungen bei dem sozialdemokratischen Ab­geordneten Osol haben die Spannung noch verschärft.

LandesnachriHLen.

Alteusteig, 24. Mai. Bei den im Laufe dieses Früh- jahrs am Sitze der Handwerkskammer Reutlingen statkge- foudeneu Meisterprüfungen haben u. a. mit Erfolg de- standen und damit das Recht zur Führung drS Meister­titels erworben: Emil Stotz, Gipser, Altensteig; Lud­wig Großmaou. Schreiner, Altensteig; Karl Luz, Wagner, Altensteig;WilhelmBeutler, Bäcker, Nagold.

Atteustel-, 24. Mai. Die schon in einer früheren Mitteilung von unS erwähnte Versammlung zur Gründung eines Landesverbands der Schreinermeister für Württemberg und Hoheuzollrru findet nun, wir eudgiltig bestimmt, am Sonntag den 26. ds. MtS. im Konzertsaale der Liederhalle in Stuttgart statt. Bei dem großen Interesse, welches den Orgauisatiousftageu im Handwerk heute erfreulicherweise entgegengebracht wird, dürfte ein zahlreicher Besuch dieser Versammlung auS allen Teilen des Landes in Aussicht zu nehmen sein.

* Attensteig, 24. Mai. Nächsten Sonntag, nachm. 2 Uhr, findet tu der hies. Kirche ein MissionS fest statt, anläßlich dessen die beiden Missionare Schaible auS China und Schoßer aus Ostindien sprechen werden.

I Atterrsteia, 24. Mai. Die Dienststuuden bei der württ. Postverwaltuug sind für die Beamten ueuerdingS folgendermaßen geregelt worden: Bei andauern­der Beschäftigung kann eine Dienstzeit von 48 Stunden wöchentlich gefordert werden. Bei geringerer Inanspruch­nahme beträgt die wöchentliche Zahl der Dienststuoden LiS zu 51, bei Postämtern 3. Klaffe bis zu 60 Stunden. Die wöchentliche Dienstzeit der weiblichen Beamten hat fich zwischen 42 uud 48 Stunden zu halten, bei Postämtern 1. und 2. Klasse nicht über 45 Stauden. Bon den Unter- beamten find bei audaurrud starker Inanspruchnahme womöglich nicht über 60 Dienststuuden wöchentlich zu fordern; bei weniger anstrengendem Dienst soll nicht über 63, bei Postämtern 3. Klasse nicht über 65 Wocheustundeu hiuauSgegangeu werden. Bei neuer Feststellung von Dienst- beschrribuugen soll fich das ArbeitSmaß des Personals an der unteren Grenze der zulässigen Inanspruchnahme halten. Im RrichSPostgebiet betragen die Dienststuuden Lei den Beamte» biS 54 Stauden und bei Postämtern 3. Klasse bis 60 Stunden; bei den Beamtinurn bis 43 Stunden und bei Unterbramteu bis 69 Stunden. Dieser Vergleich ist sehr interessant; er zeigt, daß tu Württemberg die Angestellten der Post um 4 Stunden wöchentlich besser gestellt find, als wie ihre Kollegen bei der Reichspost. Auch die sonstigen Bestimmungen über die Ruhepausen im Betrieb der württ. Post find bemerkenswert. ES heißt da: Dienstfreie Pausen zur Einnahme von Nahrung dürfen nicht zu knapp be­messen sein. Das Mittagessen soll, wenn immer durchführ­bar, zur üblichen Zeit eingenommen werden köuuev. Die

M L-l.frucht. W

Der Feigling stirbt schon oft vor seinem Tode,

Der Tapfere tostet ihn ein einzig Mal.

Von allen Wundern, die ich je vernahm,

Scheint mir das größte, daß der Mensch sich fürchtet, Obwohl er weiß, es kommt sein Lebensende,

Wann's kommen soll.

Shakespeare.

ILÄchLig.

(Fortsetzung.)

Frau Edith Nottberg und vr. Fritz Henning waren allein. Der junge Arzt bat die schwache Frau, fich vor jeder Erregung zu hüten, aber fie antwortete, daß eS ihr unmöglich sei, den Sturm der Empfindungen, den seine Worte vorhin entfesselt hatten, noch länger in fich zu ver- schließen. .Ich mutz mich aussprecheo, uud da eS mit dem Kind/ fie wies auf die Haustür, durch die ihre Nichte ge­gangen war, .nicht geschehen kann, bitte ich Sie, mich an- zuhören. Sie sahen mein Erschrecken, als Sie davon sprachen, daß ein Baron Rottevtal fich an der Riviera nach großen Spielverlusten erschossen hat.'

Erschossen haben soll, verehrte Frau,' warf der Doktor ein, .genauere Mitteilungen fehlen, wie ausdrücklich in der Zeitung beigefügt ist.'

Edith Rottberg seufzte tief.ES wird schon so sein, und ich weiß wirklich nicht, ob ich nicht sagen soll, diese traurige Lösung sei die beste. Und doch tut es weh, schmerzt eS ein Matterherz, ein Kind zu verlieren, selbst wenn es mehr, wie ein Sorgenkind war, das den meisten Nächten meines LrbruS den Schlaf raubte.'

Ihre müde Hand wischte die perlenden Tropfen auS - den milden Augen, während fich Hrnnig schonend jeder weiteren Frage enthielt. Dann begann fie selbst wieder: ! »ES wird Sie Wundern, lieber Freund, daß ein Mensch,

Sonntagsruhe soll soweit ausgedehnt werden, als fich dies mit den allgemeinen Interessen und der Sicherheit des Be­triebs verträgt.

Kdelweiker, 23. Mai. (Korr.) Am Pfingstmontag war hier eine Hochzeit, die durch eiuen schrecklichen Unglücks- fall ein tragisches Ende fand. Der in der Umgegend als fleißiger Waldarbeiter bekannte, hochbetagte Peter Schumacher von hier stürzte die Treppe in der Wirtschaft zum Adler hinab uud war zunächst bewußtlos. Nach Berfinß von 4 Stunden war er, der vorher noch ein fröhlicher Hoch- zeitSgast war, eine Leiche.

* Are«se»stadk, 23. Mai. Wie daS Stadtschultheißru- amt neuerdings mitteilt, find nunmehr die Land- havsstraße und die Straße nach dem Kienbrrg, zwei von den Luftkargästen mit Vorliebe gewählte Spazierwege, mit Antomobilsperre belegt worden.

ß«tw, 24. Mai. (Eiug.) Bon der süddeutschen Zelt- Mission werden hier vom Pfingstfest au 14 Tage lang EvaugrlisationS-Versammlungen abgrhaltrn, wobei sehr hervorragende Redner auftreten. Die Mission erfreut fich einer außerordentlich großer Zuhörerschaft.

ff ßakw, 23. Mai. Im Juli findet unter Leitung von Lehrer Jäkle hier ein mehrwöchiger Kur» für stotternde Kinder deS Bezirk- statt. Die Kosten trägt die Amtspflege. Im nahen Holzbronn wird im Laufe dieses Jahr- eine Kirche und ein Pfarrhaus erstellt, wozu die Vorarbeiten bereits im Gange find.

* Aolleusnrg, 23. Mai. Heute früh zwischen 2 und 3 Uhr brach in den Schedbauten der Maschinenfabrik und Eisengießerei Grüuau, G. w. b. H, Feuer aus. Die sofort alarmierte Feuerwehr war rasch zur Stelle, nud eS gelang ihr in kurzer Zeit, daS Feuer auf seinen Herd zu beschränke». Dem Brand fiel ein Teil der Schedbauten, in dem sich die Eisengießerei befand, zum Opfer; DaS Feuer soll durch den Trockenofen auSgrkommen sein.

ff Hteuttinge«, 23. Mat. (Auch ein Submisfions- ' ergebniS.) Auf die von einer hiesigen Staatsbehörde vor kurzem ausgeschriebenen Schreinerarbeiten ist nur eine einzige Offerte ringegangen und zwar mit eine» Aufgebot von 48 Prozent. Der Voranschlag scheint mit den heutigen Lohn- und PreiSverhältnisfen jedenfalls nicht ganz im Einklang gestanden zu haben.

* Metzingen, 23. Mai. Wir man auS zuverlässiger Quelle erfährt, ist die hiesige zur Zeit vakante Stadt- Pfarrei dem Pfarrer Falch in KatserSbach, OA. Welzheim uud die erledigte Stadtpfarrei in Urach dem Revrtenten Gaub in Tübingen übertragen worden.

* Stuttgart, 24. Mai. Aerztliche Untersuchungen der

zum Einjährig-Freiwilligeu-Dieust berechtigten jungen Leute, die beim Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 ihrer Dienstpflicht genügen wollen, find für 29., ? 30. Juli. 1. und 2. August in Aussicht genommen. An­meldungen hierzu fisdeu mit Rücksicht auf die Lbwesen- heit deS Regiments aus der Garnison vom 1. Juli ab ' schriftlich Leim RegimeMS-Kommando (Adr: Truppen- ! UebuugSplatz Müvfingen) statt. Berechtigungsschein und i Leumundszeugnisse seit Erteilung der Berechtigung find dem Gesuche beizufügen. Auswärtige werden auf brsosderu s Wunsch bei dem ihrem Aufenthalt vächstgelegeuen Bezirks- > kommando ärztlich untersucht. E

ss Stuttgart, 24. Mai. Der Verband deutscher ; BerufSfenerwehreu hält seine siebente Berbaudsoer- ; sammlung vom 12.16. Juni in Stuttgart ab. Die ge­schäftlichen Verhandlungen und Borträge finden im großen Rathaussaal statt. Bon der Stadt Stuttgart find die Kon­greßteilnehmer zu eiurm Frühstück eingeladev. Vorgesehen ist eine Wageufahrt nach Uatertürkheim zur Besichtigung der Daimlrrwerke.

' Höppiu-e«, 24. Mai. Eine bemerkenswerte Ent­scheidung über die Kompetenz der Innungen. Ein hiesiger

der fich Baron Rottental nennt, mein Sohn sein kann. Aber es ist so. Daß dem so ist, weiß außer mir nur meine Tochter Agnes. Auch zwischen ihr und ihrem Glück, ihrer Vermählung mit Franz Gerlhausen, stand der Schatten dieses Unglücklichen. Lauge hat «eine Tochter geschwankt, ob fie nicht dem Bräutigam voa dieser unserer Familien­schande, die mein Sohn über unS brachte, erzählen sollte, aber immer fürchtete fie, den Mann ihrer Liebe zu ver­lieren, und so schwieg fie. Es war für AgneS ein furcht- barer Kampf, uud ich litt mit ihr!'

Erschüttert von ihrem tiefen Schmerz bat Fritz Hrnnig fie einzuhalteu, aber die gequälte Frau lehnte eS ab.JL muß mich auSsPrecheu,' wiederholte fie, »der Schmerz und die Sorge ersticken mich sonst. Uud ich weiß Niemand weiter, dem ich sonst mich anvertraueu könnte. Uud ich bitte Sie auch noch, mir zu raten uud zu helfeu. Gewißheit über Stephans Schicksal zu erlangen. Zu dem Zweck aber müssen Sie AlleS wissen. Uud ich fühle mich in der Tat kräftig genug, zu erzähleu. Also vernehmen Sie: Stephan ist das älteste Kind unserer Ehe, über zehn Jahre älter, als AgneS. ES war der Liebling meines Mannes, der in ihm seinen Nachfolger für seinen ärztlichen Beruf sah. Stephan sagte, als er vor die Frage gestellt war, Medizin zu studieren, gerade heraus, daß iha diese Tätigkeit wenig locke, aber da er selbst kein ernstes Ziel für sein Universttätsstudium au- geben konnte, blieb es bei dem Wunsch und Willen meines Gatten.'

Stephan fügte fich scheinbar ohne weiteren Protest, uud mein Mau», als er seinen LiebliugSgedankeu erfüllt meinte, ließ in seiner Freude dem jungen Menschen für die Studienzeit volle Freiheit. Stephan besuchte zuerst Heidel­berg; er lebte sorglos, und mein Manu stellte ihm wider­spruchslos alle erforderlichen Mittel zur Verfügung, obwohl fie nicht gering waren. Ich machte ihn zuerst i« Scherz- dann nachdrücklicher darauf aufmerksam, daß Stephans

, Metzgermeistrr hatte beim Gemeiuderai gegen ein« von der hiesigen Metzgerinouug ihm auferlegte Straf« wegen Nichteinhaltung deS von der Innung festgesetzten Verkaufspreise» für Würste Beschwerde erhoben. Der Metzger war von der Innung bestraft worden, weil er einem Kautiuenwirt zu je einem Dutzend Würste eine Wurst dreiugab. Die Strafe lautete auf 20 Mk. In seiner Be­schwerde an den Gemeiuderat machte der bestrafte Metzger geUend, daß er dem Kantinenwirt früher eiu Vesper ge­geben habe uud als der Wirt bemerkt habe, er bekomme von anderen Metzgern bet einem Dutzend Würste eine als Zugabe, sei ihm von der Frau (des Metzgers) diese Zugabe- Wurst bewilligt worden unter Aufhebuug deS bisher üb­lichen Bespers. Der Gemeiuderat erklärte fich außerstande, die Strafe aufzuhebeu, doch gab er hierbei seinem Befremden über die Höhe der Strafe Ausdruck. Bon verschiedenen Mitgliedern drS Kollegiums wurde Bedauern darüber geäußert, daß die Regierung derartige Bestimmungen ge­nehmigte, wodurch jede» Mitglied gezwungen sei, fich den Juuuugsbrschlässeu auch in der Preisfrage zu fügen.

ff Mm, 23. Mai. Einen peinlichen Auftritt gab es kürzlich im Cafe Lluz in Neu-Ulm. Der württem- bergische zur Artillerie kommandierte Leutnant Hau- Mör­schel, vom Jnfanterierrgimevt 127 stellte einen bayrischen Wallmeister zur Rede, weil ihn dieser angeblich im Lokal nicht gegrüßt hatte. Einige Zeit nach de« Wortwechsel erschien der Leutuaut im Cafe mit einer Patrouille, befahl ihr das Aufpflkmzeu des Seitengewehrs uud kündigte dem Wallmeister die Verhaftung an. Dieser gab seinen Säbel ab uud schloß fich der Patrouille an, die ihn auf die Haupt- wache auf württembergischem Ufer verbrachte. Der Vorfall dürfte eiu gerichtliches Nachspiel haben.

AusLÄrMfches.

* Nie«, 24. Mai. Mittwoch ist hier der inter­nationale Bundestag der Landwirtschaft­lichen Genossenschaften eröffuet worden. Ju der Begrüßungsansprache wies der Borfitzeude deS Bundes­vorstandes, Gehrimrat HaaS-Darmstadt, darauf hin, daß der Bund ein Werk des Friedens sei and eise Versöhnung der Gegensätze anstrebe. Der SektionSchrf v. Zalrskt be­grüßte die Versammlung im Namen der österreichischen Regierung. Haas erörterte sodann die Aufgaben und Ziele deS Bundes, der die Förderung der gemeinsamen Interessen uud den einheitliches Ausbau der genosseuschaftlichen Organisationen uud deren Verbindung bezwecke. Marchese Capelli-Rom sprach die Hoffnung aus, daß fich in manches Fragen eiu freundschaftliches Zusammenwirken mit dem iu- leruatioualen Landwirtschaftlichen Institut in Rom ergeben werde. Prof. Defourmantelle-Parts erörterte die Möglich­keit deS Beitritts der landwirtschaftlichen Organisationen Frankreichs zum Bunde.

* ^eris, 24. Mai. Nach dem Gesetzentwurf des französtscheu FiuanzmiuistcrZ Caillaux zur Behebung der Krise im Weinbau find die Weinbauern ver­pflichtet, des Ertrag ihrer Ernte avzugebeu. Er verbietet vollständig den Znckerzusatz nach der Kelterung uud belegt den für die erste Kelterung verwandten Zucker mit einer Steuer. Ferner wird der Ankauf von Zucker über 25 Kg. gewissen Formalitäten unterworfen. Die Vermehrung von Schaukwirtschafren, besondere Fälle anSgenommeu, ist vom 1. Januar 1908 ab untersagt.

* ßhristiarria, 25. Mai. Das Storthiug bewilligte mit 63 gegen 48 Stimmea 300000 Kronen für den Bau eines Unterseebootes ,daS bei der Firma Krupp iu Auftrag gegeben werden soll. Ferner bewilligte daS Stort­hiug einstimmig 500 000 Kronen für einen Lorprdojäger, dessen Bau bereits früher beschlossen worden war, uud

Ausgaben ihn zum Leichtsinn verführen mußten. Doch «eiu Gatte lachte, er war blind im Vertrauen zu seinem Liebling und sagte sogar zu seiner Entschuldigung, laß ihn nur. Edith, Jugend will auStobrn. Die Praxi- bringt'- schon noch ein.'

Sie machte eine kleine Pause, nahm mit Hilfe deS jungen Arztes, wieder einen Schluck Wasser uud fuhr dann fort: .Bier Semester war Stephan iu Heidelberg gewesen, er hatte uns hier io unserem stillen Städtchen wiederholt besucht, und sein lachendes sorgloses Arußrre hatte auch meine Bedenken zerstreut. Er war rin blühend schöner junger Meusch, kein Wunder, daß er all den juugeu Mädchen hier den Kopf verdrehte. Ich warnte ihn, sein i Herz za früh zu verlieren, da er bald mit der Gretel, bald

> mit der Bärbel tändelte, aber er verscheuchte alle «eine Bedenken mit seinem helleu Lachen. Er wollte sich über­haupt nicht Linden, und wenn, dann müßte es eine schwerreiche Frau sein. Geld macht nicht glücklich, meinte ich zu ihm. Aber es ist doch gut, wenn man genug davon hat, Mamachen, antwortete er lächelnd. Eines Tages, er war zum letzten Male längere Zeit bei unk, fand ich auf dem Tische in seiner Stube das Bild eines wunderhübschen jungen Mädchens iu Echwarzwälder Tracht liegen. Ich

> drohte ihm mit dem Finger: Du, Stephan I Wieder lachte er, das sei das Portrait einer Heidelberger Kellnerin, die in ihre Heimat zurückgekrhrt sei uud ihm daS Bildchen zum Andenken gesandt habe. Ich mußte mich begnügen. Auch mein Mann, dem ich davon sprach, antwortete mit einem Scherz. Laß doch die juugeu Leute, Stephan hat mir ja selbst davon erzählt. Eine Jugeudrselei, die weiter nichts auf fich hat. So schien AlleS Freude uud Sonnenschein, bis daun der Tag kam, au dem mein Manu eiu sehr ernstes Gesicht machte.'

Verehrte Frau, Ihre Erzählung greift Sie doch Wohl au,' bemerkte Dr. Hrnnig.