! Stuttgart, 22. Mai. Zur Frage der hygienische» Milchvrrsorgnng Stuttgart-. Bor zwei Jahren wurde in unserer Stadt eine Bereinigung zur Verbesserung der Stutt­garter Milchverhältuisse unter dem Vorstand von Dr. Camerer gegründet. Dieser Verein, der bei der Ausarbei­tung der neuen Stuttgarter Milchpolizeivorschriften mit- wirkte, hat im Sinne, in der nächsten Zeit eine Neuerung einzuführeo, die von allgemeinem Juteresse ist. Diese Neuerung besteht in der regelmäßigen Veröffentlichung der UlltersuchnugSergebnisse der Stuttgarter Vorzugsmilch, (Kindermilch, QualitätSmilch). Durch die Veröffentlichungen wird unter den verschiedenen milchwirtschaftlichen Betrieben, dir Vorzugsmilch in den Handel bringen, ein Wettbewerb augeregt, der nur dazu führen kann, daß sich jeder frei­willig unter der chemisch-baktrriologischeu Kontrolle deS obigen Vereins stehenden Betriebs anstrengt, baS beste Pro­dukt den Konsumeuteu zu liefern. Die chemisch-bakterio­logischen Untersuchungen, die i« chemisch-bakteriologischen Laboratorium von Ingenieur Adolf Reitz auSgrführt werden, erstrecken sich auf die Bestimmungen de- SäuregradS, deS SchmutzgehaltrS, deS Fettgehalte- osw. Das NutersuchungS- material wird ohne Wissm de- Milchlirferavteu in wech­selnden Zwischenräumen, vorderhand monatlich wenigsten- einmal, bei einem Käufer entnommen.

Heisliage«, 22. Mai. Der landwirtschaftliche Bezirks- Verein GeiSltugen hat beschlossen, anS eigenen Mitteln Matterschweinprämiierungru zu veranstalten, da die früher von der K. Zentralstelle hierzu bewilligten StaatSbeiträge nicht mehr gewährt, sondern den im Laude angelegten Zucht- stationru zogrführt werden. Am letzten SamStag wurde der erste Versuch gemacht und e- fand die erste Bezirk-- mutterschwein-Prämiierung hier statt. ES konnten sieben Tieren Preise im Gesamtbetrag von 200 Mark (vou 10 biS 45 Mk.) zurrkauut werden. ES ist zu wünschen, daß dieses Vorgehen deS landwirtschaftlichen Bezirk-vereinS Geislingen Nachahmung im Lande findet, um die Züchter in ihren Bemühungen anzuspanneu. Am Pfingstmontag Mittag machte der hier beschäftigte Bierbrauer B. den Versuch, sich auf die Schienen zu legen, wurde aber vom Bahnpersoual daran verhindert uod ins hiesige BezirkSkraukenhavs ver­bracht ; eS scheint sich um eine Alkoholkraukheit zu handeln.

* Hmüttd, 22. Mai. Die LaudeSversamm- laug der Evangelischen Arbeitervereine Württemberg- Hot einen sehr gute« Verlauf genommen. An Stelle deS scheidenden Professor Dr. Schöll wurde Stadtpfarrer Mayer-Stuttgart zum ersten BerbandSvorfltzendeu gewählt. Außerdem wurde der Berband-lritung und dem Brrband-sekrrtär Fischer da- volle Vertrauen ausgesprochen.

! Aale«, 22. Mai. Die hiesige Arbeiterschaft strebt seit geraumer Zeit die Errichtung eines städtischen Arbeitsamtes an. Die bürgerlichen Kollegien haben nun die Errichtung eines Arbeitsamtes beschlossen.

* Die Zahl der Wirtschaften tn Württem­berg. Nebrr den Stand deS Wirtschaft-weseuS findet sich eine interessante Statistik im letzten Amtsblatt deS Mini­steriums oeS Innern. Dieselbe ergibt gegenüber der letzten Statistik vom Jahr 1885, daß die Zahl der unbe- schränkten Wirtschaftsbetriebe (der Gast- und Schank- Wirtschaften mit Branutweinschauk) gegenüber dem Jahr 1885 um 931 zugenommrn hat: 1895 find e- 14 858 und 1885 jedoch 13 927 Wirtschaftsbetriebe, das Verhältnis der Zahl dieser Betriebe zur BevölkernugSzabl war im Jahr 1885 nur 1 : 143 und ist im Jahr 1905 gestiegen auf 1 : 155 (d. h. eS entfiel eine Wirtschaft auf 143 bezw, 155 Einwohner). Auffallend ist, daß Bezirke mit mehr ländlichen Verhältnissen und die kleineren Gemeinden de- Landes die größte Zahl vou Wirtschaften haben. Dir Ver- hältuiSzahl in den Gemeinden mit über 10 060 Einwohnern ist 1 : 160 (in Heilbro« 1 : 158), in den Gemeinden mit 3000 biS zu 10 000 Einwohnern 1 : 134, in den Ge­

meinden mit weniger alS 3000 Einwohnern 1 : 135. Pole hinsichtlich der BerhältuiSzahlen bilden unter den Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern Göppingen (1 : 113) einer­seits, Schwenningen (1 : 302) andererseits, unter den Ge­meinden von 3000 bis 10000 Einwohnern Wangen i. A. (1 : 91) und Pfullingen (1 : 335). Der Verfasser dieser Statistik gelangt zu der Ueberzeugusg, namentlich auch im Hinblick auf die Zahl der Wirtschaften in den anderen deutschen Ländern, daß in Württemberg ein Uebermaß au Wirtschaften vorherrscht, daS auf da- öffentliche Wohl nachteilig etnwirkl. DaS Ministerium deS Innern hat des­halb auch Veranlassung genommen, tn einem besonderen Erlaß auf diesen Mißstano aufmerksam zu machen und deu Behörden eine strengere Prüfung der Wirtschafts-Gesuche zu empfehlen.

Verschiedenes. Die 22jährige Sofie Zimmermann, Tochter deS Farrenwärter- in Betra, wurde gestern Abend in Dettingen vou ihrem jüngeren Bruder unvorsichtiger- weise mit einem kleinen Terzerol, welches letzterem alS un­geladen galt, iuS Auge geschossen. Die Verletzte mußte noch in der Nacht nach Tübingen gebracht werden. Bei Grabarbeiten auf dem Obrrrothrr Friedhof ereigneten sich zwei schwere NnglückSfälle. Dem Wagnermeister Lippeth wurde durch eine Eisenschraube die rechte Hand schwer ver­letzt, sodaß er die Arbeit einstellru mußte. Als Ersatzmann wurde für ihn der Bäcker Wolf beigezogev, der während der Arbeit so unglücklich von einer Hebestauge getroffen wurde, daß er einen Bruch der Wirbelsäule erlitt, der einige Tage darauf deu Tod des Unglücklichen zur Folge hatte.

* Kalle, 22. Mai. Zehn Jabre stad vergangen, seit Hierselbst die .lokalisttsche' Frei« Vereinigung deutscher Ge­werkschaften begründet wurde. Das Organ dieser aoarcho- sozialistischen Gewerkschaften benützt daS zehn­jährige Jubiläum alS Gelegenheit, deu radikalen Charakter de- Aoarcho-SozialiSmuS scharf zu betonen. Den gewerk­schaftlichen .neutralen" Zrntralverbändeu gegenüber pocht daS avarcho-sozialistische Organ auf daS Festhalten an dem Gedanken deS Generalstreiks, der sozialdemokratischen Partei aber hält eS die letzten Neichstagsverhaudlungen Über deu Hreresrtat vor. Ja letzterer Beziehung führt eS u. a. folgende- aus: »Das, was die sozialdemokratische Reichs- tagSfraktion diesmal in den Militärdebatten dem revolutio­nären Empfinde» geboten hat, war so starker Tabak, daß es die gesamte Parteipresse in Erregung gebracht hat. Nur zeigt sich hier wieder der entmannende Personenkult; denn vor der Person Bebel- macht die Kritik erfarchtsvoll Halt, dagegen kriegt eS Noske ordentlich, so daß dieser sich in einer Zuschrift gegen die Rolle deS Prügelknaben für Bebel verwahren muß l Der Revolutionär kennt kein Vaterland ; für ihn ist daS Wort ein unfaßbarer Begriff. DaS Land, iu dem der Arbeiter geknechtet und auSgebeutet wird, sein Vaterland zu nennen, für das er eventuell Leben und Ge­sundheit iu die Schanzen zu werfen hat. für daS er gar zum Mörder an seinen ausländischen Brüdern werden soll, ist mehr alS absurd, ist wahnwitzig.'

In demselben Sinn hat sich die Presse der sozial­demokratischen Partei oft genug ausgesprochen. Und der Epilog, den BebelS und NoSkeS ReichStagsredeu in der sozialdemokratischen Presse gehabt haben, beweist deutlich, daß der Standpunkt des Auarcho-SozialiSmuS auch in weiteo Kreisen der sozialdemokratischen Partei geteilt wird.

* Köt«, 22. Mat. Der AuSstavd im lothringischen Erzgebiet hat der Köln. BolkSztz. zufolge große Aus­dehnung angenommen. Fünf Gruben des FentschtalS mit 4000 Arbeitern haben sich ihm augeschlosseu.

* Kamvmg, 21. Mai. Der dieser Tage iu Hamburg begründete Bund vaterländischer Arbeitervereine sandte an den Kaiser nachstehendes Huldiguug-telegramm:Eurer Majestät huldigt in deutscher Treue der Bund vaterlän­

discher Arbeitervereine, der soeben von 37 Arbeitervereinen ' auS allen deutschen Gauen begründet worden ist zur Wah- : rang der Interessen aller treu zu Kaiser und Reich stehen­den Arbeitnehmer.'

- Au den Reichskanzler Fürsten Bülow ging folgende- : BegrüßungStelegramm ab:Euerer Durchlaucht sendet : ehrerbietigen Gruß der Bund vaterländischer Arbeitervereine, i der soeben von 37 Arbeitervereinen aus alle» deutschen ! Gauen begründet worden ist zu Schutz und Förderung der Interessen aller treu zu Kaiser und Reich stehenden Arbrit- ' uehmer unter Bekämpfung der Irrlehren der Sozial- ^ bemokratie und ihres TrrrorlSmuS auf wirtschaftlichem und politischem Gebiete.'

Auf dies« Telegramme sind bet dem heute stattgehabten Festmahl deS Bunde- folgende Antworten zu Länden deS Vorsitzenden Ludwig Schaper eiugegavgeu:Seine Maje­stät der Kaiser und König haben Allerhöchst sich über den treuen Gruß deS neubegründeten Bundes vaterländischer Arbeitervereine gefreut und lassen vielmals danken. Seine Majestät wünschen dem Bunde ein kräftiges Blühen und Gedeihen iu Treue zu Kaiser und Reich, zum Segen der deutschen Arbeiterschaft und deS Vaterlandes, v. LacanuS".

»Die Begrüßung deS ueubegrüudeteu Bundes vater­ländischer Arbeitervereine hat mich aufrichtig erfreut. Ich erwidere sie auf des herzlichste. Möchte eS Ihrer Organi- satiou gelingen, dazu mitzuwirkeo, daß denjenigen deutschen Arbeitern ein starker Halt geboten werde, welche auf die geistigen und sittlichen Güter nicht verzichten wollen, die Volk und Vaterland dem Menschen bieten. Reichskanzler v. Bülow."

Ausländisches.

* MetersKurg» 21. Mai. Sonntag abend umstellte die Geheimpolizei die Privatwohnung deS Dumaabgrordueten Gsol-Riga, wo die Dumafraktiou der sozialdemokratischen Partei, welcher der WohoungSiuhab-r, ein lettischer Abge- ordveter. angehört, Versammlungen abhält. Unter Leitung eines höheren Geheimpolizisten und des Bezirkspolizeichefs drangen die mit Panzern und Schutzschildeu versehene Polizei, 40 Manu stark iu die Räume rin. 80 Persoven, darunter 30 Abgeordurte, eiu Mitglied deS russische» Presse- bureauS und mehrere Frauen, waren anwesend. Auf die Forderung der Abzeorvneteu traf die Staatsanwaltschaft «tu. Nach der gegen 3 Vs Uhr beendigten Haussuchung, die außer Dokumenten über die Froktioustätigkeit und zwanzig von deu Anwesenden fortgeworfeneo, augenschein­lich gefälschten Pässen, nichts Wesentliche- ergab, wurde« alle mit Ausnahme der Abgeordneten verhaftet und in daS Polizeilokal abgrfährt. Die Pressevertreter Warden später freigelassen. Haussuchungen und Verhaftungen vou Ab­geordneten werden anS der Provinz zahlreich gemeldet.

Neueste Rachrichte«.

* München, 21. Mai. Auf einer InspektionS- fahrt auf der zur Zeit hochgehendev Isar find heute vor­mittag der Vorstand deS Straßen- und FlußbauawteS München, Bauamtmanu Kahn, der BasuamtS- assessor Spiegel und dir Arbeiter Pechler und Ducksenneuuer erlrnukeu.

)s Sidney, 22. Mai. Hierher ist die Nachricht gelaugt, daß ein Orkan und eine Flutwelle die Karo- liueuivseln am 30. April heimgesucht und großen Schaden augerichtrt habeu. ES sollen 300 Kingevorene umaekomme» sein.

)s Aew-Hrkesas, 22. Mai. Der Präsident von Nicaragua telegraphierte au den hiesigen Konsul vou Nicaragua, daß in Salvador eine Revolution aus- gebrochen sei.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lauk, Mensteig.

IkMchtig.

(Fortsetzung.)

.Ja, mein Fräulein, wenn man sich nicht in Acht nimmt, daun soll mau wenigstens nachher stillhaltrn und nicht gleich wir ein kleines Mädchen weinen, Verstanden?'

Helga war purpurrot geworden, hatte dann die Zähne fest zusammrugebissrn und mit ihren großen Augen dem strengen Doktor fest iuS Gesicht geschaut.

Diese Augen standen voll Tränen, aber tapfer schluckte sie Helga hinunter, ohne auch nur einen Laut auizustoßru. Hm!' hatte Fritz Hennig gemeint, als er mit dem Verband fertig war. Etwas iu diese« blühenden Mädchen- geficht hatte ihn doch eigenartig berührt.

Der Dr. Hennig hielt sich selbst für einen großen Menschenkenner, und daS war er wohl auch; aber wenn er hinterher meinte, die kleine Helga im Hause der Frau Dr. Nottberg gefalle ihm nur deshalb so, weil sie sich als Patientin so gehorsam gegen seinen ärztlichen Willen gezeigt habe, dann war er doch tm Irrtum. Wie eS auch sonst oft genug geschieht, die Extreme hatten sich auch hier mal wieder berührt: Der gelehrte Herr hatte sich in daS junge, natürliche, so gar nicht von deu hohen Wissenschaften gefesselte, kaum erst dem Backfischalter entwachsene Mädchen verliebt I

Uud Helga hätte keine Evatochter sein müssen, wenn sie nicht schließlich doch dahinter gekommen wäre. Hatte eS sogar schon Frau Edith Rottberg gemerkt, wie dem bärbeißigen Herrn Fritz Hennig io Wahrheit um'S Herz war. Nun war er da, und ob er eS wollte oder nicht, sein erster Blick galt doch wieder Helga.

Daun fragte er die Frau Doktor uach ihrem Be­finde» uud erhielt den besten Bescheid. Er hätte nun eigentlich wieder gehen können, aber die Schelmen-Augen de- jungen Mädchen- hielten ihu fest, und so fand er

denn auch die übliche Anknüpfung für eine kleine Plauderei: Ob die verehrte Frau vou ihrer Tochter und deren Gemahl Nachrichten auS dem Süden erhalten habe I Das war für Helga da- Signal, ihre zuletzt erhaltenen Ansichtskarten berbeizubrtugev. und Fritz Hennig, der so weit in der Welt herumgrkommen war, machte sich eia Vergnügen daraus, die bunten Blättchen näher zu erläutern.

ES muß doch zu schön im Süden sein,' rief Helga begeistert, als der Doktor seinen Vortrag beendet hatte. »Gar zu gern möchte ich einmal dorthin.'

.ES ist sehr schön," erwiderte Fritz Hennig langsam, .aber waS man von dort hört, da- klingt zuweilen auch etwas anders. Vorhin las ich iu meiner Hamburger Zeitung eiu Telegramm, daS qar nicht Lust machen könnte, sich die Welt da unten von Neuem auzuseheu.'

Frau Edith schaute ihu fragend au. »Er ist wieder einmal eine von deu dort unten üblichen Spiel-Tragödien," versetzte er zögernd, »da soll sich eiu Baron Rotteutal er­schossen haben, nachdem er eine große Summe Geldes im Spiel verloren hat.'

Wen nannten Sie mit Namen ?" fragte Frau Edith Rottberg, indem sie sich von ihre« Stuhl halb aufrichtete, mit zitternder Stimme.

.Baron Rotteutal stand iu der Zeitung,' versetzte der Doktor ahnungslos:doch war vermerkt, daß nähere Nachrichten noch fehlten.'

Er hatte kaum den Satz beendet, als Frau Rottberg einen leisen Schrei auSstieß und wie bewußtlos auf ihren Sessel zurücksauk. Fritz Hennig und Helga schauten sich erschreckt, verwundert an; aber daS währte nur einen Augenblick. Der Doktor gedachte seiner ärztlichen Pflichten: »Schnell, Fräulein Helga, holen Sie ein GlaS Wasser!' Und während daS Mädchen inS HanS zurückschlüpfte, nahm er auS seiner Rocktasche eine kleine Phiole, öffnete sie und

ließ die wie leblos daliegeude riechen. DaS Mittel tat seine Wirkung. Frau Edith richtete sich jäh empor, öffnete die Augen und wollte aufsteheu. Aber sie war doch noch zu schwach und sank wieder zurück. Dabei vernahm der über sie geneigte Arzt, wie der blasse Mund die Worte flüsterte: .Mein armer Junge, mein Sohn.'

vr. Fritz Henning war, wie die meisten Arrzte, vou seinen Kraokeubesuchen her au mancherlei unwillkürliche Aeußerungeu deS Schmerze- uud der Sorge, der Liebe uud des unversöhulicheu Hasses gewöhnt, die, so herb oder er­greifend sie auch mitunter klangen, seine kühle berufsmäßige Ruhe nicht zu erschüttern vermochten. Aber jetzt zuckte er doch zusammen, und seinen Fingern wäre bald das Fläschchen entfallen. Frau Edith Rottberg sprach von einem Sohn? Davon wußte niemand mehr. Uud dieser Sohn war gar eiu Baron? Die Kranke sah ihu jetzt au; sie merkte aaS seinem GefichtSausdruck, daß er die unwillkürlich ihren Lippen entfallenen Worte vernommen habeu müsse uud flüsterte ihm rinNachher I" zu. Denn eben trat Helga mit einem Glase Wasser ein.

.Taute, Tantchen, WaS machst Da mir für Angst?' rief sie und bot ihr da- GlaS Wasser dar. Gestützt vou dem Doktor trank Frau Edith langsam, erhob sich etwaS kräftiger uud sagte:ES ist vorüber. Es war nur ela augenblicklicher Schwächraufall. Du brauchst Dich nicht zu beunruhigen, Helga!'

DaS junge Mädchen war aber erst daun vou ihrer Sorge befreit, als auch Dr. Hennig ihr versicherte, daß keine Gefahr vorhanden sei. Der junge Arzt hatte erkannt, daß die Kranke mit ihm za sprechen wünsche, uud so be­wog er Helga, zur Küche, wo sie vorhin beschäftigt gewesm war, zurückzukehren. Er wollte noch eiu Biertelstüudchea bleiben uud ihr Bescheid sagen, wenn er sich entferne.

(Fortsetzung folgt.)