Krtrichtingm eine» Apöiiers.

—II—

(Auch ein Milliardär kavn Kohl reden — .Genosse" Italien — Edi, der Herzensbrecher — Der Erfinder der Margarine f.)

In Amerika hat eine Friedenskonferenz im Kleinen stattgrfnudeo, ans der Andrew Carnegie als Vorsitzender eine schwungvolle Rede hielt. Obwohl Herr Carnegie Milliardär ist, bezweifle ich, daß er mir Schadenersatz leisten wirb für daS Bauchweh, daS mir seine Rede vernr- sacht hat. Er behauptete nämlich: „Zur Zeit liege eS hauptsächlich in der Hand deSdeutscheu Kaisers, den Krieg abzns ch affen.' Wie er sich diese .Abschaffung deS Krieges durch den deutschen Kaiser vor» stellt, hat Mister Carnegie nicht verraten. Er weiß eS wohl selber nicht. Sie dürfte ungefähr gerade so einfach sein, wie die .Abschaffung' des BölkrruetdrS, deS Rassen, hasse-, der HavdelSkonkurrevz, wie die Abschaffung der Erdumdrehung, der Sonnenfinsternisse, der feuerspeienden Berge, der Srrstkrmr rc. rc. Carnegie aber weiß gegen alle diese Erscheinungen das Allheilmittel: man schafft sie einfach abl Und weil er sie nicht selbst ab- schaffeu kann, so sagt der Gemütsmensch Carnegie: »ES liegt in der Hand deS deutschen Kaisers, sie abzuschaffeu I' Nur schlau muß mau sein I — So denkt auch unser lieber Bundesgenosse Italien. La bsila Jtalia ist zwar, sozu­sagen, mit Deutschland verlobt, daS hindert aber diese falsche Schöne durchaus nicht, mit König Eduard in der ungeniertesten Weise zu techtrlmechtelu. Wir man weiß, hat König Edi beim schöneren Geschlecht ein fabelhaftes Glück, und so ist eS garuicht ausgeschlossen, daß über kurz oder laug I» bsila Jtalia ihren guten Michel stehen läßt und dem Herzensbrecher Edi ewige Treue schwört. Wir Deutschen können dem Schauspiel mit der tröstlichen Ge­wißheit zusehru, daß die geschmeidige Italienerin ihrem neuen Liebhaber ebensowenig die Treue halten wird, wie uuS.

Simon van den Brrgh, der Erfinder der

Margarine ist gestorben. Viele allzusparsame Haus- frauru werden ihm aufrichtig nachtraurro. ich für meine Person muß aber gestehen, daß mir mein Freuud Meier lieber ist: Der hat nämlich die Margarine nicht erfunden I — Anläßlich des HivschrtdenS van den Bergh's flog mir folgendes seltsame Dank-Gedicht auf den Tisch:

Wir preisen mit höchster Eloquenz Dich laut als dankbare Kinder, .

Dir danken wir unsere Existenz,

Dir, Margarine-Erfinder.

Nun, da dein Auge im Tode erblich,

Ertön' es im Süden und Nordm:

Wir Aermsten, wir wären ohne Dich Wohl niemals geboren worden.

Drum loben wir Dich für alle Zeit Als größte Wohltat und Segen!

In allertiefster Ergebenheit:

Die Millionen verdorbenerMägen.

, Getreide-Wochenbericht

der PreiSberichtsßelle deS Deutschen LaudwirtschaftSratS vom S. biS 15. April 1907.

Anlaß zu der geschäftlichen Lebhaftigkeit, durch die sich die ab- gelaufene Berichtswoche auszeichnet, gaben neben der festen Markt­gestaltung in Amerika die für die Entwickelung der Saaten an­dauernd ungünstigen Witterungsverhältnisse, vor allem aber die ein­geschränkten Leistungen des inländischen Angebots angesichts dringender Feldarbeiten. Das Zusammenwirken dieser Umstände hat allenthalben Kauflust und auf dem Terminmarkte Deckungsbegehr hervorgerufen, dessen Befriedigung bei vorsichtiger Haltung der Abgeber die Preise sämtlicher Sichten merklich anziehcn ließ. Bei Weizen beträgt der Preisgewinn seit einer Woche für Mai 3'/., für Juli 3'/, und für September 3'/. Mk. Da sich die Versorgungsverhältnisse trotz an­sehnlicher Preiszugeständnisse der Mühlen immer schwieriger ge­stalteten, griff der Bedarf in stärkerem Maße auf ausländische Weizensorten zurück, deren vorteilhafte Verwendung die Importeure zu weiteren umfangreichen Erwerbungen von amerikanischem und argentinischem Weizen anregten. Noch fester lag diesmal das Roggen­geschäft, weil für diesen Artikel kein entsprechender Ersatz aus dem Auslande zu beschaffen war. Angebote von Rußland und von der Donau lagen nur spärlich vor und waren zum Schluß um mehrere Mark höher gehalten, während dem schwachen Angebot im Jnlande reges Kaufbedürfnts gegenüberstand und auch die Küstcnplätze zur Erfüllung früherer Exportverkäufe Ware heranzuziehen suchten. Auf

dem Berliner Lieferungsmarkte kamen diese Verhältnisse durch eine Preissteigerung von 4'^ Mk., für Mai 4'/. Mk., für Juli und 3'/. Mk., für September zum Ausdruck. Auch auf dem Hafermarkte macht sich die Zurückhaltung des Angebots um so empfindlicher be­merkbar als nicht nur der Inlandsbedarf etwas größere Ansprüche stellt, sondern neuerdings auch der Export nach England um» dem Rhein in stärkerem Maße an .den deutschen Markt herantritt. Für Futtergerste stellt Rußland Hohe Forderungen: greifbare Ware war infolge der schwierigen Verladung in Hamburg nur zu höherm Preisen käuflich. Auch für Mais mußten wieder etwas höhere Preise bewilligt w erden. Von Klagen über die Beschaffenheit der letzten Maisankünfte wurde wenig gehört.

ES stellten sich die Getretdepreise am letzten Markttage inMark pro 1<XX> Kg. je nach Qualität, wobei das Mehr (-s-) bezw. Weniger (—) gegenüber der Vorwoche in ( ) beigefügt ist wie folgt:

Weizen Roggen Hafer

Frankfurt 197'/, (^2'/r) 182 (>4>/.) 195(^1)

Mannheim 196 V, tsi-2'/,) 17» (si- 2 ) 183'/, (si-3)

Stuttgart 200 (-j-3'/,) 192'/, (-) 195 (-)

Straßburg 195 (-) 183'/, (-) 197'/, (-)

München_205 s-)186 (-) 186 (->3)

Ha«del ««d Verkehr.

ff Aor «stellen, IS. April. Bei dem gestrigen Verkauf von Lang- und Klotzholz aus den hiesigen städtischen Waldungen wurden 35 770 Mk. 133°,'s"/, des Rev erpreises erlöst. Verkauft wurden 148 Festm. erster, 194 zweiter, 343 dritter, 385 vierter und 69 Festm. fünfter Klasse; hiezu ka >en noch ca. 40 Festm. Klotzholz. Haupt­käufer ist G. Graf, Dampfsägewerk hier.

* Wottenvurg, 18. April. Bei den in letzter Zeit im Staats­wald wie in den städtischen Waldungen abgehaltenen Holzverkäufen wurde immer über dem Revierpreis erzielt, und ist der Preis pro Rm. dieses Jahr 3- 3 Mk. höher gegenüber den vergangenen Jahren. Buchenscheitcr kosten per Rm. 14—16 Mk., Prügel 11—13 Mk., Forchen-Scheiter 13—15 Mk., Prügel 8—12 Mk., Wellen das Hun­dert 14-20 Mk.

* Kerrenkerg, 17. April. Gestern wurden im Stadtwald 340 Rm. buchenes Holz und 9000 buchene und eichene Wellen ver­kauft. Beteiligung setr lebhaft. Für I Rm. buchene Scheiter wurden bis zu 16 Mk. und für 100 Wellen bis zu 30 Mk. bezahlt; an Plätzen mit weniger günstiger Abfuhrgelegenheit wurde ein entsprechend ge­ringerer Preis erzielt.

ff Köppingen, 19. April. Dem gestrigen Viehmarkt waren zu- getrieben 3 Ochsen, 47 Kühe und 8 Stück Schmalvieh. Die Preise bewegten sich bet Kühe von 365 Mk. bis 340 Mk., bei Schmalvich von 335- 480 Mk. per Stück.

VeraMwortliWer Redakteur: Ludwig Laak, «treuster».

Küirfvnsirir

Stangen-, Papier- nnd Brennholz-Berkans.

Am Dienstag, de« 23. April -s. As.

«achmittagS 1 Uhr

werden auf dem Rathaus auS dem Grmeiudewald Wolfhalde zum Ber- kauf gebracht:

126 Stück Baustaugru I » Klaffe

269 . „ Id .

345 „ . II. ..

86 „ „ III. »

64 Rm. Papierholz 34 , tauu. Aubruch.

Dev 18. April 1907.

_ Kemeinderat.

Wesenfekd.

Wald-Verkauf.

Albert Gackma«« lediger Kaufmann hier, verkauft

am Mittwoch, de« 1. Mai d. As.

vormittag- 11 Uhr

auf dem hiesigen Rathaus uachfolgeud beschriebene Grundstücke:

Parz. Nr. 781 2 da 01 a 92 qm Wald in der Klötzhalde;

». . 893/i 2 . 85 . 29 . Wald in der Wied;

» „ 920 2 , 31 , 36 , Wald im Wiutrrwald.

Die Waldungen find größtenteils mit schlagbarem Holz bestockt

und werden von dem Eigentümer auf Brrlaugeu vorgezeigt.

Bemerkt wird, daß nur ei« BerstrigeruugStermiu stattfiodet und Lei auaehmbarem Angebot der Zuschlag erfolgt.

Liebhaber find riogrladeu.

Im Auftrag:

Natsschreibsr Müller.

w.ik.irinühl. Gemeinde Breitenberg.

Hm-Lffk-kMsk-Mkaiif.

Unterzeichnete verkaufen am

Dienstag, de« 23. ds. Mts.

«aibmittaast 1 Nhr im Gasthaus zum Hirsch i« Breitenberg:

V 2 Wohnhaus, S große Scheuer« mit Einrichtung, 14 Morgen Felder und Wiese«.

Einem Bauer» und Fuhrmann ist die beste Gelegenheit geboten, eine sichere Existenz zu bekommen.

Nähere Auskunft erteilt Holzhäudler Lehma«« in Dill» Writzerrstei«.

Dill-Weitze«stei«, den 19. April.

Seeger ck Lehman«.

Schüleranrnelditng

-Montag 22. Aprit.-

für Klei«ki«dersch«le : vorm, von 10 Uhr au;

, Volksschule: nachmittag- um Vs2 Uhr.

Knaben bei H. Bartholomäi; Mädchen bei Frl. Mayer.

Ed Ardeiter-Berei« Km Zimte-, dm 21. April

nachmittags 4 Uhr findet unsere jährliche

Gelleralversawmlung

im Lokal statt.

EuKessv-NMirs r

1. Kassenbericht

2. Wahlen

3. Wahl eines Vertreters zur Lemdes-Versammlung

4. Sonstiges

wozu die Mitglieder frdl. eiugeladen find.

Der Borstand.

«lteufteig.

Ir. Matzreime Torfmelasie Kraftsntter- melasse Vlutmelafie Keinmehl Mohnmehl Fleischfuttermehl

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Grab-, Maurer- «nd Zimmerarbeiten, Schindel- vertäferung, Gipser-, Schreiner-, Schlaffer-, Flaschner- «nd Anstricharbeite«

sollen tm Submisfiouswege vergeben werden.

Lusttragende Unternehmer wolle» ihre Offerte bis späteste«-

Donnerstag, de« 25. April 1907

mittag- IS Uhr

bet dem Unterzeichneten eiureicheu, woselbst Plan, Voranschlag uud Be­dingungen zur Einsicht aufliegeo.

«lteustetg, 20. April.

A. A.:

Stadtbanmeifter Hentzler.

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