mit einer kurzen Ansprache den Schlüssel au Oberbürger­meister von Gauß, der deu Schöpfer zu de« grluugeueu Werk beglückwünschte. Die Feier in der Halle wurde mit einem Orgelvortrag eingeleitet, worauf der K. Singchor deu .Gesang der Geister über deu Wassern* anstimmte. Der Vorsitzende deS Vereins für fakultative Feuerbestattung, Hofrat Dr. Deahna, hielt sodann eine Ansprache worin er darauf hiuwieS, daß am heutigen Lage die langgehegten Wünsche Vieler in Erfüllung gegangen seien. Redner dankte zum Schluffe der Stuttgarter Stadtverwaltung für dir tat­kräftige Unterstützung und der StaatSregieruug für die Zu­lassung der Feuerbestattung. Oberbürgermeister von Gauß betonte in seiner Ansprache, daß eS Pflicht einer großen Gemeinde sei, den neuzeitlichen Anforderungen entsprechend, neben BegräbniSplätzeu auch FeuerbestattuugSaulageu zur Verfügung za stellen. Mit einem Gesang schloß die ein- druck-volle Feier. Uumittelbar nach dem Wciheakt wurde die am Karfreitag im Alter von 87 Jahren verstorbene j Fabrikantenwitwe Sophie Kolb durch Feuer bestattet.

ff Stuttgart, 6. April. Die Fioauzkommiss i on der zweiten Kammer erledigte heute die Kapitel 111 und 112 Tit. 121, die von dem Ertrage der Domänen bei deu Kameralämteru und auS deu Forsten han­deln. Bei ersterem Etat führte der Titel .Einnahme auS Staatsgütern' zu einer längeren Erörterung. Beim Forst­etat wurde deu EtatSvoranschlägen für Holzertrag rc. und auf Antrag deS Berichterstatters Dr. Hieber der Erhöhung j des Höchstgehalts der Oberförster um 100 Mark, um diesen , da- Borrückeo in die oberste Gehaltsstufe der Bezirks- j beamten zu ermöglichen, zugrstimmt, desgleichen wurde die , Vermehrung der Forstwart- und Waldschützenstellen um 5 bezw. 4 wettere Stellen beschlossen. Hiebei stellte der Be­richterstatter Dr. Hieber den Antrag: Die Bereitwilligkeit zu erklären, bei den Gehalten der Forßwarte an Stelle der bisherigen sieben Stufen von 1000 bi- 1450 Mark, fünf Stufen mit 1100, 1160, 1250, 1350 und 1450 Mark ein- ' zuführeu. Rembold-Aalen stellte den Antrag, die Regierung > zu ersuchen, eine Besserung der Bezüge der Forstwatte iu Erwägung zu ziehen. Bei der Abstimmung über den An­trag Hieber ergab sich Gleichstimmigkeit. Im Urbrigeu wurden keine vom Etat abweichenden Beschlüsse gefaßt. Am Dienstag erfolgt die Schlußberatung des Forst- und Jagd- etatS, dann folgt die Beratung des KultuSetatS.

ff Stuttgart, 7. April. (KriegSfestspiele.) Durch Auf­führung denkwürdiger patriotischer Momente auS Deutsch- j landS großer Zeit iu 40 lebenden Bildern, veranstaltete heute abend im Saalbau der Brauerei Dinkelacker der Kavallerie-Verein .Prinz Weimar* unter Mitwirkung von 125 Mitgliedern und unter Leitung deS Herrn Direktors F. Maohart auS WörtShofen. ES ist selbstverständlich, daß diese tu allen Teilen wohlgeluugene Veranstaltung bet den zahlreichen Zuschauern lebhaften, bei einigen Bildern auch stürmischen Beifall hervorrief.

! Stuttgart, 8. April. (Aussperrung der Schneider.) Bon deu 40 Mitgliedern deS Arbeitgeberverbandes haben 26 ihre Arbeiter auSgesperrt; 310 Arbeiter find davon be­troffen worden. Bei 80 Firmen geht der Betrieb ungestört weiter. Die Organisation der Gehilfen zählt über 800 Mitglieder. In einer Versammlung wurde beschlossen, einen wöchentlichen Extrabeitrag von Mark 1.50 von den Mit­gliedern zu erheben.

ff Stuttgart, 6. April. An dem Neubau deS Hof- flaschnermeiftrr- Zimmermanu iu der Rotrbühlstraße hier verunglückte heute vachmittag ein Monteur dadurch, daß er den Kopf au- einer Fensteröffnung steckte, als der Aufzug iu Bewegung war. DaS Gegengewicht deS AufzugS zer­quetschte dem Unglücklichen deu Hiuterkopf. Der Bedauerns- werte starb bald nach seiner Verbringung iuS Krankenhaus. Auf gleiche Weise kam kürzlich der Geschäftsführer einer bedrutrubeu hiesigen Möbelfabrik umS Leben.

* Stuttgart, 6. April. Zum Nachfolger für deu an- dem Dienst scheidenden kommandieren­den General v. Hugo ist nunmehr, wir schon seit längerer Zeit erwartet wurde, General der Inf. v. Fal- loiS ernannt worden. Schon im Herbst vorigen Jahres wurde au dieser Stelle der Vermutung Ausdruck gegeben, daß bei einem Wechsel im Kommando deS 13. Armeekorps General der Inf. v. FalloiS, Kommandeur der 29. Div. in Frriburg i. B., als der Dienstälttste der DivifionS- kommaudeure, an erster Stelle in Betracht komme. General v. FalloiS ist am 8. November 1849 iu Stettin geboren. Er begann seine militärische Laufbahn am 13. Juni 1866 im 2. Garderegtmeut zu Fuß, wurde bei Köaiggrätz schwer verwundet und im August desselben Jahr- zum Leutnant befördert. AlS kaum Siebzehnjähriger Haler fich iu diesem Feldzug das MilttSrehreozrichen 1. Klasse erworben. Im deutsch.fravzöfischrv Kriege erhielt er, dann daS eiserne Kreuz 2. Klasse. Bon 18711872 war er Kompagnie- offizier au der Untrroffizierschule iu Ettlingen und wurde 1875 Adjutant bei der 4. Garde-Jnfauteriedrigade. Zum Hauptmauu aufgerückt, wurde er 1887 Adjutant beim Generalkommando des GardekorpS und 1888 Bataillons- kommandeur im Kaiser-Alexauder-Gardr-Grenadierrrgimrut. Vier Jahre später wurde er Oberstleutnant im Kaiser-Frauz- Garde-Greuadirrregimeut und erhielt 1895 das Kommando des Badischen Lrib-GrenadirrregimentS Nr. 109. 1898

wurde er Generalmajor und erhielt dir 57. Jvfaoteriebri- gade iu Frribnrg, worauf er 1901 nach Beförderung zum Generalleutnant da- Kommando der 29. Division, ebenfalls iu Frriburg, erhielt. Am 16. Oktober 1906 erfolgte daun die Beförderung zum General der Infanterie. General v. FalloiS war immer vor der Front, nicht im Genrralstab tätig. In Baden, wo er nacheinander Regiments-, Brigade- und Divisionskommandeur war, erfreute er sich allgemeiner Sympathien.

, l Stuttgart, 6. April. Der Lirderkrauz Schwenningen a. N. beabsichtigt anläßlich seines 50jährigen Jubiläums die Abhaltung eines Gesang-wettstreitS. Der Ausschuß des ! Schwäb. Sängerbundes hat zu dieser Frage Stellung ge­nommen und obigem Verein nahegrlegt, sein Programm ! zu ändern. Der betreffende Verein wird nun von der Ab­haltung eines Sängerwettstreite- Abstand nehmen. In Säugerkreiseu wird das Vorgehen deS Schwäb. Sänger­bünde- mit Befriedigung ausgenommen werden; er hält nämlich mit Recht an der Auffassung fest, daß die Ver­anstaltungen zum Wkttstnge« einzelner Vereine nicht im Interesse de- deutschen MäunergesaugrS liegen.

I S«ü«d, 6. April. (Liederfest dr- Schwäb. Säuger- Kunde-.) Am Wettgesaug werden fich beim kommenden Llederfest 60 Vereine beteiligen, 10 in Kunstgesang, 21 in ländlichem und 29 iu höherem BolkSgesaug. Im Kuvst- gesang kookuriereo Frohsinn-Cannstatt, Amicitia-Eßlingeo,

> Frohfinn-Heilbrorw, Eintracht-Neuhausen, Frohsinn-Schwen­ningen, ArbriterbildungSverein Stuttgart und Säugerklub- Ulm.

I Keilörouv, 6. April. Wie der Hrilbronver Zeitung auS Necksrsulm gemeldet wirb, ist der RegierungSassessor Koch beim dortigen Oberamt Plötzlich seines AmtrS enthoben worden. Soviel man erfährt, soll Koch, der angeblich geistig eicht ganz normal ist, systematisch die etngelauferreu Schreiben unterschlagen haben, um dieselben nicht behan­deln zu müssen. Die Untersuchung hat denn auch eine ganze Anzahl Briefe, meist uueröffarte zu Tage gefördert.

ff Hehriugeu, April. Beim Reinigen eines Schau­fensters bei Metzger und Lammwirt Heiur. Glück glitt die L iter unter den Füßen des arbeitenden Mädchen- hinweg. Instinktiv breitete sie die Arme au- und versuchte fich an einem Metzzerhakrn festzuhalten, dabet durchdraug der Haken ihren Arm und schlitzte ihn bis zum Kuschen auf, so daß die Verunglückte in der Luft fretschwebrud hängen blieb. DaS Mädchen wurde auf ihr Hilfegrschrei von zwei herbei- geriltrn Männer auS ihrer schrecklichen Lage gerettet und schwer verletzt iuS Krankenhaus gebracht.

* Mergentheim, 6. April. Die Badr-Direktiou hat iu letzter Zeit eiae bislang unbeachtete Mineralquelle analy­sieren lassen. Da- Resultat der Analyse war derart günstig, daß die Direktion fich zur Quelle entschloß. Diese enthält ein der bekannten Mrrgeutheimer KarlS-Onelle ähnliches Mineralwasser und bildet einen neuen wertvollen Heilfaktor für unseren Kurort. Die neue Quelle wird mit Genehmig­ung des KönigsKönig-Wilhelm-Qaelle" genannt.

ff Kirchheim « Keck, 7. April. Wie aggressiv rin ge- reizter Hahn werden kann, beweist ein Vorkommnis, welches fick dieser Tage hier ereignete und für deu betreffenden leicht hätte sehr gefährlich werden können. Ein sechsjähriger Knabe betrat deu elterlichen Hühnrrhof und wollte dort ein Huhu fangen. Da stürzte fich der einjährige Hahn, italienischer Zucht, auf den Knaben, krallte sich au dessen Brust, bearbeitete daS Gesicht deS um Hilfe rufenden KiudeS mit Schuabelhiebeu und brachte dem letzteren eine dreieckige, ziemlich tiefe, blutende Wunde ober dem linken Auge bei.

* München, 8. April. Nach der .Kritik' beginnt am 6. Mat vor dem Landgericht ein großer Wucherer-Prozeß g gru 18 Angeklagte. Hauptzrngeu und Geschädigte find Offiziere. Nach diesem Prozeß kommt rin zweiter Wucherer- Prozeß zur Verhandlung, in welchem der bekannte Leutnant Mühe der Geschädigte ist.

* Aerti«, 6. April. Einem Londoner Telegramm deS Berliner Tageblatts zufolge wird der .TimeS' auS Tanger gemeldet: Zwischen der französischen und der deutschen Gesandtschaft ist glücklich ein Ab­kommen über drahtloseTelegraPhie erreicht worden. Man hofft, daß diese befriedigende Abmachung zu weiteren Arrangements führen und daß rvrnt. ein voll­ständiges Einverständnis zu stände kommen werde. In­zwischen soll die Korruption ln Tanger immer mehr um sich greifen. Dir Beamten verkaufen RegieruugSland und stecken deu Erlös in ihre eigene Tasche. Der Sultan soll so in Geldnöten sein, daß er seine Juwelen versetzen müsse.

* H-erliu» 6. April. Eine Zusammenstellung der stati­stischen Ermittlungen über die Anwendung deS beding­te n S t r a f a u f s ch u b - ist dem Reichstag zugrgaugen. Die Zahl der Fälle, bei denen der Strafaufschub bewilligt wurde, hat fich von Jahr zu Jahr erhöht. 1906 betrug sie 19 026, davon entfielen auf Württemberg 307.

* Kamöurg, 7. April. DaS Amtsgericht II verurteilte

heute in dem BeleidiguugSProzeß Wörmanu contraEim- plizisfimus' Lev Angeklagten Gulbransov auf Grund deS § 187 Str.G. B. wegen verleumderischer Beleidigung zu 3 Monates Gefängnis und zur Veröffentlichung deS Urteil- iu denHamburger Nachrichten* und dem .SimplizisfimuS.' (Die Beleidigung wurde erblickt tu einer Zeichnung auS dem Hamburger Schifferleben. Eine arme Frau mit einem Kind fitzt am Ufer und blickt auf daS Wasser hinaus; sie sagt zu ihrem Kind:Wir können Vater nicht begraben, da Wörmaun die Leiche nicht herauSgibt, bis daS Lagergeld bezahlt ist.*) _

AusLändiscHes-

ff UelersSurg, 7. April. Die Nachforschungen, die die Polizei avS Anlaß der iu deu letzten Tagen vorge- kommeneu Ueberfällen vorgevommeu hat, haben zu der Entdeckung einer organisierten Baude geführt. Bisher find 12 Mitglieder festgenommeu worden. Bei einem derselben wurde etnegauzrNirderlagefertigerBombeo, sowie auch Pyroxiliu, Dynamit und rauchlose- Pulver vorgefundev.

ff Lodz, 7. April. Die Gegensätze zwischen den ver­schiedenen Parteien angehöreuden Arbeitern verschärfen fich

und eS werden neue Zusammenstöße befürchtet. Der gestrige Vorfall ereignete fich um 7 Uhr, als die Arbeiter, die fich in der Fabrik Posnansky zur Arbeit begebeu hatten, nach Hause gingen. Etwa 40 Mann, die mit Revolvern be­waffnet waren, vertraten ihnen den Weg und begannen, nachdem sie die Frauen und Kinder zum Fortgehen aufge- fordert hatten, zu feuern. DaS Schießen dauerte bi-iu die Nacht fort. 10 Personen wurden getötet; 10 wurden verwundet.

* Masyiugto«, 6. April. Im Staatsdepartement wurde heute eine Konferenz abgrhalteu, au der Vertreter von Mexiko, Costarica, San Salvador und Guatemala teil- nahmen. ES wird gehofft, daß ein Abkomme» erzielt wird, wodurch der Friede iuZentralamerikagesichert wird.

* Merv-Hrleaus, 6. April. Gestern hat iu deu Staaten Loutfiana, Mississippi und Alabama rin Tornado gewütet, bei dem, wie bisher bekannt geworden ist, 25 Personen umgekommen und 50 schwer verletzt worden find.

ff Nerv-Bork, 8. April. Nach einer Meldung auS Mexiko hat ein junger Mann namens Cabrera den ehe­maligen Präsidenten von Gaaiemala, Barilla-, gestern Nacht in der Abgeordnetenkammer ermordet.

ff Fänger, 7. März. Hier geht das Gerücht, daß Raisuli und seine Anhänger iu die Nähe von Seluen gelangt seien und der Prätendent ihnen einen feierlichen Empfang bereiten werde. Meldungen von Seiten der Ein­geborenen besagen, die scher,fische Regierung habe dem Chef der Mahalla, die gegen dieBeui-Aros operiert, sagen lassen, daß Frankreich Ubschda auf Grand eines Einvernehmens zwischen Frankreich und dem Sultan besetzt habe, um dort dir Ordnung wiedrrherzustellen und den Prätendenten in Schach zu halten, damit die scherlfische Regierung ihre ganze» Streitkräfte gegen die Rebellen im Norden deS Landes sammeln körnen. Der Befehlshaber der in El- Ksar stehenden Trrppeu, Ei-Mravi, soll auf die Nachricht von der Besetzuag UdschdaS erklärt haben, dir ihm vom Sultan gesandte Munition sei zu einer Expedition gegen die Christen bestimm», um den durch die Besetzung von Udschda geschehenen Schimpf zu räche». El-Mrani sandte Eilboten nach Tanger, um festzustellen, ob die Nachricht wahr sei.

Allerlei. Der Verein deutscher Arbeitgeberverbände hat beschlossen, den Arbeltgeberschutzverband für das deutsche Holzgewerbe io seinem jetzigen Kampfe zu uLtrrstützeu. Bei dem Vorstand des Allgemeinen deutschen Arbeitgeber­verbandes für das Schneidergewerbe ist vom Hauptvorstand der christlichen organisierten Gehilfen ein AnuäheruugS- vorschlag eingelaufen, die Aussichten auf Verständigung schienen jedoch wenig günstig zu sein. Die Aussperrung soll fich jetzt auf 69 Städte erstrecken. Zwischen Zivilisten und Dragonern kam eS in MiuS in Böhmen zu einer furchtbares Schlägerei. Die Soldaten zogen blank und sollen nach einer Meldung der Leipz. N. Nachr. 1 Manu und 1 Frau getötet und 26 Personen verletzt haben, davon 11 schwer. Auch mehrere der Dragoner erlitte» Verletz­ungen. Ein Wirbrlsturm beschädigte iu Alexandria im vordamerikauischeu Staate Louifiaaa mehr als 100 Häuser und einige Brücken. Eine Anzahl Personen kam umS Leben, viele wurden verletzt. Zur Sicherung der aus­ländischen Arbeitswilligen im Hamburger Hafen wurdeu verschärfte Polizeimaßregeln getroffen, da iu einem Flug- blatt gedroht wurde, die Logierschiffe in die Luft zu sprengen. Aus Könitz wird der M. Allg. Ztg. berichtet: Die Staatsanwaltschaft stellte auf Anordnung deS Marieuwerder Oberstaatsanwalts eine umfassende Untersuchung au, ob der Beutheuer Mörder Liberia als Mörder deS Gywuafiste» Ernst Winter in Betracht kommt. Es wird erzählt, daß Liberka 190102 bei einem Abdeckereibefitzer Schultz in Könitz iu Stellung gewesen sei ; polizeilich gemeldet war Liberka aber nicht. Ein Arbeiter, der za jener Zeit mit einem Mann, in dem man Liberka vermutet, zufammen- arbeitete, erinnert fich, daß jener Wilhelm geheißen habe. Die gewöhnlichen Leute wissen hier fast niemals die Zu­namen ihrer Mitarbeiter. Ob die jetzige Frau Dehnert, die fich zurzeit iu Könitz aufhält, und welche die Geliebte Wivters sein soll, mit Liberka in Verbindung gestanden hat, muß noch aufgeklärt werden. Jener Roßschlächter Wilhelm war 1901 in Könitz.

Handel ««d Berkehr.

* Kerrenberg, 5. April. Bei dem Eichenstammholzverkauf der Stadtgemeinde wurden sehr hohe Preise erzielt, der durchschnittliche Erlös pro Fm. betrug bis 120 Mk.

ss Stuttgart, 4. April. Die Börse hat in der abgelaufenen Berichtswoche ihre jüngste Aufbesserung wieder verloren. Der Grund hiefür war die neue unsichere Lage des Geldmarktes nnd die daran geknüpfte Befürchtung einer weiteren Erhöhung des Reichsbank­diskonts. Auch die Schwankungen des New-Aorker Marktes und das Mißtrauen gegenüber den amerikanischen Werten trugen zur Abschwächung der Tendenz bei, die hauptsächlich aus dem Montan­markt, dann aber auch in Bankaktien und Eisenbahnpapieren in die Erscheinung traten.

8 Zur Wirtschaftslage hat fich iu der Geueralversamm- luug der Bank für Handel und Industrie Direktor v. Klitziug »ach Bedauern deS Ausscheidens deS Direktors Derubnrg geäußert:Unseres ErachtenS waren die Besorgnisse (der verkaufenden Besitzer von Wertpapieren) nicht berechtigt und auch nach Lage deS deutschen Wirtschaftsmarktes nicht gerechtfertigt. ES sollten sich allerdings die Kapitalbedürf- tigev, auch Staaten und Gemeinden, mehr zarückhalteu. Auch die Industrie muß fich mehr Beschränkung aufrrlegeo. Es liegt jedoch kein Anlaß vor, besorgt zu sein, daß wir vor einem Krach stehen. Wenn wir Friede behalten, werden wir über die gegenwärtige Lage hiuwrgkommeu.'

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lank, Altrusteie.