Nagold, 18. Jan. (Korr.) Am letzten Montag wurde die nrurrdaute kathol. Kirche feierlich eiugeweiht in An­wesenheit von Bischof v. Keppler. Die kathol. Geistlichkeit und Bevölkerung, sowie di« hiesigen Bezirks- uod Stadt­behörden und viele evaugel. Mitbürger beteiligten sich bei der Feier. Am Morgen des Festtages wurde um 8 Uhr Bischof voa Keppler von der avweseuden Kath. Geistlichkeit von seinem Absteigequartier abgeholt und ia Prozession zur Sakristei der neuen Kirche geleitet, worauf der Weiheakt seinen Anfang nahm. Um 10 Uhr bestieg der Bischof die Kanzel und predigte in eindrucksvollen Worten über die Epistel Lak. 19V. 56 Zachäus, steige eilend- herab, ich maß bei dir riukrhreo. Der Predigt folgte der erste Festgottesdienst, den gesanglichen Teil der Feier hatte der Ktrcheuchor Rohrdorf übernommen. Im Hotel Post fand um Vsl Uhr das Festessen statt, au welchem die Beamten der Stadt, die Vertreter der politischen und Kircheugemeinde beider Konfessionen und viele Gäste von auswärts teil- nahmeu. Unter einer Reihe Toaste, deren ersten Bischof von Keppler auf unfern König ausbrachte, ist derjenige von Stadtschultheiß Brodbeck hervorznheben, welcher wünschte, daß das nunmehr vollendete Werk gute und reichliche Früchte tragen möge. Etwa um 4 Uhr fuhr Bischof von Keppler zurück nach Rotteuburg.

* Kak«, 15. Jauuar. (Haodelskammer.) Der Vorsitzende Kommerzienrat Zöppritz widmete bei Eröffnung der heutigen Sitzung dem am 15. Dez. 1906 verstorbenen Kammermit- glied Julius Stöfflrr von Hrrrenberg Worte deS DarkeS und der Anerkennung für selue 17jährigr Tätigkeit in der Kammer. Die Rechuuug pro 1906 wurde mit einer VermögruSzuuahme von 400 Mk. abgrhört. Der Voran­schlag für 1907 kann bei 210 Mk. Einnahmen und 2410 Mk. Ausgaben wie im Vorjahr mit einer Umlage voa 0,09 °/o des Gewrrbesteuerkatasters (2 501911 Mk.) auS- kommeu. Die Kammer nahm Kenntnis von dem Ergeb­nis einer Verhandlung mit Vertretern des Finanzministeriums und der Forstdirrktiou über von der Kammer vorgebrachte Beschwerden von Holzinteresfevteu wegen G «schüftS- gebräuchru der Forstämter bet den Holzver- käufru. Zu dem von dem internationalen Splägen- komitee io Sils bei der eidgenössischen Regierung etoge- reichteo Projekt einer Splügeubahu (geradlinige Verbindung der Ostschwriz mit Italien auf dem Weg von Chur durch daS Htnterrheiutal mit Durchbrechung des Splügen über Chiavruua nach dem Commerser-Mailand) spricht sich die Kammer wegen der gegenüber dem Greinoprojekt (Vorderrhein­tal über Somv!x bei Disseutis mit Durchbrechung de- Greiua über Olivoue durch das Bleniotal zum Gotthard) kürzeren Ver­bindung und der geeigneteren Lage für Mitteldeutschland für daS Splügevprojekt auS. Jedoch dürften die Vorteile dieser kürzeren Berbmduug für Württemberg iusolang« nicht zum Zag kommet», als bei dem Mangel eines Zusammen­schlusses der skdd. Bahuverwaltungrn sowohl Baden als Bayern in der Lage find, den von Norden kowmeudeo Verkehr von der geraden, durch Württemberg fahrenden Linie zum Splügen auf ihre Strecke abzuleiteo. JeüeufallS müsse bei den heutigen und bevorstehenden Aufwendungen für das württ. Bahngebiet von einer finanziellen Unter­stützung de- Splügenprojekts durch deu württ. Staat abge­sehen werden. Der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Erleichterung deS Wechselprotestes (Postprotest) wurde im ganzen beifällig ausgenommen. Für dir Festsetzung der Proteststuuden (Entwurf 8 Uhr vor­mittags bis 7 Uhr abends) wurde mit Rücksicht auf den ländlichen Verkehr der freien Festsetzung der Stauden durch die Postbehördeu für ihre» Bezirk das Wort geredet. Mit der 1902 verfügten Aufheb­ung der Flößerei auf der Euz bis zur Einmündung der Kleiuevz ist in der weiteren Einschränkung dieser über­lebten Einrichtung durch die beteiligten Behörden eine

Stockung eiugetrrten. Nicht so in dem Verlangen der Werk- befitzer nach Aufhebung der Flößerei auf der kleinen Enz und der großen Enz unterhalb Calmbach und auf der Na­gold mit dem Ziusbach. Da auf deu geuanuten Wasser- läufeu nur noch von einer Firma in Altensteig Handelsflößerei in geringem Umfang betrieben wird, und auch der Nahfloßverkehr zu den an Nagold und Euz gelegenen Sägewerken immer unbedeutender wird, so kann ihr wirtschaftlicher Wert gegenüber dem den Werken auch durch deu geringen Floßverkehr zugefügten Schaden keine Be­rücksichtigung mehr beanspruchen. Mau sollte glauben, daß die Flößerei bet dem geringen Nutzen, den sie noch abwerfeu kann, und dem für die Werke schädlichsten Mangel an Nach­wuchs geübter Berufsflößrr von selbst aufhöre. Es scheint aber auch hier wie anderwärts zu gelten, daß das gänzliche Aufhöreu des Ueberlrbteu selten ohne Zwang erfolgt. Die Kammer hat d aher b eschloffen, bei deu be­teiligten staatlichen Behörden erneut und dringend auf «ine baldige gänzliche Auf­hebung der Flößerei auf Enz und Nagold auzutrageo. Als selbstverständliche Voraussetzung der Aufhebung der Flößerei gilt dabei der Kammer die vor- herige Herstellung genügender und brauchbarer Holzabfuhr­wege zu deu Trlstraßeu und Bahnen für die ohne solche auf die Flößerei augewieseneu privaten, staatlichen uvhGe- mrindewaldungeu namentlich des Hinteren Calwer Waldes und des ZinSbachgebiets, insbesondere Umwandlung der Forststraße im Kleiuevztal in eine StaatS- oder Körperschaftsstraße, dir baldige Herstellung der Pro­jektierten Köllbachtalstraße (Berueck-Horvberg-Sim- merSfeld-Aichhaldeo) und die Inangriffnahme einer Ziusbachialstraße.

ff Leouverg, 17. Jan- Bei Höfiagen wurden in einer Lehmgrube 2 Arbeiter beim Lehmgrabeu durch einen Erdrutsch verschüttet. Der 17jährige Gottlob Bäuerle, konnte nur als Leiche geborgen werden. Der andere Verunglückte, ein verheirateter Arbeiter, liegt schwer krank darnieder.

"Stuttgart, 18. Januar. Die 7. evangelische Laudesjynode hielt gestern noch eine mehrstündige Sitzung ab, worauf sie bis auf weiteres, d. h. bis zum Herbst, vertragt wurde. Deu wichtigsten Gegenstand der gestrigen Beratungen bildete dir Frage der Gestaltung deS Religionsunterrichts in dem neuen Normallehrplau für die evaug Volksschulen, welche von Prof. Fischer- Blaabeureu angeschnitten wurde. Ja seiner Amwort auf diese Anfrage teilte Konfistorialpräfident Dr. v. Saudberger u. a. mit, daß der neue Normallehrplau für die Volks­schulen nach langen und wiederholte» Beratungen im Konsi­storium, im Syaodus und in einer aus Geistlichen und Lehrern zusammengesetzten Kommission nunmehr so weit gefördert sei, daß er mit dem neuen Schuljahr, d. h. mit dem 23. April ds. Js., in Kraft treten könne. Der Entwurf für die Reform des Religionsunterrichts werde dem eigentlichen Normallehrplau als Anhang beigegeben werden, wie dies auch bei dem Normallehrplau von 1870 der Fall war. Jisoweit diese Reform, die hauptsächlich eine ein­fachere Gestaltung und Behandlung deS Religionsunterrichts bezwecke sich auf deu Wochevgottesdienst beziehe, werde sich die Synode noch damit zu befassen haben. Ein vou Dekan Planck und Amtsdekau Kopp Angebrachter dringlicher An­trag, daß die geplante Reform des Religionsunterrichts vor ihrer Veröffentlichung dem Syaodalausschuß zur Einsicht­nahme mitgeteilt werden soll, fand nicht die zu einer Unter­stützung erforderliche Zweidrittelmehrheit, war also abge- lehnt. Eia Antrag vou Pfarrer Schairer, betreffend die Fürsorge für entlassene Strafgefangene, wurde nach längerer Debatte einstimmig angeuommev. Zum Schluß wurden noch die Wahlen zum Synodalausschuß vorgruommeu ; gewählt wurden Amtsdekan Kopp-Stnttgart, Dekan Piavck-Eßlingen, LaodgerichtSprästdeut v. Nestle und

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Durchstreife frei das Weltgebiet,

Willst du die Heimat recht verstehn;

Wer niemals außer sich geriet,

Wird niemals gründlich in sich gehn. Paul Heyse.

Das Forsthaus im Teuselsgrulld.

Detektiv-Roman vou F. EduardPflüger.

(Fortsetzung.)

Lassen Sie das Mädchen nicht aus deu Augen, sagte Breitschwert zu Rechenbach. Ich werde die beiden uu- geschickten Leute, die uns Lamprecht entwischen ließen, hier in der Nähe postieren und Kluges wird daS Haus streng überwachen, deau ich bin der festen Ueberzeug- nug, daß mit dem Schlag, der gegen Sie geführt werden soll, zu gleicher Zeit die Befreiung HerthaS versucht wird."

»Aber werden die Leute biS zam 27. September warten, werden sie nicht fürchte», daß Hertha nach dem Untersuchungsgefängnis abgrführt wird?"

.Sie werden das befürchte», sicher; aber da sie ihre Späher auf unseren Fersen habe», so werde» sie auch merkru, daß Hertha zunächst hier im Forsthause iu Ge­wahrsam gehalten wird. Sie werde» die Tendenz dieser Handlungsweise vielleicht erkruuev, denn Lamprecht ist schlau uud ja jetzt auf vollkommen freiem Fuß. Vielleicht aber werden sie glaube», der gute Breitschwrrt begehe eine Dummheit, oder, uod das ist mir die best« Lösung, die werden wir in die Welt setze», sie werden glaube», daß der verliebte Recheubach die Triebfeder ist uud daß um seiner Liebe willen Hertha nicht ios Gefängnis abge- führt wird."

Was wird daun weiter geschehen?"

.DaS hängt von deu Umstände» uud dem ab, waS der Feind tut. Ich glaube nicht, daß ein Angriff auf das

Haus versucht wird. Es find ihueu zwei Angriffe fehlge- schlage», der Giftmord der sehr geschickt durch das Dienst­mädchen eiugeleitet wurde, ist entdeckt, die Dyuamitmiue unschädlich gemacht worden. Mit diesem Mädchen sie ist bloß ein Bauer iu dem Schachspiel unserer Gegner, aber Sie wisse», daß oft ein Bauer die Entscheidung briugt mit diesem Mädchen müssen wir rechnen. Ich habe sie nach allen Richtungen hin gesucht uud suchen lasse», aber ihre Spur ist vom Erdboden verschwunden. Lamprecht, so viel ist sicher, ist nicht der Mann, der ihre Liebe gewonnen hat uud sie dadurch für seine Zwecke auS- nutzte. Vielleicht ist es der Bruder Herthas, vielleicht auch ein Mensch, der vollkommen unverdächtig ist. Es scheint, daß die anarchistische Bewegung weite Kreise ge­zogen hat, denn wer hätte gedacht, daß ein Manu, wie der geniale Professor Lamprecht sich dieser staatsgefährlichru Gesellschaft iu dir Arme geworfen hat."

.Ja, wer hätte so etwas denken könne»."

Aber ich beginne zu philosophieren, eia Zeichen, daß mir die Grundlage der Tatsachen fehlt. Rechrubach, ich muß Ihnen gestehe», ich bin noch nie so verzweifelt ge­wesen wie heute, »och nie ist mir eine Aktion so vollkommen mißlungen, wie diese."

Der StaatSanwalt versank iu tiefes Siuoeu. Sollte seine Leidenschaft wirklich so weit gehe», daß er eine staatS- gefährliche Bande unterstützte, sollte er nicht einfach deu Namen und die Adresse des Bruders nruueu? Nein, er hatte sein Wort gegeben uud ein Wort muß mau halten, daS hatte er sein ganze- Leben laug getan uud davon wollte er auch nicht abgrheu. Vielleicht war der Name Erich vou Wiukelmann, der sich unauslöschlich iu seinem Gedächtnis ringeprägt hatte, auch eine Täuschung, die Adresse vielleicht eine Deckadresse vermittelst deren gar nicht« zu ermitteln war. Sicherlich war es so uud dieser Gedanke beruhigte einigermaßen sein Gewissen. Er sagte

Dr. Egrlhaaf; in daS geistliche Disziplinargericht wurden gewählt Gtadtpfarrer Saudberger und Dekan Plauck, ferner D. v. Buder und Ministerialrat Wendel. Während der Vertagung der Synode sollen die eingesetzten Komtsfionev zu geeigueter Zeit riuberufen werden, um die ihueu über­wiesenen Geqenstäude für die Herbsttaguvg vorzubereiten.

X Melighei«, 17. Jau. Bon drei schulpflichtigen Buben von 1214 Jahren wurde «ine Opferbüchse iu der kath. Kirche ihre- Inhalts beraubt. Zwei der Gutedel er­hoben außerdem mit gefälschter Unterschrift deu Betrag deS Sparkassenbuchs ihrer Mutter. Der Dritte rotuahm noch ein Paket aus einem Postkarren. Sie wurden verhaftet und aus Amtsgericht Besigheim eiugeliefert. Aus diesen 3 Bürschchen kann noch etwas werden I

f Keilvron«, 17. Jan. Die vor kurzem gegründete Kra twagen-BelriebS-Gesellschaft für deu Matuhardter Wald wird am 1. Mai d. I. zunächst eine Verbindung zwischen Maiuhardt und der au der Eisenbahnlinie Heilbronn- Oehringen liegeodeu Station Willsbach eröffaeu. Es wurden hierzu zwei je lOfitzige Mowromuibusse, Type Reichspost", bet der Süddeutschen Automobilfabrik Gag- genau (Vertreter für Württemberg: Schmolz n. Letbbrand, Stuttgart) bestellt.

ff Keislingen, 17. Januar. Anläßlich der vou Geh. Kom. Rat Hägele s. Z. gemachten Schenkungen an Grund­stücken, die zu einer städtischen Parklage verweubet wurden, war etue Scheukungssteuer vou 1600 Mk. angrsetzt worden. Hiervon find vom König 800 Mark nachge­lassen worden, wofür die Gemeinde ihren Dank aussprach.

* Leipzig, 17. Jan. Da- Reichsgericht ver­warf heute dieRevision des katholischen Pfarrer- Michael Gaisert aus Güudelwaugen, der im Oktober 1906 vom Landgericht Freiburg in Br. wegen versuchter Verleitung zum Meineid zu 1 Jahr Zucht­haus verurteilt worden war, nachdem das frühere freisprecheude Urteil des Landgerichts Waldshut vom Reichs­gericht aufgehoben worden war.

Jur WeichsLagsrvcM.

* Stuttgart, 18. Januar. Die Volkspartei hat im 11. Reichstagswahlkreis den Laudtagsabgeordnetru Betz-Heil- brouu als Kandidaten gegen den Bund der Landwirte auf­gestellt. Der Buud der Landwirte stellt im 8. württem- bergischen Wahlkreis Freudeustadt-Horb-Oberudorf-Sulz den Laudwirt-Treider-Hopfau als Kandidaten auf.

Der ,Schwäb. Landmann' veröffentlicht jetzt deu Wahlaufruf des Bundes der Landwirte. AlS die Kandidaten, die der Buud der Landwirte gemeinsam mit der Kouservativen Partei aufgestellt hat, werden auf­geführt für deu III. Wahlkreis : Dr. Th. Wolfs, für den IV. Rechtsanwalt Roth-Leoubrrg, für den VII. Ockouomie- rat Adlung-Sindlingen, für deu XI. Laudtagsabgeordneter Vogt-Gochsen, für den XII. Schultheiß Bozt-Büttelbroov. Der Bund der Landwirte wird im eotschiedeuen Kampf gegen die Sozialdemokratie die Kandidaten der Deutschen Partei unterstützen, im II. Wahlkreis Prof. Dr. Hieber, im V. Wahlkreis Prof. Wetzel-Eßliugeu. Dagegen verlangt er von der Parteileitung der Deutschen Partei alsGegenleistuug, daß diese ihre Mitglieder auf­fordert, für die Kandidaten deS.Buudes der Landwirte und der konservativen Partei im III., IV. VI. und VII. Wahlkreis einzutreten. Was den VII. Wahlkreis anbelangt, so wird gehofft, daß die BrzirkSveretne der Deutschen Partei für die Kandidaten des Bundes eiutreteu werden. Im VI., VIII., X. und XIV. Wahlkreis ist für den Buud die Kan- didatenfrage noch nicht gelöst.

Die LandeSleitung der Volkspartei hat auf die Anfrage des Bandes der Landwirte im X. Wahl­kreise über eine etwaige Stichwahl-Unterstützung der bauern-

. sich, wenn er auch Hertha das gegebene Ehrenwort brach, j nützte er der Aktion doch nichts.

! »Nun, lieber Freund, ich überlasse Sie jetzt Ihrem - Schicksal und Ihrer Klugheit. Meine Zeit ist abgelaufev, j ich muß versuchen, deu Zug nach Würzburg zu erreichen ! und sehen, was mir diese Expedition Neues briugt." r Breitschwert lehnte die Begleitung Kluges ab uud i machte sich allein auf deu Weg nach dem Bahnhof, denn er wollte etwas sehen uud sehen konnte er nicht, wenn er seinen getreuen Gehilfe» bet sich hatte. ES wurde daun immer der Fall besprochen, Kluge fragte dies und jenes und die Gedanken des Doktors wurden vou dem eigent­lichen Ziel abgeleukt. Er fühlte, daß er jetzt ganz auf sich angewiesen war, daß er alles allein vollenden müsse uud, wean es das Schicksal wollte, auch der größten Gefahr eutgegruzutreteu hätte. Er trag als Waffe nichts weiter l bei sich, wie einen laugen, sechSschüssigen Armeerevolver, auf den er sich in jeder Lebenslage verlassen konnte, und im übrigen mußten ihn seine raubtierartige Vorsicht uud seine Klugheit schützen, die fast jeden Anschlag vorauSsah, ehe er begangen werden konnte.

Furcht kannte er nicht, dafür war im Augenblick der Fall zu interessant, wenn er auch durchaus keine vereinzelt dastehenden Tatsachen bot. Aber immerhin, wenn rin ! Manu wie der gefeierte Chemiker, dessen Verstand zu der Lösung der tiefsten naturwissenschaftlichen Probleme bei- grtrageu hatte, sich zum Haupt einer gefährlichen Ber- brecherbaudr aufwarf, so war die Vernichtung diese- Mannes schon seines Schweißes wert. Jedenfalls fühlte er sich zum erstenmal iu seinem Leben einem ebenbürtigen Feind gegenüber, der iu der scharfsinnigsten Weise seine Anordnungen durchkreuzt hatte, indem er sie voraussah, also geuau nach demselben Prinzip arbeitete, wie Breit­schwert selber.

(Fortsetzung folgt.)