* Stuttgart, 4. April. Aus Nachod wird noch ge­meldet : Prinz Wilhelm zu Schaumburg-Lippe befand sich gestern noch vollkommen Wohl. Er war ziemlich spät zur Ruhe gegangen und gegen 4 Uhr morgens erwacht. Er erkundigte sich nach dem Befinden der schwererkrankteu Prinzessin Friedrich. Als ihm gesagt wurde, daß die Glieder der Prinzessin bereits erkaltet Ware», erschrak er sehr und ließ sich rasch aukleideu. Während des Ankleidens brach er plötzlich bewußtlos zusammen.

* Stuttgart, 4. April. Die Königin reiste heute nach- mitttag nach Nachod ab.

* Stuttgart, 4. April. Anläßlich des Ablebens Seiner Durchlaucht deS Prinzen Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ist Hoftrauer von heute au auf sechs Wochen, die erste Hälfte iu dritter, die zweite Hälfte tu vierter Abstufung der Hof- trauerordnuog, angeordnet worden.

ff Stuttgart, 5. April. Die Kommission für die Ge­meinde- und BezirkSordnuug hat heute ihre Beratungen fort­gesetzt uud unter anderem zu Artikel 39 Ir einen Antrag deS Berichterstatters Haußmano, durch den das Stimmrecht deS OitsvorsteherS bei Abstimmung beider Kollegien einge­schränkt werden sollte, abgelehut. Bei dem sehr wichtigen Artikel 40, der die Lrbenslänglichkeit der Ortsvoistrher anf- hebt, gelangte entgegen einem Antrag des Berichterstatters der Beschluß des anderen Hauses zur Annahme, wonach die lebenslängliche Amtsdauer für die vor dem Tag der Verkündigung deS gegenwärtigen Gesetzes gewählten Orts­vorsteher unberücksichtigt bleibt. Es sei den», daß sie sich freiwillig einer Neuwahl unterziehen. Die zweite Kammer hatte beschlossen, daß die Amtszeit der nach dem 1. Ja­nuar 1905 Gewählten mit dem Ablauf von 10 Jahren en­digen soll. Zu Art. 40», der von der Bestätigung wieder- gewählter Ortsvorsteher handelt, wurde rin Antrag Hauß- manu angenommen, wonach, wenn ein unmittelbar nach Ab­lauf der ersten oder einer späteren Wahlperiode Wieder­gewählter mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt hat, die Bestätigung nur daun versagt werden darf, wenn das Ministerium des Innern ausge­sprochen hat, daß die Gemeindeverwaltung oder die dem Ortsvorsteher gesetzlich übertragenen Geschäfte infolge der bisherigen Amtsführung des Wiedergewählteu uotgelitten haben. Gegenüber einem weitergehendea Antrag Hauß- mauus, der die Entscheidung dem Disziplinarchef für Körperschaftsbeamte überlassen will, erklärte Minister von Pischek, das Gesamt-Ministerium würde nicht iu der Lage sein, daS Gesetz dem König zur Unterzeichnung zu em­pfehlen, wenn hier nicht eine Einigung zustande komme. Eine solche hielt der Minister bei dem angenommenen An­trag nicht für ausgeschlossen.

ff Geislingen a. St., 5. April. Der heute früh 7 Uhr vou hier nach Wiesensteig abfahrende Zug der .Täles- bahn" wurde beim Uebergang zum Zementwerk Geislingen von der elektrischen Bahn dieses Werkes angeraunt. Beide Maschinen wurden aus dem Geleise geworfen und beschädigt. Verletzt wurde niemand. Nach anderthalbstündiger Ver­spätung konnte der Zug der Tälesbahu mit einer neuen Massive nach Wiesensteig abfahreu.

ff Mordhei«, OA. Brackevheiw, 5. April. Die Auf­regung über die vielen Brandfälle hier der vorgestrige war der 5. innerhalb kurzer Zeit ist sehr groß. Die Gemeinde hat jetzt eine Belohnung vou 300 Mk. auf die Ermittlung des Täters ausgesetzt.

* Möraverg, 4. April. Infolge falscher Weichenstell- ung stießen iu der vergangenen Nacht im hiesigen Haupt- bahnhof zwei Lokomotiven zusammen. Ein Lokomotivführer wurde schwer, ein Heizer leicht verletzt.

* Kalle a. S., 4. April. Der Bergarbeiterstreik gewann heute an Ausdehnung. Morgen beginnt die Auszahlung der Streikunterstützung an annähernd 6000 Streikende, im Helmßädter Revier an etwa 1000. Die Ausdehnung der Streikbewegung auf Böhmen wurde augedroht, wo angeb­lich Strrikarbeit geliefert wird.

* Zierli«, 4. April. Nach einer Meldung der NatZtg. hat der Kaiser dem Krefelder Oberbürgermeister iu Aussicht gestellt, zur Einweihung deS Krefelder Rheiuhafens eine Torprdobootflottille zu entsenden.

* Ka««»ver, 5. April. Der sozialdemokratische Reichs­tagsabgeordnete Heinrich Meister ist am Dienstag von einem Schlagaufall getroffen worden, der eine Lähmung der rechten Seite uud den Verlast der Sprache zur Folge hatte. Meister ist au den Folgen deS SchlagaufallS heule uacht gestorben.

* Kamömg, 4. April. Die Hamburg-Amerika-Linie ließ heute nachmittag iu ihrem Heurrbureau eine Bekannt­machung auschlagen, iu welcher sie ihre Weigerung, mit dem SeemannSverband zu verhandeln, aufrecht erhält, aber im übrigen mitteilt, daß sie die Löhne ihrer Seeleute, Heizer und Trimmer einschließlich der Bootsleute und Oberheizer rückwirkend vom 1. April ab um monatlich 5 Mk. erhöhe. In ähnlicher Weise gehen auch die anderen Reedereitu vor. Falls den Streikenden dieses Entgegenkommen nicht genügt, und wenn sie an der Forderung der Anerkennung deS See- maunsverbandes festhalten, so wäre mau, iu Rrederkreiseu entschlossen, dm Kampf ausznhalten.

ff Kamöurg, 5. April. Trotz des AuSstandes der See­leute ist eS dm Rheder», wenn auch mit großen Schwierig­keiten, bisher gelungen, für alle nach See bestimmte Schiffe die gesetzlich erforderlichen Mannschaften zu erhalten. Während der letzten 24 Stunden haben über 30 Dampfer sowie 2 Segelschiffe und 3 Seeschleppzüge den Hafen ver­lassen.

* Att»«a, 3. April. Der Großhändler Fr. Häfe auS Altona ist gestern abmd vou der Staatsanwaltschaft wegen Konkarsvergehms, Wechselfälschung usw. verhaftet worden. Dir Passiven werden auf 500000 Mk. festgestellt.

Eine plötzliche Erkra«r»«g des Reichskanzlers.

Berlin, 5. April. Während den letzten Aus­führungen des Abgeordneten Bebel im Reichstag wurde der Reichskanzler von einem Unwohlsein be­fallen. Nachdem sich 2 Aerzte um den Reichs­kanzler bemüht hatten, schien sich dieser langsam zu erholen. Die Sitzung wurde um V» Stunde unterbrochen. Um 1 Uhr 10 Min- trugen die Bundesratsmitglieder und Abgeordneten den-Reichs­kanzler aus dem Saal- (Wiederholt aus dem Extrablatt.)

* Zierlitt, 5. April. Der Reichskanzler wurde aus dem Sitzungssaal in daS Präfideutenzimmer gebracht. Erscheint sich um eine vorübergehende Ohnmacht gehandelt zu haben. Aus seiner Umgebung wird versichert, daß keinerlei Lähm- uugserscheiuungm auftretm. Ja dm letzten Tagen hat der Reichskanzler au einer starken Influenza gelitten.

Um 1*/i Uhr erschien Professor Renvers uud erklärte nach vorgmommmer Untersuchung, der Zustand des Reichs­kanzlers sei iu keiner Weise beunruhigend, es scheine sich um eine bloße Ohnmacht gehandelt zu haben. Auch Pro­fessor Renvers bestätigte, daß keinerlei Lähmungserschein- ungen vorhanden find.

* Zierli«, 5. April. Professor Renvers konstatierte gegen 2 Uhr, daß sämtliche Gliedmaßen des Reichskanzlers beweglich, auch keinerlei Schluckbeschwerden vorhanden sind. Der Reichskanzler antwortet deutlich auf jede Frage des Arztes. Professor Renvers glaubt deunoch, daß es sich um eine allerdings schwere Ohnmacht handle, er hofft, daß die Symptome in ungefähr einer Stunde vorüber sein werden.

* Aerli«, 5. April. Der Reichskanzler, welcher, trotz­dem er iu den letzten Tagen unter Jnflueoza litt, in dieser Zeit viel gearbeitet hatte, sah schon während der ganzen Sitzung schlecht aus. Wie nach den Aeußernngm seines Hausarztes Prof. Dr. Renvers anzunehmen ist, handelte es sich bei seiuem schweren Ohvmachtsuvfall um eine Folge von Gehirnanämie (Blutlosigkeit des Gehirns). Das Cen- sorium (Bewußtsein) scheint noch benommen zu sein.

Nach Wiederaufnahme der Sitzung deS Reichstages brach der Reichstagsabgeordvete Bebel mit dem Bemerken ab, daß man es in diesem Falle begreiflich finden werde, wenn er keine weiteren Ausführungen machen werde.

Fürst Biilow würde ohne diese Erkrankung im Reichs­tage noch eine große Rede über die auswärtige Lage ge­halten haben uud, wie in palamentarischeu Kreisen mit Sicherheit bekannt wird, iu dieser Rede auch erklärt haben, daß eine russische Anleihe in Deutschland zur Zeit nicht opportun wäre, mit Rücksicht auf das eigene Anleihe- bedürfuis des Reiches und Preußens.

ff Zierli«, 5. April. Fürst Bülow war im Reichstags- gebäude, als der Kaiser eiutrvf, in Schlaf verfallen. Der Kaiser verweilte längere Zeit im Zimmer deS Reichskanzlers zuerst im Gespräch mit der Fürstin Bülow, dann mit dem Präsidenten Grafen Ballestrem u. a. Würdenträgern, sowie den Staatssekretären Grafen Posadowrky uud Tschirschky u. a. Fürstin Bülow zeigte sich sehr gefaßt. Aus der be­friedigenden Mitteilung des Prof. RenverS war zu ent­nehmen, daß der ruhige Schlaf des Fürsten Bülow fort- daurre. Damit der Schlaf des Fürsten nicht gestört wer­den sollte, verließ der Ka ser 3'/, Uhr das Reichstagsze- bäude. Der Kaiser hatte vor der Ankunft den Leibarzt an das Krankenlager entsandt. Aach die Kaiserin fuhr beim Reichstaqsgebäude vor uud ließ sich über das Befinden des Fürsten Bülow berichte».

ff Werkt«, 5. April. Der Reichskanzler fuhr gegen 4 Uhr vom Reichstags-Gebäude nach dem Reichskanzler- Palais und begab sich alsbald zu Bett. Er halte zwei > Stunden einen ruhigen Schlaf, wovon er erholt erwachte. ' Die Erholung hielt an. Das Befinden ist durchaus zu­friedenstellend.

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* Mailand, 5. April. Die Stadt wurde vou einer furchtbaren Windhose heimgesucht. Mehrere Ausstellungsgrbäude find beschädigt. In Bergamo wurden 9 Personen in dev Fluß geweht uud er­tranken.

* Neapel, 4. April. Heute früh hat ein neuer Aus­bruch deS Vesuvs stattgefunden. Der Lavastrom er­goß sich iu der Richtung auf Pompeji. Der zweite Strom, welcher sich nach Nordwester: ergoß, hat den Telegraph und die Instrumente deS Observatoriums am Vesuv zerstört.

ff Kone«, 5. April. Infolge des AusstandeS der Berg­leute tm Gebiete von Courieres find mehrere englische und deutsche Kohlendampfer iu den hiesigen Hafen etagelaufen. Die Entlader find jedoch iu den Ausftand getreten und ver­langen Lohnerhöhung.

* Lo«dou, 4. April. Hier wird für Mai bis Juli eine Ausstellung von Werken deutscher Künstler geplant. Zu diesem Zwecke bildete sich ein aus leitenden britischen Künstlern bestehendes Komitee. Der Eröffnungstag ist auf den 22. Mai festgesetzt.

* N«rv'Nork» 5. April. Ein gestern aufgestiegeuer Ballon des französischen Bildhauers Machart wurde leer auf dem Ozean gefunden.

* New-Nork. 4 . April. Die Regierung des Staates Missuri hat die Erklärung abgegeben, daß im Falle eines AuSstandes die Behörden sich selber mit der Kohlengewinn­ung befassen werden. Die Arbeiter würden dann entspre­chend dem Tarife von 1903 vom Staate bezahlt, der die Gruben von den Besitzern pachtet. Sollte sich dieS nicht bewerkstelligen lasfev, so würden die Gruben einfach be­schlagnahmt.

* Kovolttl«, 5. April. Der hier einaetroffene Dampfer .Morma" berichtet, daß während eines Orkans, der in der Gegend von Tahiti und den benachbarten Inseln wütete, dort 120 Personen ertrunken seien.

Das Srrtbemmglück i« Courrieres.

Courrieres bietet eine neueUeber- raschuug durch die Rettung eines weiteren Bergmannes nach 25 Tagen I Der am Mittwoch früh lebend Geborgene heißt Verton und ist 32 Jahre alt. Er erklärte, er sei der einzige Ueberlebeude aus dem Schachte 4. Sein Zustand ist befriedigend and er hatte nach seinen Erzählungen in seiner langen Abgeschlossenheit weniger zu leiden, als eS bei den früher geretteten 13 der Fall war. Er will sich von den Vorräten gestorbener Kameraden genährt haben und trank Wasser, das zwischen Steinen hervorrieselte. Er glaubt, in der Grube Stimmen gehört zu haben, aber aus weiter Entfernung und durch ein Hindernis getrennt, daS er nicht näher zu bezeichnen weiß. Jetzt find au 25 Punkten im Grubeugebiet Abteilungen zu 3 und 4 Manu mit der Aufsuchung weiterer lebender Bergleute beschäftigt. 9 Berg­leute waren, ehe sie aus Tageslicht kamen, vor Erschöpfung ge­storben. B. konnte ärztliche Hilfe ablehnen. Die neue Rettung hat die Erbitterung der Massen gegen die Gruben- gesellschaft uud die Jagenieure noch vergrößert. Der Staatstugenieur wurde vou einer Frau geschlagen. Die Staatsanwaltschaft ist von der Regierung, die in der Gruben- angelegenheit von der Abgeordneten kammer eine Vertraueos- kundgebung erhalte» hat unter Verurteilung der Haltung der Bergwerksgesellschaft, ersucht worden, sofort eine neue Untersuchung eiuzuleiteo, um die za ermitteln, die für den Verlauf der Rettung?arbeiten verantwortlich find. Der Ge­danke, daß noch viele Bergleute hätten gerettet werden können und daß sie einen qualvollen Tod gefunden haben, ist auch zu schrecklich.

ff Leas, 5. April. Die Nachforschungsarbeitrn sind während der ganzen Nacht in Schacht II. bei B lly-Mon- tig: y fortgesetzt worden. Die Aerzte loden die Verwendung von Kautschlikhaudschuhen und Tällmosken sehr, die dazu dienen, die Mäuse und Fliegen, die sich um die Leichname sammeln, abzuhalten. D:e Ingenieure glauben, daß sie den Brand vollständig löschen werden. DerU-tersuchvngsrichtrr Bethune, dem der Auftrag erteilt worden ist, die U tersuch- ung über die Katastrophe zu führen, hat heute morgen die Delegierten der Miuenarbeiter beauftragt, die Leichen derjenigen Bergleute zu bezeichnen, die ihrer Ansicht nach nach dem 10. März gestorben find. Diese Leichen werden einer Untersuchung unterzogen werden, um den annähernden Todestag sestzastelleu, da gegebenenfalls Strafantrag wegen fahrlässiger Tötung gegen die Ingenieure gestellt werden soll. Die Untersuchung der heute morgen zu tage geförder­ten Leichen scheint den Nachweis zu liefer , daß der Tod am Tage der Kathastrophe infolge Verbrennens eingetreteu ist.

ff Naris, 5. April. Die Bergleute Nemy und Pruvost, welch« auf der Fahrt durch Paris Gegenstand lebhafter Sy-upathiekundgedungen Ware», wohnten in Auteuil den za Gunsten der Opfer von Courrieres veraustalteuen Pferde­rennen bei und wurden daselbst dem Präsidenten FalliereS vorgestellt, der sie herzlich beglückwünschte.

Die Marokko-Konferenz.

* Akgeckras, 4 April. Aas g.ller Q ielle verlautet, daß der Inhalt der Geoeralakte der Konferenz folgender ist:

Die Generalakte eiklä eu einleitend daß die au der Konferenz tellnehmeoden Staate-«, weil Ordnung, Frieden uud Ge­deihen in Marokko nur nach Einführung von Reformen herrschen kann, die auf dem dreifachen Grundsätze der Souveränität des Salta s, der Integrität seines Staates and der Gleichheit der kommerziellen Behandlung beruhen, auf Einladung des Sultans ihre Vertreter zur Konferenz zwecks Beratung der Reformen uud Beschaffung von Mitteln zu ihrer Durchführung gemäß deo zw s heu den Mächten und dem Saltaa vereinbarten Programm entsandt haben, welche berieten und annahmeu: 1. Eine Erklärung betr. die Organisation der Polizei, 2. ein Waffeuschmugqel-Reglemeat,

3. eine Staatsbank-Ko« zesfionsakte, 4. eine Erklärung über ein besseres Steuererträgnis and die Schaffung neuer Ein­künfte, 5. eine Erklärung über die Zölle uud die Schaffung neuer Einkünfte, 6. eine Erklärung über die öffentlichen Dreustzweige und die öffentlichen Arbeiten. Die General- akie enthalten sod mu sämtliche diese 6 Punkte betreffenden Artikel, sowie 3 Schlußartikel, wonach die Mächte sich ver­pflichten, ihre Gesetzgebung mit den durch die Generalakte üvernommenen Verpflichtungen in Einklang zu bringen, wonach ferner die Rll-fikatiou spätestens am 31. Dez. 1906 in Madrid niedergelegt sein muß, die Generalakte mit dem r Eingang aller Ratifikationen spätestens am 31. Dez. 1906 in Kraft tritt und wonach alle Verträge der Signatarmächte mit Marokko giltig bleiben, und tm Falle des Widerstreites die Bestimmungen der Geoeralakte Vorgehen. Das Zusatz­protokoll besagt, daß die Delegierten, da die Marokkaner erkläre», nicht in der Lage zu sein, ihre Unterschrift zu geben, weil einige Punkte erst dem Sultan unterbreitet werden > müßten, sich verpflichten, darauf hiuzuwirkeu, daß der Sul­tan seinen Beitritt zur Geoeralakte tu vollem Umfang er­teilt. Die nötigen Schritte hierzu zu tun wurde der italienische Gesandte Malmufi, Doyen de- diplomatischen Korps iu Tanger, beauftragt. Die Beitrittserklärung deS Sultans soll durch Vermittlung der spanischen Regierung den übrigen Siguatarmächteu kandgegeben werden. Di« Erklärung soll die gleiche Kraft haben, als wenn die marrokkauischeu Delegierte» unterzeichnet hätten uud soll die Ratifikation des Sultans ersetzen.

Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Lau!, Altenstetg. ^