gen und Bondorf gelegenen Grundstück 8 schöne Obst­bäume mit einem scharfen Instrument stark be­schädigt. Vom Täter hat man noch keine Spur.

Sechs Menschen verbrannt und zwei schwerverletzt.

Fischingen, O.-A. Haigerloch (Hohenzollern), 25. Februar. Dem Süddeutschen Korrespodenzbureau wird gemeldet: In unserem idyllisch an der Bahn­linie von Stuttgart nach Rottweil gelegenen und nur zwei Stationen von Horb entfernten Orte hat sich heute nacht ein gräßliches Unglück ereignet. Seit dem Jahre 1819 bestand hier eine Mühle, die sich seit Generationen in dem Besitz der Familie Linsenmann befand. In dieser zweistöckigen, mitten im Ort ge­legenen Mühle brach heute früh zwei Uhr Feuer aus. Die Ursache ist noch nicht aufgeklärt. Noch eine Viertelstunde vorher hatte der Nachtwächter den Platz passiert, ohne etwas von dem Brande zu bemerken. Als die ersten Einwohner zum Löschen vor dem bren­nenden Haus eintrafen, fanden sie auf der Straße vor dem Haus den nur mit einem Hemd bekleideten langjährigen Knecht der Mühle, Erhard Ott, einen etwa 40 Jahre alten Mann. Es waren ihm beide Füße gebrochen, als er aus dem Gebäude gesprungen war. Kurz darauf sprang aus dem Fenster noch der 19jährige Sohn Georg des Müllers. Er kam mit leichten Verletzungen davon. Fast unmittelbar nach ihm wagte den Sprung der andere 14jährige Sohn Christian, der außer zahlreichen Knochenbrüchen hauptsächlich Brandwunden erlitten hat, sodaß er kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Die Familie bestand sonst noch aus folgenden Personen: Der Besitzer August Linsenmann, 54 Jahre alt, seine Frau Agnes, geborene Kreher, 50 Jahre alt, vier Töchter mit Namen Marie, 20 Jahre alt, Sophie und

^ Regine, ein Zwillingspar von sechzehn Jahren, und die achtjährige Anna. Diese sämtlichen sechs Perso­nen wurden anscheinend bald nach Ausbruch des Feuers von Rauch betäubt und konnten sich nicht mehr retten. Sie sind verbrannt. Abends 7 Uhr war der Mahlgang abgestellt worden. Die Mühle stand also bei dem Ausbruch des Feuers still, und die ursprüngliche Annahme, der Mahlgang sei heiß ge­laufen, bestätigt sich nicht. Wie sich bei den Rettungs­arbeiten herausstellte, wollten die von dem Brand erwachten Eltern ihre Töchter noch retten, wurden aber samt diesen von dem einstürzenden Gebäude in die Tiefe gerissen. Das schließt man aus der Lage der Leichen, die im Laufe des Tages aus dem Schutt ausgegraben wurden. Die ersten zwei Leichen wur­den morgens 6 Uhr gefunden, eine weitere im Laufe des Nachmittags und abends gegen 7 Uhr wurden eingeschachtelt in die Bettstellen die restlichen drei Leichen aufgedeckt. Die Ueberreste sind aber derart verbrannt und entstellt, daß eine Agnoszierung der Leichen absolut unmöglich ist. Man sieht vor sich nur die Köpfe und im übrigen einen Haufen Gebein und gebratenes Fleisch. Zur Hilfeleistung waren auf dem Brandplatze außer der Fischinger Feuerwehr erschie­nen die Wehren von Empfingen, Betra und Glatt. In dem abgebrannten Gebäude befand sich in dem unteren, ziemlich hoch gelegenen Stockwerk die Mühle, darüber, aber nur durch einen Bretterboden getrennt, die Wohnung, woraus sich der furchtbare Umfang der Katastrophe erklärt, da anscheinend durch den Bretter­boden hindurch der Rauch so rasch in die Höhe drang, daß die ums Leben Gekommenen erstickten, bevor sie sich zu retten vermochten. Von dem Vieh und den Futtervorräten ist nichts verbrannt, weil sie in der unversehrt gebliebenen Scheuer untergebracht waren.

Der Materialschaden wird auf etwa 30 000 Mark geschätzt. Das abgebrannte Gebäude war keineswegs besonders groß. Ein kurz nach Ausbruch des Feuers niedergehender heftiger Regen verhinderte die Aus­dehnung des Feuers auf die nahezu angebaute Scheune und auf einen jenseits des Mühlkanals aber in nächster Nähe der Mühle gelegenen Holzschuppen, die unversehrt stehen blieben. Von der Mühle stehen nur noch die vier Mauern. Eine zahlreiche Menge war herbeigeströmt. Ueber den gräßlichen Umfang des Unglücks herrscht allgemein Entsetzen. Die Be­hörden, darunter der Oberstaatsanwalt von Hechin- gen, waren an der Unglücksstätte erschienen. (Wir gaben diese Nachricht gestern nachmittag durch An­schlag bekannt, da sie infolge Verspätung nicht mehr zeitig genug eintraf, daß sie in die gestrige Blatt­ausgabe noch hätte ausgenommen werden können. D. R.)

Fifchingen, 26. Febr. In dem Befinden des bei der Brandkatastrophe so schwer verletzten 14jährigen Chiristian Linsenmann ist, wie heute gemeldet wird, eine kleine Besserung eingetreten, und man hofft, wenn nicht weitere Folgen eintreten, ihn am Leben zu erhalten.

Heilbronn, 26. Febr. Gestern abend ist der in den 60er Jahren stehende Hafnermeister Feeser aus einem Fenster des zweiten Stockes seiner Wohnung auf die Straße gestürzt. Er fiel direkt auf Schulter und Hinterkopf und wurde bewußtlos in einer großen Blutlache aufgefunden. Kurz nach seiner Einliefe­rung ins Krankenhaus ist er gestorben.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Amtliche und Privatanzeigen.

Gemeinde Hirsau.

I. Nadelstammbolr-Liekkauf

im schriftlichen Aufstreich.

Aus dem Eemeindewald Forchen, Kaminfegerweg, Kutschenwald, sowie Scheidholz aus Abt. Vogelwiese:

47 Fichten, 64 Tannen u. 62Forchen.

Langholz: Fm. 16 I., 32 II., 85 III., 22 IV., 11 V. u. 1 VI. Kl.

Abschnitte: Fm.: 4 I Kl.

Die Gebote auf die einzelnen'

Lose in ganzen und V-o°/o der staatl. Taxpreise ausgedrückt, wollen bis spätestens 4. März d. 2.» nachmitt. 2 Uhr» unterschrieben, verschlossen, mit der AufschriftGebot auf Stammholz" hier eingereicht werden, wo die Eröffnung zur angegebenen Zeit auf dem Rathaus stattfindet.

Losverzeichnisse sind bei Forstwart Bozenhardt hier erhältlich.

II. vlemibok'Ottkauf.

Am 4. März d. 2.» vormitt. 10 Uhr,

kommen auf hies. Rathaus aus Abt. Forchen,

Kaminfegerweg u. Kutschenwald zum Verkauf: Eichen-Stammholz : 24 St mit Fm.:

0,41111., 1.99 IV., 4,91 V., 0,70 VI. Kl. Buchen-Stammholz: 1 Stück mit Fm.

0,45 IV. Kl.

Birken-Stammholz: 1 St. mit Fm. 0,53 V. Kl. Schichtderbholz: Eichen: Rm. 6 Scheiter, 1 Klotzholz; Buchen: 13 Scheiter, 13 Prügel, 6 Klotzholz; Nadel­holz: 4 Prügel; 47 Eichen-, Buchen-, und Nadelholz- Anbruch.

10 Flächenlose, geschätzt zu 700 gemischten und 475 Nadel­holzwellen.

Den 26. Februar 1912.

Gemeinderat.

Stadtgemeinde Herrenberg.

I«

Am Samstag, den 9. März, kommen die im Stadt- und Stiftungswald anfallenden Eichenstämme zum Verkauf und zwar aus Stadt­wald 182 Eichenstämme und Abschnitte mit 63 Festm. Is, 55 Festm. Ib, 18 Festm. II s, 74 Festm. Ilb, 44 Festm. III., 8 Festm. IV. Kl.;

aus Stiftungswald 43 Stämme und Abschnitte _

mit 21 Festm. I und Ila, 7 Festm. I und Ilb, 14 Festm. lila und b, 12 Festm. IV. Kl.

Die Eichen des Stistungswaldes werden an Ort und Stelle ver­kauft. Abgang hiezu morgens 9 Uhr bei derRose."

Diejenigen des Stadtwaldes am selben Tag, mittags 1 Uhr im HotelPost". Zusammenkunft zum Dorzeigen, Freitag und Samstag je morgens 8 Uhr beim Steighäusle. Ueberdies können die Eichen, nach vorheriger Anmeldung bei den Unterzeichneten, auch schon früher be­sichtigt werden.

Auszüge unentgeltlich durch die Waldkasse.

Stiftungspfleger: Stotz. Waldkassier Bausch.

Renningen OA. Leonberg.

Eichen- und Buchen-Derkauf.

Am Donnerstag» den 29. Februar 1912» kommen aus den Eemeindewaldungen Hardt und Berg zum Verkauf:

S16 Bau-» Wagner- und Küfereichen bis 14 m lang und bis 64 cm mittl. Durchmesser, zusammen 266,23 Fm.,

5 Rotbuchen bis 6 m lang und bis 50 cm mittl. Durch­messer, zusammen 4,11 Fm.,

39 Weißbuchen bis 8 m lang und bis 36 cm mittlerer Durchmesser, zus. 10.23 Fm.. 3 Maßholder5m 35 cm

Abgang vom Ort vormittags 9 Uhr in den Hardtwald.

Auszüge wollen sofort bei Waldmeister Grötzinger bestellt werden.

Schultheißenamt.

KMilrMrWeil.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Wilhelm Schnurr, Fabrikanten, früher in Liebenzell, nun in Ottenhöfen (Baden) ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schluß­verzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf Freitag, den 22. März 1912, vormittags ",»11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht Hierselbst bestimmt.

Calw, den 23. Februar 1912.

Siber, Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts.

Zugelaufen

ist hiesig. Bürg« ein gelber, stiche haariger Schnauzer (Rüde) m. starkei Halsband. Derselbe kann innerhal 6 Tagen gegen Bezahlung der üt lichen Kosten abgeholt werden. Schultheitzenamt Möttlingen.

Lehrling.

Intel!, junger Mann aus acht­barer Familie wird zu Ostern auf kaufm. Büro angenommen und ist demselben Gelegenheit zu einer tüch­tigen Ausbildung geboten.

Offerten unter k>k. 20 an die Geschäftsst. ds. Bl. erbeten.

Ernstmühl.

20 Zentner gut eingebrachtes

II «U

hat zu verkaufen

M. Hager.

Erstngen, den 26. Febr. 1912.

Todesanzeige.

Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Gatte, Vater, Sohn, Bruder und Schwager

Heinrich Iipperer

nach langem Leiden am Montag vormittag im Alter von 36 Jahren sanft entschlafen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen.

NMtSrvereln calw.

Am Sonntag» den 3. März» abends 5 Uhr» findet im Hotel Waldhorn hier die jährliche

Kenerglverznminlvllg

statt, zu deren recht zahlreicher Beteiligung ich hiemit einlade.

Tagesordnung: Neuaufnahmen, Neuwahlen, Eeschäfts- und Rechenschaftsbericht, Sonstiges.

Der Vorstand.

XVir nebrnen nieder

llsi'Isksn

gegen 4°/»ige Verzinsung bei zrnonatlicber Kündigung.

8psr- u. Vorscliussdsnli Lslw

eingetragene Kenoseensoiisll mit unbesvlm. llaltMoht.

Linrig unv isl

Wer sie einmal versuckr, wird sie immer verwenden.

Lestens empfoklen von

Lsrl 8cknsuller, Londitor.

in schöner Ausführung liefen die Druckerei des Calwer Tagblattes.