Rheinland-Westfalen. Abg. Schmidt-Jmmeustadt (Ztr.)em- Pfahl das Molkereigewerbe im Allgäu der Beachtung und war für strengere Handhabung des MargariuegrsrtzeS. Abg. Paasche (ntlib.) trat für zweckentsprechende Regelung der Ge- hrimmittelfrage ein. Nachdem noch die Abgg. Borkhardt (Antis.), Dahlem (Ztr.) und Müller-Sagan (frs. Bolksp.) gesprochen hatten, erklärte Staatssekretär Graf Posadowsky, die Bekämpfung der Genickstarre sei Sache der Einzrlßaaten, über die Wurmkrankheit werde dem Hause eine Denkschrift zugeheu, über die Frage der Essigessenz werde sich der Bandesrat in den nächsten Tagen schlüssig machen, eine Nachprüfung der Grheimmittelliste sei vorgesehen, die gesetzliche Regelung sei nur noch eine Frage der Zeit, ein Vieh- seuchengesetz stehe auch bevor, da- Jmpfgrsetz habe sich bewährt. Einige Kapitel wurden erledigt, Fortsetzung am Montag.
1Vü<rr2eiirt»eirsisetz«r Larr-t«»s
Kammer der Abgeordneten.
Stuttgarl, 17. Februar.
Die Kammer hat heute die Beratung der Eiseu- bahupetitioue« fortgesetzt und zunächst nach läogerer Debatte, au der die Abgg. Dr. Hieber, Henning, Krug, Maier-Blaubenren, Storz, Dr. v. Kiene, Schick und der Berichterstatter Rembold-Gmünd teiluahmev, die Bitte der bürgerlichen Kollegien von Laupheim um Prüfung und Erbauung einer Verbindungsbahn Ehingen—Laupheim, ebenso wie andere Projekte einer Verbindungsbahn zwischen der Donau- und Südbahn der Regierung zur näheren Prüfung überwiesen. Es folgte sodann die Beratung des Gesuchs um Erbauung einer normalspnrigen Eisenbahn Friedrichshafen—Wilhelmsdorf—Ostrach—Mengen. Diesem Projekt steht ein von der Regierung bereits in Aussicht ge- stellteS Konkurreozprojekt Ravensburg—Wilhelmsdorf entgegen. Der Abg. Sommer befürwortete in warmen Worten die vorliegende Petition and stellte zusammen mit dem Abg. Locher den Antrag, das Gesuch der Regierung zur Berücksichtigung zu übergeben, sowie den Eventualantrag auf Berücksichtigung wenigstens der Strecke Mengen— Ostrach—Wtlhelmsdorf und auf Erwägung der Strecke Wilhclmsdorf—Friedrichshafen oder Wtlhelmsdorf—Ravensburg. Bei dieser Gelegenheit machte der Abg. Storz Wiederum einige weitschaueude Gesichtspunkte geltend, indem er darauf hinwies, daß der Ausbau der Eisenbahnlinien des Oberlandes notwendig sei mit Rückficht darauf, daß ein Durchstich der Ostalpeu in Graubünden der Verwirklichung bedeutend näher gerückt sei. Er würde jedoch einer Linie Ulm—Bregenz den Vorzug geben. Der Abg. Locher gab Storz, wenn er auch auf dessen Zukunftsmusik nicht eioging, den Namen eines angehenden Eiseubahnköuigs. Präsident v. Fuchs unterzog die Petition in finanzieller Hinsicht einer für sie wenig günstigen Kritik, stellte sich aber auf den Standpunkt, daß sämtliche Projekte noch näher zu prüfen seien. So wurde denn auch schließlich der Kom- misfiousaotrag, das vorliegende Gesuch der Regierung zur weiteren Prüfung zu empfehle», unter Ablehnung der Anträge Sommer—Locher angenommen. Ein Versuch des Abg. Storz, bei dieser Gelegenheit eine namentliche Abstimmung heÄriz führen, weil er »die Beschlußfähigkeit drS Hauses bezweifelte", fand keinerlei Ünterterstützung und wurde von dem Abg. Hildeubrand mit dem Zwischenruf begleitet: „Aber so etwas sagt mau doch nicht I" Nunmehr erfolgte die Beratung des Gesuchs um Erbauung einer oormal- spurigen Nebenbahn von Jsny über Argen nach Seltmanrs zum Anschluß an die bayerische Linie Stebratzhofen— Kemptev. Nach längerer Erörterung wurde der Antrag der Kommission, die Bitte der Regierung zur Berücksichtigung zu empfehlen und die Regierung zugleich zu ersuchen, den Bau der Linie so zu beschleunigen, daß die Eröffnung der Bahn mindestens gleichzeitig mit der der bayerischen Linie Kempten—Siebratzhofeu erfolgen kann, damit nicht der
näher und näher, in rasendem Tempo. Feuerschein stammte draußen auf. Der Hufschlag heravstürrrender Pferde. Die Fenrrwehr! Wohin jagte sie? Jetzt jagte der Zag am Hause vorbei —
Vorbei ? Nein, nicht vorbei. Die wilde Jagd machte Halt. Die Feuerwehrleute sprangen ab. Schritte stürmten die Treppe hinauf, die drei Strolche waren verschwunden, die Tür wurde aufgerisseu. Blinkende Helme. Funkelnde Beile. Die Leute hatten mit einem Blick die Situation erfaßt. Der erste folgte dem tu Todesangst zu dem in Lebensgefahr schwebenden Kinde hiustarrrnden Auge der Mutter, in der Luft blitzten Messer. Die kurbelnden Stricke und Tücher waren im Nu zerschnitten, Karl und Haus atmeten noch, sie fingen an zu schreien. Sie waren gerettet.
Da wurde es Nacht um Hedwig. Eine tiefe Ohnmacht umfing sie.-
Als d»e gemarterte Frau die Augen wieder aufschlug, fiel ihr erster Blick aus die Kleinen, die friedlich schlummerten. Hedwig war auf das Sofa gebettet worden. Zwei Feuerwehrleute hielten im Zimmer Wacht.
Hedwig gr'ff sich au den Kopf. Blitzschnell zogen die Ereignisse der letzten Viertelstunde au ihr vorüber.
„Sie leben," sagte sie mit matter, aber vor Freude bebender Stimme. „Die beiden Engel leben. Wenn sie nnr nicht krank werden."
Hedwig wollte sich erheben.
„Pst," machte der eine der Wächter, eine Hünenfigur mit langem WotauSbart. „Schön liegen bleiben, gute Frau, bis der Manu und der Doktor da fi/o."
„Mein Manu?" fragte Hedwig. „Wie kann derjetzt kommen?'
„Er hat telephoniert und gefragt, ob nichts vorgekommen ist. Sie seien heute so ängstlich gewesen, und drum war es ihm selbst bang."
„Und was haben Sie ihm geantwortet. Doch nicht—'
ganze württembergische Verkehr nach Bayern hin abgelenkt werde, angenommen, desgleichen ein Antrag Speth, worin die Regierung zur Vorlegung eines bezüglichen Kreditge- setzes noch in dieser Tagung ersucht wird. Im Laufe der Beratung wurde von dem Abg. Rembold-Aaleu auf die gestrige Kalturkampfdebatte zurückgegriffen, indem er den Nachweis für seine Behauptung versuchte, daß das Oberland hinsichtlich der Bahnen schlechter weggekommen sei, als die übrigen Teile deS Landes. Er exemplifizierte speziell auf die Nebenbahnen und teilte mit, daß von 104.32 km vollspuriger Nebenbaholinien des Landes, die einen Gesamtaufwand von ca. 12 Will, erfordert haben, auf das Oberland keine fallen und daß von 101,28km schmalspuriger Nebenbahnen mit einem Kostenaufwand von 7 Mill. auf das Oberland nur zwei Bahnen mit 31,67 km bei einem Kostenaufwand von 1836000 Mk. entfallen. Dem begegnete der Abg. Dr. Hieber mit der Frage, wohin mau kommen werde, wenn mau den Bahubau Württembergs nach derartigen Gesichtspunkten beurteile und auf verhängnisvolle Abwege man geführt werden müsse, wenn derartige reine Verkehrs- und Wirtschaftsfragen unter die Gesichtspunkte der verschiedenen Kreise der politischen Parteien und der z Konfessionen gestellt werden. Schmidt- Maulbronn teilte , ebenfalls einige Zahlen mit und suchte den Nachweis der ! Unrichtigkeit der Behauptungen Rembolds dadurch zu er- i bringen. Zum Schluß wurde noch eine Bitte der Gemein- ! den Pfauhauseo und Steinbach OA. Eßlingen um eine i Haltestelle mit entsprechenden Einrichtungen für den Waggon- güteroerkehr und einer beschränkten Einrichtung für den ! Frachtstück- und Eilgutverkehr unter dem Vorbehalt, daß die ! beiden Gemeinden sich wegen der Höhe des von ihnen zu > leistenden Beitrags mit der Eisenbahvverwaltung vorher f verständigen, der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen. ^ Die Bemerkung des Ministers von Soden, daß daS Gesuch gerechtfertigt sei und erfüllt werde und deshalb keines weiteren Zuredens mehr bedürfe (die Zeit war inzwischen s sehr vorgeschritten) rief große Heiterkeit.hervor. Der Abg. > Schlegel (Soz.) wünschte aber noch für die Haltestelle s eine Bedürfntsaustalt, worauf Minister von Soden unter stürmischer Heiterkeit des Hauses schlagfertig erwiderte, daß j auch diesem Drange deS Vorredners stattgegeben werde. Nächsten Dienstag nachmittag Weiterberatung. Schluß ! gegen halb 2 Uhr. !
* Altensteig, 19. Febr. Der hiesige „Liederkranz' veranstaltete gestern abend im Gasthaus zur „Linde" eine» f wohlgelungenen Unterhaltungsabend, der recht ge- s mütltch verlief und gewiß alle Teilnehmer befriedigte. Schoo bald nach Beginn waren sämtliche Lokalitäten so j dicht besetzt, daß man der bekannten Aufforderung „wo ! man fingt, da laß dich ruhig nieder" auch mit dem ! allerbesten Willen nicht Nachkommen konnte. Die Lieder- > und insbesondere auch die humoristischen Vorträge und Deklamationen wurden vorzüglich gegeben und fanden den reichen Beifall der Z Hörer.
* HSertak, 16. Februar. Für den in Afrika gefallene» Gefreiteu Wilhelm Möhrle von hier fand eine Gedächtnisfeier in der hiesigen Kirche statt, an der sich der Militär- Verein Obertal, der Kciegervereiu Mitteltal, der Lie erkranz und die Ei> wohnerschaft überaus zahlreich beteiligten. j
* Mildvad, Februar. Eine Lohnbewegung ohne poli- > tischen Beigeschmack hat unter den Langholz- und! Brennholzfuhrleuteu des oberen Enztals eingesetzt. Letzten Sonntag versammelten sie sich in größerer Anzahl im Gasthaus z. Kcoue in Sprollenhaus, um eine Vereinigung zur E zeluug besserer Fahllöhne ins Leben zu rufen. Der auf E.fuche» in der Versammlung erschienene Stadlschult- . heiß Botzner-W lbbad legte des näheren dar, daß die Not- . Wendigkeit einer Erhöhung der Löhne anzuerkenoen sei und
„Unbesorgt. Auf alle solche Fälle ist unsereiner vor- bereitet. Nar ruhig jetzt, so, st werden Sie ernstlich krank." ^
„Nur noch eine Frage," bat Hedwig: „Ich begreife ^ das alles noch nicht. Wie kam die Feuerwehr gerade in dem schrtcklichen Augenblick her?" ,
Der Ruse lachte. „Da fragen Sie uns zu viel. Das s müssen doch Sie wissen. Bei uns ist „Feuer im Waldhaus am Grünen Weg" telephonisch gemeldet worden. Es war s eine Kinde, stimme —"
„Ha s," rief Hedwig, „das hat Haus getan."
„Dre Meldung klang freilich sonderbar. Ein so feines Sümmchen hat Wohl noch nie d»e Feuerwehr alarmiert. Einer sagte: Das ist ein schlechter W>tz. Wir müssen nochmal aufragen. Aber da donnerte unser Ooerführer: Das Maul gehalten: Drei Wagen und die Spntze vor I Wo Menschenleben in Gefahr sein können, wiegt jede Sekunde zentnerschwer. Aufsitzen! — Los!' — So find wir hergekommen. Wie dann der Zag hielt und alles dunkel war, dachten wir: „Also wirklich gefcppt." Aber der Oderfuhrer war schon vom Wagen gesprungen, er stieß das Garteutor ans. Da lag erwürgt und zerstochen ein riesiger Hund —"
„Nero," schrie Hedwig ans, „der arme, treue Nero."
„Ein P-aLttier," sagte der Riese „schad' um den armen Kerl I —Nun, und das Uebrige wissen Sie."
Das Gt sprach war lebhafter geworden, als eS der Ruhe der beiden Kleinen dienlich war. HanS erwachte und schaute mit großen Augen um sich. Als er die Feuerwehrmänner sah, regte sich in seinem kleinen Herzen das Gefühl der Schuld.
„Mama," rief er mit ängstlicher Stimme.
Da k. rete Hedwig schon vor seinem Bettcheo, den Lockenkopf des Kleinen au ihre Brust pressend.
„Mama," flüsterte ihr Haus ins Ohr, „ich muß Dir was sagen."
daß auch die Holzhänblerschaft des oberen Enztals, wie er von verschiedenen Seiten gehört habe, dem Mansch der Fuhrleute freundlich gegnüberstehe. Die Forderung der Fuhrleute geht auf eine Erhöhung des Fährlohnes um durchschnittlich 1 Mk. für den Kubikmeter. Auf Vorschlag des Statschultheißen wurde hienach eiue Kommission aus den Fuhrleuten der Orte Wildbad, Calmbach Höfen, Enzklösterle Aichelberg usw. gewählt, die mit den Holzhändlerfirmen wegen der Lohnerhöhung verhandeln soll. (Merk.)
* Stuttgart, 17. Febr. Der Landesverband der Geflügelzucht- und Vogelschutzvereinigung Württembergs hielt gestern nachmittag bei Nlll seine Mitgliederversammlung ab. Der Verband umfaßt gegenwärtig 122 Vereine mit 9566 Mitgliedern. Als Ort der Landesverbands-Ausstellung im Jahre 1907 wurde Tuttlingen bestimmt.
js Kirchheim «. F., 17. Februar. Die 11jährige Tochter des Kupferschmieds Mäurer hier fuhr beim Schlittenfahren vom breiten Graben abwärts. Sie geriet dabei unter die Pferde des Fuhrmanns A. Schmid hier, von welchem ihr eines die Kinnlade zerschmetterte. Der Zustand deS Kindes ist bedenklich.
js Iluterheiuried, 17. Febr. Beim Henholen stürzte der 17 Jahre alte Karl Fromm vom Vorhof infolge AuS- gleitens vom Heuboden auf die Teure, wodurch er außer einem Bruch des rechten Arms noch sonstige erhebliche, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen erlitt.
* Werschiedeues. Ja Untertürkheim brannte in der Eßliugerstraßr die Scheuer der Witwe I. Munk nieder. Die Vorräte find verbrannt, daS Vieh wurde gerettet. — In Heideuheim wurde Buchdrockereibefitzer Giethiuger beim Abladen von Maschineuteilen ein Fuß abgeschlagen.
* Kiseuschmitt (Eifel), 16, Febr. Bet einer Saujagd in dem uaheu Gahlenschen Forste kam es za einem gefährliche» Kampfe zwischen dem Förster Mausteiu auS Betteufeld und einem starken, augeschossenen Keiler. Der Förster hatte seine beiden Schüsse auf das schwere Schwarzwild abgegeben, ohne es jedoch zu töten. Nun stürzte sich das wütende Tier auf den Förster, warf ihn zu Boden und bearbeitete ihn mit seinen scharfen Hauern. Auf die Hilferufe kamen andere Jäger herbei, die den wütenden Keiler erst durch mehrere Schüsse töteten. Der Förster ist an den Beinen schwer verletzt.
* Lübeck, 17. Febr. Der Musketier Kley, der den Leutnant Ehrleiu auf dem Kasernenhof mit dem Gewehrkolben viederschlug, wurde vom Kriegsgericht zu 7 Jahren 9 Monaten Gefäugursverurteilt.
Ausländisches.
ss Uaris, 18. Febr. Ministerpräsident Rouvier traf bald nach 3 Uyr im Luxcmbourgpalais eia und wurde dort vom Präsidenten Fallieres empfangen. Um 3^ Uhr verließ Fallieres das Luxembourgpalais nud fuhr mit Rouvier, begleitet von einer Kürasstereskadrou nach dem Elysee, wo er um 4 Uhr eintraf.
js Uaris, 18. Febr. Präsident Fallieres wurde auf der Fahrt vom Palais Luxembourg nach dem Elysee von einer dicht gedrängten Menschenmenge begrüßt. Auf dem Boulevard des Invalides aufg'strllte Geschütze schossen Salut. Ein Bataillon Infanterie erwies dem neuen Präsidenten auf dem Hos des Elysees Ehreubezruguugev. Beim Verlassen des Wagens wurde Fallieres von einem Offizier des Milüärstaatcs Loubets begrüßt. Loubet empfing Fallieres auf der obersten Stufe der Freitreppe uud führte ihn in Leu Salon der Botschafter, wo ich der Präsident des Senats Dubost, der Präsident der Deputiertenkammer Doumer, die Minister, die Mitglieder der Bureaus beider Kammern u. A. befanden. Loubet und Fallieres drückten sich die Hände und Loubet hielt eine Ansprache an den neuen Präsidenten. Nach der Antwort Fallieres schüttelten
„Red' nur, Hans, fürchl' Dich nicht. Es ist ja alles wieder gut."
„Nein Mama," sagte der Kleine mit leiser Stimme, „wenn der Papa kommt, mußt Du ihn recht schön bitten, daß er mich nicht schlägt. Weißt du, ich Hab' nämlich nach der Feuerwehr telephoniert, weil der Karl eine solche Freude daran gehabt hat."
Unter Tränen lächelnd küßte Hedwig den Missetäter.
„Er wird Dich nicht schlagen, Hans, ich werde ihn drnm bitten, sei nur ruhig und schlaf' wieder ein."
Und Hans legte sich wieder in die weichen Kissen, faltete die Hände und sagte mit feierlichem Tone:
„Ich werd's auch ganz gewiß nicht wieder tun I" Ende.
«ermischtes.
sj Kirt und Ke»de. Ja einer Bergaemeinde bei Bregenz am Bodensee find, so berichtet die Konst. Z>g., die Gläubigen mit ihrem Pfarrer uvz .frieden, weil er sich in die intimsten Verhältnisse seiner Psatikinder rinzudrängen versucht und weil der Text der Sonntags predigten sich zumeist mit per- s sönlichen Angelegenheiten der Gemeindeglieoer befaßt. Da ! ein Versuch, den Pfarrer durch eine Beschwerde beim Bischof ! fortzubringen, fehlschlug und auch ein geplanter Boykott ^ des Gottesdienstes nicht die erwartete Wirkung hatte, beschloß eine große Anzahl Männer, de» Pfarrer „totzubeten". Als sich dieser wieder vnschickte, seine Predigt mit persönlichen Ausfällen zu beginnen, wurde seine Rede sofort von lautem Gebet übertönt. Seine Gegner beteten die Litanei mit solcher Stärke, daß er nach mehreren Vers che», in den Pausen zum Worte zu kommen, die Kanzel veilLseu mußte, ohne die Predigt geh Uten zu haben. I tzt Haler dir „Rebellen" wegen Reltglousstörung verklagt.