den auch die Nachteile besprochen, die dem vorgeschlagenen , System auhafteu, insbesondere das Panachiere», d. v. das ! Zusammenstellen eines Stimmzettels aus verschiedenen Wahl-- s Vorschlägen, durch das infolge von Quertreibereien eine große s Mehrheit durch wenige majorifiert werden kann, indem von j der Liste einer Partei die an der Spitze stehenden besten Kräfte geköpft (dekapitiert) werde». Zur Beseitigung deS ! nachteiligen Panachiereos beantragte das Zentrum die ge­bundene Listeuzahl, wonach sich der Wähler für einen der Wahl­vorschläge zu entscheiden und diese Entgegnung dadurch zum Ausdruck zu bringen hat, daß er den entsprechenden Zettel unverändert abgibt. Die Kommisfiou wollte die Gefahr des Dekapitierens durch die Zulassung des beschränkten Ku­muliereos (Stimmeuhäufuug) abschwächrn, indem dabei der Wähler, einen Namen bis zu dreimal auf den Zettel setzen darf. Als weiteres Mittel gegen die Dekapitierungs- gefahr wurde von dem Zentrum das sogenannte eiu- uamige System empfohlen, aber nicht weiter erfolgt. Gegen die gebundene Liste wurde namentlich die Ab­hängigkeit des einzelnen Wählers von der Partei inS Feld geführt im Hinblick daraus, daß der Wähler au dem Zettel keine Aeuderung vornehmen darf. Dagegen wurde aber geltend gemacht, daß die von der Kommisston so sehr betonte Freiheit des Wählers nur eine Illusion sei ange­sichts der großen Wählerzahl. Die Regierung vertrat den Standpunkt der Kommisfiovsmehrheit. Nach langem Wort­streit, an dem sich die Abgg. Kraut, Vizepräsident Dr. von Kiene, Liesching, Maier-Blaubeureu, Keil, Haußmann-Ba- liugeu und Haußmann-Gerabronn, sowie Minister v. Pischek und Staatsrat v. Fleischhauer beteiligten, wurde der Antrag des Zentrums abgelehnt und nach Erledigung der Art. 29 und 30 auch der Art. 31 genehmigt, wonach die Wähler die Namen der von ihnen zu wählenden Personen nach Belieben den verschiedenen Wahlvorschlägen entnehmen können (Panachieren). Namen, die in keinem Wahlvorschlag enthalten sind, werden als uugiltig gestrichen. Auf jedem Stimmzettel dürfen soviele Namen verzeichnet sein, als Ab­geordnete za wählen find. Der Wähler darf jedoch inner­halb der zulässigen Gesamtzahl einzelnen der von ihm Gewählten durch Wiederholung der Namen oder Beifügung von Zahlzeichen bis zu drei Stimmen geben (Kumulierung). Soweit eia Stimmzettel mehr Namen, als Abgeordnete zu wählen find, enthält, auch wenn dies die Folge von Stimmeuhäufung ist, werden die an letzter Stelle einge­tragenen Namen bet der Zählung nicht berücksichtigt; ist die Ordnung nicht zu erkennen, so ist der Stimmzettel ungilttg. Hier wurde sodann um 7 Uhr abgebrochen und die Weiter­beratung auf morgen vertagt.

LandesnachrichLen.

* Attensteig, 6. Februar. Die Generalversamm­lung des hiesigen Gewerb evereius, die am letzten Sonntag im Gasthaus zum .Schwanen" statlfand, Lot ein schönes Bild emsiger Tätigkeit des Vereins im vergangenen Jahre. Man hatte dabei Gelegenheit zu sehen, mit welch' lebhaftem Interesse die Gewerbetreibenden unserer gewerbe- reichen Stadt bei der Sache find und sich bestreben au den neuesten Errungenschaften erfolgreichen Anteil zu nehmen. Eingeleitet wurde die Versammlung durch den Vorstand Privatier C. W. Lutz, der die zahlreich erschienenen Mitglieder begrüßte und hieraus den Kassen­bericht vortrug. Da alles in bester Ordnung gefunden wurde, erfolgte die Entlastung des Kassiers Lorenz Luz, dem für seine Mühewaltung von Seiten des Vor­stands im Namen der Versammlung der verdiente Dank ausgesprochen wurde. AuS dem nun vom Vorstand C. W. Lutz erstatteten sehr oielseitigeu Bericht über die Vereinstätigkeit im verflossenen Jahre war zu ent­nehmen, daß der Verein gegenwärtig 178 Mitglieder zählt. Zur Erledigung der Geschäfte des Vereins waren 11 Aus­schußfitzungen nötig, natürlich außer den belangreichen Geschäften, die dem Vorstand deS Vereins zufieleu. Au den Meisterkarseu, die iu Stuttgart abgehalte» wurden, haben sich im letzten Jahre verschiedene junge Leute beteiligt und dazu von der Bereinskasse je 10 Mark erhalten. Ferner wurde rin Stenographiekurs unter der Leitung von Lehrer Dürr in Heselbronn zum erstenmal hier abgehalten, au dem j sich 12 Herren und 5 Damen beteiligten. Wie seit Jahren j wurde auch wieder ein BuchführuugSkars von Lehrer Böhm- !

I« letzter Stunde.

(Fortsetzung).

BabyS blasses, entstelltes Gesicht, daS sich vou Trä­nen überströmt in den Kissen vergrub, so wie er sie zuletzt sah, tauchte vor Köuigseck auf.

Wenn ich ihr wenigstens adieu gesagt, sie mit eiuem freundlichen Wort beruhigt hätte ! Fatales Gefühl, etwas zu bereuen! Ist mir sonst fremd und auch völlig unnötig, man ändert nichts damit. Es wird aber alles besser werden, wenn wir in Berlin diesen verwünschten Erinner­ungen hier entrückt find. Sie muß sich in Wesendorf ganz erholen; und wenn ich auch Wohl nie ein Ehemann nach Schwiegermutters Herzen sein werde, so will ich mich doch mehr um sie kümmern, mehr Rücksicht auf sie nehmen. Der Rennsport muß so wie so unterbleiben, dann Hab' ich auch wieder Zeit, mit ihr zu reiten oder spazieren zu gehen. Vor allem aber hat sie das Kind. Frauen wie Gabriele finden Heil und Seligkeit in der Beschäftigung mit solchem kleinen Wurm.'

Trotz dieser beruhigenden Gedanken ließen sich die anklageuden Stimmen seines Gewissens nicht zum Schweigen bringe». Jeder zärtliche Blick, deu er unerwidert ließ, jede schüchterne Bitte, die er kalt abschlug, jede heiße Träne, die er nicht trocknete, kam ihm ins Gedächtnis und folterte ihn.

ler abgehalten, woran 22 junge Leute zu ihrer vollsten Zu­friedenheit teilnahmen. Außerdem wurde auch der gewerb­lichen Fortbildungsschule die nötige Aufmerksamkeit ge­schenkt. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß die bürgerlichen Kollegien eine Ausdehnung der Schule vou 2 auf 3 Jahren beschlossen haben. An der Lehrlings- bezw. Gesellen- fachprüfuug haben hier 1 Gerber und 4 Schreiner teil- geuommeo. In deu Schulfächern wurden 19 Lehrlinge mit Erfolg hier geprüft. Als ein großer Fortschritt ist es zu bezeichnen, daß infolge der Bemühungen des Vorstandes für 1906 hier Gesellenprüfun gs an ss ch üsse für Bäcker, Metzger, Schreiner, Glaser, Schlosser, Grobmechaniker, Schuhmacher, Schneider und Maurer gebildet worden find, denen 39 Prüflinge überwiesen wurden. Unter anderem wurde auch noch über Bemühungen zur Verbesserung der Bahn- und Postverbinduugen berichtet, die von besonderer Bedeutung find. Auch ein Antrag bezügl. der Errichtung eines PfaudlokalS wurde au den Gemeiuderat gestellt. Zum Schluß wies der Redner auf die großen Bemühungen der Zentralstelle für Handel und Gewerbe hio, und bat um mehr Vertrauen der Zentralstelle gegenüber und um fleißige Benützung des vou ihr Gebotene». Vorstand C. W. Lutz, der sich im 1. Jahr seiner Bostaudschaft schon sehr ver­dient um deu Verein gemacht hat, wurde nun für seine große Bemühungen der wohlverdiente Dank der Versamm­lung durch Erheben von den Sitzen zu« Ausdruck gebracht. Der Schluß der Versammlung bildete eine lebhafte Aus­sprache über die Meisterprüfungen, au der sich auch Kamerolverwalter Köhler beteiligte. Es wurde dabei die große Wichtigkeit dieser Prüfungen und die späteren Vorteile derselben hervorgehoben. Aber iu den verschiedenen Aus­sprachen wurde auch unter großem Beifall ausgesprochen, daß man vom Staate nicht alles verlangen könne. Selbst- Hilfe, persönliche Tüchtigkeit, sei für Jedermann unbedingt notwendig.

ss Aeuvukach, 6. Febr. Hier ist bei einer Schlägerei vor der Krovenwtrtschaft dem Maurer Mast mit einem - Prügel der Arm abgeschlagen worden.

* Halm, 5. Februar. Da auf dem Lande vielfach in­folge falscher Sparsamkeit ein Teil der Fahrnis von der Versicherung ausgeschlossen oder die Versicherungssumme zu nieder bemessen und insbesondere die Futtervorräte und Erntebestände nicht in genügender Höhe in Anschlag ge­bracht werden, so veranlaßte der Vorstand des landwirt­schaftlichen Bezirksvereins zwei Versammlungen io Alt- hengstett und in Ltebenzell, in welchen Hofrat Fischer von Stuttgart einen Bortrag über die Mobiliarfeueroerstchernng hielt. Er betonte die Notwendigkeit der Anlegung eines Verzeichnisses über die einzelnen Mobilien unter Angabe deS Preises, getrennt nach den vorgeschriebeuru Rubriken, als Grundlage des Versicherungsvertrags und der Aufbe­wahrung eines Duplikats dieses Verzeichnisses, und gab Beispiele einer Brandschadens-Regulierung bei einem Land­wirt, einem Handwerksmaon und einem Kaufmann. Den Landwirten gab er den Rat, der Versicherung ihrer Erute- erträge die ergiebigste Jahresernte zu Grunde zu legen, nnd stets Aufschriebe über ihre Wirtschaftsergebnisse zu machen, um jederzeit über die Größe ihrer Vorräte genaue Auskunft geben zu können. Der Veretnsvorstaud Regierunasrat Völter ermahnte die Landwirte, ihr Vieh gegen Blitzschlag und Feuersgefahr bei der Feuerversicherung zu versichern, nicht, wie es so oft geschieht, bei dem OrtSviehverstcheruogsvereiv, andernfalls der letztere bet einem größeren Branduuglück iu eine schwierige Lage versetzt werden könnte.

* Aal«, 6. Februar. Unlängst wurde berichtet, daß bei der Gemeiuderatswahl wegen eines Formfehlers auf den Wahlzetteln Zweifel entstand, ob Güterbeförderer Bauer sen. oder juu. gewählt sei, und daß sich das K. Oberamt für Bauer juu. entschied. Auf einen daraufhin von den Wäh­lern eiugereichten Protest hat nun die K. Kreisregierung die Wahl deS Güterbeförderers Bauer sen. bestätigt. Damit ist die Angelegenheit im Sinne der Wähler erledigt.

* Wo« nördlichen Schwarzwakd, 5. Februar. Endlich hat nach langem Zögern der richtige Winter mit Schnee und EiS und heftigen Stürmen seinen Einzug gehalten. Die Berge und Täler, die Häuser und Tannen find mit Schnee über und über bedeckt und die Schlitten und Schnee­schuhe kommen allerorts iu Benützung. Bon Freudenstadt '

^ Er ging ans Fenster. Noch immer wollte keine Mor­gendämmerung die völlige Finsternis verdrängen. Liefe s Nacht, sternenlos und kalt.

Seufzend setzte er sich wieder auf die hart« Bank und lehnte den Kopf an deu eisernen Ofen dahinter. Während er sich fröstelnd iu dem trübseligen Raum umsah, mußteer unwillkürlich au den kürzlich verlassenen Salon iu Ville- veuve denken; blumendurchduftet, lauschig, mit schwellenden Polstern und matt gedämpftem Kerzeuscheiu. Eiu Passender Rahmen für die schöne Frauengestalt darin.

Sibylle; ein Haß, fast an Verachtung grenzend, stieg in ihm auf. Sie war an allem schuld l Nur sie. Wir der dümmste Tölpel ging er zum zweitenmal in das Netz der Kokette, dre immer Leidenschaften wachrief und sich im letzten Moment kalt versagte. Schöne Tugend!

Narr, der ich war! Bleib' iu aller Ewigkeit bei deinem Trottel, ich störe dich nicht wieder, und lägst du auf deu Kuieen vor mir. Verwünschte Scheinheiligkeit; ein Auge zum Himmel, eiueS zur Erde gerichtet. Geh zum Teufel, ich bin kuriert!'

Die brennende Wunde seiner verletzten Eitelkeit, der bittere Groll, den die erfahrene Zurückweisung io ihm er­regte, ließen ihm auf einmal Babys süße, und doch so heiße Liebe wieder begehrenswert erscheinen.

bis GernSbach ist, Wa8 etwa alle 34 Jahre nur einmal vorkommt, eine vorzügliche Schlittenbahn seit letzten Sonn­tag vorhanden; auch die württembrrgische und badische Post benützte auf dieser und anderen Strecken seit etlichen Tagen die Schlitten zu ihren Fahrten. Auf den Bergen wird dem Schueesport besonders an Sonntagen eifrig gehuldigt. AuS oft weiten Entfernungen kommen die Keuner und Freunde deS Schneelaufrns zusammen. Recht lebhaft gestaltet sich das Treiben auf der Höbe vom Ruhestein bis zur Badener Höhe. In den großen Gasthäusern ist oft kaum ein be­scheidenes Plätzchen mehr aufzutreiben. Am nächsten Sonn­tag findet bet Hundseck ein großes Skilaufe» statt. St.-A.

* Schramverg, 4. Febr. Eiu lehrreicher Vor­fall spielte sich, wie dem Schramb. Anz. von der badischen Grenze berichtet wird, in hiesiger Gegend ab. Bor 22 Jahren übergab ein begüterter Landwirt fein Anwesen seinem Sohne zum.Anschlag vou 6000 Mk. mit der Klausel, daß er auf Lebenszeit verpflegt werde. Der Sohn heiratete, starb aber sach wenigen Jahre», ohne daß der Ehe Kinder entsproßt waren. Nach dem Ehevertrag erbte die Frau, die sich bald wieder verheiratete, das gesamte Besitztum. Beide Eheleute behandelten den alten sehr schlecht und trieben ihn vor einiger Zeit ganz aus dem Haus?. Der Alte ging zum Anwalt, der ihm wenig Trost geben konnte, aber doch den Uebergabsvertrag, wie er im Grundbuch eingetragen war, uachsah. Da fand sich denn, daß der Alte sich Vor­behalten hatte, daß er, wenn er Ursache hätte, die Güter jederzeit gegen Zahlung von 12 000 Mk. an sich ziehen könnte. Das Anwesen ist aber jetzt 40000 Mk. wert, und die uudaokbaren jetzigen Inhaber müssen es gegen die 12 000 Mk. herausgeben. Sie hatten keine Ahnung vou der verhängnisvollen Klausel, sonst hätten sie deu Alten wohl besser behandelt.

ss Stuttgart, 6. Febr. Auf dem Pragfriedhof wurde beute Nachmittag der im Alter vou 69 Jahren verstorbene Generalmajor a. D. Wilhelm vou Riedel beerdigt. Die Trauerfeier iu der Frtedhofkapelle leitete die Kapelle des Infanterieregiments 125 mit einem Choral ein, worauf Feldprobst Blum die Trauerrede hielt, in der er u, a. alls­führte, daß der Verstorbene, eia Soldat von echtem Schrot und Korn, 34 Jahre laug seinem König in Krieg und Frie­den als pflichttreuer und tüchtiger Offizier gedient habe. Semen Untergebenen sei er stets ein woblwollender Borge- setz ter gewesen. Noch der Rede des Geistlichen wurde der Sarg von 8 Unteroffizieren unter den Klängeu eines Trauer- marsches znm Grabe getragen. Mit Gebet und Choral schloß die ernste Feier.

sf Wimpfen, 6. Februar. Die 15jährige Tochter des Landwirts Glüßuer hier ist in Mannheim, wo sie zum Be­such einer verheirateten Schwester weilte, nach dem Genuß vou Wurst erkrankt und gestorben. Die Schwester schwebt noch in Lebensgefahr. Untersuchung ist eingeleitet.

Kall, 6. Febr. Die heutige Ziehung in der Geld- lottert« zu Gunsten des KircheobaurS in Steinbach OA. Hall, hatte bezüglich der größeren Preise folgendes Ergebnis: Es fielen der Hauptgewinn von 15 000MI. auf Nr. 40 778. der Gewinn von 5000 Mk. auf 13 269, von 2000 Mark auf 86 698; ferner die Gewinne von 1000 Mk. auf 92 644 und 70 300, vou 500 Mk. auf 91664 und 98472 und die 5 Gewinne von 200 Mk. auf die Nr. 6416, 66016, 19 824, 87 737 uud 35 007. (Ohne Gewähr.)

ss Wolfegg, 6. Febr. Ein schwerer Unfall ereignete sich in den letzten Tagen bei dem Hof Neuhaus. Das Fuhr­werk der Witwe Unold von Wassers war mit Eisfuhren beschäftigt. An einer abschüssigen Stelle brach die Deichsel, der Fuhrmann lenkte das Pferd liuks über die Straße hinaus um eiu Unglück zu verhüten, hiebet fielen aber beide Pferde samt dem Fuhrmann in eine mit Eis und Schnee überfrorene Lehmgrube. Ein Pferd war alsbald tot, während der Fuhrmann und das andere Pferd mit dem Schrecken uud durchnäßt davonkamen. Da die Lehmgrube zunächst au der Straße nicht eingezäuut war, wird dem Grundbesitzer jedenfalls die Haftpflicht zufalleu. Auch eine Mahnung für Grundbesitzer.

sf Heisttugev, 6. Febr. Im benachbarten Drggingeu brach heute früh gegen 6 Uhr F euer aus u. z. im Hause des Joh. Wagner, das sich auch auf das Wohnhaus deS Schneiders Kauderer erstreckte. Der Deggiuger Feuerwehr gelang es, den Brand zu lokalisieren, so daß der .Geisl.

, In der Küche schlug die Kuckucksuhr. Merkwürdig klang der FrkhliugSruf iu der dunklen, kalten Nacht! Die Spieluhr iu Sibylles Salon fiel ihm unwillkürlich dabet ein.

Er summte deren Weise leise vor sich hin.

War das nicht Babys LtebliogSlied? Als sie verlobt waren, sang er es ihr manchmal. Wie oft bat sie ihn seit­dem vergebens:Bitte, Horst, fing einmal wieder, ich höre «8 zu gern!'

Aber er schwieg verdrossen. Wer fingt denn der eige­nen Frau noch Liebeslieder? In Sibylles Salon, das war etwas anderes, da sang er gern.

Knüpften sich denn au alles quälende, bittere Erinner­ungen ?

Ich bin heut nacht ein sentimentaler Narr, nichts weiter.'

Sollten sich die säßen, blauen Augen, die ihn immer so zärtlich, so schmerzlich flehend angeblickt, wirklich schließen und er vergebens bitten:

»Oeffne die Augen, die blauen,

Liebchen, es tagt.'

Unmöglich I

.Ich fing' rS ihr wieder!'

Ein leichtes Lächeln zuckte um seinen Mund; eS würde sehr leicht sein, dies arme Herz zu heilen. Ein Paar Liebesworte nnd Küsse, und alles Leid ist vergessen!

! (Schluß folgt.)