ff Kißkegg, 30. Juli. Borgesterv Abend 910 Uhr gingen mehrere schwere Gewitter über unsere Fluren nieder, welche mit einem wohltuenden Regen begleitet waren. Aus Heggelbach, Gem. Herlazhofen, geht die Nachricht ein, daß der Schuhmachermeister Speker an seinem Hause vom Blitz erschlagen wurde. Auch das Gebäude sei schwer be­schädigt. In Missen bei Urlau schlug der Blitz in das Haus des Oekouomev Seel, welches totaluiederbrannte.

ss Mm, 30. Juli. Der Verband württembergischer Hafnermeister hielt heute im Saalbau hier seinen 1. Ver­bandstag ab.

ff Mm, 29. Juli. Ein 12jähriger Knabe aus Merlen­hofen, der unter altem Eisen eine Revolverpatrone gefunden hatte, brachte dieselbe in Neu-Ulm auf der Treppe eines Hauses zur Explosion. Hiebei wurde ihm eine Hand in übelster Weise zugerichtet und ein Finger der Länge nach bis auf den Knochen zerrissen.

ff Wavensvnrg, 29. Juli. Der 9jährige Sohn eines hiesigen Bäckers schoß gestern einem Mädchen gleichen Al­ters, das vor dem Laden stand, mit einer scharf geladenen Pistole ins Gesicht. Die in der Wange stecken gebliebene Kogel wurde im Krankenhaus herausgenommen. !

* Kintürne«, 28. Juli. Bei dem Oekonomen Jos. ^ Ant. Heiß hier brach Plötzlich der Dieleubelag im Stalle i zusammen; infolgedessen stürzten 7 Stück Jungvieh in die unter dem Stalle befindliche Gülleogrube. Da die Tiere angeketret waren, konnten sie nicht ganz abstürzen, sondern fanden bis auf zwei den Erstickungstod.

geäschert wurden. 6 Pers oneusiud verbrannt und zahlreiche verwundet. In der Nachbarge­meinde Kolbach wurden infolge Blitzschlags 3 6 Häuser niedergebranut.

* Uetersöurg, 29. Juli. Die Mobilmachung im Ge­biete von Kasan wird fortgesetzt, obgleich sich zahlreiche Zwischenfälle ereignen. 12000 Manu haben sich geweigert, nach dem Kriegsschauplatz abzu­gehen.

ff Uetersönrg, 30. Juli. General Stöffel ist unter Be­lastung in seiner Eigenschaft als Generaladjutaut der Stel­lung als Kommandeur des 3. sibirischen Armeekorps ent­hoben worden.

ff Konstantlnopek, 30. Juli. Alle Beamten der bulgarischen Schiffahrtsgesellschaft sind verhaftet worden. Es geht das bisher jedoch noch unbestätigte Gerücht, das Attentat auf den Sultan sei von einem Bulgaren verübt worden.

* Koönrg, 29. Juli. Uebereiustimmend bringen die thüringischen Blätter die Aufsehen erregende Nachricht aus angeblich authentischer Quelle, der Zar habe dem Gesuch des Großfürsten Kyrill um Genehmigung der Heirat mit der geschiedenen Großherzogin von Hessen seine Zustimmung versagt.

* Mainz, 29. Juli. Baron von Molsberg, der mit seinem Bruder, dem General von Molsberg, letzter Nach­komme Guteubergs ist, ist in vergangener Nacht in Wochen­heim a. Rh. in hohem Alter gestorben.

* Berlin, 29. Juli. Die Morgenblätter melden aus Detmold: Der 2. Lippe'sche Prozeß wegen der Veröffent­lichung von Thronstreitdepeschen ist für den 2. August vor der hiesigen Strafkammer auberaumt.

js Bremerhaven, 30. Juli. In begeisterter Stimmung endigte gestern der Besuch des großen Ausfluges des Flot­tenvereins, an dem 650 Württemberger teilnahmen, mit einem Festesten au Bord des Schnelldampfers .Kaiser Wilhelm II." des Nordd. Lloyd. Nach der Begrüßung durch Syndikus Ortwein brachte Prof. Dr. Fraas-Stuttgart ein begeistert aufgenommenes Hoch auf dea Lloyd und den König von Württemberg, Laudtagsabgeordueter Schick ein solches auf den Kaiser und Prof. Endres-Stuttgart auf die Führung aus Von dem König von Württemberg lief noch im Laufe des Abends ein äußerst huldvolles Dauktelegramm ein. Die Teilnehmer verlassen morgen früh 6 Uhr mit dem Lloyds­dampfer .Karlsruhe" Bremerhaven, um über Brunsbüttel nach Kiel zur Besichtigung der Kriegsschiffe und Hafenan- lagen zu fahren.

ff Danzig, 30. Juli. Der Kaiser hat heute Abend au Bord derHohevzollern" die Reise nach Kopenhagen an- getreteu.

sj Aus Unvorsichtigkeit erschoß in Gessendorf in West- Preußen ein Sperlinge jagender Rentner seine Frau und bei Dresden ein Schütze einen Schützenbruder.

Bestellungen

auf

Aus den Hannen"

für August «. September

werden von alle» Postaustalten, Briefträgern und Postbote», sowie von den Austrägern und Agenten eotzegengenommen.

Ausländisches. j

ff Budapest, 30. Juli. In Kirchdrauf Szepesvaralja, brach Feuer aus, wodurch fast die ganze Stadt,! etwa 300Häuser samtNebengebäuden ein- ^

Aus Deutfch-Südwestafrika

wird der Dtsch. Kolonialztg. geschrieben, daß in Windhuk ein mächtiges Leben und Treiben herrsche.Es ist ei» be­ständiges Gehen und Kommen von Frachtwagen. Man klagt über Wohnungsnot. Die möblierten, das heißt mit Feldbett, Tisch und Stuhl versehenen Zimmer sind für den Tag mit 3 Mk., die unmöblierten mit 1,60 Mk. vermietet. Die Kaufleute machen große Geschäfte. Ein früherer Hand­lungsgehilfe der Damara- und Namaqua-Handelsgesellschaft hat vor einem halben Jahre einen Kramladen eröffnet und in der kurzen Zeit 15 000 Mk. zurückgelegt. Die Farmer haben dabei das Zusehen, bis auf wenige, die durch Fracht- fuhreu schönes Geld verdient haben und noch verdienen." Ueber die Verteilung des Beuteviehs führen die kleinen Farmer Klage, weil sie leer ausgegangen sind. Der Er­gänzungstransport in Stärke von 22 Offizieren, 9 Unter­offizieren, 280 Mann und 500 Pferden hat Hamburg am Samstag verlassen.

Der ruffifch-japauifch- Krieg.

sj Mit Beginn der neuen Woche nehmen die Friedens- Verhandlungen auf Navy Aard bei Portsmouth ihren An­fang; fast scheint es aber, als wollten die Japaner diese kurze Zeitspanne bis zur Aufnahme der Verhandlungen auf dem Kriegsschauplätze noch zu großen Taten ausnützen. Eine mächtige japanische Flotte blockiert Wladiwostok, starke Geschwader überwachen die Küsten von Sachalin, Sibirien und Korea. Gegenüber Sachalin sind japanische Truppen ans dem sibirischen Festlande eingetroffeu, offenbar zu dem Zweck, in Eilmärschen sich den Verteidigungswerken Wladi­wostoks zu nähern und dieses von der Landseite ebenso ab- zuschneidev, wie es von der Seeseite abgeschvitten ist. Gene­ral Linnewitsch vermag den japanischen Unternehmungen gegen Wladiwostok keinerlei Einhalt zu gebieten, da er jeden Mann für die möglicherweise doch noch vor den Friedens- Verhandlungen ausbrechende Entscheidungsschlacht braucht. Einige Mitglieder der noch in Newyork weilenden japa­

nischen Friedenskommisfion haben kein Hehl daraus ge­macht, daß Rußland in der Mandschurei noch eine ver­nichtende Niederlage erleiden würde, falls es sich gegenüber de» maßvollen japanischen Bedingungen ablehnend ver­halten sollte.

ff Tokio, 30. Juli. Die Sachalin-Armee berichtet: Am

27. Juli wurde bet Tagesanbruch der Vormarsch fort­gesetzt unter energischer Zurückdräagrmg der Ras­se«. Um 2 Uhr nachmittags besetzte die Avantgarde Derbenskoje, während die japanische Kavallerie in Lomikow einrückte. Eine japanische Abteilung, die ost­wärts durch den Bezirk von Horomich-ete- lowskoje vorrückte, schlug am 27. Juli um 3 Uhr nachmittags die bei Wed ermi k owski stehende russische Infanterie und Artillerie und ging sofort zur Verfolgung der Russe» über.

ff Tokio, 30. Juli. Die Japaner Vertriebe« am

28. Juli die Russe« ans dem Gebiete von RykowSk auf Sachalin uud «ahme« die Stadt ei«, wobei es zu Stratzenkämpse« kam. Später stießen sie süd­lich von Rykowsk auf 800 Mann russische Infanterie und schlugen sie 266 Russe« fiele«, SSV wurde« ge­fangen genommen.

Vermischtes.

sj Der Druckfehlerteufel spielte demFränk. Bolksbl." einen Streich. Der Redakteur wollte einem Bericht nichts hinzufügen. In dem Blatte stand aber zu lesen: »Wir haben dem nichts hinzuzulügeu."

* Iran Martha Kracht in Lemgo im Fürstentum Lippe hatte jahrelang beleidigende anonyme Briefe geschrie­ben. Trotzdem sie die Tochter eines Kommerzienrats ist uud zu dea ersten Kreisen Lemgos gehörte, schrieb sie ganz ge­meine Anschuldigungen uud hetzte die »Gesellschaft" von Lemgo aufeinander. Endlich wurde sie ertappt und nach mehrwö­chiger Verhandlung zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus ver­urteilt. Sie beantragte eine Revision des Urteils. Das war erfolglos. Das Reichsgericht hat soeben die Revision ab­gewiesen.

sj Ilever eiue reisende Weltaussteikuug berichten New Yorker Blätter: Zur Förderung des amerikanischen Welt­handels soll im Januar 1906 ein Dampfer gemietet und auf eine Reise rund um -die Welt geschickt werden, die fünf­viertel Jahre dauern soll. Auf dem Dampfer sollen Aus­stellungen amerikanischer Erzeugnisse veranstaltet werden.

Handel uud Verkehr.

* Stuttgart, 39. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus V, Kilo Schlachtgewicht: Ochsen: ausgemästete 7881 Pfg., fleischige und ältere bis. Bullen (Farren): vollfleischige 6063 Pfg., ältere und wenig fleischige 5960 Pfg.; Stiere und Jungrinder: aus­gemästete 75 bis 76 Pfg., fleischige bis Pfg., geringe bis Pfg., Kühe: junge ausgemästete bis, ältere ausgemästete 71-74 Pfg., geringere 68bis 70 Pfg.; Kälber: beste Saugkälber 7578 Pfg.,gute Saugkälber 7075 Pfennig, geringere Saugkälber bis Pfennig; Schweine: junge fleischige 7373 Pfg., schwere fette 7173 Pfennig; geringe Sauen 6165 Pfg.

Konkurse.

Hermann Baudenbacher. Inhaber einer Seifen- und Fettwaren­handlung in Stuttgart, Forststraße 85 Nachlaß des am 3.

April 1905 zu Reinstetten, OA. Biberach. verst. Sattlers Leo Hoch. Wilhelm Fischer, Bäckermeister in Obersteinach. Michal Wagen­knecht, K. Forstwart, und dessen Ehefrau Marie Wagenknecht geb. Heiß, beide in Neuaichach, Gde. Berg, wohnhaft.

Verantwortlicher^Redakteur Ludwi g Lauk, Altensteig.

Seidrustoffe

bezieht mau zu Fabrikpreisen aus der

HchkuSciuer SeidkWkdttkiLohr"

Hoflieferant, Hoheustei«-E i. Sa.

HmiiWckS-Vttkttf.

In der Nachlaßsache des

Georg Adam Alber

Bauers von Fünfbronn

kommen am

Donnerstag, de« 1b. Angnft ds. As.

Vormittags V28 Uhr

auf dem Rathaus« in Aüufbron« folgende Grundstücke zum dritten- nnd letzte« Mal im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf und zwar: Geb. Nr. 17 7 a 44 gm Wohnhaus mit Scheuer und

Wageuhütte oben im Dorf, angekauft zu 4650 Mk.

Parz. Nr. 103 2 du 88 a 01 gm Gemüsegarten, Acker uud

Wiese beim Haus

augekauft zu 5680 Mk.

, » 108 3 51 87 Acker in Bahuäckern

angekaust zu 6000 Mk.

V 21 1 Tagauteil an der Wolfsägmühle im Schnaitbachtäle

angekaust zu 40 Mk.

Hiezu werden Liebhaber eingeladeu.

Alt eristeig, den 31. Juli 1905.

Bezirksnotar:

«-«.

Pergament-Papier

empfiehlt für die gegenwärtige Berbrauchszeit bestens

W. RiekerHe Koch- md S-nidMUlhimdlma

L. Lank.

A l t e n st e i g.

Fahrnisversteigerung.

Am Dienstag (Jakobimarkt) nach­mittags von 2 Uhr ab bringe ich in meiner Wohnung (Poststraße), verschiedene mir entbehrliche Sachen zum Verkauf. Unter anderem:

1 Vollständiges Bett, 1 Kom­mode mit Schreibpult, 1 Sofa, 1 Kleiderkaste«, 1 Nähmaschine, 1 gute« Pe­troleumherd, verschiedene sonstige Gegenstände uud auch Küchengeräte.

AerouiKa Theurer Wwe.

A l t e u st e i g.

Eine kleine Partie durchreife

Allgäuer

lmdiMM

(Vollsette Ware) trotz Ausschlag Pfundweise 3V Pfg., von 16 Pfund a« 33 Pfg. empfiehlt

C. W. Lutz Nachf.

Sri» «»hlrr jr.

Illniitt-lelkeiMiU

In der Koukurssache des

Georg Adam Blaich, Müllers ausder Schiltumhte

bringe ich am

Dienstag, den 8. Angnft d. Js.

von vormittags 8 Uhr an

die vorhandene Fahrnis, nämlich:

1 Wagen, 1 Futterschneidmaschine, s 1 Pflug, 1 eiserne Egge, 1 LLrrh,

67 Jahre alt, 2 Pferdsgeschirre,

1 Bernerwägele, Pferdeteppiche, einige Standen und Fässer, Istei-- uerne Krautstande, 1 Gläserschrank und allerlei Hausrat; ferner den Kartoffel­ertrag von ca. 3 Morgen Aecker

im öffentlichen Aufstreich gegen Barzahlung zum Verkauf.

Liebhaber find eingeladen.

Altensteig, den 22. Juli 1905.

Konknrsverwatter:

_ _ Bezirksnotar Beck.

Attowfters

Bringe mein gutsortiertes Lager in feinstem

bei billigster Berechnung in empfehlende Erinnerung.

Lelrsksr.