ff AekersSurg, 16.Juni. Großfürst Alexis hat um seine Entlassung aus seiner Stellung als Großadmiral nach gesucht. Ein kaiserlicher Tagesbefehl , an das Marineresfort von gestern besagt, Se. kaiserl. Hoheit Großfürst Alexis Alexavdrowitsch ist auf sein Gesuch hin in Gnaden von seinen Funktionen als oberster Chef der Marine, sowie des Martnedlpartements enthoben worden unter Belastung in seiner Würde als Großadmiral und Generaladjutant, sowie in seinen übrigen Funktionen und Würden.

* Hkelersvurg, 16. Juni. In Marinekreisrn wird ver­sichert, auf den Rücktritt des Großfürsten Alexis werde der Rücktritt des Vertreters des Marinerestorts, Admiral Avellan, folgen. Es wird auch behauptet, Avellan habe bereits das Entlastungsgesuch eingereicht.

* Wflis, 16. Juni. T ar ta risch e Ban d ev zer­stören und verbrennen die armenischen Dör­fer. DieBauern werden ermordet, dieFraueu vergewaltigt. Die Behörden treffen Schutzmaßregeln.

* Stockholm, 16. Juni. Die Sozialisten veranstalten heute Abend eine große Demonstration für den Frieden und die Anerkennung Norwegens. Die Konservativen gaben die Parole aus, Zuschauer fern zu halten, so daß die Straßen leer bleiben zur Kennzeich­nung der Isoliertheit der schwedischen Sozialisten.

* Athen, 16. Juni. Die Ueberführuug der Leiche Del- yannis nach der Deputiertenkammer fand heute ohne be­sonderes Gepränge statt. Die Deputierten und eine große Menschenmenge folgten dem Leichenwagen. Der Leichnam wurde auf einem Katafalk in der Mitte des Sitzungssaales aufgebahrt. Dos Publikum wird heute vorbeidefilieren.

* Konstantinopek, 16. Juni. Vorgestern wurde bei Petraliza, westlich von Salanko, im Vilvjet Ueskueb eine aus etwa 60 Mann bestehende, angeblich bul­garisch e Baude, gänzlich vernichtet. Die Ver­luste der Truppen betragen 11 Tode, darunter 2 Offiziere und ebensoviel Verwundete.

ff Pamplona, 16. Juni. In der Artilleriekaserne er­eignete sich eine Explosion, die dadurch hervorgerufen wurde, daß jemand seine brennende Zigarette auf einen Haufen fertiger Granaten geworfen hatte. 7 Personen wurden verwundet, darunter eine lebensgefährlich.

Hermann v. Wisfmann -t.

* «Lieze» (Steiermark), 16. Juni. Gestern abend gegen 9 Uhr hat Dr. Hermann v. Wissmauv, Gouverneur a. D., in Weizenbach bei einer in Gesellschaft eines Jagd­freundes, eines Revierjägers, unternommenen Rehpirsche aus eigener Unvorsichtigkeit sich selbst durch einen Schuß in den Kopf getötet.

ff Lieze«, 16. Juni. Ueber die näheren Umstände beim Tode Wissmauns wird noch gemeldet: Gestern abend ging Wisfmann in Begleitung seines Sohnes und eines Försters auf die Pirsche. Bei Eintritt der Dunkelheit Pfiff der Förster der Verabredung gemäß zweimal, daun rief er Wisfmann an und erhielt noch die Antwort .ja". In die­sem Augenblick krachte ein Schuß und der Jäger fand Wisfmann tot auf. Der Schuß war ihm ins linke Auge eingedrungen und hatte die Schädeldecke abgehoben. Das Gewehr stand zwischen den Füßen Wissmauns; ein Lauf war abgeschossen, der zweite Hahn war gespannt. Um 11 Uhr nachts wurde der amtliche Tatbestand ausgenommen. Die Leiche wird nach Köln gebracht werden.

' ff Wie«, 16. Juni. Wie der Neuen Freien Presse aus Liezeu gemeldet wird, ist bei dem Gouverneur von Wiss- mann, dem bei dem Jagdunfall die Kugel ins linke Auge drang, der Tod sofort eingetreten. Eine Gewalttat von dritter Hand ist ausgeschlossen.

Hermann v. Wisfmann hat sich um die deutsche Ko­lonialpolitik außerordentlich verdient gemacht. Er war be­kanntlich ursprünglich Soldat. Geboren am 4. September 1853 zu Frankfurt a. d. O.. trat er als Fähnrich in das mecklenburgische Infanterie-Regiment Nr. 90 ein und wurde 1874 Sekondeleutnant. Seit 1880 machte er verschiedene Forschungsreisen und im November 1888 betraute ihn die Reichsregierung als Reichskommissar mit der Nieder­werfung des arabischen Aufstandes in Deutsch-Ostafrika. Sein Erfolg trug ihm auf seinem Urlaub in Deutschland

1890 die Ernennung zum Major und den Adel ein. Nach Afrika zurückgekehrt, warf er Anfang des Jahres

1891 die aufrührerischen Elemeute am Kilimandscharo nieder. Nachdem er im April 1891 das Reichskommissariat an den Freiherr» von Sodeu abgegeben, übernahm er zunächst den Transport des Wisfmann-Dampfers nach dem Viktoria- Nyanza, was aber infolge des Untergangs der Expedition Zelewskis und aus Mangel an Leuten sich bis ins nächste Jahr hinzog. Um das Gebiet zwischen dem Nyassa und Tanganika vollständig zu unterwerfen, führte er 1893 noch einen glücklichen Kriegszug gegen die Wanika und Wawemba. Am 1. Mai 1895 wurde Wisfmann dann zum Gouverneur von Deutsch-Ostafrika ernannt, mußte aber schon Ende 1896 sein Amt krankheitshalber nirderlegen und nach Deutschland zurückkehreu. Hier lebte er nach seiner Vermählung seiner Erholung und Gesundheit, machte u. a. mit Bumiller eine Reise nach Sibirien und zog sich zuletzt auf seine Besitzung in Steiermark zurück.

Aus Deutsch-Südwestafrika.

ff Aerll«, 16. Juui. Der Hererokapitän Andreas war nach dem Tal des Kaireb gezogen, um das englische Wal­fischbai-Gebiet zu erreichen. Der Weg dorthin wurde ihm durch Etappentruppeu versperrt und am

12. Mai ist er gleichfallsvonEtaPPeutr Uppen bei Hudaop geschlagen worden. Als er sich nun nach Norden wandte, voraussichtlich in dem Bestreben, sich mit Hendrik Witboi zu vereinigen, zwang ihn Hauptmann Blume am 27. Mai nach Süden zurückzugehen. An­dreas wich jetzt nach Hornkrans, westlich Rehoboth, aus. Als am 7. Juui seine Leute bei Schammasfis, 25 Kilometer südwestlich von Rehoboth, Vieh raubten, gingen von den Etappentruppen sofort 3 Offizierspatrouillen zur Verfolgung vor, nämlich Leutnant Stübel von Rehoboth, Hauptmann Wunsch von Tsumis, 45 Kilometer südöstlich von Rehoboth und Oberleutnant Krüger von Kub, südlich Rehoboth, aus. Am 8. Juni stellte die Patrouille des Leutnants Stübel den Feind fest uud am 9. Juui griffen die vereinigten drei Patrouillen, zusammen etwa 100 Gewehre, bei Atis, 45 Kilometer nordwestlich von Kub und südlich Rehoboth den stark überlegenen Feiud an. Nach 3stündigem Ge­fecht floh Andreas in größter Panik nach Westen zu. Er verlor im ganze» 14 Ma«n, da­runter feiue« Soh», 250 Stück Großvieh, 800 Stück Kleinvieh sowie Hausgeräte. Es ist auzuuehmen, daß er deu größten Teil seines Viehes eingebüßt hat. Diesseits firl Leutnant von Versen, früher Grenadierregi- meot Nr. 4; Oberleutnant Krügler wurde leicht verwundet. Die unter Hauptmann Wunsch vereinigten Patrouillen ver­folgen deu Feiud in Zusammeuwirkung mit deu Etappen­truppen, die über Nauchaunus und 30 Kilometer südöstlich von Hornkrans, im Vormarsche find.

Der russisch-japanische Krieg.

ff Zsetersüurg, 16. Juni. General Liunewitsch tele­graphierte dem Kaiser unterm 15.: Am 11. ging eine Ab­teilung vor und führte eine Umgehungsbewegung aus, durch die sie den Feind zwang, sich bis zu dem Dorfe Oafanlu zurückzvziehev., Sie verbrannte die Vorräte io JulantSz». Eine andere Abteilung zog am 12. bis zu dem Dorfe Bo- luugow, die Vorhut des Feindes zurücktreibend. Au dem­selben Tage besetzte unsere Kavallerie ein weiteres Dorf und drängte deu Feind etwas nordwärts.

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Josef Stütz, Kaufmann in Gmünd, Inhaber eines Bijouterie­warengeschäfts. Nachlaß des -f Jakob Eisele, gewes. Bauers in Stetten a. H. und dessen Witwe Johanne Eisele geb- Kober daselbst. Nachlaß des -j-Wilhelm Mayer, Gärtners und Bauers von Wachen­dorf. Otto Bauer, Provisionsreisender, früher Bijouteriefabrikant in Stuttgart Friedrich Müller, Uhrmacher in Plochingen. Sa- lomon genannt Siegmund Löwenberg, Kaufmann in Stuttgart, Her­rengarderobegeschäft,, Königstraße 51 II. Adolf Burger, Metzger­meister in Heilbronn Johannes Schmohl, Kaufmann in Schwieber­dingen. August Wiech, Kaufmann in Stuttgart, Inhaber der Firma S. Eberhart in Stuttgart.

Nerantwortlicher Redakteur Ludwig Lauk, Mtensteig.

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