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Sonntag, 1. Juni.
Bekanntmachungen aller Art finden die erfolgreichste Verbreitung.
1902.
ArnMches.
In Schönbronn ist die Maul- und Klauenseuche ausge- brachen.
Lanbesnachr'ichLen
* Atteusteig, 31. Mai. (Allerlei.) Wie wir hören, wird der Vergnügungs-Verein „Jamlscharia" aus Freudenstadt am morgigen Sonntag eine Flußfahrt bis hierher ausführen. Nach kurzem Aufenthalt dahier wird derselbe mit dem 3 Uhr-Zug nach Nagold weiterfahren. — Hiesige Musikfreunde machen wir noch an dieser Stelle auf das morgen mittag von 11—1 Uhr in der Bahnhof-Restauralion statlfindende Frühschoppen-Konzert, ausgeführt von einer Abteilung der Regiments-Kapelle 180 in Tübingen, aufmerksam. Da ein wirklich musikalischer Genuß durch das reichhaltige Programm in Aussicht steht, darf ein zahlreicher Besuch wohl sicher sein. — Das bei der Turnhalle aufgestellte Panorama ist von morgen nachmittag ab geöffnet. Wie aus dem betr. Inserat in heutiger Nummer ersichtlich, bietet das Panorama an Sehenswürdigkeiten sehr viel und dürfte sich deshalb, zumal bei dem niederen Eintrittspreise, ein Besuch gewiß lohnen.
* Berneck, 29. Mai. Unser Städtchen wird sich nun bald auch der Wohlthat einer Wasserleitung erfreuen. Nach dem von Oberbaurat Ehmann in Stuttgart gefertigten Kostenvoranschlag belaufen sich die Kosten für Erstellung der Hauptleitung auf 25 200 Mk. Die Quelle, die seither schon das obere Städtchen mit Wasser versah, liegt im Bruderhaus, 570 Nieter über dem Meer und liefert nach den angestellten Untersuchungen bei normalem Wasserstand 5 Sekundenliter. Die Quelle ist 1800 Meter vom Ort entfernt und hat auf diese Entfernung ein natürliches Ge- fäll von etwa 70 Meter. Am oberen Ende des Orts gegen Zwerenberg soll ein Hochreservoir erbaut werden, das 100 Kubikmeter Wasser hält. Die bürgerlichen Kollegien haben beschlossen, obige Bausumme aufzunehmen und in 30 Jahresraten abzuzahlen.
* Haitervack, 28. Mai. Als heute früh die schon
ältere Frau des seit längerer Zeit schwer kranken Küblers Jakob Zeiler nicht zur gewohnten Zeit aufftand, um eine als Kindsmädchen bedienstete 10jährige Tochter zu wecken, wollte dieselbe bei ihrem Erwachen nach der Mutter sehen und fand sie zu ihrem Entsetzen tot in ihrem Bett vor, allem Anschein nach an einem Herzschlag gestorben. Der Hinterbliebenen zahlreichen Familie der so jäh Dahingeschiedenen wendet sich die allgemeine Teilnahme zu, obgleich die in letzter Zeit sich mehrenden Anzeichen geistigen Niedergangs den Tod derselben auch als Erlösung betrachten lassen. (Ges.)
* Wvingeu, 29. Mai. Der Lehrer des Strafrechts an der hiesigen Universität Prof. Dr. Hugo v. Meyer ist infolge eines Schlaganfalls plötzlich gestorben. Seit November vorigen Jahres hat nun die Tübinger Hochschule nicht weniger als fünf Professoren durch den Tod verloren (v. Liebermeister, v. Lorey, v. Pfleiderer, v. Pechmann und v. Mayer), drei davon im Laufe der letzten zwei Monate.
* MSinger 30. Mai. Heute nacht verschied nach kurzer Krankheit Staatsrat Dr. Gustav v. Mandry, Professor der Rechtswissenschaften a. D. im 71. Lebensjahr. Der Verstorbene war ein hervorragender Mitarbeiter des B. G. B. und wurde anläßlich seines Rücktritts vom Staatsdienst von S. Maj. dem König zum lebenslänglichen Mitglied der Kammer der Standesherren ernannt.
* Stuttgart, 30. Mai. Die Regierung hat den Landständen eine umfangreiche Denkschrift über die Hoftheaterfrage vorgelegt. Anknüpfend an die Verpflichtung des Staats, der Krone für das abgebrannte Hoftheater sowie für die Einrichtung und Ausstattung einen Ersatz zu leisten, legt die Denkschrift die thatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse dar.
* Pom Höeramt Wetnskerg, 29. Mai. Kurz vor Pfingsten desertierte der Musketier Karle vom Infanterie- Regiment Nr. 122 in Heilbroun, der schon in der Fremdenlegion gedient hatte. Auf dem Galgenberg zwischen Heilbronn und Weinsberg traf er ein 17jähriges Mädchen aus Ellhofen; die beabsichtigte Vergewaltigung mißlang, weil auf das Hilfegeschrei der Angefallenen ein Erlenbacher Bürger herbeieilte. Sodann wußte er sich in Löwenstein mittels Einbruches Zivilkleider zu verschaffen. Sein Regiment benachrichtigte er, wo seine militärische Uniform aufzufinden sei, die man auch richtig am angegebenen Orte in der Nähe des Exerzierplatzes fand. Bis jetzt konnte man seiner noch nicht Habhaft werden.
* (Verschiedenes ) In Wildberg hatte vor einigen Tagen Forstwart H. das Glück, 16 prächtige Jungfüchse samt ihrer Mutter lebend auszugraben. Im Bau der gefährlichen Räuber fand man u. a. ein zerrissenes ausge
wachsenes Schaf. — In Stuttgart stieg ein 3 Jahre alter Knabe durch ein Fenster der Wohnung im 4. Stock und konnte sich nur noch an einer Dachrinne festhalten. Einem Schutzmann, der die Thüre zur Wohnung gewaltsam öffnete, gelang es, das Kind in Sicherheit zu bringen. — In Göppingen feierte Flaschner Camerer mit seiner Frau die goldene Hochzeit; am gleichen Tage feierte eine Tochter des Jubelpaars mit ihrem Manne die silberne Hochzeit und eine Enkelin ihre Verlobung. — Der 11 Jahre alte Sohn des Schreiners Härter von Steinbach, der seit Montag vermißt wurde, ist am Donnerstag unweit des Ortes aus der Murr gezogen worden.
* Aweiörückeu, 30. Mai. Der „Pf. Merk.- meldet aus Waldmohr: Gestern wurden im Wilhelminaschacht der Nordfeldgrube beim Bohren in den Querschlägen durch eine Explosion schlagender Wetter 8 Bergleute getötet und einer schwer verletzt. 7 davon sind italienische Arbeiter.
* Leipzig, 30. Mai. Die in Eisenach tagende evang. Kirchen-Konferenz beschloß heute die Bildung eines Zusammenschlusses sämtlicher evangelischer Landeskirchen Deutschlands auf dem Gebiete der gemeinschaftlichen Behandlung staatlicher Kirchenangelegenheiten.
js Berlin, 30. Mai. Bei der heutigen Galatafel im kgl. Schloß erhob sich der Kaiser zu einem Trinkspruch, in dem er den Schah in Deutschland willkommen hieß, der freundschaftlichen Beziehungen gedachte, welche sich zwischen Allerhöchst seinem Großvater und Vater und dem Vater des Schah durch lange Jahre hindurch entwickelt haben und feine Wünsche für das Fortbestehen desselben Einvernehmens zwischen dem deutschen Reiche und Persien aussprach. Der Kaiser trank auf das Wohl des Schah. Der Schah erwiderte hierauf in persischer Sprache mit einem Hoch auf den Kaiser.
* Der Schah von Persien wird bis Montag in Berlin bleiben. Heute nimmt er an der allgemeinen Besichtigung der Frühjahrsparade teil. Nachher findet im Schlosse Frühstückstafel statt.
* Berlin, 30. Mai. Aus Paris wird dem Lok.-Anz. gemeldet: Der Schriftsteller Bullier, dem Reichskanzler Graf Bülow in Berlin eine längere Unterredung gewährte, veröffentlicht darüber im Figaro einen Bericht, dem folgende Stellen zu entnehmen sind. Als erstes Tbema wurde die Polenvorlage besprochen. Graf Bülow wies auf den Park seines Palais und sagte: „Sehen Sie hinaus in diesen Park. Ließe ich da 10 Hasen und 5 Kaninchen laufen, so würden bald 15 Hasen und 100 Kaninchen vorhanden sein. Bei aller Achtung vor den konstitutionellen Rechten der Polen ist die Wahrung unserer nationalen Existenzbedingungen dringend geboten." Zur Zollfrage bemerkte der Reichskanzler: „Meine Politik der Diagonale wird mir nicht leicht gemacht." Ferner äußerte er: „Der unveränderte Dreibund enthält keine Verpflichtung Italiens gegen Frankreich. Der Vertrag ist überhaupt rein defensiv und friedlich. Selten hat der politische Horizont so wenig schwarze Punkte gezeigt wie gegenwärtig." Schließlich erkannte Graf Bülow wärmstens den Takt und die Würde an, die Präsident Loubet in St. Petersburg beobachtet habe.
js Berlin, 30. Mai. (Prozeß Sanden.) Im Verlaufe der Sitzung fanden allgemeine Erörterungen über andere außer der preußischen Hypothekenaktienbank in Frage kommenden Banken und Institute statt. Darauf wird die heutige Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung Montag, wozu eine größere Anzahl Zeugen geladen sind.
Ausländisches
* Wie», 30. Mai. Telegraphische Berichte galizischer Blätter verzeichnen eine schnelle Zunahme der revolutionären Propaganda in der russischen Armee. In der Kaserne von Siedlec fand man letzter Tage an allen Wänden die Inschrift: „Nieder mit der Autokratie! Nieder mit dem Zaren!" In die Stabskaserne bei Ostrow wurden zahlreiche Exemplare einer Broschüre eingeschmuggelt, betitelt: „Wie können wir frei werden?" In Offizierskreisen nimmt das Freidenker- tum überhand. Ein junger Gardeleutnant, der im Offiziers- klub auf Tolstoi toastierte, wurde aus dem Regiment entfernt.
* Wien, 30. Mai. Im Budapester Nationalkastno (Magnatenklub) verlor Graf Thomas Nadasdy an den Grafen Julius Cszekonics im Baccarat 1 Vz Millionen Kronen.
* Amsterdam, 29. Mai. In hiesigen Burenkreisen wird ohne Unabhängigkeit kein Frieden für möglich gehalten. Das Brüsseler Burenzentrum rechnet bestimmt mit dem Scheitern der Friedensverhandlungen. Günstigen Falls könnte ein Waffensüllstand von zwei bis drei Monaten zustande kommen. Es wird für den Wochenschluß von
englischer amtlicher Seite einer bezüglichen Mitteilung ent- gegengesehen, welche die gleichzeitige Einschiffung des Kit- cheners mit Seddon zu der Krönungsfeier melden und die Verkündigung des Waffenstillstandes begründen soll.
js Loudou, 30. Mai. Sir Eduard Grey, einer der eifrigsten Anhänger Roseberys, hielt in einer liberalen Versammlung zu Almvick eine Rede, in welcher er ausführte, er würde es gern sehen, wenn den Buren eine kräftige Hilfe zu teil würde, damit sie ihre Farmen wieder aufbauen und das Land auf den früheren Zustand bringen könnten. Er hoffe, wenn der Friede zuftandegekommen fei, werde die Regierung Mittel finden für eine loyale Selbstregierung in Südafrika. Er befürwortete eine große förde- rative südafrikanische Kolonie und gab alsdann der Ansicht Ausdruck, daß weder die gegenwärtige, noch irgend eine andere Regierung im Stande sein könne, eine Politik der bedingungslosen Uebergabe einzuschlagen. Schließlich sprach Grey gegen den Getreidezoll, der zur Einführung von Vorzugszöllen zwischen den englischen Kolonien und dem Ausland führen würde.
* London, 20. Mai. Wie das Bureau Laffan erfährt, fand die gestrige Kabinettssitzung statt, um über eine am Mittwoch abend aus Pretoria eingelaufene Depesche zu beschließen, in der mitgeteilt wurde, daß die Burendelegierten nach Vereeniging zurückgekehrt seien, um dort weiter zu beraten. Das Kabinett bestätigte die früher von ihm festgestellten Bedingungen und setzte den Buren eine Frist bis zum Samstag, innerhalb der sie sich über deren Annahme oder Ablehnung entscheiden sollen. Daily Mail will wissen, die Regierung habe eine amtliche Depesche erhalten, wonach auch die unversöhnliche Minderheit der Burendelegierten die Friedenspräliminarien annehme, doch seien noch einige untergeordnete Punkte zu regeln.
* Aus London wird dem „Berl. Lok.-Anz." gemeldet: In den Wandelgängen des Parlaments waltet eine gehobene Stimmung. Man erklärt allgemein, falls die Regierung nicht des Friedens sicher wäre, hätte sie keinen Termin für die endgültige Verkündigung anberaumt. Da am Montag auch das Oberhaus Zusammentritt, erwartet man die Friedenserklärung zugleich von Lord Salisbury und Baisour in beiden Häusern. Die vornehme Welt reißt sich bereits um die Spitze in den Besuchergalerien. Auch das diplomatische Korps wird vertreten sein. London bereitet sich zu einer großartigen Feier vor.
* Madrid, 29. Mai. Der Ministerrat erwägt eine geeignete Ersetzung des ausgeschiedenen Canalejas. Der Herzog von Tetuan erachtet die gegenwärtige Krisis von größter Tragweite; sie sei ein vollständiges Fiasko der liberalen Partei, die das Programm, dem sie ihr Dasein verdanke, aufgegeben habe. Jetzt sehe man, daß Sagasta nicht die Absicht gehabt habe, sein feierliches Versprechen zu halten. Die öffentliche Meinung sei geradezu verhöhnt. Antiklerikale Unruhen dürften bald wieder ausbrechen.
js Madrid, 30. Mai. Die Gazette-de-Madrid veröffentlicht ein königliches Dekret, wonach die gegenwärtige Session der Cortes vertagt wird.
* Washington, 30. Mai. Der deutsche Botschafter Dr. v. Holleben stattete gestern dem Staatssekretär Hay einen Besuch ab und erklärte ihm, er sei behufs Lösung der durch Preßberichte entstandenen Verwirrungen von Kaiser Wilhelm noch einmal ausdrücklich beauftragt worden, die Einladung zu den deutschen Herbstmanövern zu erneuern. Der Botschafter fügte hinzu, die Entsendung der drei Generale Corbin, Joung und Wood würde in Deutschland sehr erfreuen ; er könne ihnen die herzlichste Aufnahme zusichern.
* Dort de Irance, 30. Mai. Die vulkanischen Ausbrüche erfolgen sehr zahlreich, jedoch mit geringerer Heftigkeit. Ueberseedampfer und dem Lokalverkehr dienende Dampfer schaffen die Bevölkerung des nördlichen Teiles der Insel fort. Der Bürgermeister von Cayenne hat den von der Katastrophe Betroffenen außer freier Üeberfahrt auch sonstige Erleichterungen im Falle ihrer Ueberstedlung an- geboten
Handel und Verkehr.
* (Kotz.) Resultat vom Stammholz-Verkauf des Forstbezirks Freudenstadt am 28. Mai: Langholz Massenweise 959 Fm.) Forchen Hl. Kl. 115°/«, IV. Kl. 110°/«; Fichten und Tannen 11. Kl. 89°«, III. Kl. 95°/«, IV. Kl. 104°/«, V. Kl. 119°/«, Langholz nicht klassenweise 819 Fm.) I.—IV. Kl. 85,3°/«. Durchschnittserlös im ganzen für normales Langholz 94,4°/«. (Die Wfuhr ist größtenteils ungünstig.) — Bei dem Stammholz-Verkauf des Forstamts Klosterreichenbach am 27. Mai wurde bezahlt für Forchen Langholz I. Kl. 120°/«, II. Kl. 119°/«, III. Kl- 127°/«, IV. Kl. 108°/«; Fichten- und Tannen-Langholz I. Kl. 100°/«, II. Kl. 107°/«, III. Kl. 111°/«, IV. Kl. 114°/«, V. Kl. 117°/«. Durchschnittserlös für sämtliche 5 Klassen 120°/« bei Forchen und 110°/« bei Fichten und Tannen.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.