* London, 28. Nov. Aus Durban werden nunmehr Einzelheiten über den Kampf bei Heilbronn gemeldet: Darnach ist das 2. Bataillon von Kitcheners Scharfschützen nur mit knapper Not der Gefangennahme durch eine Buren- Abteilung entgangen. Oberst Wilson hatte 2 Schwadronen entsandt. Die Buren ergriffen scheinbar die Flucht und die englischen Schwadronen nahmen die Verfolgung sofort aus, als sie plötzlich von den Buren von drei Seiten angegriffen wurden und sich nach kurzem heftigem Kampfe zurückziehen mußten. Auf Seiten der Engländer fiel der kommandierende Offizier. Zwei weitere Offiziere wurden schwer verwundet und 6 Mann getötet. Einer der verwundeten Offiziere war der Prinz Radziwill, welcher einen Schuß in den Magen erhalten hatte.
* Laudon, 28. Nov. lieber die von Lord Kitchener errichteten Blockhäuser wird gemeldet: Der Generalissimus müsse, um das besetzte Land wirksam zu schützen, 30 000 solche kleine Forts errichten, und da man für jedes Blockhaus 20 Mann Besatzung vorgesehen habe, so erfordere die Durchführung dieses Systems nicht weniger als 600 000 Mann, die England niemals ohne Zuflucht zur persönlichen Wehrpflicht aufbriugen kann. Kitchener wisse das sehr Wohl und habe, um seinen Zweck dennoch zu erreichen, Kaffern und Hottentotten mit der Verteidigung dieser Blockhäuser betraut.
jf London, 28. Nov. Nachrichten aus Manila zufolge bestätigt sich der Untergang des Dampfers „Alertu". Die Zahl der umgekommenen Passagiere und L-ruPPeu beträgt 200.
* London, 29. Nov. Die Abendblätter melden aus New-Pork, daß gestern abend eine große Feuersbrunst in der Zehnten Straße ausbrach. Ein großer Komplex von Lagerhäusern wurde ein Rand der Flammen. Eine hohe Mauer fiel auf die Oeltanks der Standard Oil Company, Wodurch sich ein Naphtastrom auf die brennenden Gebäude ergoß, der in ungeheuren Flammen auflodcrte. Der Materialschaden ist beträchtlich.,
* Die englische Zeitnng „Morning Leader" hat vor kurzem an 8000 englische Ge-üliche aller Konfessionen, die in London selbst und einem Umkreis von 130 Kilometern leben, Postkarten gerichtet, die die amlliche Statistik über die Kindersterblichkeit in den Burenlagern (5209 Kinder seit I. Juni d. I.) zusammenfassen und die Frage daran knüpfen : „Haben die Kirchen nicht die Pflicht, einzugreifen, um die noch übrigen Kinder zu retten und unsere Nation vor dem Borwurf der Nachwelt zu bewahren? Wollen Sie nicht zu Ihrer Gemeinde reden? Das Blatt stellt nun fest, daß 55 Prozent der Antworten einfach grobe Be
schimpfungen enthalten, 14 Proz. mehr oder weniger höflich die Ansicht des Blattes bekämpfen, 17 Proz. Zweifel äußern und nur 14 Proz. ganz zustimmen und zu ihren Gemeinden zu reden versprechen. Einer der Herren bedauert, daß er den Redakteur nicht „lynchen" kann, ein anderer möchte sein „Büro zertrümmern." Einer meint, der Versuch, die Kinder zu retten, „verrät einen verräterischen und unenglischen Geist." Die meisten aber reden von einem „heiligen" Krieg, der im Namen der Menschlichkeit gegen das Burenvolk geführt werden müsse, damit auch dort in Südafrika das „segenbringende" englische Reich sich ausbreiten könne. Diese furchtbare Verblendung so vieler geistlicher Führer der englischen Nation ließe sich überhaupt gar nicht verstehen, wenn man nicht wüßte, wie sehr in diesen Kreisen Englands die Religion mit der Politik verknüpft ist.
sj In London ist in diesem Jahre die Zahl der Fälle von Wahnsinn um 5000 größer als der Durchschnitt, eine Folge des südafrikanischen Krieges.
ff Hlew-HjorL, 29. Novbr. Der New-Uorker Herald meldet aus Colon: General Castro, der die Konservativen bei der Einnahme der Brücke bei Barbacoa am 25. ds. führte, wurde am Donnerstag vormittag in einem Gefechte bei Olio-Soldado getötet. Castro war der zweite Kommandierende der konservativen Truppen im Isthmus.
ff JoHanoesvurg, 29. Nov. (Reutermeldung.) Bei der Besetzung Pretorias durch die Engländer waren in der dortigen Münze 23 000 Unzen Gold gefunden worden, welche die Burenregierung von den Minen requiriert hatte. Dieses Geld wird jetzt den Eigentümern zugestellt. Die Behörden geben bekannt, daß der Dynamit-Preis mit Geltung vom 1. Ott. ab um 1 Pfd. St. auf die Kiste herabgesetzt wurde und daher den Minen für ihren Dynamit- Verbrauch bis heute 9000 Pfd. St. rückvergütet Werden.
* In ihrer Ohnmacht sind die Briten in Südafrika schon früher auf den Gedanken verfallen, de» Jeiud zu — kaufe». Bekanntlich ist dem Generalkommandanten Botha ein lebenslänglicher Jahresgehalt von 200 000 Mk. von Roberts zugesichert worden, falls er sich ergebe. Botha hat dieses Ansinnen einfach als Unverschämtheit bezeichnet. Aber nicht alle Bürger der Republik haben dieselbe sittliche Widerstandskraft. Es giebt geborene Deutsche aus dem Freistaat, die von den Buren zu den höchsten Vertrauensstellungen erkoren waren, jetzt aber aus Geschäftsrücksichten englische Unterthanen geworden sind. Die Scham brennt einen im Gesicht! Wenn es ein Trost sein kann, Genossen der Schande zu haben, so ist dieser Trost allerdings vorhanden. Es ist den Briten auch gelungen, eine Schar ovn über 100 abtrünnigen
Buren in ihren Dienst zu nehmen. Diese Leute kämpfen jetzt gegen ihre eigenen Blutsbrüder. Unter der Bezeichnung „National Scouts" sind sie als irreguläre Soldaten dem britischen Heere angegliedert worden. Sie erhalten Löhnung und Ausrüstung und die Hälfe des Wertes alles von ihnen erbeuteten Burcnviehes.
Werrnifchtes.
* Eine arme Familie aus der Umgegend Kopenhagens beschloß vor einiger Zeit, nach Australien auszuwandern, um dort ihr Glück zu versuchen. Auf dem Dampfer machte die älteste Tochter der Familie, ein bildschönes Mädchen von 18 Jahren, während sie mit ihren kleinen Geschwistern spielte, die Bekanntschaft eines reichen, vornehmen Engländers, Lord Densword, Besitzer eines großen Herrensitzes im nördlichen England, „Drummoud Castle". Während der Ueber- fahrt verliebte sich der Lord so gründlich in das junge Mädchen, daß er ihm seine Hand und seinen Namen anbot. Nun ist das Mädchen, dessen Leben in so bescheidenen Verhältnissen begann, Herrscherin eines prächtigen Schlosses in Nord-England und hoffentlich glückliche Gattin des reichen Lords.
* Eine Bogenlampe ohne Kohle ist kürzlich in Htiga erfunden worden. Anstatt der Kohle verwendet der Erfinder mit gutem Erfolg zwei Aluminium arme, die mit Platinspitzen versehen sind. Die ganze Lampe ist in einer Glaskugel mit luftleerem Raume uutergebracht. Es genügt, die Aluminiumarme im Jahr einmal zu erneuern, während man bei den jetzigen Bogenlampen die Kohlenstifte in wenigen Tagen ersetzen muß. Die verzwickte, oft noch unzureichende Regelung der Kohleustifte fällt Weg' ein einfaches Pendel genügt, um die Aluminiumarme in gewünschter Weise zu trennen. Die Lampe wirft keinen Schatten und kann im Gegensatz zu den bisherigen auch wagrecht angeordnet werden, 'wodurch wiederum eine zweckmäßige Aufstellung möglich ist.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Mensteig.
Bestellungen auf „Aus den Tannen" für den Monat Dezember werden von allen K. Postämtern und Postboten entgegengenommen.
Oberamtsstadt Nagold.
Bekanntmachung.
Die über die Walvach führende hölzerne Brücke beim Gasthaus z. Anker soll mit einem eisernen Zorreseisenbelag versehen werden.
Zur Vornahme dieser Arbeiten ist die Arenvenstädlerstratze von Geb. Nr. 97 bis zu Geb. 104 für Fuhrwerke und Fußgänger am
4 . und 5 . Dezhr. d. M. LSSpsr-rtz.
Leichtere Fuhrwerke, sowie Fußgänger haben in dieser Zeit ihren Weg auf dem Ortsweg Nr. 16 (Meisterweg) über das Flußbett der Waldach bezw. den Flnßsteg zu nehmen.
Nagold, den 27. Nov. 1901.
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