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135, ? Man abonniert auswärts auf dieser Blatt bei I den Kgl. Postämtern und Postboren.

Sonntag, 1. Septewöer

Bekanntmachungen aller Art stnden tue erfolg- I 1001. reichste Ve.dreiting. I

Telephonische Nachrichten.

js Stuttgart, 3t. Aug. Nach eingelaufener Depesche aus Berchtesgaden ist daselbst Se. Kgl. Hoheit Prinz Hermann zu Sachsen-Weimar, der Ehrenpräsident des WürrtembergffchenKriegerbundcs .erstorben. (PrinzWeimar war vermählt mit Prinzessin Auguste, Tochter des ver­ewigten Königs Wilhelm I.)

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Seine Majestät der König haben am 22. Aug. d. I. allergnädigst geruht, dem Postagenten Hanselmann in Simmers­feld aus Anlaß seines Ausscheidens aus dem Dienste die silberne Verdienstmedaille zu verleihen.

Die erste theologische Dienstprüfung für den Pfarrgehilfen- staud haben u. a. mit Erfolg bestanden und sind für be­fähigt erklärt worden: Christian Rau von Stammheim, Theodor Staudenmal>r von Calw, Heinrich Werner von Effringen.

)ie zur Ableistung ihrer Militärpflicht einrückenden Rekruten werden gut thun, ihre Quittungskarten über die, gezahlten Beiträge zur Alters- und JnvaliditätsversicherunK soweit sie solche besitzen, sorgfältig aufzubewahren, da die­selben nach der Einlassung und bei Wiedereintritt in ver­sicherungspflichtige Beschäftigung abzugeben sind. Die Mili­tär-Dienstzeit wird den Versicherten so angerechnet, als hätten sie während dieser Zeit ihre Beiträge bezahlt.

* Geislingen a. d. St., 28. August. Bor kurzem wurde auf dem hiesigen Postamt ein falscher 20Markscheiu angehalten, in den letzten Tagen weitere 2 Stück, so daß das Publikum hier den 20 Markscheinen nachgerade ein gewisses Mißtrauen entgegenbringt. Die Fälschung ist für Leute, die wenig mit Papiergeld zu thun haben, unauffällig und schwer zu erkennen. Die linke Rückseite zeigt jedoch bei genauer Untersuchung statt der blauen Fasern feine Härchen, welche mittelst eines feinen Seidenpapiers auf den Schein aufgeklebt und dann mit bläulicher Farbe lasiert sind.

* Eine große Freude wurde in Backnang der Be­sitzerin des Bahnhofhotels zu teil. Dort wurde vor acht Tagen ein Einbruchsdiebstahl verübt und silberne Bestecke rc. entwendet. Diese gestohlenen Gegenstände trafen nun heute wieder und zwar Per Post aus der Landesresidenz in dem beraubten Hotel ein. Eine Spur, wer die Diebe waren, ist nicht aufzufinden.

* Einem Brautpaar aus Auerbach ist es schlimm ge­gangen. Dasselbe lud am Sonntag in Lützelsachsen bei Weinheim zu seiner für den nächsten Sonntag angesetzten Hochzeit ein. Ein 22jähriger, schon oft vorbestrafter Bursche von Lützelsachsen bekam nun gelegentlich der Kirchweihe mit einem anderen Burschen Händel, verfolgte diesen, konnte ihn aber nicht finden. Da begegnete ihm nun zufällig das Brautpaar und ohne jede Veranlassung versetzte der in Wut geratene rohe Patron dem Bräutigam mehrere Stiche in das Genick, in die Wange und in den Rücken. Als die geänstigte Braut um Hilfe rief, schoß er auf diese mit dem Revolver, ohne jedoch zu treffen. Alsbald nach der schänd­lichen That wurde der Thäter verhaftet. Am 27. ds. er­lag der schwer verletzte Bräutigam seinen tätlichen Wunden.

* Berlin, 29. Aug. Wegen Verrats militärischer Geheimnisse und wegen Diebstahls schwebt gegenwärtig, wie diePotsd. Korr." berichtet, beim 2. Garde-Feldart.-Regt. zu Potsdam eine Untersuchung. In der Nacht zum letzten Dienstag wurden aus dem Geschützschuppen des Regiments bei der Kaserne in der Nedlitzer Straße das Verschlußstück

eines Geschützes gestohlen. Es ist dies ein Teil der Kanone, der neuerdings allerlei Verbesserungen erfahren hat, die fremden Mächten gegenüber geheim gehalten werden. Das Berschlußstück wiegt etwa einen Zentner und soll einen tech­nischen Wert von 800 Mark darftellen.

Köln, 30. Aug. Aus dem Kurort Neuenahr er­fährt das hiesigeTageblatt", daß ein dort seit 20 Jahren lebender Kaufmann durch die Jmriguen seiner zweiten Frau bei vollem Verstände gewaltsam in die Irrenanstalt zu Andernach geschleppt worden sei, und zwar durch hand­feste Männer, die angeblich von der Frau durch Zahlung von 150 Mark dazu gedungen worden seien. Die Männer schlichen sich abends in das Haus, fesselten den Wehr­losen und verbrachten ihn Per Wagen in das Irrenhaus, wo er bereits seit einigen Tagen weilt. Die Ncuenahrer Bürger erstatteten inzwischen Anzeige bei dem Landralsamte; verschiedene Vereine berufen Versammlungen ein, um Stellung zu diesem skandalösen Vorgänge zu nehmen.

* Wie die vorgeschlaaenen Gerbstoffzölle die Leder­industrie bedrohen, zeigt der hart an der belgischen Grenze belegene Gerberort Malmedy, welcher, nach der Fachzeitschrift Schuh und Leder", 94 Proz. seines Gesamtbedarfes an Eichenrinde aus Belgien bezieht und durch den Zoll auf Eichenrinde (0,50 Mk.) bei einer Einfuhr von 8 000 000 Kilogramm mit 40 000 Mk. belastet würde. Der Zoll auf Quebracho, welches für diesen überwiegend nach alter Methode arbeitenden Ort von so großer Bedeutung ist, würde bei einem Verbrauch von 500 000 Kilogr. eine weitere Belastung mit ea. 10 000 Mk bedeuten. Von den dortigen 35 Gerbern haben sich nur 12 für einen Zoll von 6Mk. auf Quebracho- holz (nicht, wie von der Negierung vorgeschlagen ist, 2 Mk.) ausgesprochen, währcuv die übrigen 23 gegen jede Gerbstosf- zölle sind. Die 12 zollfreundlichen Gerber repräsentieren ungefähr 20 Proz., während die 23, welche gegen die Gerb­stoffzölle sind, ca. 80 pCt, der Gesamtproduktion Malmedys repräsentieren.

AirMndisches.

* Rom, 30. Aug. Mit fliegenden Fahnen stürmte gestern ein Hause Dalmatier das unter österreichischem Schutz stehende illyrische Kloster San Girolamo und ließ sich dort häuslich nieder. Die von dein Rektor des Klosters, dem Priester Pazmann, herbeigeholten Polizeien erklärten, nicht entschreiten zu können. Die Eindrn^lmge toasteten auf König Viktor Emanuel und den Papst und sandten an beide Depeschen. (Es wirkt entschieden beruhigend, daß die merk­würdige Geschichte sich wenigstens unter Trinksprüchen und Begrüßungstelegrammen abgespielt hat.)

jj Paris, 30. Aug. Das für morgen auf der hiesigen türkischen Botschaft anläßlich des Jahrestages der Thron­besteigung des Sultans anberaumte Fest wurde abgesagt. Der Kriegsminister hatte übrigens der Militärkapelle, welche bei dem Festkonzerte Mitwirken sollte, die Mitwirkung ver­boten.

* London, 30. Aug. Der New-Iorker Korrespondent desMorning Leader" meldet vom 29. Aug.: Heftige Ent­rüstung verursacht eine gräßliche Katastrophe auf dem Dela- Ware-Fluß, wo ein Passagierdampfer auf der Reise von Philadelphia nach Trenton verbrannte. Obwohl das Schiff nur für eine Geschwindigkeit von 15 Knoten die Stunde gebaut war, legte es 21 Knoten zurück, um einen rivali­sierenden Dampfer einzuholen. Es wird eine strenge staat­liche Untersuchung verlangt. Die Dampfergesellschaft ver­öffentlicht die Verlustliste von 12 Toten, 50 Verletzten und 11 Vermißten; aber die Todesfälle dürften sich verdreifachen. Ein Augenzeuge erzählt: Die Kapelle spielte und der Tanz hatte begonnen, als plötzlich ein seltsames Geräusch, wie Zerreißen eines riesigen Stückes Seide vernommen wurde; dann entstand eine Explosion, der bald weitere folgten. Beide Decks wurden zertrümmert und ein Dutzend Personen in die Luft geschleudert. Der Dampfer brannte bald lichterloh. Eine Menge Passagiere sprang über Bord; die meisten übrigen trugen Brandwunden davon. Ein Manu ergriff sieben Rettungsgürtel und wollte mit denselben über Bord springen, aber er wurde daran verhindert. Mit dem Revolver in der Hand hielt der Kapitän die männlichen Passagiere zurück, bis Frauen und Kinder gelandet worden waren. Zwei Händchen ragten aus den Trümmern hervor, unter denselben lagen zwei kleine Kinder, glücklicherweise nicht schwer verletzt.

° * * London, 30. August. Ein Telegramm derDaily News" aus Norwalspont meldet, daß die Buren am Diens­tag nacht das Blockhaus der Eisenbahn unweit De Aar angriffen, aber nach längerem, hartnäckigem Kampfe zurück­geschlagen wurden. Einer Depesche aus Kapstadt zufolge wurden in Graafreinet am Mittwoch zwei weitere Rebellen kriegsrechtlich erschossen.Daily Expreß" erfährt, daß

Frankreich und Rußland spätestens im Februar 1902 eine Flottille von 92 mächtigen Unterseebooten neuester Art im Meere haben werden.

jj London, 30. Aug. Das Neutersche Bureau meldet aus Vereeniging vom 23. Aug.: Oberst Garret überraschte ein Lager westlich von Vereeniging. 3 Buren fielen, 18 wur­den gefangen genommen, viele Vorräte wurden erbeutet Britischerseits gab es 4 Tote.

* Petersburg, 29. Aug. Eine offiziöse Notiz be­sagt : Die Befürchtungen, die im Auslande bezüglich einer lebhaften Thätigkeit Rußlands auf der Balkan-Halbinsel gehegt werden, entbehren der Begründung. Rußland halte an dem gegenwärtigen Zustand der Halbinsel fest und plane keinerlei Veränderungen. Rußlands Friedensliebe sei nicht zu bezweifeln. Unerfindlich sei es, warum mau sich in Oesterreich-Ungarn besonders in der letzten Zeit so beunruhigt zeige; es sei nichts geschehen, was Anlaß zu Mißtrauen gegen Rußlands Politik geben könne.

jj Sau Sebastian, 30. Aug. Das deutsche Schul­schiffStein" erschien wieder vor dem hiesigen Hafen, warf dort Anker und wechselte Salut mit dem hier liegenden spanischen Geschwader. DieKönigin-Regentin wird morgen zu Ehren der deutschen Offiziere ein Gartenfest geben.

jf Pretoria, 30. Aug. Der Wert der für Handels­zwecke eingefühnen Waren in Transvaal beträgt für das mit dem 30. Juni abgelaufene Halbjahr 1 143 192 Pfund Sterling mit einem Zollertrag von 168 448 Pfd. Sterling.

* Eine kämpfende Burenabteiluug ist jetzt am Meer au­gekommen. Dies ist der erste Fall im gegenwärtigen Kriege. Zwischen Port Elizabeth und Kapstadt liegt der Punkt, wo es Scheepers Kommando gelang, bis an die Küste vorzudringen, von der die Buren früher so lang und sehnlich wünschten, ein Stück zu besitzen als Pforte für ihren Verkehr mit Europa. Vielleicht ist dies Ereignis ein gutes Vorzeichen für sie. Auch sonst liegen heute interessante Nachrichten aus Südafrika vor. Mehrere Burenabteilungeu aus den Drakensbergen sind in Natal eingedrungen. Die holländischen Farmer hielten Pferde und Lebensmittel für dieselben bereit. Mehrere der Farmer haben sich den Buren angeschlossen. Man versichert, alles sei für einen Aufstand in Natal vorbereitet.

Handel und Verkehr.

* Alten steig, 31. Aug. (Holzpreise.) Am Montag brachte das hies. K. Revieramt ca. 4260 Fm. tannen Lang- und Sägholz im Submissionsweg zum Verkauf. Hiebei erzielte forchenes Normal-Langholz 120,3"/, fichtenes und tannenes Normal-Langholz 101,8"/ des Revierprcises. Wie man uns mitteilt, soll dieser Preis bei dem heutigen ge­drückten Geschäftsgang ein zu hoher sein. Der Preis wurde dadurch erzielt, daß kleinere Geschäftsleute zusammenstanden und für ca. 20 000 Mk. einkauften. Ausschußlangholz kostete durchschnittlich 87^°)., Normalsägholz 960/g. Auf Aus­schußsägholz liefen nur einige Offerte ein mit 87,50ch. DemZentralblatt für den deutschen Holzhandel" entnehmen wir noch folgende Notizen: Forchen-Holz bildet immer noch einen gefragten Artikel, so wurden in Enzklösterle 33"/I über die forstlichen Einschätzungen erzielt, das Revier Hof- stett erzielte 135"/^, Laugendrand 130°,g je für Forchenholz. Eine in die Augen springende Preisverschiedenheit ergiebt sich dagegen bei Tannenlangholz, namentlich bei großen Verkäufen. In Weissenau erzielten 5000 Fm. Tannenlang­holz 87°/g, in Ochsenhausen 89°/y. In den Revieren unserer Umgebung erzielte indes auch Tannenlangholz in letzter Zeitnoch einen ansehnlichen Preis,nämlich 101,104bis 106 °/g.

* Buhlbach, 29. Aug. Bei dem Brennholz-Verkauf des Reviers Buhlbach am 26. ds. wurde für Buchen pro Rm. Anbruch: 5.21 Mk.; für Nadelholz pro Rm. Prügel: 7.32 Mk.; Anbruch: 6.41 Mk. l. Kl., 4.40 Mk. II. Kl. erlöst.

* Tettnang, 29. August. Die Preise für Frühhopfen sind seit kurzer Zeit in stetem Rückgang begriffen. Heute wurde per Zentner nur noch Mk. 80100 gelöst. Durch Kupferbrand oder Schwärze beschädigte Ware steht im Preis noch niedriger.

Verantwortlicher Redakteur r W. Rieker. Mensseii.

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