F
IMP
stü ^ ^
Wf
Ä
PB
D
KL-' ^-fij.ik
" M"
5-?M
MAs
UW)
M)^iE
MUi
Zudem führt die der direkten Fahrt dienende Strömung (das Fahrwasser) durch den Kanal die Schiffe dicht vor Dover weit ab an der französischen Küste vorbei, so daß der bei der jetzigen Fahrtlinie entstehende Zeitverlust im Ganzen 5 bis 6 Stunden betragen dürfte. Wenn die Hasenverwaltung von Dover sich als fähig erweisen sollte, einige Millionen für die Schaffung eines sicheren, allen Verhältnissen Rechnung tragenden Hafens bereit zu stellen, so würde derPlan einer Verkürzung des deutsch-amerikanischen Seeweges sofort durchgeführt werden. Kaiser Wilhelm widmet der Sache sein Interesse, wie er es allen Angelegenheiten zuwendet, die den überseeischen Verkehr fördern Helsen.
* Dem Lok.-Anz. wird berichtet: In Peking traf von Prinz Tschun ein Telegramm ein, die deutsche Regierung verlange, daß er vor Kaiser Wilhelm drei Verbeugungen mache und daß seine Begleiter sich vor dem Monarchen hinwerfen sollen. ('?) Die chinesischen Bevollmächtigten appellierten an den deutschen Gesandten in Peking um Aenderung der Zeremonie; Herr v. Mumm lehnte dies ab. Einigermaßen in Einklang damit wird in Berliner politischen Kreisen erzählt, der Wortlaut der Ansprache, die der „Sühneprinz" an den Kaiser halten sollte und die der Hofsitte gemäß dem Kaiser zuvor vorgelegt werden mußte, habe den Wünschen des Kaisers und des Reichskanzlers so wenig entsprochen, daß die Einholung neuer Instruktionen von Singansu notwendig geworden sei.
^ Em Artikel des „Ostasiatischen Lloyd" warnt davor, der Sendung des chinesischen Sühncprinzen Tsun eine Bedeutung beizulegen, die über ihren eigentlichen Zweck, den Ausspruch des Bedauerns und die Abgabe entschuldigender Erklärungen, hinausgehe. Man möge sich, so schreibt das Blatt, durch den Hineinsall warnen lassen, der Deutschland vor fünf Jahren bei dem übertriebenen Empfange Li-Hung- tschangs widerfahren sei. Die Enttäuschung von damals bestand darin, daß man von Li-hung-tschang eine Förderung unserer Industrie erwartete, die bekanntlich ausgeblieben ist. Das wird nun freilich in diesem Falle schon deshalb nicht eintreten können, weil der Auftrag des Prinzen svschun sich lediglich aus die Sühmemission beschränkt und Bestellungen oder Versprechungen von Bestellungen ganz außerhalb seiner Zuständigkeit liegen. Wenn man annehmen kann, daß nach Herbeiführung geordneter Verhältnisse sehr rasch ein geschäftlicher Aufschwung in Ehina eintreten wird, so werden vei diesem doch zunächst Regierungsliefernngen am wenigsten in Betracht kommen. Für den sonst sehr stark in Betracht kommenden Ausfuhrartikel „Kriegsmaterial" ist die chinesische Grenze überhaupt vorläufig auf zwei Jahre gesperrt.
ss Das Testament der Kaiserin Friedrich ist am Mittwoch im Schlosse zu Friedrichshof in Gegenwart aller beteiligten Fürstlichkeiten und eines Mitgliedes des Preußischen Justizministeriums eröffnet worden. Die hohe Erblasserin hat ihre sechs Kinder, einschließlich des Kaisers, gleichmäßig bedacht, und zwar mit je einer Million Mark und Prinzessin Margarethe, Gemahlin des Prinzen Friedrich Karl von Hessen, erhielt Schloß Friedrichshos.
* Hannover, 27. Aug. Unter Ausschluß der Oeffcnt- lichkeit kam heute vor dem Kriegsgericht ein Fall von Soldatenmißhandlung zur Verhandlung, wegen deren der Leutnant Reinecke vom Infanterieregiment dir. 164 in Hameln, zur Zeit in Untersuchungshaft, angeklagt war. Als Mitschuldiger hatte sich der SanitätsUnteroffizier Grebe von demselben Regiment zu verantworten. Der Vorfall hat sich in der Militärschwimmanstalt in Hameln gelegentlich des Schwimmunterichts zugetragen, bei dem der Leutnant Reinecke den Musketier Meyer körperlich mißhandelt haben soll, der danach an Rippfellentzündung erkrankte und längere Zeit im Lazaret behandelt werden mußte. Nach Feststellung der Personalien des Angeklagten beantragte der Vertreter der Anklage, Kriegsgerichtsrat Rauch, die Öffentlichkeit auszuschließen, da in der Verhandlung verschiedene Punkte zur
Sprache kommen würden, die das persönliche Ehrgefühl der Beteiligten verlegen könnten. Der nach kurzer Beratung verkündete Gerichtsbeschluß lautete dahin, daß die Oeffent- lichkeit für die ganze Dauer der Verhandlung aus Grund des tz 283 der Militärstrafgerichtsordnung wegen Gefährdung militärischer Interessen auszuschließen sei. Die sehrumsangreiche Beweisaufnahme, welche durch diesen Beschluß der Öffentlichkeit entzogen wurde, nahm mit einer halbstündigen Mittagspause etwa 6 Stunden in Anspruch. Gegen 7 Uhr abends wurde zur Verkündung des Urteils die Oeffentlich- keit wieder hergestellt. Es lautete gegen den Leutnant Reinecke wegen Ungehorsam gegen einen Befehl in Dienstsachen, Beleidigung eines Untergebenen in 2 Fällen, vorschriftswidriger Behandlung in 2 Fällen und Mißhandlung auf eine Gesamtstrafe von 2 Monaten und 1 Woche Gefängnis, wovon 1 Woche durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt erachtet wurde. Der Ungehorsam wurde darin erblickt, daß der Angeklagte, entgegen der bestehenden Instruktion, die Mannschaften in der freien Weser schwimmen ließ. Als erwiesen wurde erachtet, daß der Angeklagte sich der Beleidigung schuldig gemacht halte, indem er den Musketier Meyer mit „Schweinigel" und dergleichen Worten titulierte. Die unvorschrists- mäßige Behandlung eines Untergebenen wurde darin nachgewiesen, daß der Leutnant dem Meyer befahl, den Auswurf, den dieser infolge Erschöpfung von sich geben mußte, mit deit Händen aufzunehmen und in die Tasche zu stecken und daß er den Meyer immer wieder von neuem in das Wasser hineinschickte, endlich wurde auch die Mißhandlung für erwiesen erachtet, die darin bestand, daß der Angeklagte dem Musketier Meyer ,als er nach 13 Minuten nicht mehr schwimmen konnte und sich an dem Floß in die Höhe ziehen wollte, ans die Finger trat und dieses auch wiederholte, als Meyer weiter versuchte, sich an der Leine emporzuziehen, sowie ihm schließlich Stöße in die Seite versetzte. Die Mißhandlung wurde infolge des Stoßens mit beschuhten Füßen als eine gefährliche Körperverletzung angesehen, doch wurden dem Angeklagten mit Rücksicht daraus, daß der Gemißhandelte keine dauernden Nachteile davongetragen hat, mildernde Umstände zugebilligt. Wegen der Anstiftung des Mitangeklagten Grebe wurde der Leutnant freigesprochen. Von einer Dienstentlassung, die ebenfalls in Frage kam, wurde Abstand genommen. Der Mitangeklagte Grebe wurde der körperlichen Mißhandlung für überführt erachtet und unter Zubilligung mildernder Umstände zu 14 Tage mittlerem Arrest verurteilt.
* In st e r b u r g, 28. August. Wie das „Ostpreußische Tageblatt" meldet, ist heute dem Verteidiger Horn telegraphisch die Meldung zugegangen, daß der Kommandierende General Graf Finck von Finckenstein bezüglich Hickel Revision anmeldete.
sl Die Verhandlungen über die Nicderlegnng der inneren Befestigungsanlagen der Stadt Posen sind zum Abschluß gelangt. Um die Durchführung der Entfestigung nach Möglichkeit zu beschleunigen, kauft der preußische Staat die gedachten Anlagen vom deutschen Reich für einen in Jahresraten bis 1905 zu zahlenden Kaufpreis von I l lfi Mill. Mk.
ss Köln a. Rh., 29. Aug. Der „Kölnischen Zeitung" wird ans London von heute telegraphiert: Hier cingetroffene Privatnachrichten stellen die Verkündigung des Belagerungszustandes in Kapstadt und in den Hafenstädten als unmittelbar bevorstehend hin. Die Handelskammer von Kapstadt hat sich zwar sehr entschieden gegen die Maßregel ausgesprochen: doch glaubt man, daß sic nicht zu vermeiden sein wird. Thatsächlich lauten die Nachrichten aus der Kolonie recht ungünstig, was auch in der dortigen englischen Presse zugegeben' wird. Der Bezirk Raserburg steht in offenem Aufruhr und wird von zahlreichen Bureuteupps durchstreift. Die telegraphische Verbindung ist unterbrochen.
Tausende von Kolonialrebellen schlossen sich den Buren an Man erwartet, daß neben Merrimann, der auf seiner Farm polizeilich überwacht wird, auch alle anderen Führer der Afrikander verhaftet werden sollen.
* Eine eigenartige „Freiheitsberaubung" brachte die Ehefrau eines Uhrmachers zu Aachen ins Gefängnis. Die Frau war mit ihrem Manne, den sie erst im vorigen Herbst geheiratet hatte, nicht zufrieden, weil derselbe ihr die Beteiligung an den gewünschten Vergnügen nicht immer gestatten wollte. Um nun doch ihrer Neigung nachgehen zu können, griff sie zu dem Mittel des Schlafpulvers. Wenn sie ausgehen wollte, „ließ" sie ihren Mann einfach „schlafen". Als sie ihrem Manne schließlich ganz ausriß, klärte eine Magd den Mann über die von seiner Frau angewendeten Mittel auf, worauf dieser Anzeige wegen Freiheitsberaubung erstattete. Die Strafkammer erkannte gegen die Frau auf 14 Tage Gefängnis.
* Die in den westfälischen Bergwerksgegenden eingewanderten Polen — an Zahl mehrere Hunderttausende — wollen bleiben, was sie sind, ein Pfahl im deutschen Fleisch. Man bat diese Polen seinerzeit wegen Mangel an Arbeitern vom Osten nach dem Rhein gerufen und jetzt wäre man diese Geister gern wieder los, weil sie sich ungeberdig zeigen. In den Satzungen ihrer Vereine ist ausdrücklich die Ehe mit Deutschen verboten. Ein Pole, dessen Tochter die Ehe mit einem deutschen Beamten eingegangen war, wurde öffentlich aus dem Verein ausgestoßen. Der deutsch-polnische Geistliche konnte trotz seiner eifrigsten Bemühungen den Beschluß nicht ändern. In ihrer national-polnischen Wühlarbeit finden die Polen im Rheinland Halt an der polnischen Presse und polnischen Geistlichkeit im Osten. In den polnischen Turn-, Gesang- und Skatvereinen im Rheinland ist die polnische Sprache maßgebend und wehe dem aufgeklärten Polen, der sich der verhaßten deutschen Sprache bedienen wollte. Selbst den früher beliebten deutschen Branntwein haben sie verbannt und nehmen in den Vereinen nur noch „national-polnischen Schnaps" in Mengen in sich auf. Ihre Bereinwirte importieren den Nationalbranntwein „Malefka". Eigene polnische Zigarren und Zigarretten sind auch Angeführt. In den Zusammenkünften wird die Hoffnung auf ein Großpolen genährt. Darstellungen aus der Geschichte Polens, Bilder polnischer Könige und Helden und Abbildungen polnischer Schlachten zieren die Wände der Vereinssäle.
sj (Deutsch-Verleugnung.) Die „Deutschs Dampfschifffahrtgesellschaft Hansa in Bremen" scheint sich in Südafrika zu schämen, daß sie in Bremen ihren Sitz hat, und daß sie sich selbst eine Deutsche Gesellschaft nennt. Ihre Vertreter De Waal und Co. in Durban begehen die Taktlosigkeit, die Mitteilung, daß die Linie neuerdings zwischen Durban und Port Elisabetb einen Dampfer eingestellt habe, nicht nur den deutschen Geschäften in Durban in englischer Sprache zugehen zu lassen, sondern auch am Kopf des Briefes den deutschen Ursprung der Firma offenbar absichtlich zu verschleiern, indem sie nur folgende Firmabezeichnung darüber schreiben: „Hansa Dins nk Wamars, New-Port'-S.-Afrika". Bei dem sich in der ganzen Welt, auch in englischen Kreisen, immer mehr steigernden Ansehen der deutschen Schifffahrt ist cS um so unbegreiflicher, daß eine alte deutsche Gesellschaft mit derartigen ausländischen Mätzchen Geschäfte machen zu müssen glaubt.
Aueliiudisches.
* Graz, 28. Aug. Im ganzen Alpengebiet ist empfindliche Abkühlung einaetreten. Die Berge Steiermarcks und Kärnthens sind von starken Schimefällen heimgesucht worden. Der Schnee reicht an vielen Stellen bis zur Thalsohle.
* Basel, 29. Aug. Bei der China-Mission ist keinerlei Änderung eingetreten. Deutsche und Chinesen warten
Nrues Luftschiff. )
Der Vogel ist schwerer als die Luft, und doch kann i er fliegen. Auch ein Luftschiff, das schwerer ist als die ) Luft, muß stiegen können, wenn es die geeignete Triebkraft ^ hat. Von die§er Ansicht geht der Franzose Roze aus, der ' sich in Paris demnächst um den Deutschpreis bewerben ) will. Seine Flngmaschine wiegt 3080 Kilogramm, die Aufücigkraft der Ballons beträgt 3000 Kilogramm. Es bleibt also ein Gewicht von 80 Kilogramm, welche ein Petroleummvtor in die Höhe heben muß. Dazu reichen die 20 Pferdekräfte des Motors vollständig aus, welche die beiden großen Schiffsschrauben für den Aufstieg betreiben. Das Luftschiff des Herrn Roze besteht aus zwei Ballons, welche beide die Form einer Cigarre haben. Sie sind auf einen Abstand von 5 Metern nebeneinander gestellt. Jeder der Ballons hat eine Länge von 45 Metern. Die Ballons sind aus Seide und ihr Gerüst ist aus Aluminium. Bier Luftschrauben sollen das Gerüst vorwärts treiben und steuern, zwei dienen für den Aufstieg. Diese Schrauben sind oberhalb des Schiffes angebracht. Die beiden anderen Schrauben sind an beiden Enden des Ballons angebracht und dienen der Vorwärtsbewegung. Der Ballon ist nicht in der Höhe angebunden, er steigt vom Erdboden direkt in die Lüfte, von den mächtigen Aufstiegschrauben getrieben. Heute ruht diese Masse auf kleinen Rädern auf Schienen. „Sehen Sie," sagte Roze, „ich lasse den Ballon durch die Schrauben aus der Remise fahren — natürlich durch die Schrauben für die horizontale Vorwärtsbewegung. Der Ballon steigt auf" — fuhr Roze fort — „hundert bis sechshundert Meter, was darüber ist, hat keinen Sinn. Wenn er in den Lüften ist, treten die horizontalen Schiffsschrauben in Aktion. Man kann ihn lenken mit Hilfe des Steuers. Um niederzusteigen, bringt man den Motor und die Schiffsschrauben zum Stillstände. Der Ballon fällt dann vermöge seines Uebergewichts von 80 Kilogramm
langsam zur Erde. Ein Fallschirm sichert noch überdies den Niederstieg." Dieser Fallschirm ist eigentlich die sinnreichste Einrichtung des Ballons von Roze. Der Fallschirm ist eine niedrige Jalousie, bestehend aus zwölf Blättern oder Segeln. Diese stehen senkrecht nebeneinander. Man zieht an einer Schnur, da legen sich die Blätter auf die Seite und bilden den Fallschirm, welcher ein gleichmäßiges Fallen des Ballons ermöglicht. Ja, es bedarf nicht einmal der Schnur, daß der Fallschirm sich bilde. Wenn der Ballon fällt, legen sich die zwölf Blätter der großen Jalousie automatisch nebeneinander und bilden den Fallschirm. Auf noch einen Vorzug legt Roze Gewicht. Der Ballon muß aus irgend einem Grunde niedergehen und fällt ins Wasser. Dann schwimmt er und die Schraube, welche, ohne das Wasser zu berühren, in der Luft weiter arbeitet, treibt ihn vorwärts. Die Gondel, der Motor und die Schiffsschrauben sind so angebracht, daß sie über Wasser bleiben. Nur die beiden Ballons berühren die Wasserfläche. Herr Roze sagt: „Mein Ballon ist von absoluter Sicherheit. Man kann an seiner Schnelligkeit zweifeln, an seiner Lenkbarkeit aber nicht. Darüber werden die bevorstehenden Versuche Gewißheit geben. Aber eine Sache ist unzweifelhaft, daß die Insassen keinerlei Gefahr ausgesetzt sind. Selbst wenn der Ballon niederstürzen würde, weil eine Störung im Motor eintreten sollte, wäre keine Gefahr für mich oder die Mitreisenden Personen dabei. Ich kann also nicht auf besonderen Mut Hinweisen, wenn ich aufsteige und in die Lüfte fahre." Roze will in dieser oder in der nächsten Woche aufsteigen.
Der Schmied von GLI'erborn.
(Fortsetzung.)
„Ist es wahr," fuhr Gnndula dann fort, „daß Berghaus einen andern Herrn bekommen hat, der dort wohnen wird?"
8°
>8U
„Gewiß, Julius wußte es genau, Fräulein Gundula, das Wohnhaus ist neu instandgesetzt worden, in den nächsten Tagen kommt der Besitzer an."
„Ich freue mich darauf, Bärbel, es ist so namenlos einsam hier, jedenfalls wird er doch Tante Ulrike einen Besuch machen, und vielleicht bekommen wir so eine nette Nachbarschaft," rief Gundula entzückt ans. „Ich wünschte, es wäre ein Prinz, der nur in unsere Berge hinaufkäme, um — nein, unterbrach sie sich dann selbst, „das darfst selbst du nicht wissen, Bärbel, das ist ein Geheimnis."
„Ich kann cs mir aber denken," gab Bärbel zurück, und ihre Augen blitzten, während sie Gundulas Hand ergriff und kräftig drückte. „Schönen Dank, und bitte, kommen Sie auch einmal nach Ellerborn in den Krug hinab. Nun aber muß ich fort, sonst schilt die Mutter."
Unhörbar und geschmeidig wie eine Wildkatze schlüpfte sie aus der Thür und war im nächsten Augenblick im Walde, der dicht hinter der Ruine begann, verschwunden. Dort blieb sie einen Augenblick steheu, schüttelte die schweren Flechten von den Schultern zurück und begann dann, abwärts zu steigen.
Also rot war sie geworden, als Fräulein Gnndula Julius' Namen genannt, wie häßlich das war! Sie strich mit den beiden heißen Händen über die Wangen, als wolle sie die verräterische Färbung verwischen. Ob Gnndula ahnte, was sie für den schmucken Jägerburschen empfand, der im Fluge — sie mochte wollen oder nicht — ihr Herz gewonnen hatte? Sie war ja selbst erschreckt zusammengefahren, als er ganz unerwartet im Walde vor sie hin trat und so lieb zu ihr zu sprechen begann, und schließlich hatte er sie bei der Hand gefaßt und näher, immer näher zu sich herangezogen. — Das erste Mal war es, daß Gundula ihr nicht gelegen kam, daß sie ihr Erscheinen nicht freudig empfand, und sie kannte doch sonst nichts Lieberes als das Beisammensein mit dem Fräulein aus der Ruine, die, wie