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Dslepbov Nr. 11.

Erscheint Dienstag, Donnerstag. Lamsiag und Sonntoq mit der (Sratis-Beilage Der Go n »lag s- G ast.

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Samstag, 25. Mai

Bekanntmachungen aller Art finden die erfolg­reichste Verbreitung.

Verwendbare Beiträge werde« dank­bar angenommen.

1991.

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Amtliche Nachrichten.

Bei der diesjährigen Werkmeisterprüfung für das Hoch­bauwesen sind u. a. für befähigt erklärt worden: Wilhelm Bernhard von Freudenstadt, Karl Finkbeiner von Freuden­stadt, Adam Kappler von Jgelsberg, Friedrich Sautter von Ostelsheim, Karl Schwarz von Grömbach und Otto Seeger von Calw.

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Kammer der Abgeordneten.

* Stuttgart, 21. Mai. (48. Sitzung.) Die Kammer erledigte zunächst den Etat der Bodenseedampfschifffahrt ohne erhebliche Debatte und ging dann zum Etat der politischen Abteilung über. Berichterstatter Abg. Dr. v. Kiene: Es bestehen nur noch württ. Gesandtschaften in Berlin und München. Referent giebt eine Uebersicht über die Kommissions­verhandlungen und tritt für die Beibehaltung aus prinzipiellen Gründen ein. Gegen Berlin sei kein ernster Einwand er­hoben worden. Die Aufhebung der Gesandtschaft in München Wäre ein kleinlicher Sparsamkeitsakt. Außerdem bestehe ein politisches Interesse, in München existiere noch ein diplo­matisches Corps, auch haben wir viele Interessen mit Bayern gemeinsam. Preußen unterhalte selbst in den deutschen Hauptstädten Gesandtschaften. Mittnacht habe erklärt, die Aufhebung der Münchener Gesandtschaft werde die Landes­interessen erheblich schädigen. Hildenbrand (Soz.) tritt aus Sparsamkeit für Aufhebung der Gesandtschaften ein. Politische Gründe könnten eine Gesandtschaft in München nicht rechtfertigen, heute bedürfe man einer solchen Ver­mittelung nicht. In Berlin könne man auch einer Gesandt­schaft entbehren, Württemberg habe seine Vertreter im Bundesrat, die Gesandtschaft vertrete nur den Hof, dafür sollten so hohe Summen nicht bewilligt werden. Der Minister des Aeußern, Frhr. v. Soden: Der Frage sei wohl überhaupt eine neue Seite abzugewinnen. Es sei sehr fraglich, ob diejenigen, die früher für Aufhebung ein­getreten seien, heute das noch thun würden. Für München spreche die Gemeinsamkeit der süddeutschen Interessen, die Notwendigkeit, in Rechtssachen sich zu verständigen, Baden habe neuerdings erst wieder einen Gesandten für München ernannt, ein Beweis, daß dieser Posten von Wichtigkeit sei. Das Haus habe vor wenigen Tagen erklärt, welchen Wert es auf die Erhaltung der Selbständigkeit Württembergs lege, auch hier komme ein Stück Selbständigkeit in Betracht. Die beiden Gesandtschaften werden schließlich gegen die Stimmen der Sozialdemokraten bewilligt. Die Kammer er­ledigte den Etat für auswärtige Angelegenheiten und be­gann den Finanzetat.

* Stuttgart, 22. Mai. (49. Sitzung.) Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt der volksparteiliche Abgeordnete Gabler-Nürtingen die Angriffe eines von dem Fischerei­sachverständigen Prof. Sieglin-Hohenheim an die Kammer gerichteten Schreibens für unrichtig. Es handelt sich um Angaben, die Gabler in der Kammer über Belästigung von Wasserwerksbesitzern durch Fischereianlagen gemacht hatte. Präsident Payer erklärte, er habe wegen ungeeigneter Bemerkungen am Schlüsse des Schreibens der Kammer von diesem keine Mitteilung gegeben. Alsdann tritt die Kammer in die weitere Beratung des Finanzetats ein, die ohne er­hebliche Debatte verlief, bis die Frage zur Verhandlung kam, ob das Kameralamt von Ochsenhausen nach Biberach (der Oberamtsstadt) verlegt werden soll, wie die Regierung beantragt. Darüber entspann sich ein langwieriger Rede- kampf, der schließlich mit dem Siege Biberachs (40 gegen 36 Stimmen) endete.

L«rird<»ir«»^h<ri^hteir.

* Altensteig, 24. Mai. (Schonet die Saaten!) Jetzt, Wo das Frühlingswettter mächtig hinauslockt und Tausende in Gottes freier Natur Erholung suchen, ist wohl die be- bescheidene Bitte am Platze, das grüne Eigentum anderer Pflichtgemäß zu schonen. Es ist kein Zweifel, daß man dem ländlichen Eigentum nicht gleiches Recht mit anderem Be­sitztum zugestehen will. Da tritt man, statt auf dem Fuß­pfade zu bleiben, doch oft daneben auf den hohen Saatrand. Dort bricht man Zweige, dort Pflückt man leichthin und ohne besonderen Zweck ganze Sträuße Feld- und Wiesen­blumen, um sie bald wieder halbverwelkt wegzuwerfen. Be­sonders dürfte es angezeigt sein, namentlich Kinder auf diese Ungehörigkeit auch in der Schule aufmerksam zu machen.

* Lokomotivführer Fromm von Rottweil hat am Sonn­tag mittag auf der Station Wildberg ein Unglück ver­hütet. Zwei Frauen wollten vor dem einfahrenden Zug noch das Geleise überspringen, kamen aber zu Fall. Fromm gelang es nun durch Anwendung der Luft- und Dampf­

bremse knapp vor den Frauen den Zug zum Stehen zu bringen und verhütete deshalb ein gräßliches Unglück.

* Calw, 20. Mai. Bei dem heute im Konkurs statt­gefundenen Verkauf der Kunstmühle von Adolf Lutz wurde das vor 2 Jahren erbaute und vorzüglich eingerichtete An­wesen samt Nebengebäuden dem Hypothekengläubiger Bankier Fuld in Pforzheim um 90 000 Mk. endgiltig zugeschlagen.

* Die diesjährige Hauptversammlung des Württemberg. Volksschullehrervereins findet Montag und Dienstag den 27. und 28. Mai in Stuttgart statt.

* (Brauertag.) Am 16., 17. und 18. Juni findet in Rottenburg der 12. Württembergische Brauertag statt.

* (Er kennt sich.) Dieser Tage passierte an einem Heilbronner Gerichte folgendes ergötzliche Stkcklein: Ein Mann, der zu einer mehrmonatlichen Gefängnisstrafe ver­urteilt worden war, Familienverhältnisse halber aber einen kurzen Strafaufschub bekommen hatte, meldete sich nach Ab­lauf dieser Frist zu festgesetzter Stunde beim Gerichtsschreiber. Dieser, ein jovialer Herr, sagte zu dem bravenSünder": So, das ist aber schön, daß Sie sich so Pünktlich zum Straf­antritt melden," worauf jener in vorahnender Selbsterkennt­nis sich also vernehmen ließ:Io, mer woiß net, wann mer wieder emol Strafaufschub braucht, no ischt mer au wieder do. I Han dient und bin an Präzision gwöhnt!"

* (Zum Kapitel Lehrermangel.) In Stein- Heim a. d. Murr wurde die dort angestellteLehrgehilfin" von der hohen Oberschulbehörde abberufen und trotz Wider­spruchs der Gemeinde die Frau des Schullehrers I., die früher, vor mehr als 12 Jahren, als Lehrerin thätig war und Mutter von 5 Kindern ist, durch Verfügung des Kgl. Bezirksschulinspektorats als Lehrerin angestellt. In Stein­heim wirken also Herr und Frau Schullehrer als Lehrer.

* Aus Wangen wird demNeckarboten" berichtet, daß die Gemeinde Wangen den Beschluß gefaßt habe, von dem zwischen Wangen und Gaisburg befindlichen Gemeinde­areal 20 Ha. zum Preise von 800 000 Mk. an ein Kon­sortium Großindustrieller abzutreten. In dem Bericht wird gesagt, daß mit diesem Kapital die Gemeinde die notwen­digsten örtlichen Anlagen, wie Beleuchtung, Kanalisation u. s. w. ohne Hilfe Stuttgarts auszuführen in der Lage sei, was umsomehr in Betracht komme, als in letzter Zeit durch die Haltung Stuttgarts viele ursprünglich der Ein­gemeindung wohlwollend gesinnte Bürger derselben nun­mehr mißtrauisch gegenüber stehen.

* (Verschiedenes.) Die neue katholische Garnisons­kirche in Ulm, mit deren Bau demnächst begonnen wird, wird im spätgotischen Stil dreischiffig erbaut, im Innern 60 Meter lang, 25 Meter breit und 18 Meter hoch; sie er­hält 5 Portale und einen über 82 Meter hohen Turm. Die Baukosten sind auf 700 000 Mk. veranschlagt. Die Heldenthat" einer Wirtstochter in Calmbach ist aufge­bauscht worden. Das Mädchen wollte nur einen dem Hund zugedachten Schlag mit ihrem eisernen Gartenrechen ab- wehren und verletzte dabei den Handwerksburschen leicht an Nase und Augenlid. Derselbe ist bereits wieder geheilt. Bei Erolsheim vernichtete ein Waldbrand 20 Morgen jungen Bestandes. Der wegen Brandstiftung verhaftete Schuhmacher Knödler von Welzheim erhängte sich im Amtsgerichtsgefängnis daselbst. Das 3jährige Kind des Stegmüllers von Berg wurde in Oberstetten, OA. Gera- bronn, überfahren und getötet. An der Kammerz des Kaufmanns C. Mergenthaler in Mühlhausen a. N. sind blühende Trauben zu sehen. In Blaubeuren ist die Brauerei zurKrone" abgebrannt. Durch Flugfeuer wurde auch der nahegelegene Wald in Brand gesetzt.

* (Nette Schüler.) Als der Lehrer der Sonntags­schule in Neustadt (Pfalz) Anlaß zu Tadel hatte und schließlich zum Stock griff, um den vorlautesten Schüler zurechtzuweisen, entriß dieser dem Lehrer den Stock, sprang auf die Bank und hieb auf den Kopf des Lehrers ein. Als sodann dieser den Versuch machte, den Attentäter dem Schulinspektor vorzuführen, nahm er Reißaus. Ein anderer Schüler sprang auf die Bank und rief:Ich fürcht' euch alle miteinander nicht!" Die Sache ist bei Gericht an­gezeigt.

* Eine Versammlung des Papierfabrikantenringes hat in Frankfurt unter Ausschluß der Oeffentlichkeit getagt; nach demFranks. Journal" haben die dem Ring an­gehörenden Firmen ihre Produktion gegen früher um zehn Prozent eingeschränkt, was wahrscheinlich mit dem Zoll auf Druckpapier zusammenhängt!!

* Leipzig, 22. Mai. Das Reichsgericht verwarf die im Prozeß Sternberg eingelegte Revision. Es bleibt also bei der ausgesprochenen Zuchthausstrafe.

* Berlin, 22. Mai. DieNatztg." berichtet: Fünf­zehn türkische Leutnants ü la suito der Armee sind zu Ober­

leutnants befördert worden. Es ist nur eine Stimme der Anerkennung über die musterhafte Haltung der türkischen Offiziere in der preußischen Armee. Die Türken, welche die Uniform der Regimenter, bei denen sie zur Dienstleist­ung kommandiert sind, tragen, zeigen außerordentlich große» Eifer und finden sich sehr schnell in die neuen Verhältnisse hinein.

* Berlin, 23. Mai. Generalfeldmarschall Graf v. Waldersee meldet vom 20. ds. aus Peking: Hauptmann Knörzer ereilte und zerstreute mit der 3. und der 8. (württem- bergischen) Kompagnie des 3. Regiments eine entkommene Boxerabteilung von 400 Mann bei Mantscheng, 22 üw nordwestlich von Paotingfu. Bei der achten Kompagnie wurden bis jetzt 5 Verwundete festgestellt. Li-Hung- Tschang entschloß sich, die Boxer an der südlichen Demar­kationslinie ernstlich zu bekämpfen. Jetzt operieren seine Generale im Verein mit den französischen Truppen unter General Bailloud.

ff Wie sehr in Berlin die Gefährdung der Straßen­passanten durch den Wagenverkehr in neuester Zeit zuge­nommen hat, das zeigen folgende Zahlen. Durch Uebcr fahren wurden im Jahre 1900: 100 Personen getötet. Da­gegen waren in den fünf vorhergehenden Jahren bis 1895 zurück, nur 76, 66, 70, 64, 65 Personen durch Ueberfahren- werden zu Tode gekommen.

ff Der Diätenantrag des Reichstags ist vom Bundesrat auch diesmal abgelehnt worden, so wird nach derRhein. Wests. Ztg." in unterrichteten Kreisen versichert.

ff Von den Chinakämpfern, die kürzlich an Bord des LloyddampfersStuttgart" nach der Heimat zurückgekehrt sind, werden demnächst etwa 25 Offiziere, sowie 50 Unter­offiziere und Gemeine in dem Bade Hermsdorf in Schlesien eintreffen, um daselbst Erholung zu suchen. Die Verpfleg­ung geschieht auf Staatskosten.

* Wer keine Uniform an hat, ist in Deutschland immer noch ein Mensch zweiter Klasse. Das gesteht halb und halb sogar dieStraßburger Post" ein, die sonst mit der Re­gierung durch dick und dünn geht. Sie ist ungehalten, daß der Kaiser diesmal bei seinem Straßburger Besuch niemand ansah und niemand erfreute als die Truppen, durch deren geschlossene Spaliere keines Zivilisten Anblick drang. Die Post sagt: Unserer Armee gönnen wir jede Anerkennung, jede Auszeichnung von Herzen; sie verdient sie und sie wird dadurch frisch erhalten in ihrem Streben nach den höchsten Zielen. Aber nicht hinter, sondern neben der Armee erfüllt auch die Zivilverwaltung im Reichslande mit einer zielbewußten Gewissenhaftigkeit, die des höchsten Lobes wert ist, ihre Pflichten. Und deshalb hat es auf sie einen seltsamen Ein­druck gemacht, daß bei Anwesenheit des Kaisers in der Reichs­landhauptstadt deren Vertreter überhaupt gar nicht in Be­tracht gezogen worden sind.

* Posen, 22. Mai. Die polnische Agitation gegen die deutsche Sprache macht sich jetzt sogar unter den Schülern bemerkbar. Am Montag weigerte sich in Wreschen eine Anzahl Schüler, dem Lehrer im Religionsunterricht in deutscher Sprache zu antworten, weshalb sie bestraft wurden. In­folgedessen lärmte mittags eine aufgeregte Volksmenge vor dem Schulhause, stürmte die Thüren und drang in die Korridore. Inzwischen eilte die Polizei herbei und zerstreute die Menge. Die Hauptbeteiligten wurden verhaftet.

* Köln, 21. Mai. Zu der Nachricht, der Kaiser habe dem Pfarrer Bodelschwingh auf seinen freimütigen Brief über die burenfreundliche Stimmung des deutschen Volkes sehr ungnädig geantwortet, bringt das amerikanische Missions­blatt: Der Friedensbote eine ausführliche Darstellung aus Bielefeld. Darnach habe der Kaiser sofort nach Erhalten des Briefes Bodelschwingh nach Berlin befohlen, wo ihn statt des Kaisers Herr v. Lucanus empfing und ihn der Un­gnade des Kaisers versicherte. Bodelschwingh reiste alsbald zurück und richtete ein erneutes Schreiben an den Kaiser, wiederum die Volksstimmung ausführlich darlegend. Einige Tage später zu Bodelschwiughs 70. Geburtstag sandte die Kaiserin ein herzliches Telegramm und der Kaiser eine lange Depesche, worin er seiner Anerkennung in warmen Worten Ausdruck verlieh. Später folgte ein Brief des Kaisers, in dem dieser Bodelschwingh für seine Ueberzeug- ungs- und Gesinnungstreue herzlich dankte.

* Köln, 22. Mai. Wie dieK. Z." aus Peking meldet, wurde in der heutigen Versammlung der Gesandten die Ermäßigung des China auferlegten Schadenersatzbetrages mit allen Stimmen gegen die des amerikanischen Vertreters Rockhilb als nicht wünschenswert abgelehnt.

* In Köln wurden am Sonntagabend zwei Damen der Halbwelt, welche angeblich einem Radfahrer 100 Mk. gestohlen hatten, von diesem durch fünf Revolverschüsse in Kopf und Brust niedergestreckt und tätlich verletzt.

Das nächste Montagsblatt fällt aus. Inserate für das morgen erscheinende Sonntagsblatt wolle« rechtzeitig aufgegeven werden.