500 Mk. aufzuheben und diese Arbeiten künftighin in einer bestimmten Reihenfolge unter dortigen Reflektanten zu festen Preisen zn verteilen sind. Die Preise werden alle zwei Jahre unter Zuziehung von zwei Gewerbetreibenden der be. treffenden Branche von städtischen Beamten festgesetzt und sind öffentlich auszulegen. Die Handwerker, welche zu diesen Preisen die Arbeiten übernehmen wollen, haben sich bei der Stadtpflege zu melden. Die Reihenfolge wird durch das Los bestimmt. Der Antrag soll Aussicht haben, von den bürgerlichen Kollegien angenommen zu werden. Man kann diesem Versuche nur einen guten Erfolg wünschen. Er ist ein kleiner Anfang auf beschränktem Raume, der aber, wenn er sich bewährt, Nachahmung und Vervollkommnung finden wird. Das Beste freilich zur Lösung der Frage wäre die gesetzliche Aufstellung allgemein giltiger Grundbestimwungen für das SubmifstonSwesen.
* Ueber die Flößereiverhältnisse auf der Nagold und Enz schreibt man dem „Schwäb. Merkur" von der untern Nagold: Die Zustände auf unseren Flüssen in diesem Herbst sind wieder schlimme gewesen, so schlimm, wenn nicht schlimmer als in den Wassernotjahren 1892 und 1893. Die virlgerühmte neue Fahrordnung für die Flöß« auf der Nagold hat den Wasserwerken die gehofften Erleichterungen nicht gebracht, und eS hat sich eben jetzt bei dem heurigen abnorm niedrigen Wasferstand herausgestellt, daß der ganze große Apparat, der im Jahre 1896 in Bewegung gesetzt wurde, um einen erträglichen Zustand für die Beteiligten zu finden, an brauchbaren Ergebnissen wenig hat zu Tage fördern können. Hier an der untern Nagold sind die eingeführten Floßtage von gar keinem Nutzen. Weil die Flöße von der obern Nagold an einem Tag nur bis Calw kommen, können sie mit dem Schwellwasser, das sie mttbringen, nicht weiter fahren; es muß so zur Weiterfahrt am andern Tage neues Schwellwasser aus den Stauanlagen der Wasserwerke bei Calw entnommen werden. Die Calwer Wasserwerkbesitzer werden also immer doppelt gebrandschatzt. Solange für die untere Nagold die Flößerei nicht dahin eingeschränkt wird, daß nur jede Woche von Calw ab geflößt werden darf, kann von einer Erleichterung auf der unteren Nagold nicht die Rede sein, daher ist es auch für diese Wasserwerkbesitzer ganz einerlei, ob auf der oberen Nagold Floßtage existieren oder nicht. Es wäre sehr zu wünschen gewesen, daß die Regierung die geradezu unerträglichen Zustände durch «inen nicht voreingenommenen Sachverständigen hätte gründlich studieren und untersuchen lassen; gewiß wäre man an maßgebender Stelle doch einigermaßen bedenklich geworden. Leider ist das Heuer so wenig geschehen, als in den Notjahren 1892 und 1893! Daß die Staatsfinanzver waltung durch die Aufhebung der Flößerei selbst das beste Geschäft machen würde, bezweifelt im Ernst kein Eingeweihter; es liegt das ja auf der Hand, denn was ist widersinniger, als mit großem Kostenaufwand« sich selbst Konkurrenz zu machen, dadurch, daß man durch die Flößerei, die nichts einbringt und nur Geld kostet, der Staatseisenbahn die schönsten Frachten entzieht? Zum mindesten müßte demnach die Flößerei vom Endpunkt der Eisenbahn, im Nagoldthal also von Altensteig ab, aufgehoben werden. Dieser Maßnahme stünde absolut kein Hindernis im Wege. Allein die Flößerei scheint eben als ein unantastbares Wahrzeichen des Schwabenlandes betrachtet zu werden, einerlei ob sie nützt oder schadet, und so wird — allem nach — das demnächst anbrechende neue Jahrhundert dazu verdammt fein, dieses verrostete Rüstzeug einer längst vergangenen wirtschaftlichen Periode mit übernehmen zu müssen! Wir meinen aber, es dürfte für die Volksvertretung, die bekanntlich gegenwärtig über einer neuen Steuergesetzgebung brütet, nicht ohne Interesse sein, die Zustände an den hier in Betracht kommenden Steuer- quellen etwas näher anzusehen, als die« bisher geschehen ist."
* Stuttgart, 3. Dez. In der gestrigen Landtags
ersatzwahl in Ellwangen (Stadt) wurde der seitherige Abgeordnete Landgerichtsdirektor Nieder (Zentr.) ohne Gegenkandidaten wiedergewählt.
* (Verschiedenes.) Das Eisenbahnfundbureau (Kronenstr. 6 Stuttgart) macht bekannt, daß ein größerer Geldbetrag gefunden wurde und gegen Legitimation in Empfang genommen werden könne. — Wegen fahrlässiger Körperverletzung, veranlaßt durch den Einsturz eines Kellers, dessen Bau er in Laupheim leitete und bei welchem zwei Maurer bedeutende Verletzungen erlitten haben, wurde durch die Ulmer Strafkammer der Zivil-Ingenieur Karl Honold von Stuttgart zu einer Geldstrafe von 150 Mk. oder 15 Tagen Gefängnis verurteilt. — Schlechte Geschäfte dürfte am letzten Viehmarkt in Eßlingen ein Verkäufer gemacht haben. Derselbe verkaufte an einen Mann in einem Orte des Ober- awts eine Kalbrl um 260 Mark auf Pump. Der Käufer ging sodann mit der Kalbe! in der Richtung gegen Berkheim, kehrte unterwegs ein und verkaufte das Tier an einen Metzger aus Wangen um 195 Mark bares Geld, welchen Betrag er zum Teil verjubelte. Der Verkäufer aber hat das Nachsehen und auch den Käufer wegen Betrug zu belangen, ist bei Lage der Sache wohl nicht möglich.
* (Konkurse.) Heinrich Schlauderer, Metzger und Rosenwirt in Weilderstadt. — Georg Lohrmann, Schuh- wacher in Bermaringen.
* Die Tochter des Bankiers Braun in Kaiserslautern schoß sich eine Kugel in die Brust, weil ihre Eltern ihre Verlobung mit einem Rechtspraktikanten rückgängig machten. Das Mädchen ist schwer verletzt.
* Berlin, 3. Dez. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Wie in früheren Jahren, so sind auch in diesem Jahre wieder Mitteilungen aus dem erst kürzlich an den Bundesrat ge- langten Entwurf betreffend den ReichshauShaltsetat für das Jahr 1899 vorzeitig in die Tagespreise gelangt. Es muß nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß diese Mitteilungen nur auf einem unzulässigen Wege in die Presse ge- langt sein können. Der Etatsentwurf ist dem Bundesrate vom Reichskanzler vorgelegt worden. Das Recht der Veröffentlichung aus dieser Vorlage steht sonach allein dem Bundesrate und dem Reichskanzler zu. Keiner von beiden veranlaßte oder ließ auch nur Veröffentlichungen aus diesem Etatsentwurfe zu; dieselben erfolgten vielmehr ohne Wissen des Bundesrats oder des Reichskanzlers.
* Gera, 3. Dez. Die große Knoch'sche Lederfabrik in Hirschberg ist nachts fast gänzlich abgebrannt.
* Hamburg. 4. Dez. Eine Falschmünzerbande die sich mit der Herstellung von Zweimarkstücken beschäftigte, wurde polizeilich aufgehoben.
* Wien, 2. Dez. Aus sämtlichen Provinzen der Monarchie eintreffende Berichte Melden über gestern oder heute, wie auch an beiden Tagen veranstaltete Illuminationen. In Städten und Märkte fanden Huldigungsakte jeder Art statt. Jn Olmütz wurde das Standbild des Kaisers enthüllt. Auch aus dem Auslande, selbst den entferntesten Ländern, treffen Meldungen über die festliche Begehung des Tages ein, so aus Berlin, Rom, Petersburg, Sofia, Konstantinopel, Washington, London, Bukarest nnd Cettinje. Ferner wird über Empfänge bei den österreich-ungarischen Vertretungen berichtet, wo Souveräne bezw. Staatsoberhäupter teils persönlich, teils durch ihre Vertreter Glückwünsche überbrachten. Nahezu sämtliche Souveräne und Staatsoberhäupter sandten dem Kaiser Glückwunschtelegramme.
* Paris, 3. Dez. Dem „Rappel" zufolge leitete Kriegsminister Freycinet die Enquete betreffs der Rolle Du Paty deClams in denAffärenlDreyfus, Esterhazy und Picquart ein. Die Verfolgung Du Paty de Clams sei wahrscheinlich.
* Paris, 3. Dezbr. Poincars, ehemaliger Minister, teilt den Blättern eine Berichtigung mit, d-e er dem „Petit Journal" zugesandt, die jedoch das genannte Blatt unterschlug. Poincars hält aufrecht, daß General Mercier niemals gegenüber den übrigen Ministern von Geständnissen Dreyfus' sprach, ebensowenig wie Lebrun-Renauld selbst, als er im Januar 1895 vor Dupuy berufen wurde, um über die Behauptungen der Blätter sich zu erklären. Poincarä fügt noch hinzu: Charles Dupuy bestätigte mir heute noch die Richtigkeit meiner Erinnerungen und bei seiner Loyalität wird er sicher die nämliche Auskunft geben, falls der Kassationshof sein Zeugnis verlangt. Erst 1897 hörte Dupuy und ich von einem mündlichen Bericht sprechen, den Lebrun seinen Vorgesetzten 1895 machte und der zwei Jahre später niedergeschrieben wurde. — Der „Temps" ermahnt die Regierung, einen Vermittlungsweg zwischen der Militär- und der Civiljustiz einzuschlagen, damit ein schwerer Konflikt vermieden werde. Frankreich dulde nicht, daß heute ein Mann von der Verurteilung durch ein Kriegsgericht getroffen werde, der morgen als geachteter und glaubwürdigster Zeuge vor dem angesehensten Civilgericht erscheine.
* (Die Affaire Picquart.) In der „Aurore" erzählt Clemenceau, daß Urbain Gohier zu seiner Verteidigung einen jungen tüchtigen Anwalt habe nehmen wollen, dieser habe jedoch abgelehnt mit der kurzen Motivierung: „Ich bin sür die Gewalt, gegen den Gedanken." Clemencean knüpft daran folgende Betrachtung: Ein bewundernswertes Wort, und wie wahr! Man kann in wenigen Worten nicht mehr sagen ! Und dieser Mann ist nicht Abgeordneter! Er muß es so schnell als möglich werden; die Kamwer- tribüne erwartet ihn! „Für die Gewalt, gegen den Gedanken!" Man kann eine zeitgemäße Formel nicht verständlicher ausvrücken. Das ist die Affaire DreyfuS, die Affaire Esterhazy, die Affaire Picquart. Das ist die Kammer, die Regierung, das allgemeine Stimmrecht, aus der unsre Regierenden hervorgegangen sind. Dasist die ganze römische Kirche, die Schöpferin eines Geisteszustands, in dem wir umkommen. Der Mönch Didon hat es nach so m achen Andern wieder offen herausgesagt. Dasist die Armee selbst, oder wenigstens der in ihrem Namen sprechende General Mercier: die Gewalt gegen die Gerechtigkeit und gegen das Gesetz.
* Washington, 2. Dez. Kriegssekretär Alger empfiehlt in einem heute veröffentlichten Bericht über den Krieg die Vermehrung der regulären Truppen auf 100000 Mann, die zum Teil wegen des Tropendienstes in den neuen Landesteilen zu rekrutieren seien, und schlägt ferner den Bau einer Eisenbahn durch ganz Kuba als PacificationS- mittel und zur Beschäftigung der Arbeitslosen vor. Außerdem sei ein beträchtlicher Geldaufwand zur Unterstützung der notleidenden Kubaner erforderlich.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Lltensieig.
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