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Erscheint Dienstag, Donnerstag, DamStag und Sonntag mit der Gratis-Beilag e .Der Sonntags- Gast."
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außerhalb desselben 1 . 10 .
Ar. 180.
Man abonniert auswärts aus dieses Blatt bei > I Bekanntmachungen aller Art finden die erfolg-
den Kgl. Postämtern und Postboten. s ^ reichste Verbreitung.
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Einrückungspreis <ür Altensteig und nahe Umgebung bei einmaliger Einrückung 8 Pfg. bei mehrmal. je 6 auswärts je 8 Pfg. die Ispaltige Zeile oder deren Raum.
Verwendbare Beiträge werden dankbar angenommen.
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j 1898.
Uebertragen wurde dir erledigte evangelische Stadtpfarrei Zavelstein, dem Pfarrer Kies in Siglingen, Dekanats Neuenstadt, und die Pfarrei Breitenberg, dem Pfarrverweser Etienne Eombe in Bernloch, Dekanats Münfingen.
In dem auf Markung Nagold gelegenen Lchafhaur Gebäude Nr. 1 an der Straße nach Unrerschwandorf ist die Maul- und Klauen- seuche ausgebrochen.
In Zwerenberg ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
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* Alten steig, 19. Nov. Der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel ist es scheints Ernst mit der Einrichtung von Lehrwerkstätten. In den letzten Tagen war Herr Präsident Dr. v. Gaupp und Herr Regierungsrat Schmidt hier und in Nagold um diejenigen Handwerksbetriebe einer persönlichen Besichtigung zu unterziehen, welche sich für Uebernahme von Lehrwerkstätten bereit erklärt haben.
* Wildberg. Der bereits 24mal vorbestrafte 41 Jahre alte Bäcker Gottlieb Hermann Dengler von hier wurde von der Strafkammer Karlsruhe wegen Eigentumvergehens zu 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahr Ehrverlust verurteilt.
* Sonntag den 20. Nov. findet in Hallwangen die Eröffnungsfeier der neuen Wasserleitung statt.
* Unterreichenbach, 17. Nov. Das hiesige Gasthaus zum „Hirsch" (im Besitz von Frau Witwe Burkhardt, geb. Schraft) wurde heute von Herrn Gerstenecker aus Karlsruhe, früher Oberkellner im Bahnhöfe in Pforzheim, um die Summe von 50000 Mk., Inventar inbegriffen, aber ohne Weinlager, gekauft. Der Aufzug wird am 1. April 1899 stattfinden.
* Stuttgart, 18. Nov. In der Frage der Postreform hat, wie man hört, Württemberg gelegentlich der Konferenz mit Herrn von Podbielski hier und in München dem 20 Gramm-Gewicht für die Zehnpfennigtaxe ohne Widerstreben zugestimmt und bezüglich der Ablösung der Privatposten den Standpunkt voller Gerechtigkeit und Solidarität gegenüber diesen Anstalten eingenommen. Der Umstand, daß es noch ungewiß ist, ob die zu erwartende Reichspostnovelle ein vollständiges Verbot der Privatposten mit sich bringen wird, dürfte wesentlich auf die Haltung der süddeutschen Regie- rungen zurückzuführen sein.
* Baden-Baden, 18. Nov. Zuverlässig erfahre ich, daß der Kaiser und die Kaiserin auf ihrer Rückreise nächste Woche hier zu Besuch des großherzoglichen Paares eintreffen werden. Ein festlicher Empfang wird vorbereitet. (Frkf. Z.)
* Von Köln aus wurde schon längere Zeit nach einem Dieb gefahndet, der 29,000 Mark gestohlen hatte. Da kam der Kölner Polizei ein Brief in die Hand, worin ein Freund des Diebes, der 500 Mk. von ihm geliehen hatte, mit ihm für letzten Samstag in Mannheim in der Wirtschaft „Deutscher Michel" ein Rendezvous vereinbarte. Von Köln fuhren sofort zwei Kriminalbeamte nach Mannheim ab und begaben sich mit einem einheimischen Kriminalschutzmann in die bezeichnete Wirtschaft. Sie hatten lange Zeit vergebens
gewartet und wollten sich schon entfernen. Da ging noch einmal die Thür auf und herein kam ein feingekleidcter Herr, der die Aufmerksamkeit der Polizeibeamten auf sich lenkte. Der Mannheimer Kriminalbeamte ging sofort zu ihm bin, stellte sich vor und sagte zu ihm, daß er der Herr So und So sei. Dieser hatte keinen anderen Ausweg, als daß er zugab, der Gesuchte zu fein und zugleich hinzufüqte, er wisse schon, warum man nach ihm fahnde. Dem Verhafteten wurden Handschellen angelegt. Auf dem Transport nach dem Gefängnisse begegnete dem Verhafteten der Freund. Dieser merkte nicht, daß der Festgenommene Handschellen trug und ging auf ihn zu um ihn mit den Worten: „Bist du schon hier, wie gehts?" zu begrüßen. Natürlich wurde der Freund emgeladen, nach Nummer Sicher mit zu kommen.
* Köln, 17. Nov. Im benachbarten Rodenkirchen spielte das zwölfjährige Söhnchen eines Bäckermeisters mit einem Gewehr und zielte damit auf sein fünfjähriges Schwesterchen. Plötzlich krachte ein Schuß und eine Kugel zerschmetterte den Kopf des Kindes, das natürlich sofort tot zusammenbrach.
* Ein Walfisch hat sich in der Eckernförder Bucht eingefunden und treibt dort schon seit Wochen sein Unwesen. Die Fischer befürchten bereits Schädigung des Fischstandes. Da das Tier durch das Zerreißen der Netze großen Schaden angerichtet hat, sind zwei Dampfer von Flensburg und einer von Kiel abgegangen, um den Wal zu erlegen. Die Jagd blieb jedoch erfolglos.
* Für die sozialen Verhältnisse in Lothringen ist ein Prozeß bezeichnend, der vor dem Schwurgericht in Metz stattfand. Vor etwa fünf Jahren heiratete ein gewisser Rrnnert, der eine einträgliche Stelle als Kassier hatte, eine Lothringerin. Schon bald nach der Hochzeit kam es zu Familienzwistigkeiten. Die ganze Familie, Schwiegermutter und zwei verheiratete Schwestern, lebten aus einer Kasse, wie es in lothringischen Familien vielfach üblich ist. Der Rinnert mußte seinen ganzen Gehalt hergeben, wurde aber in der nur französisch redenden Familie als der „Prussien" betrachtet und behandelt. Der Mann ergab sich dem Trünke, beging Unterschlagungen und wurde zu Gefängnisstrafe verurteilt, nach deren Verbüßung er zu seiner Frau und deren Familie zurückkehrte. Da er keine Stelle wieder erlangen konnte, fiel er der Familie zur Last. Diese beschloß, sich seiner zu entledigen. Der Schwager, Namens Chonetz, wollte ein Individuum dingen, das den Rinnert beiseite schaffen sollte. Als dieses 2000 Mk. verlangte, sagte die Frau: „Dann thue ich es selber." So geschah es auch. Mit einem 15pfündigsn Schmiedehammmer zertrümmerte sie ihm den Schädel, als ihn Chonetz eines Abends spät betrunken mit nach Hause brachte und ihn auf dem Düngerhaufen liegen ließ. Hier fand man ihn am andern Morgen tot, angeblich in Folge eines Falles. Der Vater des Ermordeten deckte aber das ganze traurige Eheleben seines Sohnes auf und veranlaßte die Untersuchung. Die Geschworenen bewilligten der Frau mildernde Umstände und sie kam mit 5^/z Jahren Gefängnis davon. Der Schwager erhielt 1 Jahr.
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* Paris, 18. Nov. Eine Note der Agence Havas besagt: Die spanisch-amerikanische Friedenskommission hielt heute eine Sitzung ab, welche von 2V» bis 3 Uhr dauerte. Die spanischen Kommissäre legten ein Memorandum vor, in dessen zwei ersten Dritteln mit Entschiedenheit die Ansprüche, betreffend die Souveränität auf den Philippinen, völlig aufrecht erhalten werden. In dem letzten Drittel wird der Unterschied in der Auslegung, welche von der einen und der anderen Seite den Bestimmungen des Artikels 3 des Protokolls gegeben wird, zusammengefaßt und genau dargelegt. Zum Schluß wird erklärt, die spanischen Kommissäre lehnten es im Prinzip nicht ab, ihrerseits die Auslegung, welche sie in diesem Artikel geben, der Entscheidung eines auf beiderseitiges Uebereinkommen hin ernannten Schiedsrichters zu unterbreiten, der mit genügender Vollmacht ausgerüstet sei. Nur dieser letzte Teil des Memorandums wurde von den spanischen Kommissären verlesen. Die amerikanischen Kommissäre gaben zur Kenntnis, sie behielten sich die Prüfung des ihnen unterbreiteten Schriftstückes vor. Auf ihren Vorschlag wurde die nächste Sitzung auf Samstag anberaumt.
* Paris, 18. Nov. Esterhazy hat sich nach einer Meldung der „Petit Republique" einem nationalistischen Redakteur gegenüber folgendermaßen ausgesprochen: „Ich habe es endlich satt, und ich bin fest entschlossen, mit allem herauszuplatzen. Nun ja. ich öin es, der das Aorderea« ««gefertigt hat, aber ich habe es auf Aefehl geschrieöe«. Sie wissen es alle recht wohl. Weshalb fliehen sie wich eigentlich wie die Pest? Sehen Sie dort General Billot; er hat mir vorhin den Rücken zugekehrt, aber ich werde ihm es nicht vergessen." Hier fügte Esterhazy hinzu, Billot habe ihm 80.000 Franken ausgezahlt.
* Paris, 18. Nov. Im heutigen Ministerrate teilte der Kolonialmmister mit, es sei nunmehr vom Gouverneur von Guyane eine Depesche eingetroffen, daß der Befehl betreffend die Benachrichtigung des Dreyfus ^usgeführt sei.
* Dem Kl. Journal wird aus Paris gemeldet, daß die Revision des Dreyfusprozesses stündlich eine günstigere Wendung nimmt. Es ist kein Geheimnis mehr, daß die fünf Kriegsminister nicht den geringsten Beweis vorbrachten. Cavaignac gegenüber sprach Präsident Loew sein Erstaunen aus, daß die Verurteilung des Dreyfus auf Grund derartiger Lappalien erfolgen konnte. Dreyfus' Rückkehr steht jetzt absolut fest, man erwartet stündlich den entsprechenden Beschluß des Kassationshofs.
* Kanea, 17. Nov. Präsident Sfakianakis forderte die Christen auf, ihre Waffen der internationalen provisorischen Regierung zu übergeben und Freundschaft mit den türkischen Landsleuten zu schließen. — Nach einem Erlaß der Admiräle wird die Amtssprache überall griechisch sein.
* New-Aork, 17. Nov. Die „Times" meldet, daß die Vereinigten Staaten eine Insel der Karolinengruppe gegen Barentschädigung verlangen werden.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
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