Srscheim Dienstag DsnnsrStag, Samstag und Sonntag mit der GratiS-Bcilage »Der SonntagS- G-st.'

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Sonntag, 23. Oktober

Bekanntmachungen aller Art finden die erfolg­reichste Verbreitung.

1898.

In Gaugenwald gebrochen.

ist die Maul- und Klauenseuche auS-

Die Herbstkomrollversammlungm in Kontrollbszirk Freuden -

stadt finden statt: In Loßburg am 4. November, vorm. 9^/, Uhr; in Freudenstadr am 4. Novbr., nachm. 2 Uhr;, in Vaters- bronn am 5. Novbr., vorm. 9 Uhr; in Oberthal am 5. Novbr., nachm. 2 Uhr; in Besenfeld am 7. Novbr., vorm. 9 Uhr; in Pfalzgrafenweiler am 7. Novbr., nachm. 3 Uhr; in Porn - üetten am 8. Novbr., vorm. 9 Uhr.

LairdesirrretzvrctzLeir.

* Stuttgart, 19. Okt. Nachdem der Reichskanzler sich der Eingabe des deutschen Fleischerverbandes um völlige Aufhebung der Grenzsperre für lebendes Schlachtvieh und Schweine nicht geneigt gezeigt hat, wollen die Einzelverbände direkt beim Reichstag vorstellig werden. Der württ. Fleischer­verband läßt zur Zeit bei den Innungen eine Petition zirkulieren, um Unterschriften auch aus der Bevölkerung zu sammeln zum Zwecke der Beseitigung der herrschenden Fleischnot. In der Eingabe wird gesagt: Durch die Er­schwerung der Einfuhr lebenden ausländischen Schlachtviehes ist ein größerer Teil minderwertigen deutschen Viehes, welches sonst kaum noch verwertbar gewesen auf den Markt gekommen, auch hat sich die Einfuhr amerikanischen Fleisches so ge­steigert, daß in,den ersten 7 Monaten des laufenden Jahres das Quantum 44,232,800 lrss gegen 20,389,900 betragen hat. Wir verkennen nicht, daß die Landwirtschaft einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Berufszweig im Reiche ist und wir sind völlig einverstanden mit der Regierung, daß sie ihn schützt, wir betrachten es aber als eine Un­gerechtigkeit, wenn es ausschließlich auf Kosten der minder bemittelten, städtischen Bevölkerung geschieht. Aber auch dem Reiche droht die Beibehaltung dieser Politik schwere Gefahr. Denn unter den obwaltenden Umständen muß der Bedarf der Kriegsmarine zum überwiegenden Teil mit amerikan. Fleischwaren gedeckt werden und auch die Land­armee wird zum Teil damit unterhalten. Was soll daraus im Kriegsfall werden? Können unsere Kriegsschiffe gegen das Ausland geführt werden, wenn Amerika der Besatzung die Nahrung verweigert? Damit nicht ohne Not besonders der ärmeren Bevölkerung die Fleischnahrung entzogen oder doch erheblich verteuert wird und damit ferner auch dem weniger Bemittelten gesundheitlich einwandfreies Fleisch geboten wird und endlich das deutsche Reich vor den an­gedeuteten Gefahren bewahrt bleibe, richten wir an den Reichstag die Bitte um Milderung der Verordnung vom 17. Februar 1898 und um gründliche Untersuchung der über die Grenze gebrachten Fleischwaren." Als ein Zeichen der Zeit ist es zu betrachten, daß beim Metzgergewerbe nament­lich in Württemberg über eine andauernde Gesellennot ge­klagt wird. Den jungen Leuten erscheint die Arbeit in den Fabriken leichter und das Leben bequemer, als bei einem ordentlichen Handwerksmeister.

* Stuttgart, 20. Okt. (Zur Steuerreform.) Die Anträge der Finauzkommission der Ersten Kammer lehnen die Steigerung der Einkommensteuer bis zu 5 Proz. aber­mals ab und machen gegenüber dem Beschlüsse der zweiten Kammer den Vermittlungsvorschlag, von 50000 Mk. an einen Satz von 4 Proz. und von 100000 Mk. an einen solchen von 4,5 Proz. anzusetzen. Das wird als dieäußerste Konzession" bezeichnet, während die zweite Kammer bekannt­lich in ihrem ersten Beschluß bei 15 000 Mk. mit 4 Proz. beginnen und bei 200000 Mk. auf 6 Proz. steigen wollte, im zweiten Beschluß aber als höchstem Satz 5 Proz. auf- stellte. Die Kommission hält auch an dem Einkommensteuer- einzug durch den Staat fest.

* Stuttgart, 20. Okt. (Die Vermählungsfestlich-z keiten bei Hose.) Der Erbprinz zu Wied, Bräutigam der Prinzessin Pauline, trifft am 22. hier ein und wird im kgl. Residenzschloß Wohnung nehmen. Die kirchliche Ein­segnung der Prinzessin Pauline erfolgt durch Garnisons­prediger Blum, welcher die Prinzeffinbraut konfirmiert hat. Herzogin Olga wird bei ihrer Vermählung mit dem Prinzen Max von Schaumburg-Lippe durch den erst kürzlich in den Ruhestand getretenen Oberhofprediger Prälat Dr. v. Schund eingesegnet, der auch die Ehe der Prinzessin Schwester Elsa einsegnete und einst beide Herzoginnen konfirmiert hat.

* Ludwigsburg, 20. Okt. Heute wurde über den Unteroffizier Müller des Ulanen-Regiments hier, welcher wegen des Falles Vögele in Untersuchungshaft sich befand, das Urteil durch das Kriegsgericht verkündet, welches von Sr. Maj. dem König bestätigt wurde. Dasselbe lautete auf fünf Monate Festungshaft, ohne Degradation. Ein Monat der erlittenen Untersuchungshaft wird in Abzug gebracht.

* Laupheim, 20. Okt. Ein kürzlich in unserer Stadt vorgekommener Wahlakt seitens des Gemeinderats verdient

auch in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Eine vakante Polizeistelle sollte besetzt werden. Aus einer Menge Kandi­daten ging aus der Urne ein Mann als der Erwählte her­vor, der viele Vorstrafen hatte und während der Wahl selbst wegen Diebstahls im Gefängnis saß. Natürlich wurde diese Wahl vom K. Oberamt kassiert, mit einem gewaltigen Nasenstüber" an die Herren Stadträte.

* (Verschiedenes.) Auch kleine Wunden soll man nicht vernachlässigen. Vor einigen Wochen verletzte sich der Metzger Rucß inObersielmingen bei Stuttgart an der Öbstmahlmühle einen Daumen. Im Drange der Herbst­geschäfte beachtete er die unbedeutenoe Wunde nicht weiter. Vor wenigen Tagen jedoch trat Blutvergiftung ein, die den Tod des erst 35jährigen Mannes herbeiführte. Ec hinter­läßt eine Frau und zwei Kinder. Fuhrmann und Konditor Maier von Scbwennlngen, welcher in Furtwanzen (Baden) in der Nacht zum 20. ds. in der Sonnrnwirtschaft übernachtete, wurde dort morgens infolge Ausbruchs eines Brandes in seinem Zimmer erstickt ausgesunden. Wie das Feuer entstand, ist noch nicht bekannt. Der frühere Post­sekretär Haaga in Ulm, dessen Verhaftung wegen Verdachts der Unterschlagung ende vorigen Monats gemeldet wurde, ist vom dortigen Schöffengericht sreigesprochcn worden, da der Staatsanwalt selbst Oie Anklage nicht aufrecht erhalten konnte.

* Wien, 20. Okt. Drr russische Minister des Aeußern, Murawjew, trifft morgen nachmittag aus Paris m Wien zu einem mehrtägigen Aufenthalte ein. Kaiser Franz Joseph wird Murawjew in besonderer Audienz empfangen. Dieser Audienz wird schon aus dem Umstande, daß der Kaiser eigens morgens aus Gödöllö nach Wien kommt, eine große Bedeutung beigelegt.

^ Das Programm der Konferenz gegen die Anarchisten ist jetzt seitens der italienischen Regierung bekannt gegeben worden und zeigt dieselben Schwierigkeiten, die sich einem gedeihlichen Ergebnisse der Konferenz entgcgenstellen, wie die zarische Abrüstungsidee. Für die die Konferenz ein- berufende Regierung handelte es sich von vornherein darum, die Grenzen der Verhandlungsgegenstände abzustecken und diejenigen Mittel zur Durchführung der Konferenzbeschlüffe festzustellen, die weder den Verfassungen der einzelnen Staaten noch deröffentlichen Meinung" in denselben entgegenstehen. Als oberster Grundsatz bei den Verhandlungen soll gelten, daß keine politische Partei als mit dem Anarchismus ver­wandt anerkannt werde und daß sich demgemäß die zu vereinbarenden Maßregeln ausschließlich gegen diesen richten. Hieraus erhellt bereits die Wichtigkeit der ersten dem Kon­greß vorzulegenden Frage nach den spezifischen Merkmalen des anarchistischen Verbrechens. Nach Ansicht der italienischen Regierung läßt sich eine allen Staaten gangbare Grundlage den Erörterungen nur geben, wenn dis anarchistischen Ver­brechen nicht als politische, sondern lediglich als gemeine erachtet werden sollen. Denn über die politischen Verbrechen herrsche in den Verfassungen und dem öffentlichen Bewußt­sein der einzelnen Staaten eine zu große Meinungsverschieden­heit, als daß Aussicht vorhanden sei, übereinstimmende Grundsätze zu erzielen. So wäre es unmöglich, Rußland und England, die Türkei und die Schweiz zur Anerkennung gleicher Auffassung von dem Begriff des politischen Ver­brechens zu bestimmen. Allzuviel also dürfte auf der Anti- Auarchistenkonferenz trotz allseitigen guten Willens nicht herauskommen.

* Paris. 20. Okt. Der Gemeinderat von Paris nahm nach einer heftigen Debatte eine Resolution an, die die Regierung ersucht, unter Wahrung der moralischen und materiellen Interessen des Landes alles Mögliche zu thun, um einen schweren Konflikt mit England wegen Faschoda zu vermeiden. Mehrere sozialistische Gemeinderäte brachten eine Resolution ein, die die Teilnahme Frankreichs an der Anarchisten-Konferenz bedauert und die Regierung ersucht, die französischen Delegierten zu beauftragen, jede Maßregel zu bekämpfen, die die -bürgerliche Freiheit bedrohe.

* Aus Paris meldet der Lokalanzeiger: Der Provin­zial der hiesigen Franziskaner äußerte, die Franziskaner würden in der Stunde, da Kaiser Wilhelm das heilige Grab besuche, demonstrativ sernbleiben; gleich daraus soll ein Bischof unter dem Geleite der Franziskaner das Grab be­suchen.

* Engländer und Russen empfinden Beklemmungen ob der Orientfahrt des deutschen Kaisers. Es giebt keine Unter­nehmung, um die uns nicht die Engländer beneideten. Die Londoner radikale Presse nennt es dengrößten Skandal der neueren Geschichte", daß ein christlicher Herrscher den Mörder der Armenier" umarmt habe. Die Erklärung für solchen Wutausbruch kommt aber gleich hinterher, indem

allerlei Besorgnisse über den Empfang des Direktors der deutschen Bank in Mdiz-Kiosk geäußert und handelspolitische Konzessionen an das deutsche Reich befürchtet werden.

* Jerusalem, 17. Okt. Der Sultan bat, wie das Bureau Reuter meldet, die allergrößten Vorsichtsmaßregeln zum Schutze des Kaisers Wilhelm und seines Gefolges während ihres Aufenthalts in Palästina getroffen. Die Gouverneure der Provinzen, durch welche der Kaiser reist, haben Befehl erhalten, alle Personen, die einwandern, scharf zu beobachten, und alle Verdächtigen, die keine Arbeit und keine Subsistenz­mittel haben, auszuweisen. In den verschiedenen Städten ist die Schutzmannschast sehr verstärkt worden, besonders in Jerusalem. Hier werden auch Geheimpolizisten verwandt werden. Den fremden Konsuln ist angekündigt worden, daß gegen alle Personen, von welcher Nationalität sie auch sein mögen, deren Aufenthalt im Lande, besonders während der Reise des deutschen Kaisers, anstößig erscheinen mag, energisch verfahren werden wird. Die Konsuln werden aufgesordert, den Behörden beizustehen, da Ausländer in der Türkei aus Grund der Kapitulation exterritoriale Rechte besitzen und ohne Genehmigung der Konsuln nicht des Landes verwiesen werden können.

* Nach derPolit. Korresp." kamen die vier Mächte überein, die Gesamtzahl ihrer Truppen aus Kreta auf 14500 Mann zu erhöhen. Infolgedessen werden weitere 3000 Mann, darunter 1200 Engländer, demnächst nach Kreta abgehen.

* New-Aork, 18. Okt. General Brooke telegraphiert aus San-Juan, daß Portorico nunmehr vollständig sich im Besitze der Ver. Staaten befinde.

* Peking, 15. Oktbr. Die chinesische Regierung hat Japan gestattet, in Hankow eine japanische Niederlassung in der Nähe der deutschen Niederlassung zu errichten.

* Der Londoner Glove meldet aus Shanghai, Prinz Heinrich werde noch einmal nach Peking reisen und dort eine Zusammenkunft mit dem Kaiser verlangen.

Herir-el irir- Verkehr.

* (Herb st Nachrichten vom 20. und 21. Oktober.) Besigheim. Lese noch im Gang, wird diese Woche be­endigt. Einige Käufe zu 140170 Mk. pro 3 Hl. Mundelsheim. Quantität schlägt zurück. Einige Käufe zu 155, 180190 Mk. p. 3 Hl. Mittelgewächs.Hessig­heim a. N. Bisher verschiedene Käufe zu 175195 Mk. p. 3 Hl. Die Qualität ist wirklich gut. Weinmostgewicht nach einigen Proben: Trollinger von unseren schönen Berg­lagen 60 68 und 72, Mittelgewächs 68, 75, 80 Grad nach Oechsle. Samstag ist Lese beendigt. Liebhaber sind freundlich eingeladen. Kirchheim a. N. Verkäufe p. 3 Hl. zu 162, 165 und 170 Mark. Laufen a. N. Verkäufe zu 170, 175, 180, 182, 185 und 190 Mk. p. 3 Hektoliter. Qualität gut. Dürrenzimmern. Lese in vollem Gang. Einige Käufe zu 170 und 175 Mk. per 3 Hl. Mehrere Reste verstellt auf Mittelpreis. Qualität weit besser als fernd.

* Eßlingen, 20. Okt. Heute sind an Obst frisch zugesührt 9 Wagen: 1 Wagen bayrisches, 1 Wagen württ., 5 Wagen schweizerisches und 2 Wagen österreichisches. Es wurde alles schnell verkauft. Preis p. Ztr. Mk. 4.80 bis Mk. 5.10.

* Blaubeuren, 20. Okt. In den letzten Tagen gestaltete sich der Verkehr auf dem Obstmarkt recht lebhaft. Die seitherigen Preise bewegten sich zwischen Mk. 4,60 und Mk. 5.20 p. Ztr.

* Ulm, 20. Okt. Auf dem Güterbahnhof stehen heute 30 Waggon Mostobst aus Bayern, der Schweiz und Oester­reich zum Preis von Mk. 4.805.10 p. Ztr.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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