Für die Monate November und
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französischen Missionar und mehrere katholische Chinesen tötete und ihre Leichen verbrannte. Der französische Gesandte, welcher energische Vorstellungen machte und eine Pekuniäre Entschädigung verlangte, erhielt Anweisung, dem Tsung-li-Iamen zu erklären, daß die französische Regierung sich Vorbehalte, Maßnahmen zu ergreifen, wenn China nicht binnen kürzester Frist Anordnungen trifft, welche völlige Sicherheit für das Leben der Missionare gewährleisten.
* Paris, 20. Okt. Die „Libre Parole" schlägt vor, am nächsten Dienstag zu flaggen und zu illuminieren; denn die Eröffnung der Kammer sei ein Tag der Rache, die Frankreich an der Regierung nehme, die an die Juden und Ausländer verkauft sei. Das Blatt rät, den Arbeitern und Angestellten sreizugeben. Dagegen fordert Gerault Richard in der „Petite Republique" die Sozialisten auf, gegenüber den blutigen Projekten der Deroulede, Rochefort, Drumont, der Pater Dulac und Abbe Ganier sich überall zur That bereit zu Hallen, heute in den Versammlungen, morgen auf der Straße, wenn die Boulangistenhorden uns herausfordern.
* London, 20. Okt. Dem Bureau Dalz-ei wird aus Shanghai gemeldet: Am 15. Okt. marschierte em russisches Regiment, das einige Tage vorher von Port Arthur gekommen und in der russischen Niederlassung von Newchwang gelandet worden war, von dieser Niederlassung ab und besetzte die Forts an der Mündung des Flusses. Dies giebt den Russen den vollständigen Besitz von Newchwang. Die russische Besetzung der Forts bei Newchwang bedeutet unter Anderem die Uebergabe Newchwangs mit der ganzen Mandschurei an Rußland, sowie die Vereitelung von Englands Drohung, eventuell Newchwang zu besetzen.
* Warschau, 20. Okt. Gestern nacht haben hier Verhaftungen wegen sozialistischer Umtriebe stattgefunden. Unter den Verhafteten befinden sich Techniker, Studenten und Beamte.
* Belgrad, 18. Okt. Die Absage der bulgarischen Festungsmanöver in der Nähe der serbischen Grenze betrachtet man hier als den ersten Schritt zur Wiederherstellung besserer Beziehungen zwischen Bulgarien und Serbien, als eine Folge davon, daß auch Serbien auf die geplanten Manöver m der Nähe der bulgarischen Grenze verzichtet.
* Das deutsche Kaiserpaar weilt zur Zeit im Slcrnen- palast des türkischen Sultans, im Iildiz-Kiosk. Der Leser stellt sich darunter vielleicht ein mehr oder weniger weitläufiges Schloß im orientalischen Stile vor. Das trifft nicht zu. Vor 25 Jahren noch war das ausgedehnte, dicht an die Statt Koustautmopel grenzende Plateau von Aildiz wüste und leer. Mit Hilfe von ungezählten Millionen Hot rn dieser Zeit Abdul Hamid, seitdem er den auch strategisch bedeutsamen Punkt zur Residenz wählte, ein Wunderwerk geschaffen, welchem nur der Moskauer Kreml an die Seite gestellt werden kann. Heute ist Mdiz nicht nur eine Stadt für sich, sondern auch der gesündeste und bestgepflegteste Stadtteil von Konstontinopel. Von einer dreifachen Mauer ist die Wunderstadt mit ihren Einwohnern, deren Zahl zwischen 15,000—20,000 schwankt, umgürtet. Zwischen den Mauern befinden sich Paläste und Baulichkeiten, sowie umfangreiche Gärten, und erst hinter der dritten Mauer befindet sich das innerste Iildiz, die eigentliche Residenz Abdul Hamids, und nur zweihundert Meter davon entfernt liegt der Merassimkiosk, das für das deutsche Kaiserpaar zur Wohnung während des fünftägigen Aufenthalts desselben in Konstantinopel bestimmt ist. Der Merassimpalast liegt in der Mitte eines mit größter Sorgfalt gepflegten englischen Gartens. Er umfaßt 2000 Quadratmeter und ist 86 Meter lang. Er hat 3 Stockwerke; ein Parterre für die kaiserliche Dienerschaft, eine Art Mezzanin für die Suite und eine Beletage für den Kaiser und die Kaiserin. Die kaiserlichen Gemächer enthalten 14 Piecen. Drei Empfangsalons stehen dem Koifcrpaaie zur Verfügung. Der größte hat die mächtige Ausdehnung von 30 Meter Länge
und 17 Meter Breite, der zweite 16 und 8 Meter und der dritte 13 und 7('z Meter. In jedem dieser drei Säle befindet sich als größte Sehenswürdigkeit ein Riesenteppich von genau derselben Dimension, wie sie der Salon hat. An diesen in der kaiserlichen Manufaktur von Herake hergestellten kostbaren Geweben arbeiteten dreitausend Hände Tag und Nacht fast vierzehn Monate lang. Das Innere des Salons zeigt reiche Goldmalerei, von ersten italienischen Künstlern ausgeführt. Die Möbel sind im italienischen Barockstil und aus den Sultanschlössern von Bosporus und dem alten Serail entnommen. Von den Privatgemächern hat das Kaiserpaar die Aussicht auf den Bosporus.
* Konstantinopel, 19. Okt. Der Einzug Kaiser Wilhelm's und der Kaiserin Auguste glich einem Triumphzug. Die Begrüßung des Herrscherpaares durch den Sultan trug einen wirklich herzlichen Charakter. Vom Mdiz-Kiosk, vom Galaturm und vom Artillerie-Arsenal weht oie deutsche Fahne. Das Kaiserpaar äußerte sich beim Frühstück in der deutschen Botschaft hocherfreut über den Empfang. Nachher besuchten die Majestäten die deutsche Schule in Pera. Der Kaiser freute sich über die Entwickelung der Schule, ganz besonders darüber, daß alle im letzten Jahre Absolvierten die Prüfung für den Einjährigen-Dienst bestanden haben. Bemerkenswert fand es der Monarch, daß die Schule auch von Angehörigen fremder Nationalitäten viel besucht wird. Unter großen Ovationen verabschiedete das Kaiserpaar sich nach längerem Verweilen. Die fremden Botschaften und Konsulate in Pera hatten geflaggt. Abends fand beim Sultan große Galatafel statt. Die Kaiserin, die neben Abdul Hamid saß, trug ein prachtvolles Kleid aus Silberstoff und ein herrliches Diadem. Der Kaiser hatte die Paradeuniform des 1. Garderegiments zu Fuß angelegt, dazu das Band des Jmtiazordens. Tischnachbarin des Monarchen war die Gemahlin des deutschen Botschafters von Marschall. Der Sultan war in Marschallsumform mit dem Bande des Schwarzen Adlerordcns ers chienen. An der kaiserlichen Tafel saßen 36 Personen, an einer zweiten Tafel 120 Personen. Das Tischarrangement war großartig. Man aß von silbernen, stark vergoldeten Tellern. Trinksprüche wurden nicht gewechselt, da der Kaiser keinen Wein trinkt. Die Stadt war auf das Prächtigste illuminiert. An einem erleuchteten Gerüst gegenüber der Haniedia-Moschee prangte die Inschrift „Kaiser Wilhelm II. lebe hoch!", was, wenn man die Landessitte in Betracht zieht, sehr bemerkenswert war.
sj Aus Jerusalem wird geschrieben, daß ein wahrer Strom von Pilgern und Touristen während des Besuches des deutschen Kaisers in Palästina zu erwarten sei. Viele sind schon eingetroffcn und haben Wohnung in den Hospizen der verschiedenen Religionsgenossenschaften gefunden. Das französische Hospitz habe seine Thore 200 Reisenden geöffnet, aber unter der Bedingung, daß die deutsche Flagge incdt entfaltet werde. Die meisten europäischen und christlichen Einwohner in Jerusalem freuen sich auf die Ankunft des deutschen Kaisers. Die Vorbereitungen sind jetzt fast vollendet. Die strengsten Vorsichtsmaßregeln sind getroffen, um die Persönlichkeit jedes Fremden, welcher auf der Eisenbahnstation aussteigr oder sich in der Stadt aufhält, festzustellen. Um das kaiserliche Hoflager ist ein Bretterverschlag errichtet, damit der Kaiser, so lange er sich im Zelte befindet, eine gewisse Abgeschlossenheit genießt.
* Tientsin, 18. Ökt. Die Eisenbahnverhandlungen sind unterbrochen. Die Pekinger Regierung ist weiteren Konzessionen abgeneigt. — Bei der Regulierung der Grenze von Kiautschou erhielten die Deutschen das Loisangebirg« und den Hafen von Ta-pu-tur.
Hmr-el «ir- Vevketzv.
* Das Ergebnis der Farrenschau pro 1898 im OA.- Bezirk Freudenstadt ist folgendes: In 41 Gemeinden
sind vorhanden: 18 Farren I., 6511., 41 III. Klasse gegen 20 I., 62 II.. 37 III.. Klasse im Jahr 1897.
* Stuttgart, 3. Oktober. (Landesproduktenbörse.) Die Landmärkte sind ziemlich gut befahren, Preise auch etwas höher. Wir notieren per 100 Kilogramm frachfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen, württ. Mk. 18.25—19, bayer. Mk. 19.50—20, norddeutsch Mk.
18.50— 19, Ulka Mk. 19-19.75, Saxonska Mk. 20 bis 20.25, Amerikaner Mk. 19.25—19.75 Kernen Oberländer Mk. 19.50, Unterländer Mk. 19—19.50. Dinkel neu Mk. 11—12, Roggen russ. Mk. 15.75—16, Gerste Pfälzer Mk. 19.25—19.50, Tauber Mk. 18.50—18.75, ungarisch Mk.
18.50— 19.50, Haber württ. alt Mk. 16—17, neu Mk.
13.50— 15, Mais Mixed Mk. 11.25—11.50, Laplata Mk. 10.75—11.50. — Mehlpreise pr. 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr. 0: Mk. 31—32, dto. Nr. 1: Mk. 29-30, dto. Nr. 2: Mk. 27.50—28, dto. Nr. 3: Mk. 26—26.50, dto. Nr. 4: Mk. 24—24.50. Suppengries: Mk. 31.50. Kleie Mark 8.
* (Herb st Nachrichten vom 19. und 20. Oktober.) Markgröningen. Gegenüber den vielfachen Berichten über schlechte Herbstaussichten sind wir in der glücklichen Lage, Mitteilen zu können, daß die hiesigen Erträgnisse sowohl in Hinsicht auf Qualität als auch Quantität' sehr zufriedenstellend ausfallen. Das heurige Erzeugnis ist auf 1200 Hektoliter geschätzt. Die Lese beginnt voraussichtlich am Dienstag den 25. Oktober. — Horrheim. Frühgewächs 150—156 Mk., gemischt Gewächs 150 Mk. pro 3 Hektoliter. — In Diefenbach wurden 130 Mk. pro 3 Hektoliter bezahlt. — Cleebronn. Heute Käufe zu 140 Mk. per 3 Hektoliter. — Erligheim. Käufe zu 148 Mk. per 3 Hektoliter gemischtes Gewächs, 158 Mk. per 3 Hektoliter Rotwein. Vorrat ca. 150 Hektoliter. — Kirchheim a. N. Die Weinlese giebt über Schätzung. Qualität besser als 1897. — Willsbach. Ein Weinkaus zu 173 Mk. Trotz des geringen Quantums sind ganz nette Sammelkäufe möglich und mögen sich Käufer beeilen. Qualität ganz gut.
* Stuttgart, 17. Okt. (Hopfenmarkt im städtischen Lagerhaus.) Die Zufuhr zum heutigen Markt betrug 50 Ballen. 112 Ballen wurden umgesetzt und notieren wir folgende Preise: Prima 180—190 Mk., mittel 170—180 Mark, geringe 160—170 Mk. Nächster Markt: Montag 24 Okt.
* Kirchheim, u. T., 17. Okt. (Obstmarkt.) Zufuhr: 19 Waggons Eiienbahnobst, Preis Pr. Ztr. Mk. 5.30; 500 Säcke aus dem Bezirk, Preis Mk. 5.50. Preisrückgang seit dem letzten Markt um 1 Mk. p. Ztr.
* Horb, 17. Okt. Mostobst wurde heute zu Mk. 4.50 P. Ztr. ausgeladen. DieNachfrage ist bedeutend, weil in unserer Gegend, wie schon berichtet, der Obstertrag sehr gering war.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
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Mit Aufbietung aller Kräfte gelang es Ernst, die nötigen Leute zur Bestattung der irdischen Hülle Mistreß Browns auszutreiben, als auch ihn ganz plötzlich die schreckliche Seuche auf der Straße überfiel.
Einer seiner treuen schwarzen Arbeiter brachte ihn ins Hospital, wo er neben einem deutschen Gelehrten, den eine Erbschastsangelegenheit nach Chile gesührt und den hier gleichfalls die Seuche ergriffen, gebettet wurde.
Im Herzen Ungarns, in den blühendsten Gefilden des gesegnetkn Landes, liegt die herrliche Besitzung der alten Mognatrnfaunlie Török. Weithin in die Ebene ziehen sich die wogenden Getreidefelder, Mais und Weizen und durch die goldfarbenen Aehren schimmern die roten Blüten des Tabaks. Seitwärts an sanft ansteigenden Hügeln rangt die Rebe sich empor, denn der Weinbau dieses Komitats zählt zu de« besten des Landes. Das Herrenhaus, massiv und dauerhaft erbaut, zeugt, ohne sich an einen bestimmten Stil zu halten, von vornehmem Geschmack, wie auch die Ausschmückung der Hauptseite des Gebäudes allen Anforderungen der Neuzeit entsprechend ausgeführt ist. Ganze Wälder von duftigen Mandel- und Kastanienbäumen umgeben die Besitzung mit einem malerischen Hintergrund und an den schön gepflegten Straßen bilden edle Obstbäume Spaliere.
An einem strahlend schönen Sommertag des Jahres 18 . . hielt ein einfacher Reisewagen vor der großen Auffahrt des Schlosses. Der Kutscher öffnete den Wagenschlag und eine junge Dame in einfacher Reisekleidung entstieg rasch und behende dem wackligen Bau. Der Kutscher reichte ihr von seinem Sitz das einfache Köfferchen herab — nun stand sie unschlüssig, was weiter zu thun sei, an der breiten Einfahrt.
Ein holdseliges, junges Gesicht schimmerte, von zartesten Farben verschönt, durch das leichte Schleiergcwebe. Reiche,
blonde Flechten krönten diademartig die leuchtend weiße Stirn und fielen verschlungen bis über den Nacken herab. Die Figur zeigte das vollendetste Ebenmaß.
Mit einem Ausdruck rührender Hilflosigkeit stand sie, das kleine Köfferchen fest in der Hand haltend, unter dem breiten Thordogrn, auf das Erscheinen irgend eines Dieners wartend.
Plötzlich erschallte Pferdegetrappel und Hundegebell, und umringt von bellenden Rüden ritt ein junges schönes Paar dicht an dem erschreckten Mädchen vorbei in den weiten, sonnenbeschienenrn Schloßhof hinein.
Der junge Marur war rasch von dem feurigen Renner gesprungen, hatte einem aus den Stallungen herbeigolaufenen Diener die Zügel zugeworfen und seine Hand in den Steigbügel der Dame gelegt.
„Etelka, wilde Taube, hat der weite Ritt dich nicht ermüdet?"
„Nicht im geringsten, Karoly; gern wäre ich noch fortgeblieben, allein ich kann die Kinder nicht länger ohne Aufsicht lassen. Sie sind zu wild. Ich verspreche mir sehr viel von der neuen Gouvernante, die ausgezeichnete Empfehlungen hat und in einem der ersten Institute Deutschlands ausgebildet wurde."
Sie hatte sich leicht auf ihn stützend vom Pferde geschwungen, nahm nun mit einer graziös wilden Bewegung die lange Schleppe des dunkelblauen Samtkleides auf und wendete sich der breiten Schloßtreppe zu. „Kommst du mit mir, Karoly — meine Seele?"
„Später, Etelka; wir haben heute mit dem Kornschnitt begonnen, ich muß die Verwalter genau beobachten, du glaubst nicht wie unehrlich die Leute sind."
„Nur zu genau kenne ich das Drebsgesindel, Karoly!" Sie lachte übermütig — die kleinen Zähne schimmerten wie Perlen durch die halbgeöffneten Korallenlippen und die üppigen schwarzen Haare umflogen fessellos die kleine zier
liche Gestalt, sie einhüllend wie in einen Mantel. „Gegen dieses Volk giebt es wirklich nur ein durchschlagendes Mittel, eine kräftig geschwungene Peitsche! — Lasse mich nicht zu lange allein!"
Etelka eilte die breite Schloßtreppe hinauf, dabei, Karoly rasch noch einen Handkuß zuwerfend.
Karoly Gervay bestieg sein Pferd, welches ihm ein Diener vorgeführt und wollte zum Schloßhof Hinausreiten, als sein Blick auf das fremde junge Mädchen fiel. Sofort machte er Halt.
„Haben Sie irgend ein Anliegen, mein Fräulein, kann ich Ihnen dienlich sein?" fragte er freundlich.
„Mein Name ist Irma Burger, Frau von Török hatte die Güte, mich als Gouvernante für die Kinder zu berufen," lautete ihre höfliche Erwiderung. „Leider hat sich meine Ankunft um einen Tag verzögert. Vergebens sehe ich mich nach einem Diener uw, damit die Dame von meinem Hiersein benachrichtigt werden könnte."
„Frau von Török erwartet Sir mit Ungeduld, mein Fräulein," sagte er, rasch vom Pferde steigend und es dem herbeieilenden Reitknecht übergebend, „Janos, führe Sandor etwas auf und ab!" befahl er kurz.
„Kommen Sie, mein Fräulein, ich werde Sie hinauf begleiten," sagte er mit einer artigen Verbeugung. Mit ritterlicher Galanterie ließ er sie voranschreiten.
Sein Blick streifte mit unverhohlener Bewunderung ihre herrliche Erscheinung. Von wahrhaft klassischer Feinheit waren diese noch kindlich reinen, anmutigen Züge. Große mandelsörmig geschnittene, von schöngezeichneten Brauen überschattete Augen leuchteten aus dem marmorweißen, vom zartesten Rot überhauchten, edelgebildeten Antlitz. Die schwarzen Wimpern und Brauen bildeten einen eigentümlichen Gegensatz zu dem satten Goldton des Haares. Wie gebannt hingen die Augen des jungen Mannes an der reizvollen Gestalt. (Forts, f.)
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