* Paris. 20. Juli. Der Untersuchungsrichter Bertulus verhörte heute Nachmittag längere Zeit den Obersten Henry.

* Paris, 21. Juli. Ein Gerichtsvollzieher begab sich gestern nach Medan zur Villa Zolas, um ihm den Gerichts­beschluß zuzustellen. Da« Dienstpersonal weigerte sich, das Schriftstück entgegenzunehmen. Es verlautet, daß die Ge­richtsbehörde die Beschlagnahme des Mobilars Zolas ver­anlassen werde, um die Bezahlung der Geldbuße und der Gerichtskosten zu sichern.

* Aus Brüssel wird dem Kl. Journ. berichtet: Don Carlos erklärte, ein Friedensschluß, wodurch auch nur ein fußbreit spanischer Erde abgetreten werde, würde ihn zwingen, das Signal zum Bürgerkriege zu geben. Die Organisation der carlistischen Partei sei vollendet.

* London, 18. Juli. Ein verwegener Bankdiebstahl wurde am Samstag nachmittag in der Bank von England verübt. Die Coutts'sche Bank hatte einen Boten an die Bank von England gesandr mit dem Aufträge, Lstr. 30 000 in Gold in drei Säcken zu bringen. Dem Boten wurden in der Bank von England die drei Goldsäcke vorgelegt. In demselben Augenblick wurde seine Aufmerksamkeit abge­lenkt und er wandte den Kopf. Es dauerte nur einen Moment. Als er aber wieder umschaute, war ein Goldsack spurlos verschwunden. Man hat noch keine Spur von dem Diebe.

* Konstantinopel, 20. Juli. Die Pforte richtete an die englische Botschaft eine Note, in welcher jede Ver­antwortung für die bei den Unruhen in Konstantinopel verursachten Schäden zurückgewiesen und dagegen protestiert wird, daß die griechische Kriegsentschädigung in Höhe der ausgesplvchcnen Summe beschlagnahmt wird.

* Madrid, 20. Juli. Wie verlautet, weigerte sich der Kommandant von Guantanamo, General Teraja, zu kapitulieren. Er behauptet, General Toral sei nur berech­tigt, d>e Kapitulation für die Truppen von Santiago abzu­schließen. Die Kapitulation könnte sich infolgedessen nur auf die dortige Garnison von 7000 Mann erstrecken.

* Madrid, 20. Juli. Wie die Blätter melden, hätten !die Minister ihr Erstaunen darüber geäußert, daß General Toral die ganze Provinz Santiago de Kuba in die Kapi­tulation eindezog. Man hat dieserhalb Marschall Blanco um nähere Aufklärung ersucht, und es soll sodann die Angelegenheit dem obersten Kriegsrat unterbreitet werden.

* Madrid, 20. Juli. Marschall Blanco telegraphierte, er habe weder direkt noch indirekt zur Kapitulation von Santiago seine Ermächtigung gegeben. Diese sei vielmehr ohne sein Wissen erfolgt. Mit General Toral werde nach oller Strenge der militärischen Gesetze verfahren werden.

* Madrid., 2l. Juli. Die Regierung bestätigte den Generälen Augusti und Rios die Ermächtigung, den Philip­pinern weitgehende Reformen zu gewähren.

* New-Aork, 20. Juli. Die ^Dost" teilt mit, Ge­neral Garcia habe sich erschossen.

* New-Aork, 21. Juli. Die Verhandlungen über den Transport der in Santiago gefangenen Spanier nach ihrer Heimat sind zum Abschluß gelangt. Der Kontrakt für die Beförderung ist der spanischen Transatlantischen Dampf­schifffahrts-Gesellschaft übertragen, die in New-Aork von der Firma Ceballos u. Co. vertreten wird. Der Kontrakt be­stimmt, daß die Gesellschaft binnen 9 Tagen 5 Schiffe in Santiago bereitstellen muß, binnen 17 Tagen 2 , und den Rest der zum Transport nötigen Schiffe binnen 3 Wochen. Die Gesellschaft übernimmt die Beförderung zum Preise von 20 Dollars für den Gemeinen, und 55 Dollars für jeden Offizier, wobei angenommen ist. daß 24000 Gemeine und 1000 Offiziere nach Spanien hinüberzuschaffen sind. Die den Vereinigten Staaten hierdurch erwachsenden Kosten werden sich demnach auf 535 000 Dollars stellen. Es ist zu bemerken, daß verschiedene Schiffe, welche der spanischen Dampfergesellschaft gehörten, Hilfskreuzer sind, welche von den Amerikanern genommen sind.

* New-Aork, 20. Juli. Wie versichert wird, soll es den Spaniern gelungen sein, die Ladung des Dampfers Antonio Lopez" zu bergen, der, wie berichtet wurde, bei dem Versuch, die Blockade von Portorico zu brechen, nahe bei San Juan gestrandet ist. Der Dampfer war mit Vor­räten befrachtet.

* Havanna, 20. Juli. Es herrscht hier große Be­geisterung für energischen Widerstand gegen einen Angriff der Amerikaner. Die Führer der Freiwilligen sind ent­schlossen, eher zu sterben, als zu kapitulieren.

* Santiago, 20. Juli. Die Beziehungen der Ameri­kaner zu den Insurgenten werden täglich gespannter; jeder Verkehr zwischen den beiden Armeen hat aufgehört. Shafter erklärte, keinem Aufständischen werde erlaubt, die Stadt zu betreten. Der von den Insurgenten erwählte Gouverneur Castillo macht kein Hehl aus seiner Unzufriedenheit. Die Amerikaner verbergen ihre wachsende Verachtung der Insur­genten nicht; man befürchtet binnen kurzem einen Zusammen­stoß.

* Shanghai, 20. Juli. Das FlaggschiffDeutschland" hat Heizproben mit der in Kiautschou gewonnenne Kohle ge­macht und das Ergebnis wird als ein ausgezeichnetes be­zeichnet.

Handel rrnd Verkehr.

* Oberndorf, 20. Juli. Der heutige Viehmarkt war trotz der schlechten Witterung ziemlich gut befahren. Auch wurde scbr schönes Vieh zu Markt gebracht. Zuge­führt wurden 240 Ochsen, 110 Kühe, 119 Kalbeln, 143 Stück Jungvieh und 6 Farren, im ganzen 618 Stück. Der Handel ging mittelmäßig. Bezahlt wurden für ein Paar

Zugstiere 450750 Mk. Trächtige Kühe kosteten 260370 Mark, trächtige Rinder 250340 Mk., jährige Rinder 120150 Mk., Kälber (sogenannte Raupen) 80lOO Mk.

* Herrenberg, 19. Juli. Der gestrige Viehmarkt war befahren mit 29 Paar Ochsen, 113 Kühen, 259 Stück Jungvieh, 254 St. Milchschweinen und 272 Läuferschweinen. Die Preise sind gegen den letzten Markt vom 24. Mai ziemlich gleich geblieben; der Verkauf war etwas schleppend, begehrt war fettes und trächtiges Vieh, namentlich da wenig fremde Käufer am Platze waren.

Neueste Nachrichten.

* Digermulen, 21. Juli. DieHohenzollern" mit dem Kaiser an Bord traf nach guter Fahrt bei herrlichstem Wetter gestern abend nach 11 Uhr hier ein. Während der Fahrt zeigten sich viele Walfische. Die Landschaft erglänzte bis gegen Mitternacht in herrlichstem Sonnenlicht.

* New-Aork, 21 . Juli. DerNew-Aork Herald" meldet aus Washington: Die Amerikaner werden, was auch das etwaige Schicksal von Kuba, den Philippinen, Ladronen und Karolinen sein möge, Portorico für sich behalten. Die Regierung ist bestimmt entschlossen, diese Insel zu einer starken Station ihrer Kriegs-Marine zu machen, welche West­indien, das Caraibische Meer und den künftigen Panama­kanal beherrsche.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altenfieig.

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Zusammenkunft nachmittags 2 Ahr öei der Kkosterörvcke.

Waldmeisteramt.

Mangold.

Altensteig-Egenhausen.

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HAar ^ Feier unserer ehelichen Verbindung erlauben wir uns ^

M Verwandte, Freunde und Bekannte auf

Montag den 23. Juli ds. Js.

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Lei freundlichst einzuladen.

H Karl HemMan»

Sohn des

^ Gottlieb Heinzelmann, Sägers

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in Altensteig.

Maria Wah

Tockter des Jakob Walz, Gipsers in Egenhausen.

Wir bitten, dies statt jeder besonderen Einladung entgegen-

nehmen zu wollen.

Mn.

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photographische Aufnahmen

ÄS». 31.

Photograph Holländer.

bei jeder Witterung.

Walddors, 20. Juli 1898.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teil­nahme, welche wir während dem schweren Krankenlager unserer lieben Mutter, Groß- und Schwiegermutter

8ophis Lvksuor

von allen Seiten erfahren dursten, für die vielen Blumenspendcn, für die überaus zahlreiche Leichen- begleitung, für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen und den erbebenden Gesang sprechen wir unseren innigsten Dank aus.

Im Namen der trauernden Hinter­bliebene» :

Schullehrer Hepperle.

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