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Bekanntmachungen aller Art finden die erfolg- ^ Q(ro reichste Verbreitung. 1.0 L/O.

Amtliches.

Seine Königliche Majestät hoben vermöge allerhöchster Ent­schließung vom 24. Februar die Verdienstmedaille des Kronordens verliehen: dem Oberamtsbaumeister Schuster in Nagold, dem Oberlehrer Hegele, Musiklebrer an dem Schullehrerseminar in Nagold; die Verdienstmedaille des Friedrichsordens: dem Amts­gerichtsdiener Hcmminger in Nagold; die silberne Verdienst- Medaille: dem Schultheißen Koch in Bösingen, OA. Nagold; den Titel eines Kommerzien-Rats: dem Fabrikanten Emil Zöppritz, Vorstand der Handels- und Gewerbekawmer in Calw.

Die Musterung der Militärpflichtigen im Aushebungsbezirk Freudenstadt findet statt: in Dornstetteri am 10 März, in Pfalz­grafenweiler am lt. März, in Re chenbach am 12. März, in Freudenstadt am 14. März; die Losung am 15. März daselbst.

In MartinSmoos ist die Maul- und Klauenseuche ausgcbrochen.

Hett rriifereiir König!

Das Geburtsfest Seiner Majestät des Königs, das alljährlich in Liebe und Treue von dem württem- bergischen Volke gefeiert wird, ist in diesem Jahre von besonderer Bedeutung; denn König Wilhelm II., unser geliebter Landesherr, vollendet heute Freitag sein 50. Lebensjahr. Die Thatsacke, daß dieses goldene Jubelfest im Leben unseres Königs zusammensällt mit jenen Gedenktagen, die in uns nach 50 Jahren die Erinnerung an die große Volksbewegung vom Jahre 1848 wachrusen, regt zu Betrachtungen an, und da dürfen wir mit freudiger Genugthuung erkennen, daß die Ideale, von denen die Männer von 1848 zu ihrem weitaus größten Teil durchdrungen waren, gleichsam verkörpert sind in der Person unseres Königs. Der Volksbewegung von 1848 lagen in Deutschland keine schlechten Motive zu Grunde. Zwei Ziele waren es vor allem, die sie vor Augen hatte: die deutsche Einheit und die deutsche Freiheit, d. h. das Recht des Einzelnen, in Staatsangelegenheiten auch seine Stimme in die Wagschale zu werfen. Diese Ideale, die die Patrioten von 1848 anstrebten, und zu denen sie in ernster Arbeit und nationaler Begeisterung den Grund legten, heute Laben wir sie, und des heutigen Geschlechtes Sache ist es, sie zu erhalten. Da ist uns denn unser König ein glänzendes Beispiel. In dem Kranze der deutschen Bundesfürsten, der uns in seiner Geschlossenheit die deutsche Einheit auss schönste verkörpert, leuchtet unser König Wilhelm hervor in seiner Treue zu Kaiser und Reich. Es hieße oft Gesagtes wiederholen, wollte man im einzelnen auf- führen, was König Wilhelm II. in der kurzen Zeit seiner Regierung schon gethan hat, um Einzelnen, wie ganzen Bevölkerungsschichten in ihrer Not beizustehen und ihnen mit Einsetzung seiner ganzen Persönlichkeit Trost zu spenden. Es hieße ost Gesagtes wiederholen, wollte man alle jene Züge herzlicher Leutseligkeit zusammenstellcn, mit denen er sich den Herzen seiner Württemberger nah und näher gebracht hat. Unser freudiger und aufrichtiger Wunsch ist: Hott erhalte. Hott schütze» Hott segne unser» König nnd sein Kaus!

8«»Ud«Knachrichten.

* In dem Bezirk Calw wurde ein Fischereiverein gegründet, dem sofort 57 Mitglieder bcigetreten sind.

* Stuttgart, 22. Febr. Der Landtag tritt, wie bereits gemeldet wurde, am 8. März zusammen. Die bevorstehende Session wird so wichtig und be­deutungsvoll sein, wie kaum je eine seit Bestand der württembergischen Verfassung. Diese selbst soll fort- aebildet werden hinsichtlich der Zusammensetzung der Ständekammern. Die Entfernung des privilegierten Elementes aus der Zweiten Kammer, die Einführung der ergänzenden Proportionswahlen und eine Umbil­dung des Herrenhauses sind die Hauptziele der Reform und aus dem Gebiete der Verwaltung ist es dasOrts- vorftehergesetz, das in der Gestalt des Regierungs- entwnrfs einen wesentlichen Fortschritt bedeutet.

* Stuttgart, 23. Febr. Dem ständischen Aus­schüße ist der Entwurf eines Gesetzes über die Aus­übung des landesherrlichen Kirchenregiments im Falle

der Zugehörigkeit des Königs zu einer andern als der evangelischen Konfession zugegangen.

* Berlin, 23. Febr. Auf Wunsch des Kaiser­paares soll künftig die Ueberreichung von Bittschriften und das Auswerfen von Blumen bei Ausfahrten unter­bleiben.

D Aachen. Eine interessante Schönheit, die in Aachen in der Welt, in der man sich nicht langweilt, sehr bekannt war, die Baronin von Landsdorff, auch Madame de Bandrevault genannt, ist ausgewiesen worden. In Wirklichkeit ist die 25jährige, pikante Dame aus Marokko gebürtig und dort heimatsberechtigt; ihr eigentlicher Name ist Meilena Monlaineres. Sie wurde auf Verfügung des Polizeipräsidenten in Aachen, weil sic sich lästig gemacht hatte, über die holländische Grenze abgeschoben.

«uMäirdisck-O

* Paris, 23. Febr. (Korr«), DaS Ge- schworenen-Bcrdikt im Prozeß Zola lautete bei allen Schuldfragen ans: IM Der Ge­richtshof verurteilte Zola daraufhin zu einem Jahr Gefängnis und 3«0V Fr. Geldstrafe.

* Paris, 23. Febr. (Zola-Prozeß.) Die Ver­handlung gestaltete sich gegen Schluß immer dramatischer. Elsmenceaus Rede wurde zu Anfang in lautlosem Schweigen angehört. Der Saal war so gedrängt voll, daß es unmöglich war, die Thüren aufzumachen. Man setzt uns die Autorität des ergangenen Urteils entgegen, sagte Clemenceau, wollen Sie das ergangene Urteil sehen? Das ist es! Bei diesen Worten zeigte er auf das über dem Gerichtstisch hängende Bild des ge­kreuzigten Christus, und fügte hinzu: Das ist der furchtbarste Justizirrtum der Weltgeschichte! Tiefe Bewegung durchlief den Saal. Zum Schluß aber gewannen pöbelhafte Schreier im Publikum die Ober­hand; namentlich als Clömenceau sagte: Wir lieben die Armee, weil wir sie von Esterhazy befreien wollen, wurde er niedergebrüllt und seine letzten Worte wurden erstickt durch das Geschrei: Verräter! Verkaufter! Cornelius Herz! Als Labori das Schlußwort sprechen wollte, versuchte man, ihn niederzuschreien. Man rief: Schweigen Sie, wir haben genug!" Der Präsident mußte einqreifen, um Labori Stillschweigen zu ver- s-offen. Mit Zorn und Würde fertigte Labori den Staatsanwalt ab, dann rief er, auf Zola zeigend: Wagen Sie es, meine Herren Geschworenen, wenn Sie den Mut dazu haben, diesen Mann zu verur­teilen. weil er gegen den Haß gekämpft hat, für Recht und Wahrheit eingetreten ist! Beifall und wüstes Geheul antworteten. Dann gab der Präsident den Geschworenen eine kurze Rechtsbelehrung. Die Ge­schworenen zogen sich zurück. Während der Beratung herrschte im Saale eine fieberhafte Erregung. In unbeschreiblichem Stimmengewirr wogten die Diskus­sionen durcheinander. Endlich verkündet ein Glocken­zeichen die Rückkehr der Geschworenen. Unter atem­losem Schweigen verliest der Obmann, zur Lampe gewendet, mit näselnder Stimme das Resultat der Beratung. Sobald das Publikum das Ja als Ant­wort auf die Zola betreffende Schuldfrage vernimmt, brickt ein wahrer Beifallssturm los. Die Offiziere beteiligten sich mit allen Kräften am Applaus. Zola selbst bleibt vollkommen ruhig. Als ihn der Präsident fragt, ob er etwas in Bezug auf das Strafmaß zu sagen habe, antwortete er Nein! mit fester Stimme, die keinerlei Erregung verrät. Einen neuen Beifalls­sturm ruft die Verkündigung der verhängten Gefängnis­strafe hervor, die das höchste zulässige Strafmaß bc- deutet. Dann tritt kurzes Schweigen ein. Zola wird von den Freunden umringt, einige schütteln ihm die Hände, andere, wie Labori und der Komponist Bruneau, schließen ihn in die Arme. Bruneau kann dabei seine Thränen nicht zurückhalten. Unten in den Couliers aber lärmt die Menge. Elegant gekleidete Herren schrieen am lautesten:Tod den Juden!" Jeder

Offizier, der den Saal verläßt, wurde mit Jubelrufen begrüßt und Hunderte von Händen strecken sich den Generälen entgegen. Die Menge will den General Pellieux im Triumphe tragen. Daran verhindert, begleitet sie ihn mit begeisterten Hochrufen bis über die Straße.

* London, 23. Febr. DerTimes" wird aus Peking von gestern telegraphiert: Die Antwort, die Rußland der chinesischen Regierung auf ihr Ersuchen erteilt hat, Rußland möge die Versicherung erneuern, daß es sich nach Ablauf des Winters aus Port Arthur zurückziehen werde, lautet nickt beruhigend. Rußland bemerkt darin, seine Schiffe würden länger, als ur­sprünglich geplant, in Port Arthur bleiben, da die Zurückziehung dem Interesse Chinas und Koreas zu­wider sei. Diese Antwort betrachtet die chinesische Regierung als eine Andeutung, daß aus der zeitweisen Ueberwinterung der Flotte eine dauernde Besetzung werden wird.

Handel und Verkehr.

* Alten steig, 23. Februar. Gleich anderen Zeitungs-Redaktionen werden auch wir darauf auf­merksam gemacht, daß da und dort von einem Händler den Landwirten ein gewisser Mineraldünger (Hensel- sches Steinmehl") zur Frühjahrs-Düngung empfohlen und von letzteren gekauft wird. Dieser Dünger ist in der Hauptsache gemahlener Felsen aus Granit, Por­phyr rc., welcher im Schwarzwald und im Odenwald ganze Gebirge bildet. Es ist daher nicht zu begreifen, wie für emen solchen Dünger per Zentner 4 Mark verlangt und bezahlt werden kann.

* Stuttgart, 2l.Febr. (Landes-Produkteu-Börse.) Die Landmärkte sind schwach befahren, die Preise wesentlich höher. Wir notieren per 100 Kilogr. fracht­frei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen, württ. Mk. 20.50 bis 21, bayer. Mk. 21.25 bis 22.25 Ulka Mk. 22 bis 22.75. Saxonska Mk. 22.50 bis 22.75, Amerik. Mk. 22.75 bis 23, Kernen Oberländer Mk. 22 bis 22.50, Unterländer Mk. 21.50 bis 21.75, Dinkel Mk. 13.60 bis 14.20, Roggen russ. Mk. 16.50 bis 17, Gerste, württ. Mk. 19 bis 19.50, Pfälzer Mk. 21.25 bis 21.50, Haber württ. Mk. 13.75 bis 14.75, prima Mk. 15.75 bis 16.25, russ. Mk. 16.25 bis 16.75, Mais Mixed prompte Lieferung Mk. 11.50, März April Mk. 11.25, weißer amerikanisch Mk. 11.50, Donau Mk. 12 bis 12.25. Mehrpreise pr. 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr : 0 Mk. 34 dis 35, dto. Nr. 1: Mk. 32 bis 33, dto. Nr. 2: Mk. 30.50 bis 31.50, dto. Nr. 3: Mk. 29 bis 29 50. dto. Nr. 4: Mk. 25 bis 25.50. Suppengries: Mk. 34.50 bis 35.50. Kleie Mk. 8.

Reuepe Nachrichten.

* Innsbruck, 24. Febr. Seit gestern nachmittag ist hier der stärkste Schneefall des heurigen Winters. Das Telephonnetz ist zerstört. Auf der Brennerduhn ging bei Gries eine große Lawine nieder. Die Züge stehen diesseits in Gries, jenseits, in Brenner, mit Maschinen. Scknekpsiüge und Massen von Arbeitern sind an der Freimachung der Strecke beschäftigt.

* Paris, 24. Febr. DerFigaro" meldet ge­rüchtweise die Ermordung des Kommandantn: des französischen Postens in Jlo im Hinterlonde von Dahome und deutet an, die Ermordung hänge zusammen mit Treibereien der Agenten der Niger-Company.

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