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D Pragert fchechiscve Quellen wollen wissen, daß für das polnisch-tschechische Handllssyndikat bereits achtundzwanzig Millionen Gulden versügbar seien. Die Tendenz des neuen Syndikats sei hauptsächlich gegen die Berliner und sächsische Exportindustrie ge- richtet.

* Paris. 17. Febr. Im Senat wollen die früheren Jusstzministcr Thavenet und Trarieux eine Inter­pellation stellen, „über die Ungesetzlichkeit, die am 22. Dezember 1894 begangen worden sei und darin bestanden haben soll, das; man dem Kriegsrat an­geblich geheime Stücke vortegte, die weder dem Ange­klagten Dreyfus noch dem Verteidiger Demange mit­geteilt wurden/' Der Ministerrat hat beschlossen, vom Senat za verlangen, daß die Berbandning dieser Interpellation erst nach Schluß des Prozesses Zola stattfinden soll. — Der Senat beschloß Vertagung aus 1 Monat.

* Charkow, 18. Febr. In das Comptoir des Berestowsky-Bergwerks brachen nachts bewaffnete Räuber ein, um die Kasse zu berauben. Die Wächter leisteten Widerstand und tauschten Schüsse nnt den Räubern. Der Bergwcrksdirektor Chemnaiowsky eilte, durch die Schüsse erweckt, bewaffnet herbei und wurde von den Räubern erschossen. Die letzteren entflohen, da schließlich alle Hausbewohner allarmiert wurden.

L) Der frühere langjährige Botschafter amrussischen Hofe, General v. Werder, wird sich demnächst nach Petersburg begeben, um einer Einladung des russischen Kaisers Folge zu leisten.

L) K o n st ci n ti n opel. Heftiger Schncefall herrscht seit mehreren Tagen in Konstantmopel. Zwei Soldaten sind in der Nicht auf einer Brücke erfroren. In Konstantinopel selbst herrscht Teurung und Mangel an Heizmaterial. Auf dem Schwarzen Meer toben fortgesetzt heftige Stürme, so daß die Post- und Passagstrbampsir nicht auslaufen können.

* Athen, 17. Febr. Der Präsident und der Staatsanwalt des Seekriegsgerichts, vor dem der Fähnrich Kokoris stand, wurden wegen ihrer Haltung jm Prozeß in Jnaktivität versetzt. Der Kapitän Ruduris, Adjutant des Königs, wurde zum Präsidenten des Seekriegsgerichtsboses ernannt, vor dem Kokkoris sich nochmals wegen seines Verhaltens seinen Vorge­setzten gegenüber zu verantworten haben wird.

2 Der Streit um den Gouvernenrposten für Kre ta geht munter weiter. „Daily Mail" meldet aus Konstantinopel, daß die Vorschläge, einen provisorischen Gouverneur für Kreta zu ernennen, nicht aufgegcbe» worden sind. Man verhandelt über einen anderen Vorschlag, der dahin geht, daß die europäischen Mächte die Erlaubnis erhalten sollen, die Ordnung auf Kreta durchzuführen, sobald die türkischen Truppen die Insel verlassen haben.

* Madrid, 17. Februar. Der amerikanische Ge- sandte Woodford besuchte die Minister des Aeußern, der Kolonien und der Marine und dankte für die Sympathie und Hilfeleistung beim Unfall der „Maine". Die Opfer werden am Freitag in Havana auf Ge­meindekosten feierlich beerdigt.

2 Ein Erlaß des Gouverneurs von Deutsch- Ostafrika hat bestimmt, daß alle Arbeitsverträge zwischen Europäern und Farbigen von mehr als ein- montlicher Dauer schriftlich vor der Behörde abzu­schließen sind. Der Arbeitgeber hat Lohn- und Arbeitsbücher zu führen.

China scheint so wenig Eile zu haben, seine Kriegsschuld zu bezahlen, wie Japan, das Geld zu bekommen. In Peking scheint man ganz damit ein­verstanden zu sein, daß die japanische Okkupation Wei-hai-weis vorerst jeden Streit um diesen Vorposten ausschließt, und in Tokio behält man gerne bis auf werteres den Stützpunkt Korea gegenüber.

* New-Jork, 17. Febr. Die von Key-West eingetroffenen Offiziere und Mannschaften von dem

Kreuzer «Marne* haben übereinstimmend ihre Ansicht dahin ausgesprochen, daß die Explosion nicht von außen verursacht worden sei.

* Der untergegangene amerikanische Kreuzer „Maine" bat etwas mehr als 10 Millionen Mark gekostet.

* 2000 Jahre sind in diesem Jahre vergangen, seiden» Marius den Sieg gewann über die Cimbern und Tentonen. Bei Aix in der Provence fand diese Schlacht 102 vor Christus statt. Der Kampf dauerte mehrere Tage und Nächte, und mau berechnet, daß die Zahl der Toten 150,000 überschritt, die der Ver- wusdeten 80,000, der Rest der Geschlagenen floh. Die Einwohner der Provence wollen die Jahresfeier dieses Sieges festlich begehen, da er die Rettung ihres Stammes bedeutete, der ohne Zweifel in diesem Wirbelwinde zerstört und vernichtet worden wäre.

* (Der Schwerenöter.) Hausherr (zum Diener, der den Gansbraten auf einen Gast fallen läßt): Aber Daniel, wie können Sie so ungeschickt sei«, und den Braten auf den Herrn Lieutenant falle« lassen! — Lieutenant : „Aeh, macht nichts Herr Baron, ist nicht das erstemal, daß eine Gans vor mir aus den Knieen liegt!

Bcra-irwortlicher Redakteur: W. Rieker. Altensteig.

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