importiertem Vieh, und wird diese Einfuhr durch die günstige Heu- und Oehmdernte gefördert. Diese Masseneinsuhr ist jedenfalls geeignet, ein weiteres Steigen der hohen Fleischpreise zu verhindern.
X Bis wir zur Einheit kamen.
Von Leopold Sturm.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Und kam der Norddeutsche erst nach dem Süden herunter, dann galt er allen Leuten als ein Patron, vor dem man sich hüten müsse. Wenn er jemand totschlug und dann bei Nacht und Nebel sich davon machte, gewundert HSt's Niemand.
Der Baier blieb in Baiern, also konnte der Preuße auch zu Hause bleiben; taugen thut er ja doch nichts.
Und nun erst, wenn es außerhalb der Staaten ging, die auf dem Bundestage in Frankfurt a. M. vertreten waren.
Wurde der Sachse in London beraubt, totgeschlagen, so war das dem preußischen Gesandten so gleichgiltig, als ob ein Chinese in der Themse ertrunken sei. Und sprach ein Badenser bet dem bayrischen Gesandten vor, so wurde ihm bedeutet, daß es nahe an Hochverrat streife, wenn ein Badenser etwas von Baiern wolle.
Immer raus, immer raus!
So gings denn still und bedächtig in die sechziger Jahre hinein; da kam dann erst etwas Leben in den bunten Fleck, den Deutschland damals auf der Landkarte darstellte
In Preußen kam Herr von Bismarck-Schön- hausen ans Ruder; als der bisherige preußische Botschafter in Paris zum Ministerpräsidenten ernannt wurde, brachte der Kladderadatsch eine Notiz: »Herr von Bismarck-Schönhausen wird schön — Hausen!"
Der Verfassungskonflikt begann in Berlin; jenseits vom Main sagte man, die Preußen sollten nur nicht muksen, wer in Europa etwas zu sagen habe, sei ja doch blos der Napoleon. Und in Preußen selbst war man höchlichst erbost über das mörderlich
viele Geld, das für Soldaten ausgegeben werden sollte.
Draußen im Ausland, in den Residenzen^,der verschiedenen Großstädte zuckte man aber die Achseln verachtungsvoll; im Uebrigen sollte der deutsche Bundestag in Frankfurt a. M. schon dafür sorgen, daß nicht das Unterste zu Oberst gekehrt würde.
Damals ging es bet den Wahlen auch schon recht scharf zu; aber mit unseren heutigen Parteikämpfen war das Getriebe doch nicht zu vergleichen. In den Leuten steckte noch viel zu viel von der Gemütlichkeit und Behaglichkeit der guten alten Zeit, und man riß sich nicht gleich die Ohren ab, wenn der eine nun einmal anderer Ansicht war.
Gewissermaßen als eine Erlösung kam der Feldzug von 1864 gegen Dänemark, an dem Oesterreich und Preußen gemeinsam teilnahmen und eine mächtige Bewegung ging durchs ganze deutsche Land als es Thatsache ward, daß zwei deutsche Ländchen von einem schweren fremden Joche befreit seien. »Schleswig-Holstein meerumschlungen" ist damals nicht viel weniger gesungen, als späterhin die Wacht am Rhein.
Wenn sich bis dahin der Bürgersmann so gut wie gar nicht um politisches Leben bekümmert hatte, so lebte er nun doch etwas auf. Da war von einem heftigen, wenn auch äußerlich noch nicht deutlich hervortretenden Konflikt zwischen Preußen und Oesterreich die Rede.
Ein Krieg? Man glaubte in den Volkskretsen nicht daran. Der Krieg war in Preußen verhaßt und außerhalb Preußens klang die ganz deutliche Drohung, den „Sackerments-Preußen", die gar nicht Ruhe halten könnten, müsse gründlich der Standpunkt klar gemacht werden. Eine heftige Erbitterung der einzelnen deutschen Stämme untereinander herrschte im Jahre 1865 und wehe dem paßlosen preußischen Handwerksbnrschen, der sich außerhalb der Grenzen seines Heimatlandes sehen ließ.
Erst eingesperrt und dann per Schub über die Grenze! Fort mit dem Kerl!
Doch der Mensch gewöhnt sich schließlich an alles. Die hohen Regierungen der einzelnen deutschen Bundesstaaten chikanierten sich zwar nach Kräften,
aber der Bürgersmann meinte, daß die Geschichte zu dumm stt. Er feierte seine Schützenfeste und schob seinen »Stamm-Kegel", daß' eS seine Art hätte. Gewann auch mitunter eine Ente oder eine Gans.
Der Winter kam Und der Winter ging. Vom Kriegsgeschrei ward es immer lauter und lauter. Die Zeitungen im Auslande witzelten freilich über die Deutschen, die sie noch lange nicht für würdig hielten, Krieg zu führen. Was will denn diese Gesellschaft eigentlich? So höhnte man in Paris.
Vom Winter gings in den Frühling, vom Frühling zum Sommer. Immer mehr und immer mehr ward vom Krieg gesprochen und die österreichischen Kroaten bildeten in den Gesprächen schon eine sehr bemerkenswerte Rolle.
»Es waren Teufelskerle, und welche Erzähler wußten nicht ganz genau, ob sie nicht auch Kinder fräßen? Was wollten wohl dagegen die Preußen machen? Und unten in Baiern sagte man: Immer blos kommen, wir wollen uns schon raufen.
Und ehe es dann recht bedacht ward, war der Krieg dal
Wozu seine Einzelheiten schildern, jeder kennt sie, jeder weiß, was der Krieg brachte. An Tapferkeit fehlte es nirgends, aber Benedek war nun einmal kein Mottle und die alten schwerfälligen Schießprügel der Oesterreicher keine Zündnadelgewehre.
Der Krieg war aus und es war, als habe mau in Deutschland nun erst die Augen nach einem langen, unendlich langen Schlafe geöffnet.
(Schluß folgt.)
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altcnsteig.
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KnzLHal.
Liegenschafts-Verkauf.
In der Konkurssache des
Heinrich Girrbach, ledigen und volljährigen Fuhrmanns in Gompelscheuer, hies. Gemeindebezirks
'bringe ich die zur Masse gehörige Liegenschaft gemäß Beschlusses der Gläubiger-Versammlung vom 7. ds. Mts. am nächsten
Mittwoch den 19. ds. Mts.
vormittags 10 Uhr
auf dem Rathaus in Enzthal umer Leitung der Ratsschreiberei im erstmaligen öffentlichen Aufftreich aus freier Hand zum Verkauf, und zwar:
Gebäude:
— ba 2 a 10 gm Ein Lstockigtes Wohnhaus und Scheuer mit gewölbtem Keller
darunter, im Langenhardt, Gompelscheuer.
— bs, —- a 33 gm Ein Wagenschopf von Bretterwänden mit Landerbach in
einiger Entfernung vom Wohnhaus.
Feldgrundstücke:
— ba 3a 02 gm Gemüse- und Grasgärten beim Haus.
1 » 55 a 92 gm oder 4^8 Morgen 27,7 Ruthen Wiesen und Aecker, meist in der Nähe des Wohnhauses
Anschlag dieser Liegenschaft 5200 Mk. Ferner: V* an einer Istockigten Sägmühle mit 5 hiezu gehörigen Guts- Parzellen in Gompelscheuer
Anschlag 2025 Mk.
Liebhaber sind mit dem Anfügen eingeladen, daß auswärtige — der Verkaufskommisston nicht persönlich bekannte Kauflustige und deren Bürgen sich vor Beginn der Versteigerung über ihre Zahlungsfähigkeit durch gemeinde- rätliche Vermögens-Zeugnisse neuesten Dalums ausznweisen haben.
Al 1 ensteig, den 12. Septbr. 1894.
Konkursverwalter:
Gerichtsnotar Dengl er.
Attensteig Dorf.
Liegenschafts-Verkauf.
Aus der Nachlaßsache der
Joh. Jakob Schwab, Webers Wtw., Magdalene geb. Mast
kommt nächsten
Samstag den 16. ds. Mts.
nachmittags 4 Uhr
auf hiesigem Rathaus die vorhandene Liegenschaft bestehend in Nr. 8: 1 a 54 gm Ein 2stockigtes Wohnhaus und Scheuer unter einem Dach.
P.-Nr. 55: — a 71 gm Gemüsegarten beim Haus zum erstenmal im öffentlichen Aafstretch zum Verkauf wozu Kaufsliebhaber eingeladen werden.
Auswärtige haben sich mit Vermögens-Zeugnissen neuesten Datums z«
versehen. w a ifeiigevieht:
Vorstand: Seeger.
Altensteig Stadt.
Lcrrl/ E-r K-L/öe-erlern
im Wege des schriftlichen Ausstreichs (Submission.)
Aus Stadtwald Priemen Abt. 3 Rieskopf, Abt. 4 Thanbachkopf kommen
784 Stück Lang- und Sägholz mit 1293,98 Istm. (größtenteils Rottannen)
im Wege des schriftlichen Aufstreichs zum Verkauf. Angebote auf die einzelnen Lose oder auf das ganze Quantum in Prozenten der Revierpreise sind schriftlich und verschlossen mit der Aufschrift »Gebot auf das Stammholz im Stadtwald Priemen" bis spätestens
Mittwoch den 19. Septbr. ds Is.
nachmittags 2 Uhr
bei dem Stadtschultheißenamt hier einzureichen, woselbst zu gleicher Zeit die Eröffnung stattfindet, welcher die Submittenten anwohnen können.
Verkaufsbedingungen und Losverzeichnifft können von der Stadtförsterek bezogen werden.
Den 8. September 1894.
StadtschutLHeißenamt.
Welker.
MM
Alteirftelg.
Trauer-Anzeige.
Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Anzeige, daß unsere liebe Gattin, Mutter und Schwester
Agathe Kaisch, geb. Seid
heute Mittwoch früh 4 Uhr im Alter von 54 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Die Beerdigung findet amFreitag, nachmittags 2 Uhr statt.
Um stille Teilnahme bittet
der trauernde Gatte:
I. Kaifch mit feinen Kindern.
281 n 2-17rny-
D ö R
sucht der Darlehenskaffen-Veretn Spiel- öerg zu kaufen und sieht billigsten Offerten entgegen
der Vorstand:
Rueff.
Egenhausen.
Lvifehe, saftige
Moftzibeben
dlll'gft bet
I. ll«rlteirl»ach.