Ihme nit helffen, welches dem Krauckhen Pfarrer nit mißfallen und solchen Trost herzlich ange­nommen. Wenn nun Herr Brenz von Ihme Pfarrer heimb gangen, hat gemelter Pfarrer zu Meniglichen gesagt, Ich kann mich in den Vogt nit richten. Er ist nit wie andere Vogt, er säufst nit, fluochtnit, versaumbt kein Predig, es muoß etwaß anders in dem Mann steckhen, weil er aus Gottes Wort so gewaltig reden und predigen kann, welches einem gelehrten Theologo zu schaffen giebt hat allso Er Pfarrer nit erachten können, daß gemelter Vogt solle Herr Brenz, Prediger zue Hall, den der Kaytzer also suochte und der gelehrteste Mann in ganz Schwaben sein. Allso behutsam het sich Herr Brenz in seinem Vogtamt erhalten, daß man nit erachten konndt, daß er ein gaistliche Persohn. Damit er aber desto leuchter unerkannt bttbe, hat er sich in seinen »schreiben nit Johs. Brenzius, sondern Johann Angster unterschrieben und in seinem piltschier einen Angster (?) geführt, weilen Ihme die Spanier allso geängstei haben."

Von Hornberg kam Brenz nach Mäger- kingen und nach Herzog Ulrichs Tode nach Stuttgart als Probst an die Stiftskirche, wo er «seines ellends ist ergözet worden."

* Ein gemeinnütziger Dichter, dessen Name uns leider nicht bekannt ist, hat seinen Pegasus in den Dienst der Bestrebungen zur Förderung hauswirtschastlicher Erziehung gestellt und nach bekannter Weise folgende hübsche Verse, ver­mutlich zur Rezitation in Salons, versaßt:

Wenn ich ein junges Mädchen war', mein erstes wäre das: Ich nähme Strickbaumwolle her und strickr' ohn Unterlaß, Ich ließe das Pianospiel, das ist nur Ohrentrug, Geklimpert wird ja viel zu viel, gestrickt doch nie genug.

Wenn ich ein junges Mädchen wär', mein zweites wäre das : Ich kontrollierte etwas mehr die Wäscherin am Faß.

Ich stellte, wenn die Waschzeil ist, Romanlektüre ein;

Mit spannenden Romanen liest man nicht die Wäsche rein.

Wenn ich ein junges Mädchen wär', mein Liebstes wäre das: Ich ging zur Köchin in die Lehr' und kochte selber was! Der Hausfrau ziemt es sicherlich, wenn sie gut kochen kann. Und könnt' ich dies, dekäme rch auch sicher einen Mann.

* (Praktischer Vorschlag.) Tochter: Papa, willst du mir nicht ein Velociped kaufen? Meine Freundin Alma hat mich uuederholt aus- geforderl, dem Radsahrerinnen-Klub deizutretenl" Vater:So, so, na weißt du, wenn du durchaus strampeln mußt, dann will ich dir lieber eine Nähmaschine kaufen!"

* (Kurz und bündig.) In Hagen ver­öffentlicht ein Konsumverein,Zur schönen Aus­sicht, E. G. mit unbeschränkter Haftpflicht", in Liquidation, folgende Bilanz:Vermögen ist

nicht vorhanden. Schulden sind nicht vorhanden. Der Verein ist aufgelöst. Der Vor stund/'

Haus- und Landwirtschaftliches.

(Das Pflanzen der Ob st bau me.) Bekanntlich ist der November die beste Zeit zum Verpflanzen der Bäume, mit Ausnahme der Gegenden von zu nassen Bodenarten, wo das Frühjahr dem Herbst vorzuziehen ist. Im Herost gepflanzte Bäume bilden vor Beginn der Wachs­tumsperiode neue Wurzeln, welche zum An­wachsen wesentlich beitragen. R.gen und Schnee befördern das Zufammcusinken der umgegradrnen Erde, wodurch die Lücken zwischen den Wurzeln ausgefüllt werden, dann auch leiden die Wurzeln im Herbst weniger in der Lust wie im Früh­jahr, weil die Lust im Herbst niedriger und die Atmosphäre mehr mit Feuchtigkeit durchzogen ist. Da der Boom den Winter über eine hin­reichende Menge Feuchtigkeit ausgenommen hat, so werden die im Herbste gepflanzten Bäume, bei Wiederkehr des Sonnenscheins im Frühjahr auch der Trockenheit weniger ausgesetzt sein und des Begießens entbehren können, welches bei spät vorgenommenen Anpflanzungen stets er­forderlich ist. Der größte Vorteil bei der Herbst­pflanzung besteht darin, daß man sich bessere und schönere Pflanzen aus den Baumschulen beschaffen kann. Beim Beschaffen der Obstbäume achte man darauf, daß die Bäume ein reiches Wurzelvermögen besitzen, in gutem nahrhaften Boden gewachsen, gerade Stämme 34 Jahre alt nach der Veredlung. Richtig geschulte Bäume erkennt man am besten, wenn die Stämme stark und die Kronen schwach sind. Das eigentliche Pflanzen, wobei man vor allem darauf sehen muß, daß dre Bäumchen nicht zu tief in die Erde gesetzt werden, das Anbinüen und die wei­tere Behandlung ist schon so vielfach beschrieben und besprochen worden, daß es hier keiner wei­teren Erwähnung bedarf.

* (Winterfutter für Rindvieh.) Wenn man an dem Grundsätze festhält, und das ist erforderlich, daß das Thier in der ge­reichten Nahrung alle die Bestandteile erhalten soll, welche sowohl zur Ausbildung des Kör­pers, wie zur Hervorbringung der gewünschten Produkte erforderlich sind, so darf schon gleich behauptet werden, daß allein durch Zufütterung von Hafer als Kraftfutter der Zweck gar nicht oder doch in sehr unrationeller Weise zu er­reichen ist. Gerade hier ist besonders daran zu erinnern, daß das Futterquantum allein es nicht thut, daß besonders aus einen richtigen

Gehalt an den notwendigsten Bestandteilen. Be­dach: zu nehmen rst, wenn d/S Vieh genügend'- r Ertrag liefern und die Wirtschaft nicht Schaden leiden soll. Das erwachsene Rind soll, um ge­nügend einträglich zu sein, im täglichen Futter durchschnittlich ungefähr 2,5 Psd. Eiweiß und 0,5 Psd. Fett erhalten. Eiweiß und Fett dür­fen im Futter nicht fehlen, dadurch wird gerade das Thier in Stand gesetzt zu produzieren, also Milch und Fleisch zu liefern. Kann man nun auf lOOO Pfd. Lebendgewicht nur 2 Pfd. Futter­stroh und 8 Pfd. geringes Heu, vielleicht neben 30 Pfd. Kartoffeln reichen, so erhalten die Thlcre darm nur ca. 1 Pfd. Eiweis und 0,l5 Pfund Fett, während die Kohlehydrate in ziem lich ausreichender Menge vorhanden sind. Es bleiben somit im Kraftfutter noch zuzuführen ca. 1.50 Pf. Eiweiß und 0,37 Pfd. Fett. Und sollte dies in Hafer geschehen, so wäre dazu über -5 Pfd. erforderlich, wobei selbstverständ­lich mit ewigen Bestandteilen die größte Ver­schwendung getrieben würde. Da aber Hafer in der Wirtschaft vorhanden ist, so kann gerne ein Teil desselben gefüttert werden und würde ich da als geeignete Kraftfuttermischung 2 Pfd. Erdnußmehl, 2 Pfund Palmmehl und 4 Pfd. Hafer empfehlen. In diesem Futter wird der Bedarf der Thiere in ausreichender Weise ge­deckt; die Mischung ist nicht zu teuer und der Milchertrag dürfte nach derselben sogar ein sehr guter sein.

Wiegenlied.

Lächle mein Töchterlein. lächle mir zu,

Wer wird denn jammern und klagen wie Du? Ist man gebettet so herrlich und fein,

Muß man ein liebes Kindelein sein!

Möchtest gern spielen und sprechen schon, gelt. Stehn und Maschinen, just wie Dir's gefällt 2 Ruhig mein Schätzchen, gedulde Dich doch,

Viele der Freuden erwarten Dich noch!

So ist es eben aus Erden einmal:

Harren und Dulden bereiten uns Qual Und sind die Rosen der Hoffnung erblüht Trüben die Dornen das weiche Gemüt!

Rätsel.

Lehr' früh Dein Herze sich bescheiden,

Wagt vorschnell sich ein Wunsch hervor,

Denn täglich rönen uns ins Ohr In dieser Welt die letzten Beiden

Und lockt es Dich mit goldnem Glanze,

Oft trügt der Schein 0 trau' ihm nicht! Es strahlt ja mit erborgtem Licht Selbst manche Erste auf das Ganze.

(Auslösung folgt in nächster Nummer.)

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weiß aus Erfahrung, wie wichtig es ist, daß gleich die ersten Anzeichen' von Unwohlsein beachtet und bekämpft' werden. Sehr oft wird durch rechtzeitiges Eingreifen einer ernsteren Erkrankung vor- gebeuat. Da die kleine SchriftGuter Rat"gerade für solche Fälle rrprobtc An- ^ leitungen gibt, so sollte sich jedeHausfrau dieselbe von Richters Verlags-Anstalt inLeipzig kommmlasseu. Es genügt einePostkarte; dieZusenduilg erfo lgt gratis u. franko.

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Nähere Auskunft erteilt: Nr. ssi.

W. Wirker, Buchdrucker, Menfleig; I. Kaltenöach, KgrnHause», Vcrwaltt-Aktuar Wapp, Ir. Schmidt (G. Knödels Nachf.), Wagold.