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Samstag

Beilage z» Nr. 77.

1. April 1S11.

privat Anzeigen.

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SO/I Paulinenstratze 50/1 Gegründet 1875. Fernsprecher 6407.

Versichert waren im Jahre 19iv 8547 Pferde mit einem Versicherungswert von rund ^8150000. Ent» schädigt wurden bis 31. Dez. 1910 12983 Pferde mit einem Versicherungswert von rund 6240000. Herabsetzung der Versicherungswerte findet nicht statt. Prompte Erledigung und Auszahlung der Schadenfälle. Erste Referenzen.

Die Direktion: Heim. Rapp.

Vertreter: Friedrich Hubel, Gechingen b. Calw. Telefon Nr. 1.

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Annahme bei: Fr. Protz, Wildberg,

empfiehlt sich bei kommender Saison im PSi-den unel »einigen een Nee»»«» - un«> vr»nengsei>ei»ol>en, in »eießenen u. eeoiienen 8§ogG«n, ISISdelegoßgen, Veppioken, »oeeiLeen, Spißeen, p««ß«i»n, NeI»«»vi»Il eie 1MI- une> SpiReeneoekSnge werden gewaschen und mittels Spannrahmen wieder wie neu hergestellt.

^ .Postsendungen werden rasch »nd pünktlich ansgeführt und in solider Verpackung zurückgesandt.

-i Me Aßmanns.

Roman von CourthS-Mahler.

«Fortsetzung.)

Keine Spar von Bitterkeit, Liebe, Gute. Ich konstatiere nur Tatsachen «nd sehe die Verhältnisse mit klaren Augen an."

Aber du selbst fühlst dich doch nicht als überflüssiges Anhängsel?" fragte Großtanting.

Bettina sah mit leuchtendem Blick in die gute» alte» Auge« «nd atmete tief auf.

Nein, da« tue ich nicht, dank deiner Liebe und Güte."

Die alte Dame trat zu einem Schränkchen «nd nahm etwas heraus.

Komm einmal her, Bettine. Da ich dir da« Kleid geschenkt habe, will ich auch für den paffenden Schmuck dazu sorgen. Schau, hier Hab ich ein Goldkettcheu mit einem türkisenbesetzten Medaillon. Al« ich jung war, trugen wir Mädchen sehr viel Türkisen. Die» Schmuckstück bekam ich von meiner seligen Mutter, als ich den ersten Ball besuchte. Ich er­innere mich ganz deutlich der Stunde, da sie es mir um de« Hai» legte. Ich stand auch, so wie du jetzt, fertig vor ihr. Mit einem Segenswunsch erhielt ich es, mit einem Segenswunsch schenke ich es dir. Möge es dir ein Talisman sein."

KE Sie legte da« Kettchen um den schlanken Mädchenhals. Ei» paar große Tränen fiele« au» Bettinas Augen auf die Hände der alte« Dame. Bettina» Busen hob sich in zitternden Atemzüge».

Großtanting, Großtanting!"

Mehr brachte sie vor Rührung nicht heran«.

Großtanting betrachtete lächelnd ihr Werk.

So, Bettina nun bist du fertig, nun laß die Träne« beiseite, mein liebe« Kind."

Ach, du bist so gut, so himmlisch gut zu mir. Wie soll ich dir nur danken?"

Dadurch, daß du reckt vergnügt und fröhlich bist heute abend. Ich bin es auch und du sollst wissen, warum. Ich Hab dir «och »icht ge­sagt, was der Brief enthielt, den ich heute vo» Ernst bekam. Er hat de« ersten Preis bekomme» iu dem Prei»au»schreibr« für das hiesige »ene Theater. Sein Entwurf wird «»»geführt uud er ist mit der Oberleitung des Baues beauftragt worden. Iu wenig Wochen kommt er heim."

Bettina hatte mit strahlender Miene zugehört. Da» Herz schlug ihr bi» zum Halse hinauf. Sie preßte die Häude gegeneinander.

Oh Großtanting welch eine herrliche Botschaft. Gott wie freue ich mich, wie freue ich mich".

Die Dame lächelte mit feuchten Augen.

Gelt, das freut dich auch. Und schau, ich mußte meiner Freude Ausdruck geben. Deühalb schenkte ich dir da» Kettchen, das mir sehr lieb und teuer war als Andenken an meine gute Mutter. Gar lieb schaut es au deinem weißen Hällchen au» und die Farbe der Türkise» strahlt um einige Schattierungen dunkler au» deinen Auge« wieder. Türkisen bedeuten Treue. Früher schmückte man deshalb die Verlobuuglriuge damit. Da sieh den hier an meinem Finger ich erhielt ihn zur Verlobung von meinem Bräutigam. Und ich konnte nicht ander», als ihm die Treue halte». Nun trag mein Kettchen als Symbol der Treue

sei treu in allen Lebenslagen zuerst dir selbst, mein Kind. Und wenn du später, wen» ich einmal nicht mehr bin, die» Kettchen i» die Hand nimmst dann denk immer daran, daß du mir mit deiner Liebe und Anhänglichkeit meinen Lebensabend verschönt hast und daß ich es dir umlegte, als eine heilige Freude mein Herz erfüllte, die Freude über de« Erfolg und die baldige Heimkehr von mein leive Jung. Mer nun geh Taute Adolphine könnte dich noch brauchen «nd ich will »och ein halbe» Stündchen in meinen Lehnstuhl sitzen, ehe ich mich in den Ge- sellschaftstrubel wage, damit ich nicht zu schnell müde werde. Und halt

noch eins sieh doch zu, ob du Onkel Peter nicht »«bemerkt zu mir hrraufschicken kannst. Ich möchte ihm Mitteilen, was ich von Ernst er­fahren habe, damit er es nicht heute abend von fremden Menschen zuerst erfährt."

Und Tante Adolphine?"

Großtoßtanting lächelte.

die soll es nur zuerst von anderen hören, welch ein tüchtiger Mensch ihr Sohn geworden ist. Dann macht es ihr mehr Eindruck. Uud sie wird nicht, gleich meinem Peter, die Fassung verlieren und dadurch verraten, daß zwischen Ernst und seinen Eltern all die Jahre ein Zerwürfnis bestand. Sie versteht sich sehr gut zu beherrschen."

Dann will ich gehen und dir Onkel Peter schicken. Gelt, der wird sich auch sehr freuen?"

Sicher, er leidet im geheimen sehr unter der Trennung vo» seinem Sohn."

Warum sprach er nur nicht ein Machtwort und rief ihn trotz Tante Adolphtnes Gegenwehr heim?"

(Fortsetzung folgt.)