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Sri4«inung»taxe: Montaz, Dienstag, Mittwoch, SoanrrStag, Freitag und Samstag. JnsertiarirureiS iS Vjg, pru jjeil« st/l Stabt u.B«z»I«orte; außer Lezirk tL Psg.
TageSwevigkeite«.
Calw 27. Febr. (Eisenbahnfahrplan.) Von der Generaldirektion der Staatseisenbahnen sind bei dem Ministerium der Auswärt. Angelegenheiten, Verkehrsabteilung, nachstehende Aenderungen für den Fahrplan ab 1. Mai 1910 beantragt worden.
Davon kommen für uns in Betracht:
Stuttgart — Calw.
Der von Leonberg nach Stuttgart 4.41 V. abgehende Zug wird in Weilderstadt beginnen um 4.18 V. (bis 30. Sept.)
Wie im vorigen Sommer werden Sonn- und Feiertags im Juli und August beschleunigte Personenzüge eingelegt werden: Stuttgart ab 7.05 V., Calw an 8.27, Liebenzell an 8.44, Wildbad an 9.37; Wildbad ab 7.05 N., Calw an 8.10, Stuttgart an 9.39.
Der an Sonn- und Feiertagen laufende Personenzug Stuttgart ab 8.22 V-, Calw an 9.43 soll wieder täglich ausgeführt werden.
Zug Calw -Stuttgart- 7.13 N. wird auf 7.35 N. abgehend verlegt.
Zur Herstellung einer weiteren Nachmittagsverbindung von Stuttgart nach Calw wird an den Personenzug 3.47 N. nach Ludwigsburg ein Personenzug angeschlossen, Zuffenhausen ab 4.07 N., Calw an 5.40 N.
Der Personenzug Calw—Stuttgart bisher 4.10 N. hier abgehend wird im Anschluß von der Triebwagenfahrt (s. nachstehend) später gelegt und 3.45 N. in Calw abgehen.
Horb —Calw — Pforzheim.
Zur Verbesserung der Verbindungen zwischen Calw und Freudenstadt, sowie zur Bedienung des Nahverkehrs sollen Triebwagenfahrten eingelegt werden:
Montag, den 28. Jebruar 1910.
Bezust«pr.i.b. Stadt >/^LHrl.m.DrägerI.Mk. I.Lb. Postbezug«»!. f.d. Ort«- u. NachbarortSverk. vstdhrl. Mk. 1.20. im Fernverkehr Mk. t.so. Bestellst, in Württ. so Pfg., in Bayern u. Reich IS Mg.
Pforzheim Calw . . Nagold. . Altensteig
Nagold. . Hochdorf .
Freudenstadt Hochdorf
V.
Nr. 1205 ab —
„ 6.16 an 6.54 „ 7.55 ab 5.30 „ 5.56 an 7.23 „ 8.25 ab 7.24
Nr. 1207 12.52 N. 2.03 „
2 46
2.47 N. 3.10 „ 3.58 „
Nr. 1209
4.45 N. 5.24 „ 6.W
Eutingm .
. an 7.31
„
—
—
Horb . .
' ,,
7.48
—
—
Rottweil
9.25
„
—
—
Nr. 1206
Nr. 1208
Nr. 1210
Rottweil .
ab
10.13
V.
—
Horb. . .
„
11.35
„
2.46
N.
—
Eutingen
12.11
N.
3.05
—
Hochdorf
12.45
„
3.20
„
—
Nagold . .
an
1.02
3.44
,,
—
Altensteig
ab
10.55
V.
—
5.44 N.
Nagold .
„
1.03
N.
3.45
6-S6 „
Calw . .
an
1.34
4.24
„
7.30 „
Stuttgart
3.45
6.19
S-27 „
Infolge des früheren Arbeitbeginns in Pforzheim soll der Personenzug 1186 (Werktags) Calw .... ab 6.40 V. Pforzheim . . an 7.39 „ vom 1. Mai bis 14. September als entbehrlich ausfallen.
Der Personenzug 311 soll zur Herstellung eines Anschluffes an die Triebwagenfahrt nach Hochdorf und an den Zug 327 nach Stuttgart vorgerückt werden:
bisher: ab 1.12 N. an 2.13 „
Pforzheim . Calw. . . Stuttgart,
künftig: 12.52 N.
1.53 „
/ bis
3.43 „131. Ott.
Calw ... ab 2.15 NI, 1.55 N.
Teinach . . an 2.21 2.02 „
Hochdorf . „ — „ 3.10 „
Freudenstadt „ — „ 3.58 „
Wegen der Schülerbeförderung soll Werktags bis 31. Juli wie im vorigen Sommer ein Zugpaar eingelegt werden:
Calw .... ab 5.45 V- Wildberg... an 6.05 „
Wildberg ... ab 6.10 V.
Calw .... an 6.30 „ ferner eine Triebwagenfahrt ausgeführt werden: Unterreichenbach . . ab 5.19 V.
Liebenzell .... „ 5.47 „
Calw.„ 6.05 „
Im Anschluß an den badischen Personenzug von Karlsruhe soll wie im vorigen Sommer ein Personenzug eingelegt werden:
Karlsruhe ... ab
Pforzheim.
Calw Stuttgart Calw . . Teinach .
7.41
8.55
10.03
8.22
10.06
10.12
V.
Als Gegenzug soll wie im vorigen Sommer ein Personenzug ausgeführt werden:
Teinach ... ab 10.17 V.
Calw ... an 10.24 „
Im Anschluß an den Personenzug von Stuttgart soll der Personenzug von Calw nach Pforzheim wie im vorigen Sommer täglich ausgeführt werden:
Stuttgart . . ab 8.22 V.
Calw . .
Brötzingen
Wildbad
Brötzingen
Pforzheim
an
an
9.48
10.22
11.18
10.23
10.28
Wildwasser.
Gebirgsroman von Luise Cammerer.
(Fortsetzung.)
Frau Therese seufzte tief auf bei der Rückerinnerung an vergangene schwere Zeiten. Der andere, der Haus und Hof auf die Gant gebracht, seine Eltern mißachtet, das Vermögen verjubelt und vergeudet hatte, vom Militär desertiert und mehrmals abgestraft worden war, der Toni — das war ihr Verlobter gewesen, dem sie einst von Herzen zugetan war, immer und immer wieder hoffend, ihre Liebe vermöchte ihn zu halten und ihn vor dem Versinken im Moraste bewahren! Vergebliches Hoffen! Amerika hatte den Vagabunden ausgenommen, als ihm der Boden des Heimatlandes unter den Füßen zu brennen begann und das Vaterhaus am Ruin stand. Doch auch von „drüben" waren unerfreuliche Nachrichten eingelaufen, und der Wendel, der nun seine ganze Kraft einsetzte, das Vaterhaus und die Eltern von Unehre zu retten, sah sich genötigt, auch noch Kr Tonis Nachforderungen aufzukommen, wollte er anders ihn nicht steckbrieflich verfolgt und per Schub zurückbefördert wissen. Allmählich aber blieben die Zuschriften aus, er mußte vielleicht in irgend einem Erdenwinkel verdorben oder gestorben sein.-
Die Abendschatten sanken indes tiefer ins Tal und hüllten die Bergwelt in dunkle, geheimnisvolle Schleier ein. Da plötzlich sah man fast gleichzeitig auf allen vorspringenden Bergplatten ein Leuchten und Glühen; Flammensäulen stiegen in die klare Luft, und verbreiteten weithin roten Feuerschein. ES warm die Bergfeuer der Johannisnacht.
Die Lindhammerin richtete sich in die Höhe. Wozu die alten, unliebsamen Erinnerungen an einen, der keines Gedankens wert war, und der längst zu den Toten zählte. Der Sixt freilich sah ihm äußerlich wohl gleich und er trieb es manchmal auch etwas toll, aber er war von ihrer
Art, und seines Vaters Sohn, der mißriet nicht und wurde sicher noch ein richtiger Mann. Sie ging auf die Stallung zu, in der Vroni und ein Hütbube noch emsig schafften und übermütige Liedchen dazu summten. Die Oberdirn war kreuzfidel bei aller Arbeit und sprach beständig auf die Tiere ein wie auf gute Kameraden. Ab und zu erhielt eine besonders habgierige, futterneidische Kuh einen derben Schlag, der mit einem kernigen Schimpfwort begleitet wurde. „Willst Ruh geben, du Teufel du neidiger! Kannst nie genug kriegen vom Grünzeug, du ungute Dinging, du! Das Scheckerl und die Bläß wollen auch etwas haben. Da sagen die Leut alleweil, das Vieh hört auf beim Fraß, sobald es genug hätt. Ja Schnecken, nit wahr ists, fressen tuts bis oben auf voll ist, und ihm nit mehr gut tut! Akurat so, wie rauschige Männerleut, die auch alleweil noch forttun, wenn sie längst voll sind." Und mitten in ihrem Selbstgespräch sang sie hell auf:
„A Liebschaft im Haus,
Bringt doch kein Gewinn,
Was an Schuhen erspart wird Geht an Strümpfen dahin!"
„Und a einschichtigs Dirndel,
Das is a arms Leut,
Das hat all sei Lebtag,
Auf Erden keine Freud!"
„Kein Häusel, kein Hüttel,
Kein Geld und kein Gut,
Gar niemand auf Erden,
Wie weh das ei'm tut!"
„A Waiserl das bin ich,
Das weiß ich von je,
Kein Vaterl, kein Mutterl,
Allein wo ich steh!